Ich denke, jeder, der (von Robert und Annalena gezwungenermassen) über Wärmepumpen nachdenkt, sollte sich die landesbaurechtlichen und andere juristische Aspekte genau anschauen.

Es gibt eine sehr schöne Seite, die (aus etwas anderer Perspektive) die Fallstricke beleuchtet:
https://laerm-luftwaermepumpen.de/erfolgreiche-demontage-von-luftwaermepumpen-beim-nachbarn/

Das ganze ist tatsächlich landesspezifisch.
Für das sehr bevölkerungsreiche Bundesland NRW gibt es z.B. folgendes Gerichtsurteil 28 K 3757/14:
https://laerm-luftwaermepumpen.de/296/

Schlüssel ist hier:
"Als durch die Befestigung an der Gebäudewand mit dem Erdboden verbundene und aus Bauprodukten hergestellte Anlage unterfällt sie dem Begriff der baulichen Anlage,"

Da die Landesbauordnung NRW Abstandsflächen von 3 m verlangt, führt das Ganze zu der aparten Lage, dass jedermann, der nicht mindestens ein 7 m (=3m links + 1m breites Gerät + 3m rechts) breites Grundstück hat, der Laune der Nachbarn und Gerichte ausgesetzt ist.

Solche Details übergeht das politische Personal ja gerne mal, auch wenn es genau sie selber sind, die just jene Rechtslage verantworten.

Man könnte sagen, dass es Reihenhausbesitzern mit schmalen Grundstücken in NRW untersagt ist, WP aufzustellen. Lustig.

Mit Sicherheit gibt es 100 Gründe etwas zu verhindern.
Es ist aber nur der eine Grund /Weg erforderlich denn man geht wenn man das möchte.
Und wo ein Wille ist ist meist ein Weg oder es wird einer gebaut!
Natürlich sollte jedem klar sein wenn er etwas baut das es den Vorschriften entspricht und ich denke da ist Spielraum.
Warten wir doch einfach mal ab wer sich hier meldet wem die WP Aufstellung untersagt wurde.

Welches Heizungssystem schlägt den die Wärmepumpen-Lärm-Seite vor und wird es der aktuellen Klimaproblematik gerecht?
Man kann eine Diskussion auf jedem Niveau beginnen, aber um vom Fußleistenniveau aus etwas verwertbares auf den Tisch zu bringen müsste man sich sehr anstrengen.

Mal ganz praktisch gesehen haben Reihenhäuser in Sachen Beheizung neben Nachteilen auch zusätzliche Möglichkeiten, man kann z.B. eine gemeinsame Sole-Wärmepumpe installieren.

Bezüglich Reihenhäusern ist das unzutreffend, da keine seitlichen Abstandsflächen bei vorgesehener Grenzbebauung erforderlich sind. Siehe Erlass des NRW-Bauministeriums v. 16.12.2022:

"Wenn nach planungsrechtlichen Vorschriften an die Grenze gebaut werden muss
(zum Beispiel bei Reihenhäusern), ist eine Abstandsfläche für eine an der
Grundstücksgrenze errichtete Wärmepumpe nach § 6 Absatz 1 Satz 3 Nummer 1
BauO NRW 2018 innerhalb der planungsrechtlich zulässigen überbaubaren
Grundstücksfläche nicht erforderlich."

Im Übrigen würde ich sehr gern ein Verfahren dazu führen, ich sehe nach aktueller Rechtslage deutlich reduzierte Möglichkeiten, eine immissionsschutzrechtlich unproblematische Luftwärmepumpe gerichtlich "wegzuklagen", auch wenn das OVG NRW das - zwar 2019, aber schon da sinn- und rechtswidrigerweise - anders sah. Und sich im Vorfeld absichern kann man sich mittels Abweichungsantrag bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde auch, der o.g. Erlass regelt diesbezüglich sogar intendiertes Ermessen.

Erst mal die Bälle flach halten, wenn möglich die alte Heizung noch weiter laufen lassen
und abwarten bis die Grünen in ein paar Jahren wieder abgewählt sind.
Die aktuellen Umfragewerte zeigen nämlich das dies passieren wird wenn man
Planwirtschafft betreibt und Millionen Hausbesitzer in den Ruin treiben will.
Hinzu kommt noch das die EU die Kältemittel vieler Wärmepumpen auch verbieten will.

