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Foren
Wärmepumpe im Altbau - unsere Erfahrungen
Verfasser:
BorisC
Zeit: 16.08.2023 14:20:11
23
3574527
Hallo zusammen,

aufgrund der teilweise haarsträubenden Berichte, die man im Internet über die Eignung von Wärmepumpen im Altbau so liest, wollte ich mal kurz über unsere bisherigen Erfahrungen beim Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Altbau meiner Eltern berichten:

freistehendes Einfamilienhaus, Baujahr 1961, 130m2 Wohnfläche in Hochpaterre und Souterrain, bisher alte Doppelverglasung, 2 Fenster sind sogar einfach verglast,
letzte größere Sanierungsmaßnahmen 1982 (Fenster)
keine Dämmung, energetischer Zustand 1961
Standort: Nordeifel
bisherige Heizung: Ölheizung 20 kW mit Öltank 5000 Liter, Ölverbrauch ca. 2000 - 2500 l/a, Rippenheizkörper aus 1961, hydraulischer Abgleich wurde nie durchgeführt

Juli 2021 => mehrfach Hochwasser, ganzer Keller und unterer Wohnbereich 2x überflutet, dabei auch komplette Ölheizung zerstört, Öltank beschädigt, aber nicht ausgelaufen

ab August / September 2021 haben wir uns mit der Thematik der Erneuerung der Heizungsanlage beschäftigt. Nach intensiver Recherche und Vor-Ort-Besichtigungen mehrerer Fachfirmen und einem wirklich guten Energieberater haben wir uns für eine Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage entschieden und grob zusammengefasst folgende Vorgehensweise durchgeführt:

- Durchführung einer Heizlastberechnung (für jeden Raum)
- Auslegung von Niedertemperatur-Heizkörpern (3-Platten) für jeden Raum für möglichst tiefe Vorlauftemperaturen
- Auslegung der Wärmepumenanlage,Festlegung auf Weishaupt Biblock WBB12 A-RMD-AI
- Installation eines Fundaments für das Außenaufstellgerät,
- Anpassung der Hauselektrik (2. Zählerplatz)
- Installation der Wärmepumepenanlage
- Austausch aller Heizkörper von alt auf Niedertemperatur-Heizkörper inkl. Thermostatventilen
- Durchführung hydraulischer Abgleich
- Inbetriebnahme der Heizung Ende September 2022
- Kosten ca. 47.000,- Euro inkl. allem, Förderung Bafa = 50%, städtische Förderung 2.000,- €

Die Anbindung an das WEM-Portal erfolgte erfolgte leider erst im Februar 2023, so dass die Anlage bis dahin in dem Zustand lief, wie sie vom Heizungsbetrieb grundeingestellt wurde. Dennoch können wir folgendes bestätigen:

- das Haus wird angenehm warm (trotz des schlechten energetischen Zustands)
- die Anlage läuft sehr leise, im Haus praktisch nur im Aufstellraum im Keller hörbar, außen bis ca. 1 m Abstand leises Betriebsgeräusch zu hören, kein Vergleich zur alten Ölheizung
- JAZ während der vergangenen Heizperiode = ca. 3
- Stromverbrauch für letzte Heizperiode = 7000 kWh
- Wärmeerzeugung = 20.000 kWh
- die elektrische Zusatzheizung (Heizstab) wurde nicht benötigt)
- Heizkennlinie auf 1,0 eingestellt, Thermostat-Ventile aller Wohnräume (alle Räume außer Schlafzimmer und Keller) auf 4-5 aufgedreht
- Raumsoll auf 21,5° eingestellt
- Temperatur-Differenz Vorlauf-Rücklauf ergibt sich zu 4 K

Zwar war der Winter relativ mild, aber auch an den kalten Tagen (< 0°C) ist die Vorlauftemperatur nicht über 45°C gestiegen.

Die Taktung der Anlagen war in der Grundeinstellung des Herstellers recht hoch (ca. 8 -10 pro 24h). Mit der Anbindung an das WEM-Portal habe ich die Anlage besser eingestellt und an kälteren Tagen Taktung Null erreicht.

Eine energetische Sanierung des Hauses wird in der Zukunft erfolgen, aber das war für meine Eltern nach dem Hochwasser schlicht zu viel und ihnen nicht zuzumuten, deswegen haben wir uns für den Einbau der Wärmepumpenanlage vor Sanierung entschieden.

