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Foren
Meine Gartenwende hin zur Sole-WP
Verfasser:
crink
Zeit: 16.10.2018 12:54:40
23
2692663
Moin,

die letzten Tage wurde mein Garten umgekrempelt. Nun liegen dort Solerohre für den Anschluss Sole-WP. Aber beginnen wir vorn:

Voraussetzungen:
- Altbau bisher geheizt mit Luft-WP (Nibe F600, Außenluft + Abluft) + Split-Klima
- Standort östlich von Hamburg, Norm-AT = -12 Grad
- Heizlast ca. 7 kW auf dem Papier, Realität maximal 5 kW
- Boden ist irgendwas zwischen trockenem und lehmigem Sand
- Grundwasserstand tiefer als 4 m
- Ca. 300 m² nutzbare Rasenfläche
- Kein weiterer Platz zum Lagern des Aushubs
- Wasserschutzgebiet III, also Kollektor unter Auflagen mit Genehmigungspflicht

Wasserschutzgebiet:
Hamburg Wasser entnimmt in der Umgebung an mehreren Stellen Grundwasser - allerdings aus ca. 80 m Tiefe, so dass gegen den Willen von Hamburg Wasser eine Genehmigung erteilt wurde, da genügend dicke dichte Schichten zwischen dem Kollektor und der Grundwasserentnahme liegen. Es gibt einige Auflagen, die direkt die Kollektorplanung und die Materialbeschaffung betreffen:
- Die Solerohre dürfen im Garten nicht verbunden oder geschweißt werden
- Kollektortiefe maximal 2 m
- Druckwächter im Solekreis erforderlich
- Sole muss auf der LAWA-Liste stehen

Kollektorplanung:
Wegen der nur schwierig nutzbaren Gartenfläche und dem problematischen Boden habe ich mich für die gerade Verlegung der Solerohre in mehreren Lagen entschieden. Dabei kann der Graben in Teilstücken ausgehoben werden. Als Besonderheit ist kein Ringgraben entstanden, sondern stattdessen ein Stichgraben, der oben in 1 m Tiefe das kalte Ende und unten in 2 m Tiefe das warme Ende aufnimmt. Mit Rohrverlegung vom Wendepunkt aus lassen sich die Rohre in einem Stück verlegen, ohne dass geschweißt werden muss. Trotzdem kann der Graben in Etappen realisiert werden.

Der Grabenplan zeigt nur eine Lage. Die Leistungsberechnung des TrenchPlanners ist nicht für diesen Spezialgraben ausgelegt, deshalb kann der Wert ignoriert werden.

Geplant wurde der Graben mit durchgängig 60 cm Breite (bis auf den Wendepunkt), real ist der Graben an verschiedenen Stellen durch einbrechende Grabenwände etwas breiter geworden.

Die Simulation des Doppelstockkollektors ergibt bei 6 kW Heizlast und trockenem Sand eine minimale Soletemperatur von -2/-5 Grad, also alles im grünen Bereich.

Arbeitsplanung:
Vorher schätzten der Baggerfahrer und ich unabhängig voneinander ungefähr 2,5 bis 3 Tage für dieses Projekt, wenn der Bagger nicht zu mini ist. Für die Rohrverlegung und das Drumherum konnte ich neben mir meinen Sohn und meinen Vater rekrutieren - ein Generationenprojekt ;-)

Rohre:
Für den Graben habe ich 3 x 200 m 40er Rohr verwendet. Das 40er Rohr, um trotz des schlechten Bodens durch den größeren Wärmetauscher noch ein wenig Temperatur zu gewinnen. Bei gerader Verlegung ist das ganz gut handhabbar. Nachteil ist dabei allerdings, dass spitze Winkel im Grabenverlauf damit nicht machbar sind.

Die Solehydraulik lässt leider keine turbulente Strömung zu, was aber dank der großen Wärmetauscherfläche der Rohre, dem niedrigen Druckverlust und der modulierenden Wärmepumpe keinen wirklichen Nachteil darstellt.