Wenn die Anrainer zu beiden Seiten bockig sind, sieht es mit dem Landfrieden schlecht aus. Ansonsten reicht ein gleichgesinnter Nachbar, um jeweils ein Außengerät direkt an die gemeinsame Grenze zu stellen und gegenseitige Baulasten dazu eintragen zu lassen, um den Zustand dauerhaft zu sichern. Von weiteren Nachbarn ist man so schon mal knapp die jeweils gesamte Grundstücksbreite entfernt.

Lustigerweise sind diese Leute dann aber auch die gleichen welche über hohe Heizkosten jammern und diese entweder subventioniert haben möchten oder eben den Umbau komplett bezahlt...
Achso Steuern rauf natürlich auch nicht...

Vorschlag wäre auswandern. Dubai ist da ganz nett bzgl. Sanierungspflicht und Heizkosten...dafür eben andere Einschränkungen...

Achso, mit (Kohle)Strom hat man keine hohen Heizkosten ?

Die Wärmepumpenoffensive wird nur klappen mit vernünftigen Strompreisen.
Allerdings weiß ich nicht wie wird das in den nächsten jahren hinbekommen wollen
was auch die alte Politik Jahrelang blockiert hat können wir jetzt nicht mit der Brechstange erzwingen.
Das werden die Bürger nicht mitmachen.

Auswandern ist gut wer nur jammert und schimpft über das Land und was alles nicht geht und es auch nicht ändern will soll sein Glück woanders suchen.

👍

Hier werden Macher gesucht und keine verhinderer.

Eher Realist nicht verhinderer ;o)

wenn man bedenkt, dass ~50% der Anlagen im Bestand extrem ineffiziente gut 20 jahre alte Heizwert Geräte mit Öl und Gas sind, das ist da eh massiver Handlungsbedarf.

Der Realist ist ein auf der Stelle Treter kein Forscher oder Endecker.

Das müssen Optimisten sein die an etwas glauben und daran arbeiten bis es klappt.

🙃

Irgendwann müssen wir doch anfangen, uns unabhängiger zu machen. Vielleicht entfällt bald auch die Mehrwertsteuersubvention auf Gas und dann ist Strom nicht mehr teurer.

Was soll der Scheiß?
Wenn das Gebäude halbwegs WP-tauglich ist, heizt Du mit einer Wärmepumpe billiger als mit einer Gasheizung. Ich habe im Moment 16ct/kWh bei Gas (ggf. auf 12ct gedeckelt) und 38ct/kWh Strom. Vei JAZ4 bekomme ich mit der WP also schon die Kilowattstunde Wärme für unter 10ct.

Ein einfacher LWWP Monoblock ist auch nicht viel teurer als eine Gasheizung.
Im Moment heize ich nur mit 2 Split-Klimas, die zusammen (nach Förderung) keine 3000€ gekostet haben. Dank eigenem PV-Strom für unter 4ct/kWh Wärme.

Grüße
Martin

Wie gut das auf EU-Ebene schon 2021 beschlossen wurde, das 2027/2028 die CO2 Preise auch auf den Verkehrs- und Gebäudesektor ausgedehnt werden. Und da waren glaube ich nicht die Grünen die stärkste Kraft...

Bei einem Gasverbrauch von 20.000 kWh und einer CO2 Abgabe von 100 Euro/t wären dies rund 500 Euro. Abgaben von 200 bzw. 300 Euro/t sind aber auf Sicht von 10+ auch möglich.

Wer jetzt schon eine alte, ineffiziente Heizung mit hohem Verbrauch hat kann natürlich abwarten. Vernünftiger wäre es dennoch sich mal zu informieren wie man zukünftig heizen kann. Anders als nen Toaster bekomme ich ne neue Heizung nicht um 19:55 Uhr im Supermarkt.

Aber fast genauso einfach wie bei Amazon, einfach aus diesem ominösen Internet.
Klicken, bezahlen...wird geliefert. Gegen Geld sogar mit Einbau.

Um zum Thema zurück zu kommen: Die Rechtsprechung wurde in NRW geändert:

https://www.hausundgrund-verband.de/aktuelles/einzelansicht/nrw-erleichtert-bau-von-solaranlagen-und-waermepumpen-6393/

In der Tat waren WP vorher oft rechtlich gar nicht realisierbar. Ob alle anderen Bundesländer nachziehen, wird sich zeigen, aber ich nehme es an. Bis dahin gelten die Bauordnungen, d.h. eine WP ist evtl. rechtlich schlicht nicht erlaubt. Und da Behörden inzwischen teilweise absurd lange Bearbeitungszeiten haben, kann es auch in NRW dauern, bis man seine Genehmigung bekommt.

