Moin Torsten,

naja, zumindest zu Spitzenlastzeiten (also genau die Situation, die im kommenden Winter Probleme bereiten kann) wird der für die statt einer Gasheizung eingesetzten WP nötige Strom zu 100% aus Gas erzeugt werden.

Was kein Problem ist, da durch die nun abgeschaltete Gasheizung mehr Gas zur Verfügung steht, als für den Betrieb der Wärmepumpe gebraucht wird.

Viele Grüße
crink

Da könnte auch ein kohlekraftwerk den nötigen Strom liefern

Biomasse und Wasserkraft gäbe es auch noch.

Und wenn man es auf einen "Winter" bezieht, werden auch PV und Wind ihren Beitrag leisten. Nicht Nachts bei Windstille oder in einer extrem blöden Dezemberwoche, aber auf einen gesamten Winter wird der Anteil an Wind+PV schon über dem von Gas liegen. Und die Beispielrechnung war ja ein Jahresverbrauch, nicht die 3-10 Tage Extremsituation wo die Kraftwerke mehr leisten müssen.

Du hast sicher keine lebenslange Preisbindung?
Aktuell zahlt man hier 50 ... 60 ct/kWh bei Neuverträgen, und letztlich werden auch Bestandskunden das zahlen, nur eben verzögert wegen der Preisgarantien.

Neuvertrag und Anschlussvertrag sind aber zwei paar Schuhe. Beim Neuvertrag wird i.d.R. der Börsenpreis durchgereicht, da der Stromanbieter diese Menge an Strom auch nicht vorgehalten hat. Bei einem Bestandskunden existieren i.d.R. längerfristige Lieferverträge zwischen Stromerzeuger und Stromanbieter, daher hier auch keine exorbitanten Steigerungen. Ein guter Stromanbieter deckt den Löwenanteil seiner Liefermengen über langfristige Verträge und/oder eigene Kraftwerke und kauft nur die letzten Prozent an der Börse. Daher ist Börsenpreis nicht gleich zukünftiger Endkundenpreis. Ist halt derzeit keine gute Zeit zum Wechseln.

Ich habe bei meinem Stromanbieter (ein echter 100% Ökostromanbieter) erst kürzlich gefragt, was die kWh ab Oktober kosten wird, wenn wir einen Anschlussvertrag brauchen und gleichzeitig in-house den Vertrag umstellen wegen des Mehrverbrauchs durch eine WP. Antwort (zugegeben zu meiner Überraschung): 28,5 ct/kWh.

Genau,

Bestraft werden im Prinzip die Hopper.
Deswegen stehe ich als langjähriger Bestandskunde bei 14,x Cent WP Tarif fest bis 03/23

Wenn Enegie wirklich so teuer wird, lohnt es sich ein Winterquartier im Süden vorzuhalten. Home office ist eh schon wieder in aller Munde. Und die deutsche Wohnung /Haus wird solange an Touristen oder Studenten über Luftbettenportal vermieitet. Im Sommer dann umgekehrt

Hi Georg,

nicht zu Spitzenlastzeiten und mit abgeschalteten AKW in Frankreich. Da wird alles, was nicht Gaskraft ist, sowieso ausgereizt. Deshalb gehe ich davon aus, dass grad im Winter morgens und Abends die Gaskraftwerke einigen Strom werden liefern müssen. Die Kohlekraftwerke (und auch Wasserkraft, Biogas und je nach Möglichkeit Windkraft) laufen da sowieso auf vollen Touren.

Was ja für Wärmepumpe statt Gasheizung kein Problem ist, da durch den Effizienzgewinn genügend Gas dafür zur Verfügung steht.

Viele Grüße
crink

Nein natürlich nicht, ist aber ein lokaler Ökostromanbieter (Energiegenossenschaft) mit eigener Erzeugungskapazität und lokaler Wertschöpfung. Neu bist du bei denen gerade bei WP mit 31Ct/kWh dabei, mit Preisgarantie bis 31.12.

1Ctl/kWh nehmen die für neue Projekte, ich werde auch nicht mehr wechseln, gute Sachen muss man unterstuützen. Man kann auch zu guten Renditen dort in neue Projekte investieren.

Meine Preisgarantie lief bis 12/2021 - ich zahle aktuell ~25 Cent brutto.

Nicht nur die Hopper werden "bestraft".

Bisher dachte ich, wir leben in einem System der Marktwirtschaft und jeder könne sich dem Anbieter seiner Wahl anvertrauen.

Unser Gasanbieter hat nun nach 2 Jahren den Vertrag gekündigt und wir fallen jetzt unter den Mantel des hiesigen Grundversorgers.

Wie erwartet verdreifacht sich der Preis ab 01.10. . Da das aber ein Mischpreis aus bisherigem Preis und rund 4 Monaten in 2023 wird, ist die Auswirkung nicht so krass.

Gruss
Frank F.

P.S.: Eine gewisse Schadenfreude kann schnell in Frust umschlagen, da es Diskussionen um den Bestand von Langfristverträgen gibt. Dann hätte auch "nichthoppen" nichts genutzt, außer das man zuvor zuviel bezahlt hätte. Warten wir es ab. Mittlerweile ist nichts mehr sicher, außer das nichts mehr sicher ist.

Einer der echten Ökostromanbieter (Lichtblick) liegt jetzt zwischen 52,05 bis 59,35 Ct/kWh plus GG.