Ablauf - Tag 0:
Am Abend vor dem Start wurde der Bagger geliefert. Ein Kubota KX057-4 mit ca. 5,5 t Einsatzgewicht, Ketten und 46 ps - das Maximum, das in unserem Altbaugarten Sinn macht. Der Bagger hatte zwei Schaufeln dabei, eine mit 60 cm Breite und eine zum Verfüllen mit 1,5 m Breite.

Tag 1:
Um 7:30 Uhr ging es los mit der Besprechung des Grabenverlaufs mit dem Baggerfahrer (danke, Ralf, für Deine gute Arbeit). Vom Wendepunkt aus startete der Bagger dann entlang der Terrasse. Knochentrocken der Boden, auch wenn teilweise feineres Material als reiner Sand gefunden wurde. Die Terrasse wurde prompt um 50 cm verkleinert wegen einbrechender Grabenwände. Dank des langen Baggerarms ließ sich der größte Teil des im Graben gelandeten Sandes wieder aus dem Graben entfernen. Hält aber auf...

Um 9:30 Uhr wurden dann Just-In-Time die Rohre geliefert. Diese mussten vor der Verlegung erstmal vorbereitet werden: Von den 200 m pro Ringbund mussten 100 m abgenommen und neu gebündelt werden, damit ab Wendepunkt (Mittelpunkt der Rohre) verlegt werden kann. So entstanden aus jedem Ringbund zwei Ringbunde mit Verbindung in der Mitte.

Da der Bagger währenddessen schon bei Teilstück K angekommen war konnte die tiefe Lage (in 2 m Tiefe) bis hier verlegt werden. Das natürlich ohne den Graben zu betreten, stattdessen haben wir lange Latten verwendet, um die Rohre auf dem Boden des Grabens zurechtzurücken und zu fixieren bis ein paar Schaufeln Sand drauf lagen.

Der Bagger hob währenddessen die Teilstücke K, J, I und zur Hälfte H aus, so dass dann die tiefe Rohrverlegung bis dort fortgesetzt werden konnte. Und nun kam das nächste Problem: Die Aushubmassen waren zu groß um zum Wendepunkt zurückkehren zu können und von dort aus verfüllen zu können. Deshalb war eine leichte Umschichtung notwendig - zum Glück nicht viel. Dann verfüllte der Bagger (mit der breiten Schaufel) von N bis halb H mit einem Meter und drückte mit der Schaufel ein paar Mal fest.

Nun konnten wir am Wendepunkt (Teilstück O) das Rohr von der unteren Lage in einer Schlaufe hochführen in die obere Lage in 1 m Tiefe und die anderen Hälften der Ringbunde für die Verlegung in 1 m Tiefe nutzen bis zum Anfang von Teilstück H. Dann noch ein wenig Sand/Erde drauf, damit die Warnbänder verlegt werden konnten und die Teilstücke O - I konnten wieder geschlossen werden. Um 19:00 Uhr war es dann zu dunkel und für die Weiterarbeit.

Tag 2:
Beginn wieder um 7:30 Uhr. Nun funktionierte die Verlegung sehr gut bis auf größere Einbrüche der Grabenwände entlang der Teilstücke F/G und B. Kein Problem, der Baggerarm war lang genug um damit umzugehen, denn das Abbrechen der Grabenwände passierte nur, wenn in unmittelbarer Nähe gebaggert wurde. Danach standen die Wände stabil bis die Rohre drin waren. Allerdings haben wir uns auch Mühe gegeben, dass zwischen der Freilegung des Grabenbodens und dem Verlegen der Rohre nur wenige Stunden vergehen.

Dank der sommerlichen Temperaturen ließ sich das Rohr gut verarbeiten und auch unter dem Regenrohr (Teilstück D) hindurchziehen. Dabei ist es wichtig, immer dem Willen des Rohrs zu folgen und niemals gegenan zu biegen. Entspannung ist für das Rohr absolut wichtig - da hier noch ca. 25 Rohrmeter pro Ringbund übrig waren muss unser Tanz mit dem Rohr für die Nachbarn wirklich seltsam ausgesehen haben.

