Wenn er 12 Jahre läuft - wo liegt dann nun dein Problem ?
KWB gibt folgendes an - so sehe ich das auch !
Do’s und Don’ts der Pelletkessel-Installation
Mancher Kesselhersteller fürchtet, dass wenn die Latte höher gehängt werden würde, es interessierte Heizungsbauer abschrecken könnte, sich mit der Technik zu befassen. Es sollte jedoch nicht schrecken, typische Einbaufehler öffentlich zu beschreiben. Denn es wird dadurch kein Installateur an den Pranger gestellt. Und die, die sich wirklich für das Thema interessieren, nehmen dies als Herausforderung. Eine Fehleranalyse dürfte vielmehr für eine langfristig positive Marktentwicklung, für eine positive Geschäftsentwicklung und für das eigene Vorankommen immer wichtig sein. In Zusammenarbeit mit Frank Schönfelder, Marketingleiter und Pellet-Experte beim Biomassekesselhersteller KWB, liefert der nachfolgende Abschnitt einen Überblick, was das Besondere/Spezifische bei der Installation eines Pelletkessels ist, was diese von Installationen anderer Feuerungsarten (Heizöl, Gas) unterscheidet. Außerdem, was die häufigsten Fehler sind, die bei der Installation von Pelletkessel-Heizsystemen gemacht werden und was die Folgen sein können. Hier die 10 Do’s und Don’ts der Pelletkessel-Installation:
1. Achtung, längere Reaktionszeiten
Kessel, die mit fester Biomasse heizen, haben eine längere Reaktionszeit als Systeme auf Basis von Heizöl oder Gas: „Erstens fährt der Kessel eine gewisse Zeit an, bis er optimal verbrennt, und zweitens lässt sich die
Verbrennung nicht einfach abschalten“, sagt Schönfelder. Eine Installation ignoriert diese systembedingte relative Trägheit dann, wenn z. B. kein
Pufferspeicher eingebaut wird. Schönfelder: „Dies hat häufige Start-Stopp-Phasen des Kessels zur Folge und damit auch eine suboptimale Verbrennung.“
2. Pufferspeicher einbauen
Somit ist wärmstens zu empfehlen, Pelletkessel mit einem Pufferspeicher zu installieren, auch wenn viele heute schon ohne betrieben werden könnten, da die
Modulationsfähigkeit immer weiter verbessert wird. Es gibt tatsächlich am Markt auch eine leichte Tendenz, Pelletkessel ohne Pufferspeicher einzubauen. Diese Entwicklung dürfte aber von den Anlagen getrieben werden, die ihren Platz im Neubau finden. Im Altbau bzw. in der Heizungssanierung werden (sollten) Speicher aber eine feste Größe bleiben. Selbst Hersteller, deren Kessel ohne Pufferspeicher auskommen, sagen, dass diese zwar kein Muss wären, sie aber doch zu empfehlen sind.
3. Puffer richtig einbinden
Die Anschluss- bzw. Rohrdimensionierung der Verbindung zwischen Kessel und Puffer ist ausschlaggebend, um den benötigten Kesselvolumenstrom zu befördern. Falls die Dimensionierung zu klein gewählt ist, kann der Kessel nicht genug Wärme an den Pufferspeicher abgeben, was eine ineffiziente Verbrennung zur Folge hat. „Bei der Einbindung einer Solaranlage in ein Pelletheizsystem muss beachtet werden, dass das nutzbare Puffervolumen je nach Saison variabel eingestellt werden kann“, erklärt Schönfelder: „Zum Beispiel sollte der Kessel im Winter das gesamte Puffervolumen nutzen können, während im Sommer ein bestimmter Anteil des Volumens für die Solaranlage reserviert bleiben muss.“ Während diese Aspekte noch in die Rubrik „Elementar“ einzuordnen sind, ist die Frage nach der richtigen Positionierung der Fühler und das Verständnis über die Funktionsabläufe im Puffer schon subtiler. Wenn beispielsweise ein Fühler im Puffer über der Entnahme positioniert wird, wird er zu spät eine Anforderung an den Kessel geben, da warmes
Wasser nach oben steigt.