Insgesamt sind wir mit unserer Anlagen sehr zufrieden. Ich habe bereits Heizkörperverstärker gekauft, die ab der nächsten Heizperiode unter die neuen Heizkörper gesetzt werden und von denen ich mir erhoffe, die Vorlauftemperatur an den kalten Tagen noch weiter reduzieren zu können, so dass der Stromverbrauch noch etwas reduziert werden kann.
Bei Interesse werde ich gerne berichten.

Ich wollte unsere Erfahrungen hier berichten, weil wir während der Entscheidungsfindungsphase leider sehr viel Mist über Wärmepumpenanlagen gehört habe. so z.B.:

- das wird nie funktionieren, ihr müsst zuerst das ganze Haus für 200.000 € sanieren
- Ihr werdet 1000,- € pro Monat an Stromkosten haben und trotzdem im Winter frieren
- Ihr müsst zwingend eine Fußbodenheizung haben, ohne die wird es nicht funktionieren
- die Anlagen sind so laut, dass Ihr nachts nicht schlafen könnt, Eure Nachbarn werden Euch verklagen
- Ihr werdet daran pleite gehen

und so weiter (ich könnte darüber noch viel erzählen)

Wir hatten etwas Glück, dass wir einen guten Energieberater und eine gute Heizungsfachfirma gefunden haben, die das Projekt mit einer guten Planung erfolgreich umgesetzt haben. Es kommt auf folgende Reihenfolge an:

Heizlastberechnung für jeden zu beheizenden Raum - Auslegung der Heizkörper für jeden Raum auf niedrige Vorlauftemperaturen - erst dann Auslegung der Wärmepumpenanlage und Auswahl einer geeigneten Wärmepumpenanlage - nach Installation Durchführung eines hydraulischen Abgleichs

Wenn man diese Reihenfolge einhält, dann funktioniert es auch im Altbau ohne Fußbodenheizung.

Wenn jemand noch mehr über unsere Erfahrungen wissen möchte, dann stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruß
Boris

Verfasser:
KSchmid*
Zeit: 16.08.2023 14:29:33
0
3574536
Einrohr- oder Zweirohr-Anlage?

Verfasser:
Frank_Pantry
Zeit: 16.08.2023 14:46:04
5
3574549
Das wissen die meisten Eigentümemr doch noch nicht mal selber! :-)

Bei einer JAZ von 3 ist die Anlage aber noch arg schlecht, eine 3,5 bekommt man i.d.R. geschenkt, Richtung 4 muss man sich strecken, Richtung 3 geht es durch fehlerhafte Hydraulik und fehlerhafte Einstellungen.

Aber alles lässt sich geradeziehen, man muss es nur wollen! :-)

Gruß
Dipl.-Ing. Anlagentechnik
Frank-Rolf Roth
www.waermepumpendoktor.com
(Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung)
Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW

Verfasser:
Seevetaler
Zeit: 16.08.2023 14:51:27
1
3574550
Für mich waren 2 Dinge besonders wichtig:
1. Da ein Wärmemengenzähler installiert ist, konnte ich sicher ermitteln, welchen Heizdedarf das Haus hat. Der dazugehörige bisherige Heizölverbrauch hat nur gezeigt, mit welch schlechtem Wirkungsgrad die Hauswärme erzeugt wurde.
2. Die maximale Durchflussrate der Hydraulik (bei uns wurden mit der WICO Stratos pico 25/6 knapp 1,8m³/h umgewälzt bei voll geöffneten Ventilen an insgesamt 15 Heizkörpern).

Verfasser:
totto
Zeit: 16.08.2023 15:13:31
2
3574562
Hi,

interessante Geschichte. Bestätigt unsere Erfahrungen grundsätzlich (Bewertung-AZ-Daikin-3-HHT).

Wir haben allerdings inzwischen JAZ von deutlich über 4 im Heizbetrieb (ca. 4,5 in der Heizperiode 2022/23, WW ca. 3.5). Und das im Grunde genommen ohne größere Kunstgriffe bzgl. HK oder so.

Verfasser:
BorisC
Zeit: 16.08.2023 15:37:53
16
3574573
Es ist eine Einrohrheizung, wurde 1961 leider so gebaut.

Ich habe jetzt nochmal exakt nachgerechnet und komme auf eine JAZ von 3,4 für den Zeitraum vom 01.12.2022 - 15.05.2023. Unser Netzbetreiber hat den 2. Stromzähler für die Wärmepumpenanlage wegen Lieferschwierigkeiten erst am 01.12. installiert, da lief die Anlage aber schon seit einiger Zeit, deswegen habe ich jetzt nochmal die exakten Strom- und Wärmemengen bilanziert.