Teilstück A und der Anfang von B wurden dann als eigene Etappe realisiert, da vorher zu viel Sand im Hintergarten lag. Das Teilstück B war sehr instabil und wurde deshalb teilweise breiter als 1 m. Mit genügend Abstand zu den Versorgungsleitungen war die Arbeit des Baggers hier beendet. Die Rohrverlegung bis zur Mitte von Teilstück A konnte dann bis ca. 18:30 Uhr abgeschlossen werden.

Tag 3:
Ab 8:30 Uhr wurde mit dem Bagger der Garten noch weiter eingeebnet und die Graben-Teilstücke verdichtet. Das dauerte nur 1,5 Stunden, so dass der Bagger um 10:00 Uhr wieder zum Vermieter transportiert wurde.

Ab 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr haben wir dann die Versorgungsleitungen unterquert und den Weg bis zur Kellerwand geschaufelt. Dort warten die sechs Rohrenden nun auf die Kernbohrungen und Anschluss an die neue WP.

Aufwand:
- Der Bagger war insgesamt 22 Stunden aktiv
- Zusätzlich haben mal zwei bis drei Personen den Grabenverlauf festgelegt, den Graben vermessen und die Rohre und das Warnband verlegt und fixiert und den Weg bis an den Keller ran gebuddelt. Hier kommen insgesamt 58 Stunden zusammen

Fazit:
- Die Gartenwende ist anstrengend, aber lohnt sich.
- Sandboden kann tückisch sein - es ist wirklich wichtig die Sicherheitsvorschriften zu beachten und den Graben nicht zu betreten.
- Rohrverlegung vom Rand aus klappt bei gerader Rohrverlegung sehr gut. Man braucht nur mehrere lange Latten, um das Rohr im Graben gut fernsteuern und fixieren zu können.
- Sommerliches Wetter ist sehr hilfreich.
- Auch im Altbaugarten den Bagger so groß wie irgend möglich wählen, damit es nicht endlos dauert.

Gleich sende ich noch ein paar Bilder. Fortsetzung folgt, wenn die WP angeschlossen wird. Das dauert noch ein paar Wochen.

Viele Grüße
crink

Verfasser:
crink
Zeit: 16.10.2018 13:11:35
6
2692670
Noch hält die Terrasse einigermaßen:


Untere Lage in 2 m Tiefe, die Rohre immer schön parallel:


Obere Lage in 1 m Tiefe:


Warnband darf nicht fehlen:


An der Kellerwand angekommen, das Stromkabel ist heil geblieben:


Nun muss nur noch Gras über die Sache wachsen:


Viele Grüße
crink

Verfasser:
mdonau
Zeit: 16.10.2018 13:14:39
0
2692672
Glückwunsch!
Hier ist der Boden nicht zu gebrauchen gewesen, aber dafür ist mehr Platz vorhanden und ein 13t Bagger schafft reichlich. Incl Baumwurzeln sind wir erst bei 10std.

Verfasser:
Lupo1
Zeit: 16.10.2018 15:43:48
0
2692712
Hallo crink,

auch von mir Glückwunsch zu deinem Grabenkollektor!
Das größte Problem bei einem Bestandsgebäude ist der Aushub und dessen Lagerung.
Dein Bericht zeigt dies mal wieder und der notwendige Zeitaufwand ist sehr gut.
Noch mehr Freude über den gesamten Aufwand bekommt nachträglich beim Verbrauch.

Wolfgang

Verfasser:
cubase
Zeit: 16.10.2018 16:20:11
0
2692726
Hallo crink

Willkommen im Club "Gerade der ist gut!" :)
Wünsche allzeit gute Soletemps.

LG cub

Verfasser:
Randberliner
Zeit: 16.10.2018 16:46:46
0
2692736
Moin Claas,

na das nenne ich mal ein geglücktes Projekt. Dafür habe ich deutlich länger benötigt, auch wenn unsere Gräben und Kollektoren sehr ähnlich sind.

Ich wünsche Dir immer hohe Temperaturen und nochmals vielen Dank für Deine Unterstützung.

