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28.06.2021 12:05:50 |
Hallo zusammen,
ich wollte mal interessenhalber fragen, ob man eine Wärmepumpe auch ohne Warmwasserbereitung nutzen kann? Somit würde die Wärmepumpe nur das Gebäude beheizen und die Warmwasserbereitung würde ein anderes Heizsystem übernehmen.
Nach meinem Verständnis macht es eher keinen Sinn für Einfamilienhäuser. Wie sieht es aber bei Mehrfamilienhäusern aus? Hier könnte man z.B. eine Gastherme benutzen für das Warmwasser, da das ja etwas schwieriger ist mit der Wärmepumpe auf 60 °C zu heizen wegen der geringeren Effizienz. Würde so ein Szenarion Sinn machen oder eher auch nicht?
Ich habe nicht vor, soetwas zu planen. Ich interessiere mich einfach generell für das Thema Wärmepumpe und wollte einfach mal fragen.
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28.06.2021 12:17:13 |
Klar geht das. Heizung und Warmwasser können vollkommen unabhängig voneinander sein, egal welches System verwendet wird.
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28.06.2021 12:39:45 |
Die Frage ist, ob die zusätzliche Gastherme (Installationskosten, Schorni, Wartung, Gasanschluss, Gasgrundgebühr) sich finanziell bezahlt machen gegenüber der bei WW-Erwärmung niedrigeren Effizienz bei Warmwasser. Im EFH sicher nicht, im MFH.... Müsste man rechnen. Gegenoption wäre, WW nicht mit 60 sondern nur 45°C fahren, dafür aber dann Friwa-Station um keine Legionellenprobleme zu bekommen.
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28.06.2021 14:18:24 |
Zitat von SpiderP  Hallo zusammen,
ich wollte mal interessenhalber fragen, ob man eine Wärmepumpe auch ohne Warmwasserbereitung nutzen kann? Somit würde die Wärmepumpe nur das Gebäude beheizen und die Warmwasserbereitung würde ein anderes Heizsystem übernehmen.
Nach meinem Verständnis macht[...] Das nennt man Bivalente Anlage oder Hybrid. Wird oft bemacht.
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28.06.2021 14:50:01 |
Bei Mehrfamilenhäusern (sehr viel Parteien, hohe Leistungsverluste) mit Zirkulation und hoher Bereitungstemperatur definitiv. Da wo man das alles mit der WP macht, wird es ein Groschengrab. Gruß Dipl.-Ing. Anlagentechnik Frank-Rolf Roth Wärmepumpendoktor-NRW Sachverständiger für Haustechnik(Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung) Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
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28.06.2021 14:57:32 |
Bivalent ist meines Erachtens nach, wenn ich für Heizung (bzw. Heizung und WW) beide Quellen im Wechsel nutze. Wenn ich Heizung ausschließlich mit WP und WW ausschließlich mit Gas mache, würde ich das nicht als bivalent bezeichnen. Das sind dann zwei völlig getrennte Anlagen. Wobei wenn man das macht könnte man überlegen, ob man die Gasheizung nicht doch mit der Heizung verbindet - als reines Backup, falls die WP im Winter ausfällt.
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Verfasser: schorni1 | Zeit:
28.06.2021 15:07:43 |
Ja, würde ich auch auf jeden Fall vorsehen!
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28.06.2021 15:27:06 |
Bei relativ warmen Wetter könnte es auch besser und kostengünstiger sein, eine LWWP das WW bereiten zu lassen. Das gäbe es zwei Umschaltpunkte, einmal für die WW-Bereitung, einmal für die Heizung. Darunter ist jeweils die Gasheizung aktiv, darüber die Wärmepumpe. Machen das die Wärmepumpen-Gas-Hybride auf dem Markt so?
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| Zeit:
28.06.2021 15:29:10 |
Da sollte man dann aber bitte nochmal nachrechnen.
Klar die Gastherme muss etwas größer ausfallen, damit sie die Heizlast auch mit übernehmen kann. Aber zumindest aus rein finanziellen Gründen ist auch bei aktuellen CO-Kosten die Wirtschaftlichkeit eines bivalenten Systems (in dieser Form!9 meiner Meinung noch nicht gegeben.