Uns ist bewusst, dass wir mit dem aktuellen Stand noch lange nicht am Ziel sind.
Zum einen möchte ich die Effizienz der Wärmepumpenanlage noch verbessern und zum anderen muss der energetische Zustand des Hauses in Zukunft natürlich auch noch verbessert werden.

Aber für den ersten Schritt, v.a. in bezug auf den deutlichen Pessimismus, der uns bei der Entscheidungsfindung zur Wärmepumpe damals von vielen, insbesondere auch von sog. Heizungsfachleuten entgegengebracht wurde, finde ich das bisher erreichte schon ganz gut.

Verfasser:
ManfredK
Zeit: 16.08.2023 17:31:40
3
3574641
Hallo Boris,

ob dein Energiebrater das Prädikat GUT verdient, bezweifle ich. Denn in einen Altbau mit einem spezifischen Wärmebedarf von über 150 kwh/qm/a (= 2000 l Öl dividiert durch 130 qm) installiert man wegen Unwirtschaftlichkeit keine Wärmepumpe mehr.

Das Fraunhofer-Insitut zieht die Wärmepumpengrenze bei 150 kwh/qm/a. Die von dir nachgeschobene Arbeitszahl von 3,4 wird auf einer mir vorliegenden WP-Bewertungsscala mit "ausreichend" bewertet.

Wenn zudem in absehbarer Zeit die Hütte noch thermisch ordentlich saniert und der Wärmebedarf dadurch erheblich gesenkt wird, hast du natürlich eine viel zu große Wärmepumpe im Haus. Das Takten der WP wird sich verstärken...bis zum vorzeitigen Ende.

Den Königsweg für eine solide Wärmepumpe im Altbau beschreitet man, indem die Hütte zunächst halbwegs gedämmt und danach die WP verbaut wird.

Alles andere ist Murks.

Gruß
Manfred

Verfasser:
st_htd
Zeit: 16.08.2023 18:55:26
23
3574662
Erst Dämmen, dann WP ist die Theorie.

Wenn die Heizung kaputt ist und weitere Hochwasserschäden bestehen, hat man nicht die Wahl (die Zeit, die Nerven) zuerst zu dämmen. Hätten sie eine neue Ölheizung einbauen sollen?

Verfasser:
Slupsk
Zeit: 16.08.2023 19:16:30
11
3574668
Zitat von st_htd Beitrag anzeigen
Erst Dämmen, dann WP ist die Theorie.

Wenn die Heizung kaputt ist und weitere Hochwasserschäden bestehen, hat man nicht die Wahl (die Zeit, die Nerven) zuerst zu dämmen. Hätten sie eine neue Ölheizung einbauen sollen?


Sehe ich auch so. Und als Königsweg würde ich es auch bezeichnen.

Dass alles andere Murks sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.

@TE:

Das einzige, was man hätte anders machen können, wäre, die Wärmepumpe "auf Lücke" auszulegen, und 5-10 % mit Heizstab zuzuheizen. Dann wäre die WP nach Dämmung besser dimensioniert gewesen.

Finde den Erfahrungsbericht gut und wertvoll für das Forum, danke dafür.

Verfasser:
Realisto
Zeit: 16.08.2023 19:20:42
28
3574670
Moin Boris,

Ehrlich gesagt habt ihr das gut gemacht. Bei jetzt Az 3,4 und eventuelle angemessene thermische Renovierung wird das sicher für so sein wie ihr es euch vorstellt.
Diese Klugscheisserei hier geht einem schon mächtig auf den Zeiger!!!!

Gruß Frank

Verfasser:
Tmboe
Zeit: 16.08.2023 19:56:32
0
3574681
Hmm die 2500/345 sprechen für 7,x-8,x kw Heizlast. Mit ein wenig Suche nach Wärmebrücken hätte man bestimmt mit der 7er Jeisha es wagen können. Auch wundern mich die hohen Vorlauftemperaturen. So wenig Meter Typ33 verbaut?

Thermischer Abgleich gemacht?
Wie hoch ist der Durchfluss?
Thermostate deaktiviert?

http://aquarea.smallsolutions.de/index.php?title=Wie_finde_ich_die_ben%C3%B6tigte_Heizleistung_heraus%3F
http://aquarea.smallsolutions.de/index.php?title=W%C3%A4rmepumpen_und_Radiatoren_-_geht_das%3F

Verfasser:
Cloude
Zeit: 16.08.2023 21:57:52
6
3574718
Hallo,
Außer das die WP zu groß gewählt wurde ist erstmal fast alles richtig gemacht worden!

