| | Zeit:
10.02.2023 20:58:33 |
Hallo, Ich besitze seit einiger Zeit eine Nibe S1255 und bin mit der sehr Zufrieden. Da man ja doch sehr viel einstellen kann bin ich mal wieder am optimieren. Ich lasse mit im Homeassistant immer den aktuellen COP berechnen für den Tag und erkenne so relativ schnell ob die Wärmepumpe gerade effektiv ist. Habe immer so ca. 5,1 bis 5,5 jenachdem wie am Tag die Heizung durch die PV Anlage beeinflussst wird. Was mir dabei aber aufgefallen ist ist wenn ich den Volumenstrom immer weiter runter drehe dann ist die Wärmepumpe bei mir effektiver. Ich lese immer von ca 13 l/min was bei mir ca 40 Prozent bei der Umwälzpumpe sind. Wenn ich die Pumpe aber nur auf 20 Prozent laufen lasse habe ich eine COP von 5,9. Die erzeugte Wärmemenge am Tag ist fast dieselbe. Leider sinkt die Temperatur im Haus dann etwas. Also meine Frage: Ist mehr Volumenstrom besser oder eine höhere Spreizung durch weniger Volumenstrom und dadurch höherer Vorlauftemperatur? Normalerweise lese ich ja immer niedrige Vorlauftemperatur bei einer Wärmepumpe sei effektiver.
|
| Zeit:
10.02.2023 21:04:25 |
Hast Du externe Strom- und Wärmemengenzähler oder glaubst Du den geräteeigenen (berechneten) Werten für den COP?
|
| Zeit:
10.02.2023 21:49:50 |
Moin marco, da die WP R407c als Kältemittel benutzt darf die Spreizung gerne zwischen 6 und 8 K liegen für effizienten Betrieb. Weitere Informationen dazu findest Du in diesem Artikel. Hier im Haus läuft die Umwälzpumpe fest mit 37%, was bei miserabler Hydraulik dann 6,5 l/min ergibt. Für Frequenzen bis 50 Hz, darüber war diesen Winter nicht notwendig. Im vergangenen Winter hab ich mit höheren Volumenströmen experimentiert und nur schlechtere Arbeitszahlen produziert. Viele Grüße crink
|
| Zeit:
10.02.2023 21:59:41 |
Zitat von 1990marco1990  Wenn ich die Pumpe aber nur auf 20 Prozent laufen lasse habe ich eine COP von 5,9. Die erzeugte Wärmemenge am Tag ist fast dieselbe. Leider sinkt die Temperatur im Haus dann etwas. Wenn die Temperatur sinkt, hast du ja noch keinen stabilen, identischen Zustand zu vorher erreicht. Eigentlich dann auch kein Wunder, das der COP dann besser ist. Für einen "richtigen" Vergleich müsstest du gleichzeitig mit dem Absenken der Pumpendrehzahl somit die Vorlauftempedatur erhöhen, bis auch die Temperatur wieder konstant bleibt. Erst dann kannst du die COPs wieder sinnvoll vergleichen.
|
| Zeit:
10.02.2023 22:40:47 |
Ich habe auch eine S1255 und die gleichen Fragen im Kopf. Anfangs lief die WP mit ca. 2Grad höherer Heizkurve und Umwälzpumpe in "Auto" Modus, was zu Drehzahlen nicht über 35% führte. Spreizung dabei ca. 5 Grad. Dann habe ich die min Drehzahl der Pumpe auf 50% angehoben und die spreizung damit auf 2-3Grad reduziert. Die Heizkurve konnte ich dann auch etwa 2Grad absenken, ohne dass es im Haus kälter wurde. Es wäre interessant zu wissen, wo der Sweatspot aus geringer Pumpendrehzahl und niedriger VL Temp. ist. Zu den COP Angaben der Nibe hatte ich schon nen Beitrag gemacht. Der WMZ scheint brauchbar, den angezeigten Stromverbauch kannst du aber völlig vergessen...