Es bleibt die rechtliche Hürde des Lärms bei enger Bebauung, wo der Schall reflektiert wird. Selbst montieren braucht immer noch einen Sachverständigen für die Bescheinigung der Einhaltung der Immissionsschutzvorschriften.

Die Preise enthalten vor allem Steuern, d.h. sie können politisch nach Lust und Laune manipuliert werden.

Mal eben so auf WP umsteigen ist nicht nur eine Sache des Geldes, weil die Politik nicht in der Lage ist, Bürokratie abzubauen.

Michael

Das ist halt Föderalismus. Die einzelnen Bundesländer können aber erst handeln, wenn Berlin die Katze aus dem Sack gelassen hat. Dann müssen sie aber auch schnell sein, wenn es zu 2024 losgehen soll. Was dabei rauskommt, sieht man an einigen Gesetzen.

Diese Kurzfristigkeit ist hirnverbrannt.

Bitte die neue Rechtslage beachten und nicht so alte Schinken hier publizieren.

Gruß Frank

Wer glaubt, das man nur eine andere Regierung, oder besser noch einen König, braucht um die vor 100 Jahren in Gang gesetzten Prozesse zu stoppen, der ist mehr als naiv.

Okay, aber aktuelle Gas/Strompreise liegen bei ca 10cent vs 30cent. Bei einer JAZ von 4 macht das ungefähr laufende Kosten von 12cent (90% Effizienz, Umwälzpumpe, Schorni, ...) vs. 7,5cent. Also 4,5cent/kWh Differenz.

Wenn wir mal von einer Lebensdauer von 15 Jahren für beide Geräte ausgehen, dann spart man mit der WP über die Lebensdauer 6750 Euro bei einem Jahresverbrauch von 1MWh. Bei 2MWh entsprechend 13500 Euro.

Klar, nur ene grobe Rechnung, keine Berücksichtigung von PV oder ähnlichem. Trotzdem: die WP darf bei einem Verbrauch von 1MWh nicht mehr als 6750 Euro teurer sein. Selbst wenn man sagt der Gaspreis wird eher steigen, der Strompreis sinken usw., mehr als 10000 Euro wird schwierig zu verkaufen.

Wenn also die neue Gasheizung 5000-10000 Euro kostet, die WP aber 30000-40000 Euro wegen aktueller Mondpreise, dann gewinnt eben wirtschaftlich (leider) locker die Gasheizung.



Ja, bei DIY. Aber nicht wenn man vom HB einbauen lässt.

Wenn ich schon die Beiträge auf laerm-luftwaermepumpen.de lesen, dann quillt mir der Hals.

Mein Nachbar hört auch angeblich immer ein Brummen, das sonst niemand anders hört.
Da brauchst du die WP gar nicht erst in Betrieb nehmen. Das reicht dass die da steht und schon kann der liebe Herr Nachbar nicht mehr schlafen.

Und meistens sind es genau die Nachbarn, die selbst ständig bis in den Morgen feiern oder stundenlang extrem laut Musik hören.

Und wie sie sich in dem Betrag freuen, dass der Nachbar seine WPen gegen eine tolle Gasheizung tauschen mussten und 60kEUR Schaden hat.
Hoffentlich werden die guten Nachbarn jetzt nicht durch die Abgasemissionen der neuen Gasheizung krank…

Danke dafür! Das sind gute Neuigkeiten.

Ich habs nun auch von der Quelle gefunden:
https://www.land.nrw/pressemitteilung/ministerin-scharrenbach-klimaschutz-hausgemacht-solaranlagen-auf-reihenhaeusern

Keine Ahnung, wie man sowas als normalsterblicher mitbekommen soll. Ist jetzt auch erst 3 Monate her.

Schön ist, dass man von dem Installateur eine Compliance-Erklärung verlangen darf:
"Der Unternehmer, der die Wärmepumpe installiert und anschließt, muss seinem Auftraggeber erklären, dass die Wärmepumpe allen öffentlich-rechtlichen Vorschriften entspricht. Dazu gehören auch die Immissionsschutzvorschriften."

Sag das doch mal dem Habeck! Der geht einfach nicht.

Ich habe den Artikel auch gelesen. Was war den für eine WP montiert ? Schallleistung ? Ich bin der Meinung, man hätte da Lösungen mit WPen finden können:
> 2x Lambda EU-13L
> Ochsner Tischverdampfer aufs Dach
> 2x Stiebel WPL 24i mit Innenaufstellung

Niemand will in der Nacht zugedröhnt werden & Gruss delta97

laerm-luftwaermepumpen.de/erfolgreiche-demontage-von-luftWP-beim-nachbarn/