Wenn ich immer höre, erst das haus dämmen bis zum geht nicht mehr, am besten noch alles auf Fußbodenheizung, neue Fenster
Quatsch, knapp ausgelegte WP rein und gut.

Preis/Leistung ist unschlagbar!

Wenn man jetzt noch die schlechtesten Fenster austauscht und die schlimmsten Wärmebrücken dämmt kommt man schon an die 4 JAZ und der Verbrauch sollte sich unter 5MWh pro Jahr belaufen.

Gruß Cloude

Verfasser:
Cloude
Zeit: 16.08.2023 22:04:48
12
3574722
Zitat von ManfredK Beitrag anzeigen
Hallo Boris,

ob dein Energiebrater das Prädikat GUT verdient, bezweifle ich. Denn in einen Altbau mit einem spezifischen Wärmebedarf von über 150 kwh/qm/a (= 2000 l Öl dividiert durch 130 qm) installiert man wegen Unwirtschaftlichkeit keine Wärmepumpe mehr.

Das[...]


Also lieber ne neue Verbrenner Heizung?
Immer die gleiche Leier, es wurde schon oft genug gezeigt das es auch anders geht!

Verfasser:
BorisC
Zeit: 17.08.2023 08:56:18
19
3574815
Ich freue mich über die Rückmeldungen.

@Manfred: Wenn Du so ein Hochwasser (kompletter Keller 2x hintereinander auf 1,80m) mal durchmachst, den gesamten Keller reinigen und kernsanieren musst und - wie im Fall meiner Eltern 73 und 79 Jahre alt bist - dann ist es nicht mal eben getan mit einfach ausziehen und alles sanieren.
Natürlich hätte ich das gerne gemacht, aber das war meinen Eltern einfach nicht zuzumuten, weil sie diese Baustelle nicht durchgehalten hätten. So sieht nunmal die Realität aus, die in den Fraunhofer-Zahlen natürlich nicht enthalten ist.

Wir hatten keinen Gas-Anschluss gehabt, dazu hätten wir für viel Geld den gesamten Weg vom Haus bis zur nächsten Hauptstraße aufreißen lassen müssen. Gas und Öl wollten wir ohnehin nicht mehr.
Damit blieb für uns nur die Wahl zwischen Pelletheizung (ist vom Invest her fast gleich teuer wie die Wärmepumpe), Wärmepumpe.

Zur Wirtschaftlichkeit:
Wir haben über die Förderung der Bafa und die Leistung der Gebäude-Versicherung in Summe fast den gesamten Invest für die komplette Maßnahme erhalten. Das war die Gelegenheit, auf die Wärmepumpe umzusteigen.
Zumal wir jetzt perspektivisch die Möglichkeit haben, einen Teil des Stroms mit Photovoltaik selbst zu erzeugen.

Zum Energieberater:
Der Energieberater hat uns natürlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Reihenfolge normalerweise andersherum zu wählen ist und erst saniert werden muss.
Da dies hier nicht anwendbar war, haben wir aber eine andere Lösung gefunden.

Das Haus verfügt noch über einen unausgebauten Speicher. Wenn wir das Haus später mal energetisch sanieren, dann wollen wir den Speicher als Wohnraum ausbauen. Somit würde die eingesparte Wärme an anderer Stelle eingesetzt. Die Wärmepumpe wäre dann nicht vollkommen überdimensioniert.

Verfasser:
Seevetaler
Zeit: 17.08.2023 09:51:18
10
3574850
Zitat von BorisC Beitrag anzeigen
Die Wärmepumpe wäre dann nicht vollkommen überdimensioniert.
Das Nachgequassel bezüglich Überdimensionierung kommt oftmals von Leuten, die unwissend sind und nur nachplappern, was sie mal gelesen oder gehört haben.
Bei einer WP sind drei Sachen besonders wichtig:
1. Kann sie die erforderliche Wärmeleistung erbringen
2. Welchen Modulationsbereich hat sie
3. Welchen COP erreicht sie bei welcher Temperatur

Wenn die zu große WP genauso tief bei gleichem COP wie die kleinere modulieren kann, ist die Leistungsgröße völlig egal. Wenn beispielsweise eine 9 kW WP genauso tief modulieren kann wie eine 5kW WP und der COP dabei bei beiden gleich ist, dann ist es überhaupt kein Nachteil, wenn die größere WP eingesetzt wird.