|
| Zeit:
10.02.2023 23:07:43 |
Zitat von Michael_Keller  Es wäre interessant zu wissen, wo der Sweatspot aus geringer Pumpendrehzahl und niedriger VL Temp. ist. Zitat von crink  Weitere Informationen dazu findest Du in diesem Artikel. |
| Zeit:
11.02.2023 12:05:08 |
Wärmemenge wird per Nibe gemessen den Strom mit einem eigenen Zähler. Werde die nächsten Tage mal mit verschiedenen Pumpendrehzahlen und Spreizungen testen. Ihr könnt ja gerne eure Drehzahl/Volumenstrom/ COP hier posten dann können wir schonmal vergleichen um den besten Volumenstrom festzustellen.
|
| Zeit:
11.02.2023 14:15:53 |
@crink Vielen Dank für das Teilen der Studie von Prof W Schenk!
War mir bisher nicht bewusst, welch großen Einfluss das Kältemittel hat. Das heißt ja in der Folge, dass die Gutmütigkeit der S1x55 hinsichtlich der Spreizung und somit des Volumenstroms auch im Kältemittel begründet liegt. Oder in anderen Worten: WPen die andere Kältemittel mit geringerem/ keinem Gleit benutzen stellen System bedingt höhere Ansprüche an die Hydraulik?
Ab Montag werde ich es auch ausprobieren, da wird bei mir (Altbau mit großen 33erHK) eine 1255-6 in Betrieb genommen.
|
| Zeit:
11.02.2023 14:22:11 |
Moin Ruebe, richtig, gerade für Altbauten mit unbekannter bzw. problematischer Hydraulik ist die 1255 wegen der unproblematischen Anforderungen an den Volumenstrom und der komfortablen Steuerung sehr gut geeignet. Ich drücke Dir die Daumen, dass die Anlage bei Dir besonders effizient läuft. Viele Grüße crink Ps: 40 Hz / 6,5 l/min / AZ seit Mitternacht 4,7, aber was bringt das ohne eingeschwungene Vergleichswerte dieses Systems bei anderen Volumenströmen unter ansonsten gleichen Bedingungen?
|
| Zeit:
11.02.2023 15:46:19 |
Danke, ich werde berichten! Dank dieses außerordentlichen Forums gibt es täglich was zu lernen… PS: Ich hatte an anderer Stelle von fdl1409 gelesen, dass er seine größere 12kW S1x55 mit auch nur 9l/h an Radiatoren betreibt - habe den Beitrag nicht mehr gefunden, sonst hättet ich es verlinkt.
|
| Zeit:
11.02.2023 15:57:32 |
Wir haben auch eine S1255 zu Hause. Ich hatte am Anfang auch Versuche gemacht mit hoher Spreizung und wenig Durchfluss. Da hatte ich dann aber eine schlechte Wärmeverteilung im Haus. Ich habe die meiste Zeit aber auch nur um 26 Grad VL- Temperatur, haben eine großzügig ausgelegte FBHZ im ganzen Haus. Fahre jetzt seit zwei Jahren HUP auf 45% bei 13 l/min. Die JAZ wird dadurch etwas schlechter sein, wie sie genau ist weiß ich gar nicht wg. der Passivkühlung im Sommer. Stromverbrauch ist rund 2000kwh/a für Heizung und WW. Kann nicht klagen…
|
| Zeit:
15.02.2023 22:12:45 |
Moin, Wie im Soletemperatur Faden geschrieben läuft die 1255-6 seit Montag bei mir. Da die Umwälzpumpe wild hin und her regelte, habe ich gleich auf feste Leistung gestellt. Erstmal 9,5l/min. Bei 26Hz und und 9,5 grad Sole lieferte sie ne 6,4 als AZ (WMZ intern, elekt.extern). Super! Aber nun kommt’s: die Grundfos UMP3 25-75 LIN braucht nur 25%. Das passt nicht zur Pumpenkurve aus dem Handbuch, danach müssten es min 40% sein. Ist das eine andere Pumpe? Noch was ist komisch: BF1 zeigt 1-2 l/min weniger an als die Umwälzpumpe selber. Ob daher auch der 1Grad pro Stunde Temperaturverlust im WW Boiler rührt? (Ich möchte eigentlich nicht den Faden von 1990Marco hijacken, aber die Fragen kamen gerade so)
|
| Zeit:
18.09.2023 19:10:44 |
Zitat: " Noch was ist komisch: BF1 zeigt 1-2 l/min weniger an als die Umwälzpumpe selber. Ob daher auch der 1Grad pro Stunde Temperaturverlust im WW Boiler rührt? " Kannst du deine Vermutung etwas erklären? Es wird ja bald wieder kälter und das testen kann weitergehen. Mein Stromverbrauch über den Sommer ist mir eigentlich auch zu hoch bzw wird nur sehr wenig Warmwasserwärme erzeugt. Ich denke auch deswegen ist die AZ bei mir im Sommer knapp unter 2 oder habt ihr da bessere Werte? (diesen Monat knapp 38 kwh Warmwasser bei AZ von 1,7)
|
| Zeit:
18.09.2023 22:30:29 |
AZ <2 beim WW im Sommer? Machst du das mit heizstab-Unterstützung? Beschreibe mal genauer wie du WW wann machst. Und welche WW soll Temperatur, welche Sole-Eingangstemperatur? Da stimmt auf jeden Fall etwas nicht.