4. Über- bzw. Unterdimensionierung
Auch bei der Anlagenplanung von Pelletfeuerungen passieren Über- und Unterdimensionierungen des Kessels. Hat der Kessel eine zu große Leistung, kann dies zu mehr Start und Stopps führen. Die Folge: Der Wirkungsgrad wird schlechter und die
Emissionen steigen. Passieren Über- bzw. Unterdimensionierungen bei der Auslegung eines Pelletkessels eher als bei anderen Systemen – vielleicht, weil der Installateur bei diesem Heizsystem weniger Erfahrung besitzt und er „unsicherer“ ist, die Leistung passend zum Wärmebedarf zu dimensionieren? Nein, meint Schönfelder, aufgrund des Modulationsverhaltens falle eine Fehldimensionierung allerdings viel weniger auf. Installateure sollen die
Heizlastberechnung nach
DIN EN 12831 durchführen. Schönfelder: „In dem Punkt geht es um die korrekte Auslegung und Dimensionierung der Anlage.“
5. Das richtige
WasserBei der Erstbefüllung der Anlage muss darauf geachtet werden, dass sie mit behandeltem Wasser befüllt wird. Ansonsten sinkt die Lebensdauer des Kessels, weil unbehandeltes Wasser den Kesselkörper angreift. Was behandeltes
Heizungswasser ist, beschreibt die VDI 2035, beispielsweise in puncto Leitfähigkeit, Mineralienanteil, Wasserhärte (Kalk) oder ph-Wert.
6. Genügend Raum schaffen
Bei der Planung muss auch genug Raum für
Wartungsarbeiten einbezogen werden. Bauteile, die regelmäßig gewartet werden müssen, sind z. B. der Wärmeübertrager, die Brennkammer sowie Antriebe, Ketten und Lager (Schmierung). „Die regelmäßige Wartung des Kessels ist ein wichtiger Bestandteil, um Verschleiß frühzeitig erkennen oder um zum Beispiel bei sich ändernden
Brennstoffqualitäten angemessen reagieren und nachregeln zu können“, so der Experte.
7. Auslegung der Förderung
Die Auslegung der Brennstoff-Förderung verlangt vom Installateur mechanisches Verständnis. Beispielsweise sollte zumindest erkannt werden, dass eine Förderschnecke an bestimmten Stellen bestimmte Geometrien aufweisen kann: „Näher am Kessel werden Windungsdurchmesser und Windungsabstände größer. Dadurch wird die Fördergeschwindigkeit vergrößert und Verstopfungen werden vermieden“, erklärt Schönfelder. Mechanisches Grundverständnis beinhalte beispielsweise, dass die Schnecke ab einer gewissen Schneckenlänge zwischengelagert werden müsse oder die Prallschutzmatte einen gewissen Platz zum Pendeln hat.
8. Abzug und
ZuluftEs muss darauf geachtet werden, dass ein feuchteunempfindlicher Kamin eingebaut wird, um die zum Teil niedrigen
Abgastemperaturen optimal nutzen zu können und damit hohe Wirkungsgrade zu erzielen. Auch der Kaminquerschnitt muss passen. Ist er zu klein, kann Rauch in den
Heizraum gelangen. Ist er zu groß, reicht die Zugleistung nicht aus und die Kondensation nimmt zu, was vor allem bei nicht feuchteunempfindlichen Zügen problematisch ist. Es muss genügend Verbrennungsluft in den Aufstellraum gelangen, sonst droht unvollständige Verbrennung und dadurch vermehrte Rußbildung.
9. Dimensionierung des Lagers
Ein manchmal nicht ausreichend beachtetes Thema: Die richtige Dimensionierung des Lagerraums. Er sollte mindestens den Jahresbedarf an Pellets fassen, ansonsten werden für den Kunden mehrfach Anfahrtspauschalen fällig für mehrere Pelletlieferungen, auch könnte es passieren, dass der Kunde dann Pellets im Herbst oder zum Winteranfang einkaufen muss. Also in der Jahreszeit, in der Pellets teurer sind. Der Ärger ist dann vorprogrammiert. Und wie bei jedem anderen
Heizkessel auch, müssen die Sicherheitsregeln des Brennstofflagers eingehalten werden (Stichwort Belüftung).
10. Rücklaufanhebung installieren
Eine Besonderheit, die für Handwerker, die selten mit
Holzheizungen zu tun haben, ungewohnt ist: Bei Festbrennstoffkesseln wird eine Rücklaufanhebung bereits bei kleinen Leistungen installiert. „Jene Installateure also, die wenige Pelletkessel verbauen oder selten mit Ölheizungen jenseits der 200 kW hantieren, müssen sich mit der Rücklaufanhebung also eingehender beschäftigen“, meint Schönfelder.