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01.07.2021 08:31:56 |
Hi, ich sag mal einzelfallabhängig. Das Ziel schränkt die Lösungmöglichkeiten ein. Im Sommer sinkt der Warmwasserbedarf und wenn die WP das über 120 Tage kann, dann ist eine Hybrid-Variante auch mit etwas höherem Bivalenzpunkt ( COP>4 Tbiv >+5°C) vielleicht nicht die CO2 günstigste Variante aber bei aktuellen Gas-Preisen vermutlich die Wirtschaftlichere. Gruß Markus PS Foren tragen zur Meinungsbildung bei, Diversität ist nicht nur in der Natur wichtig.
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23.03.2025 17:56:50 |
Welche Wärmepumpe (Produkte) heizt nur, ohne Warmwasseraufbereitung?
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23.03.2025 18:01:17 |
Das kann grundsätzlich jede WP. Warmwasser kann man mit der WP machen, muss man aber nicht.
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23.03.2025 19:01:59 |
Aus meiner Sicht kann die Trennung Heizung und WW auch im Einfamilienhaus sehr sinnvoll sein. Gerade wenn man mit HK heizt. Wenn man im Winter, wie z.B. in diesem Jahr, sehr viele Abtauvorgänge hat und dann noch WW über 1 bis 2 Stunden macht, kann es mit HK wegen fehlenden Speichervermögen ungemütlich werden. Bei FBH wahrscheinlich kein Problem.
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23.03.2025 19:17:23 |
Wie wirkt sich während der Heizperiode eine größere Differenz zwischen Vorlauf- und WW-Temperatur auf die JAZ aus, wenn mit WW nicht gespart wird ?
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24.03.2025 09:44:02 |
^^^^Je höher die Differenz zwischen AT und VL, desto geringer COP, je mehr Zeit mit weniger COP, desto weniger JAZ. Das gilt auch für R290. Also mehr WW, kleinere JAZ. Bei FBH mit kleiner VL macht sich das stärker bemerkbar, verglichen mit HK mit ähnlich hoher VL wie WW....
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24.03.2025 11:06:42 |
Zitat von Effizient  je mehr Zeit mit weniger COP, desto weniger JAZ Das ist physikalisch/mathematisch betrachtet nicht ganz richtig, denn die Zeit ist nur einer von jeweils zwei Parametern. Es werden die Integrale über der Zeit (z. B. ein ganzes Jahr) der thermischen Leistung (= Wärme od. thermische Energie) und das der elektrischen Leistung (= Strom od. elektrische Energie) ins Verhältnis gesetzt. Eine lange Zeit mit abschnittsweise niedriger AZ, aber mit sehr kleinem Integral (= wenig thermischer und elektrischer Energie) geht gewichtsmäßig somit kaum ein. Und was überhaupt nicht geht, wäre die Tages-AZen in irgendeiner Weise aufzusummieren. Hier fehlen die Gewichte! Zitat von Effizient  Also mehr WW, kleinere JAZ. Kleinere Gesamt-JAZ wäre hier korrekt. Die JAZen werden meist in JAZ/Heizkreis, JAZ/WW und Gesamt-JAZ gesplittet.
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| Zeit:
24.03.2025 14:14:29 |
Imho macht es mehr Sinn eine WP nur für die Heizug zu nutzen, und eine BWWP separat für die Warmwasserbereitung aufzustellen.