Gruß
Kristian

Verfasser:
feanorx
Zeit: 16.10.2018 17:11:31
0
2692738
Sehr guter Bericht! Drück dir die Daumen dass die restlichen Arbeiten problemlos über die Bühne gehen.
Und auch von mir ein "allzeit gute Soletemps" :)

Verfasser:
winni 2
Zeit: 16.10.2018 18:30:14
0
2692755
Auch von mir Glückwünsche und gutes Gelingen weiterhin!

Viele Grüße aus Tripolis

winni

Verfasser:
nicijan
Zeit: 16.10.2018 19:07:24
1
2692770
Da muss ich mich natürlich auch einreihen und alles in Richtung positives Gelingen aussprechen.

Positiv an deiner Bodenbeschaffenheit ist, dass nichts zum Entsorgen übrig geblieben ist.
Vor 2 Wochen habe ich in meinem Haus einen Tiefenkollektor erschlossen und musste für etwa 1200 Euro Steine entsorgen. Typischer Schwarzwaldboden eben, bin so zusagen "Steinreich".

Verfasser:
Randberliner
Zeit: 28.10.2018 17:45:13
0
2698139
Moin Crink,

schön zu lesen dass es bei Dir eine Nibe werden wird.
Hast Du die WP schon in Betrieb genommen!?
Würde mich freuen wenn wir uns aufgrund ähnlicher Heizlast, Gebäudegrösse und Kollektorauslegung gegenseitig im Uplink beobachten können. :)

Danke, Gruß und gutes Gelingen wünscht
Kristian

Verfasser:
crink
Zeit: 29.10.2018 17:50:40
0
2698546
Moin Kristian,

die neue WP wird erst in ein paar Tagen angeliefert und dann je nach Zeit des Heizis angeschlossen, das kann noch zwei oder drei Wochen dauern. Macht nichts, die alte Heizung funktioniert ja noch. Momentan reicht noch die Klimaanlage zur effizienten Beheizung des kompletten Hauses.

Leider hab ich keine Netzwerkbuchse in WP-Nähe, Uplink wird deshalb wahrscheinlich erst später gelöst. Unsere Projekte ähneln sich wirklich stark, deshalb werde ich bei Dir noch mal genauer wegen der Wärmemengen an typischen Wintertagen anfragen, dann lässt sich das hoffentlich auf der Basis gut vergleichen.

Viele Grüße
crink

Verfasser:
crink
Zeit: 29.10.2018 18:00:39
0
2698549
Hallo an die anderen,

danke für die Glückwünsche, warten wir erstmal das Ergebnis ab - erst wenn das Haus im Februar zuverlässig warm bleibt nehme ich welche entgegen ;-)

@Lupo: Auf den Verbrauch bin ich auch schon gespannt - bisher ohne Wärmemengenzähler und ohne getrennten Stromzähler für die Heizung hab ich dafür kein exaktes Gefühl, denke nur, dass beim bisherigen Gesamtverbrauch für das Haus inkl. Heizung, WW, Lüftung und Haushaltsstrom für 4 Personen von unter 5000 kWh gar nicht so viel Einsparpotential vorhanden ist.

@cubase: Ich hätte gerne Slinkies verlegt, das ist wirklich einfacher - aber der Platz im Garten reicht hier einfach nicht aus. Deshalb die gerade Doppelstockverlegung, die ich im Gegensatz zu den Slinky-Projekten, bei deren Verlegung ich praktisch mitgeholfen habe, als aufwändiger empfunden habe. Naja, nicht umsonst ist die BAFA-Förderung im Altbau höher, das gleicht den zusätzlichen Aufwand aus.

@nicijan: Ein wenig Aushubmaterial ist übrig geblieben, nun ist der Garten ein wenig höher geworden. Das setzt sich dann noch im Laufe des nächsten halben Jahres, bevor im Frühjahr der Garten neu angelegt wird. Auch das wird spannend. Steine sind nur von der eingebrochenen Terrasse übrig geblieben...

