Hallo,
erst mal Gratulation zum neuen Haus und der schönen Heizungsanlage.
Offenbar hat man (oder Du Dir) eingeredet das diese Heizung alter Müll sei.
Damit liegst Du schon mal völlig falsch. Deine Anlage lässt sich mit sehr wenig Aufwand so modernisieren, das alle Gedanken zu Wärmepumpen und Co. reine Zeitverschwendung sind. Es sei denn Du siehst das Thema Heizung und
Energie als Hobby das gerne viel Geld kosten darf. Das ist dann etwas anderes.
Wenn Du aber die Energiekosten als solche siehst und gering halten möchtest, versteh erst einmal eines: Was da im Keller steht ist gekauft und so lange eine erheblicher Wert, wie es arbeitet. Die Ölheizung ist immer noch eine (die?) günstigste Heizungsform, auch wenn sie immer als der große Feind dargestellt wird. Klar, wenn man Dir etwas gut und sicher funktionierendes für Geld "entsorgen" will, um dann etwas unendlich kompliziertes, von Dir nicht mehr durchschaubares, für noch viel mehr Geld zu verkaufen. Ich verdiene mein Geld NICHT mit Heizungen und dergleichen, deshalb werde ich vermutlich gleich heftig angefeindet.
Überlege mal, wenn Du die Anlage in Top Form bringst, kostet das vielleicht, mit neuem Brenner, Edelstahlzug im Kamin (und
Verbrennungsluftansaugung durch den
Schornstein), sowie etwas Rohrisolierung, vielleicht 2500 Euro. Jetzt überlege wie viel Heizöl Du für die Differenz zu Deiner Wärmepumpe (die das gesparte Öl an Stromkosten mehr als auffrisst) kaufen kannst.
Sicher eine in Handel und Handwerk als Geschäftsschädigung geltende, unbequeme Wahrheit. Beim Neubau, wo Du Kamin und Öltank erst bauen müsstest, sieht die
Rechnung anders aus, aber Du hast das alles schon in sehr guter Qualität, selbst eine richtig gute Umwälzpumpe. Du baust also einen Wert von 10-20tsd. Euro aus um das selbe Geld noch mal für empfindliche Technik zu bezahlen. Ey, nicht schlau!
So, Butter bei die Fische:
Ich sehe erst mal Deinen Brenner als Problemfall, bis das Gegenteil bewiesen wird.
Klarheit, auch über die Zuverlässigkeit des zuletzt tätigen Heizungsmonteurs, bekommst Du, wenn Du die 4
Schrauben die den Kessel verschließen, entfernst und dort einmal rein schaust. Die große Runde Tür klappt dann auf dem durch geschobenen Spint auf. Vorher Haube vom Brenner abmachen und Den unverwechselbaren Brennerstecker abziehen (Verriegelung eindrücken).
Wenn Dir dann bereits haufenweise Dreck entgegen kommt, kannst Du da erst mal gewaltig Heizkosten sparen.
Lasse bitte, bevor Du da aufschraubst, die Heizung 10 Minuten laufen, der Zug des Kamins saugt dann den feinsten Staub etwas weg und Du wirst nicht sofort ersticken. Daher schon mal eins: Vor der Kesselreinigung Mundschutz anlegen. So, nun ist der Feuerraum offen.
Zieh den Topf, in den der Brenner zielt, heraus. Jetzt sollte da der Blick bis zur ersten Biegung des
Abgasrohres frei sein. Die Rippen des Kessels sollten sauber sein, nur mit einem leichten, rötlichen oder grau-braunen Belag. Wenn nicht, ist der Brenner fragwürdig. Auch im Rohr hinter dem Kessel sollte nichts liegen.
Ich habe solche Kessel gesehen, wo nur noch ganz oben wenige Rippen frei waren. Die Heizung lief und hatte gerade den "Schorni Segen" bekommen...
Regelmäßig gewartet, mit hohen Rechnungen.
Entweder Du schraubst jetzt wieder zu oder machst mit der Drahtbürste sauber. Jedenfalls weist Du jetzt wie es um die Anlage steht.
Ich vermute ein neuer Brenner wird die Anlage enorm aufwerten. Ein richtig eingestellter, mit schwefelarmem Öl betriebener Brenner produziert praktisch keinen Dreck mehr. Dabei unbedingt die
Heizleistung auf die unterste Grenze schrauben. Wenn Du ein
Edelstahlrohr im Kamin hast, ist, wenn man für Abfluss sorgt, ist dort Kondensation gar nicht schlimm und die Abgastemperatur kann runter,solange der Kessel nicht anfängt innen nass zu werden. Seit es kein schwefelreiches Öl mehr gibt, ist das Kondensat nicht einmal mehr sauer. lass Dir keine Bären aufbinden. Darf so wie es ist in den Ausguss.
Dann isolier noch die Warmwasser führenden
Rohre und schau das eine Abgasklappe in das Abgasrohr kommt und ein Zugbegrenzer.
Wenn Du jetzt noch die
Steuerung, nach und nach optimierst, kannst Du die nächsten Jahre in Ruhe schauen, wie sich der Markt für Wärmepumpen entwickelt.
Vielleicht kann man ja irgendwann den im Sommer per PV produzierten Strom einlagern, damit man damit wenn es kalt und dunkel ist, die Wärmepumpe betreiben kann. So lange das aber nicht geht, gehen die Rechnungen der Energieberater aber alle nicht auf, für Altbauten. Bei Nullenergiehäusern ist das etwas anders.
So, jetzt holt die Steine raus und werft mich tot!