Gruss
Frank F.

ZITAT :

Zum Schutz der Gasreserven in Deutschland können bei einer Mangellage Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung wieder aus der Reserve genommen werden. Dies haben Bundestag und Bundesrat Mitte Juli beschlossen. Doch für die Kraftwerksbetreiber in NRW ist die vorübergehende Rückbesinnung auf die Kohle nicht ganz einfach.01.08.2022

Hab diese Woche mal bei unserem Grundversorger/VNB nachgefragt wie es mit einem WP Tarif aussieht. Antwort: Es gibt dieses Jahr keinen mehr, nur noch den Grundtarif zu 45Ct/kWh. Da muss ich leider konstatieren, so wird das nix mit der Wärmewende. Es müssen für WP Tarife gelten die maximal 2 bis 2,5 mal mehr kosten als Gas, sonst wird man bei tendenziell doppelt so hohen Installationskosten
im Altbau niemanden von WP überzeugen können.

Noch nicht einmal Schadenfreude. Dann würde man sich freuen wenn treue Bestandskunden mehr bezahlen müssen. Nur "hab ich ja schon immer gesagt". Das sagen hier im Forum viele. Auch jetzt wo der Strompreis explodiert und die Energiepreise wird hier sehr oft dieses "hab ja gesagt alle müssen dämmen/PV bauen/ WP installieren" usw. usf.

Kann nicht jeder.

Und so wie nicht jeder alles voraussehen kann, kann man bei Langzeitverträgen nicht davon ausgehen dass die von heute auf morgen weg sind. Dann hat man, wie du schreibst, jahrelang extra mehr bezahlt und bekommt nen Arschtritt.

Genauso wie man Ökostrom aus nem Wasserkraftwerk nimmt und dann ist das abhängig vom Gaspreis.

Das ist doch Marktwirtschaft. Euer Gasanbieter hat sich sicherlich an den von dir unterzeichneten Vertrag gehalten.

Und ja, Zeichen einer Marktwirtschaft ist auch, dass es keine Bestrafungen gibt, wie sie manche hier für Wechseler fordern.

An alle die meinen das Treue belohnt wird.
Wollte treuer Kunde sein aber es wurde jetzt von 24 auf 78ct/kw Strom erhöht.

Ab 1.11. darf in der Grundversorgung kein Unterschied mehr zwischen Neu und Altkunden gemacht werden.

Für jemanden der bisher schon das doppelte wie im günstigsten Tarif ausgegeben hat sind die Steigerungen dann ja auch nicht so hoch.

24 auf 78 ist schon heftig, wir kommen bei ENBW von 27 auf 37 ab Oktober

Interessant mit der EnBW Erhöhung auf 37cent...
Bin selbst bei ner Tochter (Yellowstrom).
Aktuell 23Cent bis September... Ab Oktober rollen wieder die Würfel ... Bis dato 28cent im Portal hinterlegt...

Das ist dann aber ein Neukunden Vertrag, oder?

Die Strompreise werden die nächsten Jahre nur eine Richtung kennen, und zwar nach oben. Wer etwas anderes glaubt, darf es gerne weiter glauben.
Das Einzige, was dagegen hilft, ist sich mit eigenem PV Strom so weit wie möglich zu versorgen. Blöd nur, dass PV auch immer teurer wird. Ein Teufelskreis.

Eon hat bei uns theoretisch zum 1.8.22 nur um 3,1 Cent/kWh erhöht, auf insgesamt 33,3 Cent/kWh. Praktisch sind es aber aber um die 7 Cent/kWh gewesen, weil ja noch die EEG Umlage weg fiel.
In 2023 geht es weiter mit Preissteigerungen, bin davon überzeugt. Die 40 Cent/kWh werden wir bald knacken.

Zumindest hat Habeck die Probleme erkannt, die das Merit Order Prinzip verursacht.
Das wird sich aber nicht kurzfristig ändern lassen.

Man muss dies mal volkswirtschaftlich betrachten. Durch die Preissteigerungen werden riesige Summen umverteilt (hin zu den Kraftwerksbetreibern bzw. deren Anteilseignern). So etwas kann eine Gesellschaft zerreißen. Bevor wir im Bürgerkrieg versinken, sollte man doch lieber per Notstandsgesetz merit order Prinzip und Börsenpreisfindung aussetzen etc. So alt sind diese Mechanismen noch nicht (20 Jahre?). Vorher hat es doch auch funktioniert.

Mann muss das einfach glätten. Basispreis festlegen, Übergewinne in einen Topf und wenn der Basispreis unterschritten wird aus dem Topf ausgleichen. Wenn man das jetzt ungebremst so laufen lässt fliegt es uns bald um die Ohren. Die AFD und andere Spalter sind achon wieder am frohlocken.

Außerdem finde ich, dass Energie strategisch und sicherheritsrelevant sind. D.h.hier muss ein privater Betrieb genau unter die Lupe genommen, bzw. sehr eng reglementiert werden. Sah man ja an den Machenschaften der Gazptom Germania.

Vergiss "Übergewinne".
Die macht man gerade mit EE zuhauf.
Willst du jetzt in gute und böse Gewinne unterscheiden?
Andererseits geht es ohne Gas oder Kohle auch nicht.
Das muß man irgendwie aufdröseln, aber wie man das letztlich zuordnet, da wird es schwierig.