Viele Grüße
crink

Verfasser:
crink
Zeit: 13.12.2018 12:56:02
3
2719088
Moin,

hat ein bisschen gedauert, aber nun läuft die Wärmepumpe, der Kollektor ist dicht und das Haus ist warm ;-)

Bis auf die Verzögerung (der Heizi hat saisonbedingt viel zu tun und zum ursprünglich vereinbarten Termin musste ich geschäftlich nach Berlin) hat alles gut geklappt. Nun steht eine Nibe F1255-6 PC im Keller, schnurrt bei 41 Hz und 530 Watt Stromverbrauch vor sich hin und baut die Gradminuten ab, die nach Montage des geeichten Zwischenstromzählers entstanden sind.

Soletemperatur direkt nach dem Start lag bei knapp 10 Grad - sehr interessant, dass der Boden in 2 m Tiefe noch so warm ist, aber das passt ganz gut zur Bodentemperaturmessung vom PIK Potsdam, die aktuell bei 9,1 Grad liegt.

Nach einer Nacht Betrieb hat sich die Soletemperatur nun bei 7,3 / 3,0 Grad eingependelt und die Heizwassertemperatur liegt gerade bei 30 / 26 Grad (1 Grad Außentemperatur). Der hydraulische Abgleich passt, der thermische wird dann in den nächsten Tagen durchgeführt. Ich denke, dass die Heizkurve noch ein wenig gesenkt werden kann.

Noch ist die WP nicht beim Nibe Uplink angeschlossen: Mir fehlt eine Möglichkeit, die WP ins WLAN zu bekommen und ich hab keine LAN-Dose im Keller. Der passende WLAN-Router/Repeater/Bridge/Client ist noch unterwegs.

Zweierlei zum Nachmachen:

- Wenn ein Soleverteiler sich nicht auf die Rohre setzen lässt hilft ein Fön zur Erwärmung des Soleverteilers. Dabei bitte mit Vorsicht ans Werk gehen und den Soleverteiler nicht überhitzen.

- Falls sehr kurze Heizkreise die Heizungshydraulik stören (bei mir das Gäste-WC), lassen sich diese durch Zusammenfassen entschärfen: Statt getrennter Heizkreise für WC und kleines Arbeitszimmer sind beide nun zusammengeschaltet mit dem WC im Vorlauf. Klappt super und der potentielle Kurzschluss ist entfernt.

Nun werde ich die WP erstmal ohne große Spielereien an den Parametern eine Woche laufen lassen. Die nächsten Tage rund um den Gefrierpunkt sollten zeigen wie sich die Soletemperatur bei für diese Region typischer Winterlast entwickelt und geben Gelegenheit für den thermischen Abgleich. Auch lassen sich so Vergleichswerte bzgl. benötigter Wärmemenge und Stromverbrauch feststellen. Die Feineinstellungen kommen dann später.

Viele Grüße
crink

Verfasser:
HFrik
Zeit: 13.12.2018 13:29:49
1
2719118
Gratulation von meiner Seite zur erfolgreichen Inbetriebnahme

Aber dass ausgerechnet Du weder Ringgraben noch Slinkies machst :-)

Verfasser:
winni 2
Zeit: 13.12.2018 13:49:28
0
2719132
:-)
Grundsätzlich abschnittweise machbar wäre das schon gewesen:
https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=e3dxWDkPd1Abm1ZCHW9b

Grüsse

winni

Verfasser:
Randberliner
Zeit: 13.12.2018 14:57:24
0
2719162
Hallo crink,

auch von mir Gratulation. Auf wieviel Volumenstrom läuft die FBH und die WQ-Pumpe!?
Bin gespannt wie sich Deine Sole entwickelt.
Wenn Du Dich mal beim Uplink angemeldet hast kann ich Dich gern freischalten. :)

Gruß und viel Spaß beim rumspielen.
Kristian

Verfasser:
fdl1409
Zeit: 13.12.2018 15:04:01
0
2719170
Aber dass ausgerechnet Du weder Ringgraben noch Slinkies machst :-)

Wir sind ja technologieoffen - was Sole-Wasser-WP angeht. Gerade Verlegung, laminare Auslegung, alles vollkommen in Ordnung. Nur das Ergebnis zählt am Ende.