Verfasser:
Reggae
Zeit: 17.08.2023 11:25:14
0
3574917
Insgesamt hat sich viel getan.
Die Ersten Reihen/Feld-tests waren die WP im Schnitt bei knapp über 2.

Verfasser:
Frank_Pantry
Zeit: 17.08.2023 11:30:48
5
3574922
Nicht nur die untere Modulationsgrenze ist relevant, ebenso wichtig ist,wie die Steuerung der WP mit der Modulation umgeht (die allseits beliebte Wolf CHA ist da ein gutes Beispiel)
Was nützt eine tiefe Modulationsgrenze wenn das Gerät steuerungsbeding diese kaum anfährt.

Gruß
Dipl.-Ing. Anlagentechnik
Frank-Rolf Roth
www.waermepumpendoktor.com
(Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung)
Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW

Verfasser:
MD2000
Zeit: 17.08.2023 11:52:12
10
3574928
Danke BorisC für den tollen Erfahrungsbericht. Es ist immer sehr spannend über solche Projekte im Altbau zu lesen.

Verfasser:
MIKA.HH
Zeit: 17.08.2023 11:54:57
7
3574930
Zitat von Realisto Beitrag anzeigen
Moin Boris,

Ehrlich gesagt habt ihr das gut gemacht. Bei jetzt Az 3,4 und eventuelle angemessene thermische Renovierung wird das sicher für so sein wie ihr es euch vorstellt.
Diese Klugscheisserei hier geht einem schon mächtig auf den Zeiger!!!!

Gruß Frank


Daumen hoch auch von mir!

Und zur JAZ von 3,4 ...
Die alte Ölheizung kommt bestimmt von einem JNG von 0,75 oder schlechter.
Damit ist der Status Quo des Endenergieverbrauches des Hauses heute um den Faktor 3,4/0,75 = 4,5 besser!
UNd das merkt man nicht nur bei der CO2 Bilanz, sondern auch im Portemonnaie!

Man möge mir einmal die Verbesserungsmöglichkeiten an der Gebäudehülle aufzeigen, die diese Verbesserung des Gebäudeenergiebedarfs einer Bestandimmobilie erreichen wenn der Etat auf die benannte Investitionssumme begrenzt ist.

Und die Grundvoraussetzung "Bude wird warn" ist erfüllt q.e.d.

Es gibt Leute die fangen gar nicht erst an weil sie bei jedem Ansatz nach dem noch besseren Weg suchen.

Für die CO2 Klimabilanz Deutschlands wäre es sinnvoll zuerst die Heizungen gegen WP auszutauschen und danach die Hüllen zu optimieren.

Beste Grüße

MIKA

Verfasser:
A Min
Zeit: 17.08.2023 11:58:36
3
3574932
wo in der Nordeifel ist das grob gesehen?

Für PV vorher schlau machen und KEINEN Speicher.

Verfasser:
Karker Rabau
Zeit: 17.08.2023 13:01:15
3
3574957
Hallo Boris,

toller Bericht der zeigt, daß es auch anders als in der normalen Reihenfolge geht.

Schließlich hat nicht jeder das Geld, erst eine aufwendige Sanierung zu machen und dann erst auf WP zu gehen. Und wenn man das Alter Deiner Eltern hat amortisiert sich das bis zum Lebensende nicht und man hat eine ganze Zeit eine Baustelle um die Ohren. Da muß man dann schon in Generationen rechnen.

@ A Min:
Und jetzt wieder die alte Batterieleier? Wenn bei Boris PV anliegt sind evtl. ganz andere Verhältnisse. Insofern kann doch die Anregung nur lauten: Wenn Batterie dann aber gut rechnen!

Gruß
Heinz

Verfasser:
Reenergy_66
Zeit: 17.08.2023 13:24:34
2
3574963
Zitat von A Min Beitrag anzeigen


Für PV vorher schlau machen und KEINEN Speicher.


Er HAT SCHON einen Speicher!
Aber, so wie es sich liest, keinen für kWh, sondern eher einen für kg 😂
Speicher = Scheune = umbauter Raum.... hat mit PV mal gar nix am Hut

PS: klasse Bericht! Egal wie die Reihenfolge ist, denn „Praxis ist, was die Theorie nie sein wird“

Verfasser:
A Min
Zeit: 17.08.2023 13:26:07
0
3574964
Zitat von Karker Rabau Beitrag anzeigen
[...]


