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11.01.2022 12:48:57 |
Hallo, nachdem ich schon längere Zeit mitlese, möchte ich nun das erste von mehreren Projekten umsetzten. Mehrfamilienhaus (5 Parteien) Baujahr 1994, Außenwände 36er Ziegel, Aufdachdämmung von Stand 1994. Die aktuelle Heizung ist eine Ölheizung Buderus G205U/35-5 Kessel mit einer Regelung Buderus HS 3220, Brauchwasserspeicher 300l, alles BJ 1994. Bis jetzt läuft sie problemlos, nur die Heizkreis-, Zirkulations- und die Ladepumpe wurden vor kurzem erneuert. Geplant ist der Austausch der Heizung in diesem Jahr, das Öl haben wir bereits schon nicht mehr auffüllen lassen, es sollte bis Mitte des Jahres noch reichen. Als erste Maßnahme habe ich die Verschiebung der Heizkuve auf 0 und die Kurve selbst auf 6 eingestellt. Da die HK Pumpe defekt war, wurde kürzlich eine PrimAX 25-4 eingebaut, auf den Einbau des WMZ warte ich leider noch. Nutzfläche 348 m², Ölverbrauch der letzten beiden Heizsaisonen war bei jeweils 4200 Litern. Der Energieausweis von 2008 weist einen Verbrauch von 129,1 kWh/m² aus. Am liebsten würde ich die jetzige Heizung loggen, mit Raspi und Co scheitere ich leider kläglich. Gas scheidet aus, da der Anschluss ca. 10.000 € kosten würde und Gas nicht mein Favorit ist. Alternativ bleiben nur Pellets oder Wärmepumpe. Bei den ganzen Wärmepumpen Themen, welche ich bis jetzt gelesen habe, handelte es sich immer um 1-2 Familienhäuser die fast immer nur von der Famile bewohnt sind. Unser Haus ist ein 5-Parteien Mietshaus. Klagen der Mieter über zu niedrige Raumtemperaturen oder lauwarmes Duschwasser will ich unbedingt vermeiden. Eine energetische Sanierung ist aktuell noch nicht geplant, da das Haus selbst von der Substanz sehr gut in Schuss ist. Da ich selbst nicht in diesem Haus wohne, hab ich Respekt vor der Wahl der Heizung. Pellets wäre mir aktuell die sichere Wahl um den Mietern den gewohnten Komfort zu bieten, eine Wärmepumpe würde mich aber irgendwie auch reizen. Das Grundwasser liegt ca. 2-2,5 m unter der Oberfläche, auf der Südseite ist eine PV mit 13,4 kWp aus 08/2011 drauf, aktuell Volleinspeiser da keiner der Familie in dem Haus wohnt. Auf dem Norddach könnte ich noch eine weitere PV-Anlage mit 10-15 kWp errichten. Generell die Frage an die Experten, ist es sinnvoll hier das Thema Wärmepumpe weiter zu verfolgen, oder macht eher eine neue Pellets-Heizung Sinn? Bei der Einbindung der PV in das Heizsystem fehlt mir die steuerliche Betrachtung. Eigentlich ist es ja hier Verkauf von Strom an 3. über die Heizkostenabrechnung an die Mieter und es würde vermutlich die volle EEG Umlage anfallen. Im Voraus schon mal Besten Dank für Eure Einschätzungen.
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11.01.2022 13:02:08 |
Zitat von domel  Gas scheidet aus, da der Anschluss ca. 10.000 € kosten würde und Gas nicht mein Favorit ist. Sind die Verhandlungen bereits beendet? MfG uwe
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11.01.2022 13:24:27 |
Zitat von domel  Nutzfläche 348 m², Ölverbrauch der letzten beiden Heizsaisonen war bei jeweils 4200 Litern. Der Energieausweis von 2008 weist einen Verbrauch von 129,1 kWh/m² aus. Mit DEM BJ müsste die Heizlast so um die 15kW liegen, damit ist der Kessel um mehr als 100% überdimensioniert. Auch wäre der passende Verbrauch eher bei 3500 Liter/a. Da wird halt auch die WW-Bereitung wegen 60Grad-Betrieb und WW-Zirkulation sehr verlustreich sein. Oft fehlt halt auch die RICHTIGE Rohrdämmung, Regelungseinstellung, hydraulischer Abgleich.