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| Zeit:
24.03.2025 14:38:03 |
Kommt doch irgendwie auch auf das Verbrauchsprofil an. Und darauf wo die BWWP die Wärme letztlich herholt
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| Zeit:
24.03.2025 17:59:45 |
In den Mehrfamilienhäusern ist oft die Warmwasserlast die auslegende Größe. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten auch effizient Warmwasser zu machen, auch mit 65 Grad und Zirku. Eine Variante ist das Bosstern auf Quellebene. Bedeutet es gibt eine WasserWasser-Booster Wärmepumpe die zB 30 Grad von der Heizwärmepumpe erhält und diese dann auf 65 Grad anhebt. Leider sind solche Systeme relativ teuer. Aber für viele Objekte trotzdem die beste Wahl. Leider gibt es DIE Pauschale Antwort für MFH noch nicht. Es ist immer auch eine Einzefallbetrachtung. Das verstehen nur viele Leider nicht. Weil bei Gas war es doch auch egal. Grüße
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21.06.2025 17:30:58 |
Wir haben vor vier Jahren eine moderne Brennwert- Gasheizung in unser 60er Jahre EFH einbauen lassen. Jetzt haben wir die Idee, eine WP dazu zu schalten, die allein für den Grundbedarf an Heizung sorgen soll, während der Gaskessel Backup für Extremtemperaturen und für Warmwasser sorgen soll. Alle "Profis" die wir anfragen winken ab von wegen Hybridheizungen sind generell nicht wirtschaftlich, haben dabei aber offensichtlich vor Augen, dass jemand WP und alternatives Heizsystem neu installieren will, was sich offensichtlich nur im Sonderfall rechnet. Das ist aber nicht unsere Gegebenheit, denn was uns geboten wird, ist nur die Verschrottung unserer fast neuen Gasheizung im Austausch gegen eine WP für den vollen Heiz- und Warmwasserbedarf unseres Haushaltes. Das kann unter Einbeziehung unserer kürzlichen Investitionen kaum wirtschaftlich sein. Die Lösung die uns vorschwebt, ist eine WP mit einer Spitzenleistung unterhalb der für die wenigen sehr kalten Wintertage im Jahr nötigen Dimensionierung ohne Warmwasserbereitung, die deswegen auch preiswerter in der Anschaffung und einfacher in der Installation sein sollte. Der in Norwegen arbeitende deutsche Heizungsbauer Benno(?) hat in einem Rundfunkinterview ausgeführt, dass es in Norwegen mit Installation weniger als €4.000.- braucht, um eine Luft-WP von ihm in ein EFH eingebaut zu bekommen, die allerdings nur für Heizung sorgt. Will man Warmwasser per WP, nehmen die Leute eben eine zweite Anlage. Irgendwelche Zuschüsse gibt es nicht. Und Norwegen ist das absolute Hochpreis- mit Höchstlohnland mit sprichwörtlich Norwegischen Wintern! Unsere Lage kann doch keine Besonderheit sein so gut wie Gasheizungsinstallateure die letzten Jahre beschäftigt waren. Für diese Art der Hybridlösung sollte es doch Angebote geben. Liegen wir denn so völlig falsch mit unseren Überlegungen ?
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| Zeit:
21.06.2025 17:46:57 |
In Norwegen gibt es keine typisch deutsche Förderung, deswegen sind die Anlagen dort so billig. Hierzulande wird der Heizungstausch bis zu einer Rechnungssumme von 30t€ mit bis zu 21 t€ gefördert. Das lassen sich HB und Hersteller nicht entgehen, und schlagen deswegen die 21 t€ auf den eigentlichen Preis drauf. Natürlich so, dass es nicht offensichtlich ist. Und das geförderte Standardtauschprogramm erfordert eben die Vrschrottung der Altanlage. Allerdings bekomst du 20% weniger, wenn die Anlage noch nicht 20 Jahre alt ist. Technisch ist dein Ansinnen durchaus möglich, man kann WW und Heizung komplett getrennt erledigen, auch mit Solarthermie, Kachelofen oder BWWP. Aber dann kann der HB nicht die Förderung einsacken.
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| Zeit:
22.06.2025 11:01:01 |
Meinte der Benno denn eine LL-WP oder eine LW-WP. In einem neuen Haus oder in einem, wo erstmal alles raus muss? Die Aussage von Benno oder so wie du sie hier wiedergibst ist also erstmal überhaupt nicht bewertbar. Und ob man in Norwegen eine LWWP - allein das Gerät - für 4000€ bekommt, wage ich auch zu bezweifeln.
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