10° um diese Jahreszeit ist besser als ich gedacht hätte. Hier hilft natürlich der Rekordsommer, der die Temperatur in 2 und 4m Tiefe auf noch nie dagewesene Werte gehoben hat in diesem Jahr. Da ist also mehr Wärme eingespeichert als üblich. Bin gespannt wie sich das bei dir entwickelt.
Bei mir ist der Soleeingang heute auf einen neuen Tiefstwert von 6,5° gefallen, nachdem er in den milden 2 Wochen davor zwischen 6,6 und 6.9° gependelt hat. Damit bin ich sehr zufrieden.
Aktuell bei mir -0,6° und VL/RL 33,6/26,7°. Bei dem sehr windigen und finsteren Wetter Anfang der Woche habe ich die Heizkurve um 1-2° angehoben.
Die höchste Drehzahl im Heizbetrieb lag bisher bei 40 Hz. Das wird wohl bald mehr werden.

Grüße
Frank

Verfasser:
nicijan
Zeit: 13.12.2018 16:17:12
0
2719199
Zitat von crink Beitrag anzeigen
Statt getrennter Heizkreise für WC und kleines Arbeitszimmer sind beide nun zusammengeschaltet mit dem WC im Vorlauf


Hallo Crink,
schreib das nochmal eindeutiger, nicht das das jemand falsch nachbaut und Wärme die Toilette runter geht.
Was deine Soletemperaturen angeht, wir haben diese Woche 2 Anlagen installiert, bei denen die gemessene Soletemperatur bei 12,6 bzw. 12,2 °C liegt. 10°C konnten wir auch schon Ende Januar feststellen. Das sind oft die schweren Böden, die sehr lange sehr viel Wärme speichern. Auf jeden Fall kann jetzt der Winter kommen und deine Anlage läuft. Halt uns auf dem Laufenden in Sachen Betriebsdaten. Meine Anlage die seit Mitte Oktober in Betrieb ist, hat nunmehr 3050 Kwh Wärme geliefert und dafür 485 KWh Strom verputzt.
Bisher war das sehr light was das Wetter betrifft. Jetzt aber kommt die erste Pranke des Winters auf uns zu und wird allen Kollektoren kräftig einheizen oder wie sagt man umgekehrt?

Verfasser:
crink
Zeit: 14.01.2019 13:18:53
4
2735065
Moin,

nach einem Monat Betrieb der WP nun ein Zwischenfazit:
- Kollektor und WP funktionieren wunderbar
- Soletemperatur ist inzwischen bei +3/-1 Grad angekommen
- Stromverbrauch der WP der letzten 31 Tage bei fast genau 300 kWh, AZ knapp unter 5, allerdings lag der Volumenstrom des WMZ teilweise unter den magischen 5.0 l/min und eine Woche Abwesenheit wegen Urlaub mit gedrosselter WP sind auch enthalten.

Seit Anfang Januar ist auch die KWL ohne Wärmerückgewinnung in Betrieb. Es ist eine Helios ZEB EC geworden, allerdings das Vorläufermodell (mit gleichem Namen), das es für 140 EUR als Restposten gab. KWL ohne WRG, da im Haus genau dafür sowieso wegen der alten Abluft-WP die Verrohrung vorhanden war und sich der Aufwand für die zusätzliche Installation von Frischluftrohren beim besten Willen nicht rechnet. Und Fensterlüftung haben wir nun 3 Wochen durchführen müssen - so eine KWL ist schon was tolles.

Die Installation der KWL hat noch ein paar Kleinteile, Rohradapter und so benötigt (ca. 40 EUR). Nun ist sie so eingestellt, das auf zweiter Stufe 10 W verbraucht werden (also ca. 0,25 kWh pro Tag) und der Wärmebedarf des Hauses ein wenig angestiegen ist, dafür immer frische Luft und nicht zu viel Luftfeuchtigkeit im Haus.