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11.01.2022 13:43:46 |
Hallo domel, Wärmepumpe wird wahrscheinlich die Lösung werden, Isolierung der Rohrleitungen 100 % ist einfach ein Muss. Die Anlage würde ich aber eher als Kaskade planen. Bei Deiner Planung wäre auch eine Solaranlage schlecht, es sei denn, Du hättest ein Unternehmen gegründet, welches Strom und Wärme liefert. Die Mieter sollten dann Wärmemengenzähler haben und für WW und KW Zähler. Investitionsausgaben werden die bei einer Investition getätigten Ausgaben für längerfristige Anlagegüter genannt. Und nach 6 Jahren können ja Gutscheine an die Mieter verteilt werden. MfG.
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11.01.2022 14:10:33 |
Zitat von kreitmayr  Zitat von domel  [...] Sind die Verhandlungen bereits beendet? MfG uwe Nein, aber die Tendenz zu Gas ist verschwindend gering. Der geringste Preis liegt bei normalen Verhältnissen mit kurzer Leitungslänge bei ca. 2500,- €. Die nächste Leitung liegt realtiv weit weg und auf dem Grundstück sind es auch noch gut 70 m.
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11.01.2022 14:21:48 |
Zitat von schorni1  Zitat von domel  [...] Mit DEM BJ müsste die Heizlast so um die 15kW liegen, damit ist der Kessel um mehr als 100% überdimensioniert. Auch wäre der passende Verbrauch eher bei 3500 Liter/a. Da wird halt auch die WW-Bereitung wegen 60Grad-Betrieb und WW-Zirkulation sehr verlustreich sein. Oft fehlt halt auch[...] Ja, der Kessel hat 35 kW, das war halt damals leider so geplant worden. Die laufen leider nur im ON/OFF Modus. Zumindest hab ich bis jetzt keine Einstellmöglichkeit gefunden. Die Rohre sind alle gedämmt bis auf ein paar kurze Stücke in der Heizung an den Pumpen. Es sind alukaschierte Halbschalen, an der Kellerdecke sind die zusätzlich mit grauer Folie ummantelt. Keine Ahnung ob das so noch Ok ist? Im Heizraum wollte ich jetzt nicht mehr nachdämmen, da die Heizung eh erneuert werden soll. Die Regelung hab ich jetzt wie schon erwähnt deutlich nach unten gedreht. Die 4200l der letzten 2 Jahre waren noch mit der alten deutlich höheren Einstellung. Ein hydraulischer Abgleich wurde vermutlich noch nie gemacht. Bei Mietern ist das aber denke ich nicht so einfach, da die Thermostate an den HK nach deren Wünschen gedreht werden. Das Brauchwasser hab ich bereits auf 55° abgesenkt, die Verluste der Zirkulation muss ich vermutich jetzt so akzeptieren.
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11.01.2022 14:27:49 |
Zitat von sonnenfreund2021  Hallo domel, Wärmepumpe wird wahrscheinlich die Lösung werden, Isolierung der Rohrleitungen 100 % ist einfach ein Muss. Die Anlage würde ich aber eher als Kaskade planen. Bei Deiner Planung wäre auch eine Solaranlage schlecht, es sei denn, Du hättest ein Unternehmen gegründet, welches[...] Du meinst eine Kaskade mit 2 Wärmepumpen hintereinander? Da kenn ich mich ehrlich gesagt sehr schlecht aus. Die PV-Anlage kann ich demnach aufgrund steuerlicher Themen dann nicht verwenden? Unternehmen zur Lieferung von Wärme und Strom hab ich noch nicht gegründet. KW, WW Zähler sowie WMZ an den HK sind überall vorhanden. Nur der WMZ direkt nach dem Kessel für den Heizkreis fehlt.
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11.01.2022 14:50:58 |
Zitat von domel  Ein hydraulischer Abgleich wurde vermutlich noch nie gemacht. Bei Mietern ist das aber denke ich nicht so einfach, da die Thermostate an den HK nach deren Wünschen gedreht werden. Das bleibt denen auch unbenommen. Lediglich das HeizungswasserÜBERangebot wird durch den hyAb unterbunden.
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11.01.2022 15:17:00 |
Zitat von domel  Ein hydraulischer Abgleich wurde vermutlich noch nie gemacht. Wenn der Heizungsbauer damals sein Handwerk verstand und auch danach lieferte sollte die Anlage abgeglichen sein, was anderes wäre Murks. MfG uwe
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11.01.2022 15:22:07 |
Hallo,
deine Mieter zahlten also ca. 500€/a und Einheit für Wärme und WW.
Gibt es unter den Parteien extreme Abweichungen vom Durchschnitt?
