Mich würde mal eure Meinung zur
Nachtabsenkung in meinem Fall interessieren.
Situation:
Fachwerk um 1900, weitgehend ungedämmt, Kellerdecke und Dachboden sind gedämmt.
Gas
Brennwertkessel von Brötje von 2017 mit AT-Fühler ohne Raumthermostat.
Keine FuBoHeizung, lediglich Plattenheizkörper und einige wenige
Radiatoren (Bäder und Eingang.
Werkseitig ist die Anlage aus meiner Sicht erstaunlich träge. Wenn ich bei 7-10 Grad AT die
Temperatur auf 19 Grad senke brauche ich einen reichlichen Tag um wieder auf 21.5 Grad und eine gewisse
Behaglichkeit zu kommen und das ohne Nachtabsenkung.
Bei der Besichtigung vor relativ genau einem Jahr hatte ich den Eindruck, dass die Wohnräume wahnsinnig überheizt waren.
Ich hatte bereits vorher eine recht umfangreiche Homematic-Ausstattung. Nun sind praktisch alle regelmäßig genutzten Räume mit "smarten" HK-Thermostaten und Wandthermostaten ausgestattet.
Werkseitig ist der Kessel so programmiert, dass er nachts von Heizbetrieb in den Reduziertbetrieb wechselt. Diese Funktion macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man manuelle Heizkörperthermostate verwendet und diese Tag und Nacht auf der selben Einstellung lässt.
In Verbindung mit den smarten Thermostaten würden die Thermostate ja immer nachregeln und damit den Durchfluss erhöhen, um die eingestellte Raumtemperatur zu erreichen.
Da kaum gedämmt ist, fällt bei geschlossenen HK Ventilen die Raumtemperatur sehr schnell ab. Bei den aktuellen Außentemperaturen fällt die Raumtemperatur fast in jedem Raum innerhalb von 3-4 Stunden um 1.5 Grad. Das würde also bedeuten, dass die Ventile auch nachts recht weit geöffnet sind, damit die Absenkung bei 1.5 Grad gehalten wird.
Lohnt es sich dann überhaupt abzusenken? Oder ist der
Energieaufwand größer, wenn die
Vorlauftemperatur immer wieder schwankt?
Aufgefallen ist es mir, weil ich die Homematic mit dem
Heizkessel verknüpft habe.
Die Variable für die Wärmebedarfsmeldung an den Kessel ist der Ventilöffnungsgrad.
Der Kessel schaltet bei Wärmebedarf von Reduziertbetrieb auf Heizbetrieb um. Wenn ich als Schwellenwert für Reduziertbetrieb "Ventile zu" wähle, schaltet er praktisch nie auf Reduziertbetrieb, selbst wenn ich nachts um 1.5 Grad absenke.
Wenn ich als Schwellenwert eine Ventilöffnung von 5% wähle, schaltet er gelegentlich nachts auf Reduziert.
Womit laufe ich denn aus eurer Sicht am sparsamsten? Wenn ich gar nicht absenke, wenn ich alle Räume absenke oder nur bestimmte oder wenn ich alles absenke aber bestimmte Räume (z.B. Treppenhaus) aus der Wärmebedarfsmeldung rausnehme?
Oder bin ich ganz auf dem Holzweg?