An der WP wird immer wieder herumexperimentiert, da noch nicht alles optimal läuft:

- Maximale Verdichterfrequenz ist auf 40 Hz gedrosselt, das reichte bisher dank mildem Winter. Die größte Heizlast entstand hier bisher nicht durch Kälte, sondern durch Sturm. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

- Hydraulik auf Heizseite ist suboptimal, aber nicht schlimm. Im Auto-Betrieb der Heiz-UWP sank der Volumenstrom teilweise auf weniger als 5 l/min -> der WMZ zählt nicht korrekt. Deshalb ist die Heiz-UWP inzwischen auf feste 36% eingestellt, dann liegt die Spreizung im momentan relevanten Modulationsbereich des Kompressors um die 6K.

- Hydraulik auf Soleseite ist auch noch nicht optimal, da die Entlüftung der Solerohre aufgrund eines Konstruktionsfehler noch nicht vollständig durchgeführt werden kann: Das Rohr, durch das die Luft entweichen soll, wurde waagerecht angeschlossen - wie soll die Luft ahnen, dass sie diesen Weg nehmen soll? Trotzdem werden alle drei Solerohre gleichmäßig durchströmt, kann also nicht so schlimm sein das Geglucker, das manchmal zu hören ist. Hier muss der Heizi noch mal ran. Momentan ist die Sole-UWP auf 4K Spreizung eingestellt und regelt knapp unter der Verdichterfrequenz (momentan genau 40% bei 40 Hz).

Warum kein Slinky? Der Altbaugarten hat nur wenig Platz für das Aushubmaterial. Es wäre natürlich möglich gewesen, in sehr vielen kleinen Etappen zu arbeiten - aber dann wären mir die Baggerkosten aufgrund des Zeitaufwandes zu groß geworden bzw. vorher noch schlechter kalkulierbar gewesen. Deshalb statt dessen ein Brute-Force-Ansatz mit viel Rohr und verhältnismäßig wenig Buddelaufwand. War so schon schwer genug für den Baggerfahrer... Am liebsten hätte ich Slinky-senkrecht ausgeführt, aber dafür konnte und durfte ich nicht tief genug buddeln.

Naja, und ein anderes Design ausprobieren ist natürlich auch spannend: Die Verlegung im Stichgraben oben kalt hin und unten warm zurück ist gerade bei beschränkten Platzverhältnissen für das Aushubmaterial durchaus einen Versuch wert. Ich bin gespannt, was am Ende des Winters für Soletemperaturen herauskommen und ob das zur Simulation passt. Slinky ist in der Hinsicht langweilig, das wurde schon genügend erforscht und für gut befunden. ;-)

In Bezug auf das Warmwasser bin ich froh die F1255 genommen zu haben. Der eingebaute Speicher nimmt keinen Platz weg und die Menge reicht für eine sparsame vierköpfige Familie ohne Zirkulation vollkommen aus. Momentan wird das Warmwasser meistens einmal pro Tag erhitzt (das dauert dann teilweise mehr als 2 Std wegen der niedrigen Kompressorfrequenz). Der Wirkungsgrad der WW-Bereitung sieht gut aus im Vergleich zur Urlaubszeit komplett ohne WW-Bereitung.

Und die Auswertung der letzten Wochen (Urlaub natürlich ausgenommen) zeigt, dass im Schnitt weniger als 200 W Heizleistung für die WW-Bereitung (inkl. Speicherverlusten) benötigt wurden. Die Tage mit der heftigsten WW-Benutzung lagen ungefähr bei 400 W. Was zeigt, dass die für die Heizlastabschätzung verwendeten 100 W pro Person gut passen.

Viele Grüße
crink

Verfasser:
MaJen
Zeit: 14.01.2019 14:26:16
0
2735083
Hallo Crink, tolles Pojekt. Hab zwei Fragen/Anmerkungen:

1. Bin darauf gespannt, wie lange die Setzung des Grabens dauert und wie tief es sich setzt. Ein halbes Jahr reichte meiner Erfahrung nach nicht aus, bis es halbwegs gesetzt ist.