MfG uwe
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11.01.2022 15:26:37 |
Zitat von domel  [...]Bei den ganzen Wärmepumpen Themen, welche ich bis jetzt gelesen habe, handelte es sich immer um 1-2 Familienhäuser die fast immer nur von der Famile bewohnt sind. Unser Haus ist ein 5-Parteien Mietshaus. Klagen der Mieter über zu niedrige Raumtemperaturen oder lauwarmes Duschwasser will ich unbedingt vermeiden. Eine energetische Sanierung ist aktuell noch nicht geplant, da das Haus selbst von der Substanz sehr gut in Schuss ist.
Da ich selbst nicht in diesem Haus wohne, hab ich Respekt vor der Wahl der Heizung. Pellets wäre mir aktuell die sichere Wahl um den Mietern den gewohnten Komfort zu bieten, eine Wärmepumpe würde mich aber irgendwie auch reizen. [...] Ich wage zu behaupten, dass die WP im Gegensatz zur Pelletsheizung den höheren Komfort bietet, vor allem wenn man nicht vor Ort wohnt. Pellets sind aufwändiger und anfälliger im Betrieb. (Asche, Pelletsansaugung, Füllstandsüberwachung, Kaminfeger etc.). Ich habe Mietshäuser vergleichbarer Grösse auf Wärmepumpe umgerüstet. Ich bin dazu über gegangen, Häuser generell 24/7 durchgängig zu temperieren und dafür die Heizkurven abzusenken. Die Reklamations-Quote der Mieter ist seitdem zurück gegangen, wenn die Wohnungen durchgängig behaglich warm sind. Auch das Absenken der Brauchwassertemperaturen hat kaum zu Reklamationen geführt. Ich würde die Heizlast auch bei etwa 15 kW ansetzen.
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11.01.2022 15:50:58 |
Zitat von kreitmayr  Hallo,
Gibt es unter den Parteien extreme Abweichungen vom Durchschnitt?
MfG uwe Ja, es gibt teils größere Abweichungen, da die Wohnungen unterschiedlich belegt und genutzt werden. Die stärkste Abweichung liegt zwischen einem Rentnerehepaar mit hohem "Wärmeanspruch" und einer saisonal genutzten Ferienwohnung.
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11.01.2022 16:00:05 |
Ok, das deutet auf einen stark schwankende Wärmeabnahmen hin. Mal sehen, was die Freunde des thermischen Abgleich dazu schreiben. MfG uwe Mich interessiert der Faden im Bezug auf unser Gebäude mit 75 Wohnungen.
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11.01.2022 17:00:08 |
Zitat von kreitmayr  (…) Mich interessiert der Faden im Bezug auf unser Gebäude mit 75 Wohnungen. Bei 75 Wohnungen hast du ganz andere Möglichkeiten wegen der Skaleneffekte als bei 5. Da würde ich den Blick nicht auf eine einfache, monovalente Heizung beschränken. BHKW mit Spitzenlastkessel, WP+Gaskeasel etc. Vielleicht sogar sowas. |
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11.01.2022 17:28:04 |
Ich glaub bevor der gute alte große Paromat bei Uwe von uns geht geht das Forum zu Ende!
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11.01.2022 17:41:36 |
Hallo Der Vorschlag von sogar sowas ist ja, produziere Strom (zum Teil aus Gas) und verkaufe den, heize mit Gas. Domel will ja kein Gas. Pellet und Dampfmaschine für Strom hat aber schlechte Wirkungsgrade. MfG uwe
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11.01.2022 17:58:41 |
Bei 5 Parteien mit 300L Warmwasserspeicher ist der vorhandene Kessel doch eher nicht zu groß.
Den WW-Bedarf mit Zirkulation und 60 Grad an den Zapfstellen per WP zu decken, wird spannend.
Oliver
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11.01.2022 18:09:18 |
Zitat von kreitmayr  Hallo
Der Vorschlag von sogar sowas ist ja, produziere Strom (zum Teil aus Gas) und verkaufe den, heize mit Gas.
Domel will ja kein Gas. (…) Das war für dein Objekt mit 75 Wohnungen gemeint, nicht für sein 5-Familienhaus.
