Ich möchte hier meine Erfahrungen wiedergeben, die ich seit Mitte Dezember 2021 gesammelt habe bezüglich des neu erworbenen
Kaminofens, der scheinbar im Netz unter den Namen Eco Chopin (gekauft) oder Arpege EcoDesign oder Allegro läuft. Alle leisten 8,9 kW und Hersteller ist PANADERO / Spanien.
Im Herbst 2021 im Netz bestellt. Habe für viele Jahre Fichte zum Verheizen und brauche deshalb einen großen Ofen, um nicht praktisch daneben stehen zu müssen um immer wieder nachladen zu müssen.
Der Ofen ist sehr groß und wiegt mit Verpackung fast 200 kg. Der erste Zustellversuch schlug fehl. Der Ofen sollte von der Lkw-Ladewand auf meinen Anhänger gerollt werden, da der Lkw nicht auf den engen Privatweg fahren konnte. Da die ganze Wohnstraße blockiert war, wollte der nervöse Fahrer nicht und meinte ich könne später im Lager- Umschlagzentrum den Ofen in Ruhe abholen, sollte aber vorher dort anrufen. Als ich anrief, sagten die mir, dass das nicht geht, wegen Pandemie und so musste ich weitere zwei Wochen auf den Ofen warten. Als ein anderer Fahrer kam, war die kleine Wohnstraße auch völlig blockiert aber um die Uhrzeit war keiner unterwegs und so konnten wir den Ofen rüberschieben auf den Anhänger. Ich fuhr die 200m nach Hause und so blieb der Ofen bis Anfang Dezember draußen verpackt im Anhänger. Als es darum ging den Ofen ins Wohnzimer zu bekommen war gerade ein Bagger mit Fahrer dabei das hintere Grundstück zu planieren. Als der Fahrer fertig war, fuhr er weg und kam mit einem kleinen Teleskopradlader wieder und damit konnten wir den Ofen mittels Schlaufen herausheben aus dem Anhänger nachdem wir das Planengestell entfernt hatten (seine Idee) um ihn dann durch das große Wohnzimmerfenster auf Möbelroller zu setzen (seine Idee aber den Gedanken hatte ich auch gehabt). Ging sehr gut.
So konnte ich endlich mir meinen neuen Ofen anschauen zum ersten Mal und verstand sofort, warum der zweite Lkw Fahrer, der überhaupt kein Deutsch konnte, mich damals beim Rüberschieben so bemitleidenswert angeschaut hatte. Die untere
Stahlplatte war um fast 2 cm nach oben gebogen. Die spanische Verpackung aus Holzpalette und Brettern ist wirklich total unzureichend. Ich gab aber den Ofen nicht auf und holte weiteres Holz und meinen flachen hydraulischen Wagenheber. Damit war es ein Leichtes die Stahlplatte wieder genau gerade zurückzubiegen. Alles wieder gut.
Mittels eines zweiten Wagenhebers und Holztraversen konnte ich ganz allein den Ofen auf seinen Platz bekommen und von aus ca. 30 cm Höhe vorsichtig herunterlassen. Allerdings, schon bevor ich den Ofen repariert und durch das Wohnzimmer gerollt hatte, wunderte ich mich über den sehr leicht gängigen Griffverschluss.
Nach Anschluss des 150 mm
Rohres, konnte ich zum ersten Mal Feuer machen. Was für ein Bild ! Wenn der Ofen von links nach rechts über seine gesamte Breite innen brennt und das elektrische Licht nachts aus ist, ist das riesige Flammenbild einfach fantastisch anzuschauen !
So fing ich an zu heizen. Habe keine andere Wärmequelle. 177 m**2 und nie war das Haus wärmer. Wohnzimmer mit Esszimmer sind zusammen 50m**2 groß und zum Flur habe ich keinen Türsturz. So kann die Wärme oben unter der Decke gut abfließen und sich im Haus verteilen. Dabei hilft unten am Boden ein 28 cm Lüfter, der aber zu Anfang nicht dabei war und eigentlich nicht notwendig ist. Will aber meine weit gespannte Stahlbetondecke nicht zu sehr aufheizen. Bei den
Temperaturen knapp über Null hat immer eine Ladung gereicht am Tag. Dabei ist die Größe dieses Ofens sehr vorteilhaft, wenn man nur Fichte hat, denn ich mache ihn mit 33er Scheithölzern, die nicht zu klein gespalten sind, von links nach rechts, von vorne bis hinten und von unten nach oben restlos voll. Zum Anzünden liegt unten ein Zündwürfel – Gel geht auch ganz gut – und Zweige bis so 3 cm Durchmesser.