Ja, wieder die Speicherleier, weil der ziemlich sicher in der kalten Jahreszeit nix mehr abbekommt, wenn die WP läuft und weil die kWh aus dem Speicher in den allermeisten Fällen 50, 60 oder noch mehr Cent kostet.

Gegenfrage: Wie groß müsste die PV denn sein und wie groß der Speicher, dass der Sinn machen würde bei dem WP Verbrauch?

Ich will nur vor den tollen Sprüchen wie "mit Wärmepumpe macht ein Speicher noch mehr Sinn" warnen.

Verfasser:
Frank_Pantry
Zeit: 17.08.2023 13:49:57
1
3574971
Ein PV-Speicher ist nach wie vor leider ein Tagesspeicher, d.h. man kann den Tages-PV-gewinn nachts verbrauchen.

Sobald in der dunklen Jahreszeit tagsüber nicht mehr genug vom Dach kommt, um den nötigen Nachtstrom abzudecken (der sich mit der WP potenziert) ist der Speicher obsolet.

Benötigt würde ein jahreszeitlicher Speicher (Sommerstrom in den Winter retten) ich bräuchte da so 3500-4000 KWh = Winterkompletthaushaltsstrom + WP-Strom, der auch im Winter zu 80-90 % anfällt.


Gruß
Dipl.-Ing. Anlagentechnik
Frank-Rolf Roth
www.waermepumpendoktor.com
(Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung)
Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW

Verfasser:
Kyle
Zeit: 17.08.2023 13:50:34
6
3574972
Hallo BorisC,

eine AZ von 3,4 ist für einen Altbau mit Heizkörpern schonmal garnicht schlecht. Klar ist da noch Optimierungspotential vorhanden, aber das kann ruhig nach und nach umgesetzt werden. Lass dich nicht von irgendwelchen Schlauschwätzern verunsichern, nachdenen deine WP "zu groß" ausgelegt wäre. So lange deine Hydraulik die Wärme wegbekommt und die WP-Laufzeiten in der Hauptheizzeit lang genug sind, ist von der Haltbarkeit her alles in Ordnung. Klar hätte man vielleicht das eine oder andere Prozent mehr Effizienz bei einer knapperen Auslegung noch reinholen können, aber wer möchte dafür schon vor der Umsetzung den Kopf dafür hinhalten, dass evtl durch einen etwas erhöhten Brauchwasserverbrauch in Verbindung mit mehreren Abtauzyklen bei entsprechend kalt feuchtem Wetter die Heizleistung am Ende dann doch nicht reicht? Den Schuh wird sich kein Energieberater / Heizungsbauer freiwillig anziehen wollen. Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer.

Also immer weiter einen Schritt nach dem anderen tun, im Laufe des Jahres die Heizung / Dämmung optimieren und im nächsten Jahr kannst du ja dann evtl. schon davon berichten, die AZ4 Grenze geknackt zu haben.


Cu KyleFL

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Wärmepumpe im Altbau - unsere Erfahrungen
Verfasser:
Kyle
Zeit: 17.08.2023 13:50:34
6
3574972
Hallo BorisC,

eine AZ von 3,4 ist für einen Altbau mit Heizkörpern schonmal garnicht schlecht. Klar ist da noch Optimierungspotential vorhanden, aber das kann ruhig nach und nach umgesetzt werden. Lass dich nicht von irgendwelchen Schlauschwätzern verunsichern, nachdenen deine WP "zu groß" ausgelegt wäre. So lange deine Hydraulik die Wärme wegbekommt und die WP-Laufzeiten in der Hauptheizzeit lang genug sind, ist von der Haltbarkeit her alles in Ordnung. Klar hätte man vielleicht das eine oder andere Prozent mehr Effizienz bei einer knapperen Auslegung noch reinholen können, aber wer möchte dafür schon vor der Umsetzung den Kopf dafür hinhalten, dass evtl durch einen etwas erhöhten Brauchwasserverbrauch in Verbindung mit mehreren Abtauzyklen bei entsprechend kalt feuchtem Wetter die Heizleistung am Ende dann doch nicht reicht? Den Schuh wird sich kein Energieberater / Heizungsbauer freiwillig anziehen wollen. Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer.

Also immer weiter einen Schritt nach dem anderen tun, im Laufe des Jahres die Heizung / Dämmung optimieren und im nächsten Jahr kannst du ja dann evtl. schon davon berichten, die AZ4 Grenze geknackt zu haben.


Cu KyleFL
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