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11.01.2022 18:40:42 |
Zitat von Fritzli  Zitat von kreitmayr  [...] Das war für dein Objekt mit 75 Wohnungen gemeint, nicht für sein 5-Familienhaus. Das hatte ich auch so verstanden. MfG uwe
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11.01.2022 21:11:20 |
Zitat von domel  Zitat von kreitmayr  Die stärkste Abweichung liegt zwischen einem Rentnerehepaar mit hohem "Wärmeanspruch" .... Das wird wohl die normale Regel sein und ist naturbedingt. (die Behaglichkeitsfelder gibt es schon ca. 100 Jahre)
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11.01.2022 21:22:00 |
Aber ich glaub die Versuchsteilnehmer sind auch schon mittlerweile tot, bestimmt überhitzt
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11.01.2022 23:17:00 |
Hallo domel, Der Einbau einer thermische Solaranlage, würde ich nicht ganz aus den Augen lassen, der Betrieb mit einer effektiven Regelung inkl. Rücklaufanhebung (Heizung Winter) und der Anteil zur WW Bereitung kann 30 % Energie einsparen. Ja, der nutzen würde den Mietern auch zu gute kommen, aber zufriedene Mieter sind ja auch gute Mieter, und der Gesetzgeber hilft bei der Finanzierung. Eine Sonderform des bivalenten Betriebs von Wärmepumpen ist die sogenannte Kaskadenschaltung. Dabei werden Wärmepumpen so miteinander zusammengeschaltet, dass sich die Heizleistung flexibel dem jeweiligen Wärmebedarf anpassen kann. Die Kaskadierung von Wärmepumpen kommt vor Allem bei hohem Wärmebedarf zum Einsatz. Eine intelligente Verschaltung mehrerer Wärmepumpen zu einer Kaskade ist effizienter als eine einfache "On/Off-geregelte" Wärmepumpe ohne Modulation. Die Versorgungssicherheit einer Kaskade ist größer als bei einzelnen Wärmepumpen. Die Betriebssicherheit wird durch die Redundanzfunktion erhöht. Durch die Modulation einer invertergesteurten Wärmepumpen-Kaskade kann der Verdichter seine Drehzahl je nach Anforderungsbedarf nahezu stufenlos variieren und erzeugt nur die Leistung, die aktuell benötigt wird. Ein Laufzeitabgleich sorgt dafür, dass die einzelnen Geräte der Kaskade gleichermaßen genutzt und keine einzelne Wärmepumpe übermäßig beansprucht wird. Für Anwendungen mit besonders hohem Warmwasserbedarf kann eine Heißwasser-Wärmepumpe zur Kaskade hinzugefügt werden. Bei einer Wärmepumpen-Kaskade wird jedes einzelne Gerät vom BAFA gefördert. So kann die Förderung u.U. höher ausfallen als bei einer einzelnen Großwärmepumpe. Eine hydraulische Weiche kann vor allem folgende Vorteile bieten: Trennung von Primärkreis (Wärmepumpenseite) und Sekundärkreis ( Haustechnik- bzw. Verteilerseite) für einen sicheren Betrieb. Geringes Volumen im Vergleich zu (Trenn-) Pufferspeichern, so dass schnell auf das Umschalten zwischen den erforderlichen Betriebsmodi (Warmwasser, Heizen, Kühlen) reagiert werden kann. MfG.
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12.01.2022 08:29:24 |
Den Vorteil der Kaskade sehe ich in diesem Fall eher darin, dass eine WP heizen und die andere parallel WW bereiten kann, vor allem bei Heizkörpern wo es schnell auffällt, wenn wegen Brauchwasserbereitung eine Stunde nicht geheizt wird. Dazu kommt, dass die Mehrheit der LWWP in der Leistungsklasse bis etwa 10, 12 kW liegt, darüber gibt es dann deutlich weniger Auswahl. Wenn die Geräte passend knapp ausgelegt sind, laufen die im Winter sowieso durch, da ist mit Lastverteilung nicht weit her.
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12.01.2022 09:36:00 |
Zitat von sonnenfreund2021  Die Versorgungssicherheit einer Kaskade ist größer als bei einzelnen Wärmepumpen. Wenn jemand mich ködern wollte mit "Versorgungsicherheit" würde ich fragen, ob er mir Schrott verkaufen will und zur Schadensbegrenzung gleich Ersatz. An Domels Stelle würde ich mich näher mit dem Henne-Haus befassen. Er bringt ja einige Elemente bereits mit. MfG uwe
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12.01.2022 11:08:16 |
Zitat von sonnenfreund2021  Hallo domel, Der Einbau einer thermische Solaranlage, würde ich nicht ganz aus den Augen lassen, der Betrieb mit einer effektiven Regelung inkl. Rücklaufanhebung (Heizung Winter) und der Anteil zur WW Bereitung kann 30 % Energie einsparen. ,[...] Die Südseite ist seit 2011 bereits voll mit PV, daher fällt diese Option weg.
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