|
| Zeit:
18.09.2023 22:44:34 |
Wie hoch ist denn der Standbyverbrauch bei der S-Reihe? Bei der F-Reihe wird die Ölsumpfheizung im Stillstand nicht abgeschaltet. Daher hat man 33W Standbyverbrauch, was im Monat schon >20kWh sind. Bei wenig Warmwasserverbrauch macht sich das dann gewaltig an der AZ bemerkbar.
|
| Zeit:
18.09.2023 22:57:11 |
Bei meiner S1255-6 sind's 34 W im Standby. Deckt sich also mit der F-Reihe, wie es scheint. Über das passive Kühlen (38 W) kann man sich das dann wieder schönrechnen.. :-)
Und ja, wenn man das mitbilanziert, lande ich auch bei einer AZ von ~2.
Wenn man allerdings nur die WW-Bereitung bilanziert und bei 1,7 landet, läuft was falsch.
|
| Zeit:
18.09.2023 23:36:31 |
Bei mir läuft die Warmwasserbereitung mit <5l/min. Da liefert der Durchlusssensor keine verlässlichen Werte mehr. Die AZ im Sommer ist dadurch kein belastbarer Wert.
|
| Zeit:
19.09.2023 06:52:01 |
Zitat von Bramme  Bei mir läuft die Warmwasserbereitung mit <5l/min. Da liefert der Durchlusssensor keine verlässlichen Werte mehr. Die AZ im Sommer ist dadurch kein belastbarer Wert. Wieso so wenig? Bei mir sinds zu Beginn 11-12 l/min, dann irgendwann 8 l/min. Dürfte also belastbar sein. Wüsste gerade gar nicht, wie ich den Durchfluss bei WWB reduzieren könnte?
|
| Zeit:
19.09.2023 07:49:58 |
Zitat von Michael472  AZ <2 beim WW im Sommer? Machst du das mit heizstab-Unterstützung? Beschreibe mal genauer wie du WW wann machst. Und welche WW soll Temperatur, welche Sole-Eingangstemperatur? Da stimmt auf jeden Fall etwas nicht. Bei meiner S1255 hab ich aktuell eine AZ von ~3 für nur WW Externer Stromzähler und der interne WMZ Laut interner Berechnung bin ich bei einer AZ von 5-6! (Haha) Aktuelle Sole-Eingangstemperatur 16° und WW 47°
|
| Zeit:
19.09.2023 08:08:47 |
Zitat von Slupsk  Wieso so wenig? Meine WP ist im Sommerhalbjahr auf 20Hz gedrosselt.