So reicht eine Ladung bis zum vollständigen Abglühen 4,5 Stunden. Man muss aber achtsam sein und die
Luftzufuhr richtig einstellen indem man immer weiter die Luftzufuhr runterregelt. Irgendwann war mir das ständige Runterlaufen dafür zu viel und ich entschied mich dazu die neueste TATAREK
Steuerung (die Teure) zu kaufen.
Ich muss sagen, das Heizen mit
Scheitholz macht damit wirklich Spaß ! Was man unbedingt beachten muss, ist dass man erst dann Holz nachlegen darf, wenn nur noch Glut – oder dazu meinetwegen noch ganz wenig Flamme – vorhanden ist. Denn, sonst kann man alle
Fenster aufreißen, um das gesamte Haus zu entrauchen ! Das ist sehr wichtig zu wissen. Aber ich brauchte einige Wochen, um es herauszubekommen und wusste damals noch nicht, wie wenig ich würde nachlegen müssen. Nachlegen muss ich nur, wenn‘s ganz kalt ist. So unter Null.
So kaufte ich noch dazu ein Rauchgebläse (300 €) und eine elektrische T-Klappe (200 €). Diese sitzt direkt auf dem Boden über dem unterirdisch verlegtem, koaxialgedämmten 80mm Lüftungsrohr noch vor der TATAREK Klappe. Das Rauchgebläse ist direkt oben an der
Schornsteinmündung. Mittels
Magnetschalter unter der Tür vom Ofen wird dann der TATAREK Steuerung signalisiert, dass die Tür auf ist und das Gebläse geht an. Über einen zweiten Magnetschalter und einen potentialfreien TRUST Lichtschalter und einem TRUST Aktor wird die T-Klappe aktiviert / bestromt. So wird die Luftzufuhr aus dem Boden zum Ofen abgeriegelt und ins Wohnzimmer gelenkt. Die Idee war, dass so aufsteigender Rauch wieder eingesaugt würde. Dabei muss aber noch händisch die sich im 150 mm Rauchrohr befindliche Drosselklappe vollständig geöffnet werden. Das Ergebnis ist aber überschaubar. Eigentlich schlecht. Das Gebläse ist zu schwach und der Ofen ist zu breit. Aber ich komme inzwischen gut damit zurecht einfach abzuwarten, bis (fast) nichts mehr brennt, wie geschrieben.
Einmal hatte sich die Zündung mehr als 500 Sekunden zeit gelassen bis 45°C (meine Einstellung) und die Steuerung setzte aus ohne dass ich es bemerkte. As heißt, die TATAREK Kappe ging auf 0 % zu. Irgendwann aber vernahm ich einen Rauchgestank und schaute nach unten. Der Ofen brannte ziemlich doll aber die Flammen waren mehr Orange als Gelb. Also zu wenig Luft und schlechte
Verbrennung. Ich wunderte mich darüber, wo der Ofen denn die Luft herbekam. Die TATAREK Drosselklappe hat zwar einen ca. 0,5 mm Spalt aber dies würde niemals reichen so viel Holz zu verbrennen. Und es ist so, dass die PANADERO Leute das untere, halbrunde Lufteinlass-Blechgehäuse undicht hergestellt und angebracht hatten. Das war mir vorher schon aufgefallen und so hatte ich schon alles da unten mit DIRKO HT abgedichtet. Einzige Luftquelle konnte also nur noch die Kordeldichtung sein. Die Tür ist ja sehr groß und so eine Kordeldichtung ist ja nicht wie Gummi. Somit ist es klar, dass die TATAREK Steuerung wohl immer mit etwas Falschluft hinterlaufen wird.
So. Nach ca. drei Wochen war ich im Bett, der Ofen brannte und das Holz knisterte. Dabei gibt es auch ab und zu auch kleinere Miniexplosionen, wenn das restliche
Wasser (Holz ist 3 Jahre alt) erhitzt und zu
Dampf wird. Gegen 2 Uhr bemerkte ich, dass mein Zimmer und damit das ganze Haus völlig verqualmt waren ! Ich hetzte nach unten und sah, dass die Tür sich von alleine entriegelt hatte und ca. 10 cm auf war. Das darf nicht sein. Egal, was da drinne im Ofen passiert – die Tür darf sich nicht von alleine öffnen !