2. Warum soll bei Sturm die Heizlast am größten sein? Kommt wohl nur erhöhte Infiltration durch die Hülle als Erklärung in Frage. Ist das so deutlich messbar?

Verfasser:
crink
Zeit: 14.01.2019 14:38:03
0
2735091
Moin MaJen,

bisher hat sich erstaunlicherweise nichts gesetzt, obwohl die letzten Wochen viel Regen gefallen ist. Allerdings hat sich der Baggerfahrer auch Mühe gegeben, mit der Baggerschaufel für Komprimierung des Bodens zu sorgen. Scheint mit dem Sand hier ganz gut geklappt zu haben. Bis März/April ist noch Zeit für die Setzung des Bodens, dann soll Gras drüber wachsen.

Bei Sturm war feststellbar, dass die Heizkurve nicht ausreichte. Infiltration dürfte auch eine Rolle spielen - mehrere Öffnungen sind im Haus, halt dezentrale Zuluft mit zentraler Abluft. Aber auch ohne Infiltration sorgt der heftige Wind bei Sturm hier dafür, dass die Wände/Fenster einfach mehr Wärme an die Umwelt abgeben. Bei 5 Grad Tagesschnitt mit Sturm war die Heizlast höher als bei 0 Grad und Windstille. Tiefere Temperaturen gab es hier seit Einbau der WP im Schnitt noch nicht.

Viele Grüße
crink

Verfasser:
MaJen
Zeit: 14.01.2019 14:43:55
0
2735094
Ah, verstehe.

Ok Sand dürfte sich nicht so lange setzen...

Verfasser:
fdl1409
Zeit: 14.01.2019 14:49:49
0
2735100
Wind ist ganz klar ein wichtiger Einflussfaktor. Muss meine Kurve parallel um 1° anheben wenn es sehr windig ist. Mein Altbau ist nicht besonders dicht. Die Fenster sind zwar neu und ich bin mir ziemlich sicher, dass es da keine schlimmeren Lecks gibt. Die im Sommer bestellte Haustür wurde vor 3 Wochen endlich eingebaut, das hat geholfen. Was man bei so einem Altbau überhaupt nicht kontrollieren kann ist das Dach. Wenn da der Wind durch die Dämmung pfeift oder irgendwelche Lücken in der Dämmung vorhanden sind kann man das mit vernünftigem Aufwand weder feststellen noch beheben.

Vorschlag für die Behandlung eines solchen zweistöckigen Grabens im Trenchplanner:
für die Tiefe setze die mittlere Tiefe zwischen den beiden Ebenen an. Für die Breite den Abstand zwischen den beiden Ebenen plus die Grabenbreite. Diagonale wäre auch eine Möglichkeit, aber das ist zu pessimistisch.
Angenommen du hast einen 60cm breiten Graben und es liegen je 2 Rohre auf 200cm und 100cm dann würde ich für die Tiefe im Tool 150cm eintragen und für die Breite 160cm.

Grüße
Frank

Verfasser:
Randberliner
Zeit: 14.01.2019 14:50:26
1
2735101
Moin,

in meinem Altbau habe ich diese Erfahrung mit höherem Wärmeverlust bei Sturm ebenfalls gemacht.

Mein Sandgraben wurde nur per Baggerkette verdichtet, seit Juni 2018 keine nennenswerten Setzungen zu sehen.
Irgend einen Vorteil muss reiner Sanboden dann ja auch haben. :)

Gruß und warme Wintertage wünscht
Kristian

Verfasser:
MaJen
Zeit: 14.01.2019 15:00:14
0
2735106
Und noch eine Frage: Wären nicht auch 1 oder 2 x 300 oder 400 m senkrecht DA 40 möglich gewesen? Warum hast Du das anders gemacht?

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Meine Gartenwende hin zur Sole-WP
Verfasser:
MaJen
Zeit: 14.01.2019 15:00:14
0
2735106
Und noch eine Frage: Wären nicht auch 1 oder 2 x 300 oder 400 m senkrecht DA 40 möglich gewesen? Warum hast Du das anders gemacht?
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