|
| Zeit:
19.09.2023 08:38:56 |
Zitat von Bramme  Zitat von Slupsk  [...] Meine WP ist im Sommerhalbjahr auf 20Hz gedrosselt. Achso, mit entsprechend längerer Beladung. Nee, mit spontaner Notwendigkeit, die Badewanne vollzumachen, klappt das bei uns dann eher nicht :-)
|
| Zeit:
19.09.2023 11:57:43 |
Moin, letztendlich verpfuscht der hohe Standby-Verbrauch die Sommer-Arbeitszahlen - je sparsamer der WW-Verbrauch, desto heftiger. Hier läuft die WP (das alte F-Modell, das aber weitgehend vergleichbar ist) mit 30 Hz für die WW-Bereitung und knapp über 5 l/min Volumenstrom, damit der Wärmemengenzähler einigermaßen sinnvolle Zahlen liefert. Über einen Zeitraum von 24 Stunden sieht das dann vereinfacht so aus: - 23 Stunden Standby mit 33 Watt = 760 Wh - 1 Stunde WW-Bereitung mit im Schnitt 540 Watt = 540 Wh Für so einen Tag meldet dann der Wärmemengenzähler knappe 3 kWh gelieferte WW-Wärme, was nur für die WW-Bereitung eine AZ von 5,3 bedeutet. Trotzdem kommt für den gesamten Tag inkl. Standby nur eine AZ von 2,2 heraus. Wenn dann noch passive Kühlung oben drauf kommt, sinkt die Arbeitszahl schnell unter 2. Das sieht dann hier so aus: - 23 Stunden Kühlung mit 60 Watt = 1380 Wh - 1 Stunde WW-Bereitung 540 Watt = 540 Wh Macht zusammen 1,92 kWh Strom für knappe 3 kWh Wärme, also eine unterirdische AZ von 1,6. Allerdings stehen dann auch ca. 23 kWh mehr auf dem Kältemengenzähler. Wie lässt sich das noch sinnvoll verrechnen? Für den kompletten August sieht die Bilanz so aus: - 49 kWh Stromverbrauch (extern mit geeichtem Zähler gemessen) - 105 kWh WW-Wärme (intern gemessen) - 211 kWh passive Kühlung (intern gemessen) Nun gibt es verschiedene Ansätze, daraus eine AZ zu berechnen: - Passive Kühlung ignorieren: AZ=2,1 - Passive Kühlung oben drauf: AZ=6,4 - Passive Kühlung rausrechnen: AZ=2,9 - Passive Kühlung und Standby rausrechnen: AZ=5,3 Die 49 kWh Stromverbrauch für 744 August-Stunden teilen sich auf in: -> 211 Stunden Kühlung mit 0,06 kW = 12,66 kWh -> 496 Stunden Standby mit 0,033 kW = 16,37 kWh -> 37 Stunden WW-Bereitung mit 0,54 kW = 19,97 kWh Ist das Kühlen nur eine Komfortfunktion, die nur genutzt wird, weil sie eh da ist? Dann muss die Kühlung für die Berechnung der AZ ignoriert werden. Oder ist die Kühlung so wichtig, dass die WP auch ohne WW-Bereitung im Standby gehalten würde, um die Kühlungsfähigkeit zu gewährleisten? Dann ließen sich sowohl Kühlung als auch Standby rausrechnen. Das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Ergebnis ist jedenfalls, dass die WW-Bereitung effizient erfolgt und der Standby-Verbrauch einfach viel zu hoch ist. Das ist aus meiner Sicht der einzige wirkliche Nachteil dieser WP-Baureihe. Eine intelligentere Strategie zur Steuerung der Ölsumpfheizung wäre angebracht. Viele Grüße crink
|
| Zeit:
19.09.2023 12:29:49 |
Für mich zählt was am Ende des Jahres auf dem Stromzähler steht. Ob da für die Sommerliche Warmwasserbereitung ne AZ von 2, 3 oder 4 steht ist mir relativ egal solange der gesamte Verbrauch passend ist.
|
| Zeit:
19.09.2023 13:05:30 |
Naja, wie schon mehrfach gesagt wurde ist der "Standby-Verbrauch", wenn man so will, nicht unerheblich. Beispiel von Crink: 0,76 kWh am Tag hauptsächlich für die Ölsumpfheizung. Bei mir, wie geschrieben marginal (24 Wh) mehr. Das summiert sich über die "Nichtheitperiode" zu ~200 kWh auf, die teilweise vermieden werden könnten, wenn die Regelung der Ölsumpfheizung klüger wäre
|