Dabei hatte die Türschließmechanik, die eine Mehrfachbelegung ermöglichen soll, auch nicht geholfen die Tür zu schließen. Die besteht aus einem Torsionsblech zwischen den Scharnieren und sorgt sogar dafür, dass die Tür in etwa 10 cm aufgeht, statt diese komplett zu schließen. Das Teil ist ein Witz und ich hatte es zwei Tage später entfernt zur Probe. Aber das half auch nicht. 2 stunden später bzw. einen und zwei Tage später öffnete sich die Tür nach kleinen
Wasserdampfexplosionen wieder von alleine und ich konnte das ganze Haus wieder entrauchen ! Was ist das für ein gefährlicher Mist, dachte ich.
Ich sodann an Verkäufer (OTTO Versand) und direkt PANADERO Emails geschrieben. OTTO Versand hat richtig Druck gemacht und nach ca. 10 Tagen bekam ich drei neue Griffe aus Spanien. Bis dahin musste ich mit einer 1m langen Rinnenabdeckung aus Stahl den Griff unten diagonal sichern. Doch die Griffe waren alle gleich ! Die schlossen alle gleich schlapp. So musste ich mir wieder mal selber helfen. Ich nahm einen 1 kg Hammer, ein Stück Scheitholz als Amboss und klopfte gefühlvoll die Griffkrümmung etwas enger. Das half aber dieses letzte Zuschnappen, was ich von meinem
Pelletofen und den Kaminöfen kannte, die ich im Baumarkt ausprobiert hatte in dieser Hinsicht, hatte sich noch nicht eingestellt. So griff ich zur 1 cm Rundfeile und feilte direkt unter dem Versatz vom Griff etwa 0,5 mm weg vom Stahl. Nach einigen Korrekturen mit dem 1 kg Hammer hatte ich es geschafft. Der griff schnappte zum Schluss richtig gut zu. Und das tut der bis heute. Bei
Hitze, wenn die Tür heiß ist, ist der Widerstand, übrigens, recht groß, wenn man die Tür öffnen will. Alles gut.
Seit vielen Wochen heize ich nun jeden Tag mit dem Ofen und das Einzige, was noch negativ auffällt ist, dass der Griff lediglich mit einer einfachen Schraube befestigt ist. Diese musste ich schon zwei Mal nachziehen. Beim Pelletofen musste ich die Schraube nie nachziehen und die Mechanik dafür ist auch viel aufwändiger gemacht.
Trotzdem bin ich mit dem Ofen sehr zufrieden, weil ich nur Fichte habe und der Ofen einfach riesig ist und ich praktisch nie nachlegen muss und das Flammenbild sehr spektakulär ist. Vor allem in dunklem Zimmer aus der Entfernung betrachtet.
Eine Sache wäre aber auch noch wichtig. Die Strahlungshitze. Mein Wohnzimmer ist ziemlich groß. Die Strahlungshitze ist zu beachten. 80 cm Entfernung zu Möbeln ist das absolute Minimum. Dabei darf aber auch niemand dort sitzen. 1,50 m sollten es dann mindestens sein. Die Strahlungshitze ist enorm! Nach hinten habe ich eine zweite 2 DF KS Schicht 1,80 m hochgestapelt, damit mir die Wand nicht reißt. Dort ist die Strahlungshitze zwar sehr viel kleiner aber mit der zeit werden auch diese Steine recht warm jedoch nicht heiß. Zu den Seiten gibt es kaum Probleme mit Strahlungshitze. 40cm Abstand reichen. Auch für Leute, die daneben sitzen – wenn sie es denn richtig warm mögen.
Ich hoffe hiermit Leuten geholfen zu haben, die einen großen Scheitholzofen suchen in ihrer Entscheidungsfindung. Zu all dem, was oben beschrieben ist, weiß der Schorni nichts und das ist auch gut so. So konnte ich all die Fehler, die dieser Ofen hat(te) aus dem Weg räumen. Das mit der Tür hätte der Schorni mit ziemlicher Sicherheit nicht entdeckt. Das kann man nur im Betrieb. Und deswegen habe ich das hier geschrieben. Wann der Schorni kommt übrigens, ist mir nicht klar. Ich warte immer noch. Wird wohl viel zu tun haben. Passieren kann aber so gut wie gar nichts, denn im Erdgeschoss gibt es keine Möbel und nur
Betonboden. Baue immer noch am Haus.