Hallo zusammen,
ich wollte für alle interessierten Forums-Mitglieder ein updaten zu unseren Erfahrungen mit unserer Wärmepumpenanlage i unserem Altbau geben.
Nach der ersten
Heizperiode (22/23, darüber hatte ich weiter oben berichtet) haben wir folgende Optimierungen durchgeführt:
- Installation von Heizkörper-Verstärkern
Wir haben unter jeden Heizkörper in den zentralen beheizten Räumen jeweils einen Heizkörper-Verstärker zunächst mit 60% Abdeckung installiert, insgesamt 5 Stück. Die Heizkörper wurden ja im Rahmen der Auslegung und Installation der ganzen Wärmepumpenanlage von alten Rippenheizkörpern auf Niedertemperatur-Heizkörper Typ 33 erneuert, allerdings in der ersten Heizperiode 22/23) noch ohne Heizkörperverstärker betrieben. Die Heizkörperverstärker wurden nun zu Beginn der vergangenen Heizperiode installiert bzw. aufgesteckt.
Dabei haben wir folgende Einstellungen vorgenommen:
- Einschaltpunkt der Lüfter = ab 28 Grad Heizkörper-
Temperatur- Einstellung des Netzteils auf 7,5V (das ist die unterste der 3 Stufen 7,5 V, 9V und 12V), damit Laufen die Lüfter auf ca. 50% Leistung, d.h. mit ca. 6-8 Watt pro Verstärker-Einheit.
Die Ergebnisse sind für uns beeindruckend:
Wir konnten die Vorlauf-Temperatur auf 40°C begrenzen. Dazu habe ich die Anlage im Dezember und Januar zunächst fast durchgehend mit einer festen
Vorlauftemperatur eingestellt und diese dann in Abhängigkeit der Witterung und Außentemperatur schrittweise von Hand angepasst. Damit wollte ich herausfinden, wie hoch die Vorlauftemperatur an den kältesten Tagen eingestellt sein muss.
Dies war anfang Januar mit -7 Grad und dafür brauchten wir eine Vorlauftemperatur von 40 Grad (für Raumtemperatur 21 Grad). Danach habe ich die Vorlauftemperatur in der
Steuerung auf 40 Grad begrenzt und die Anlage dann wieder auf den automatischen Betrieb nach
Heizkurve umgestellt.
Auch aufgrund dieser Begrenzung der Vorlauftemperatur erreichen wir für die vergangene Heizperiode eine JAZ von 3,9. Selbst an den kältesten Tagen erreichten wir bei deutlich unter null Grad imer noch AZ von mindestens 2,9.
Des weiteren ist die Temperatur-Verteilung durch die Lüfter viel gleichmäßiger als ohne. Vor der Installation der Heizkörper-Verstärker hatten wir immer den Effekt, dass unterhalb der Zimmerdecken die Wärme angestaut war (Wärmeglocke), während es in der Mitte und am Boden der Räume deutlich kühler war.
Durch die Lüfter herrscht praktisch überall die gleiche Temperatur, was das Wärmeempfinden deutlich angenehmer macht.
Zusammengefasst bei uns also folgender Stand Winterperiode 23/24
- EFH freistehend
- Altbau, Bj 1961, Standort: Nordeifel
- keine Wärmedämmung, keine Fußbodenheizung
- energetischer Zustand = 1961 (Gebäude), 1982 (nur
Fenster)
- Wohnfäche 130 m2
- NAT = -9,9 °C
- Heizlast gemäß
Heizlastberechnung = 10,66 kW
- Auslegung des Heizsystems auf 45/55 °C
- Austausch aller Heizkörper auf Niedertemperatur-Heizkörper Typ 33
- hydraulischer
Abgleich bei Inbetriebsetzung der Anlage
- Weishaupt Biblock WBB12-A-RMD-AI, Baujahr 2022
- vorher Ölheizung, Ölverbrauch = ca. 2200 l/a
-Stromverbrauch Heizperiode 23/24 = 5102 kWh elektrisch
- Wärmeerzeugung Heizperiode 23/24 = 20058 kWh thermisch
- Heizstrom ca. 18 ct/kWh (separater Stromzähler)
- AZ Heizperiode 23/24 = 3,93
- Temperaturspreizung Vorlauf-Rücklauf = ca. 5 Grad
- Begrenzung Vorlauftemperatur = max. 40 Grad
- Taktung = im Winter Null, in der Übergangszeit max. 8 pro Tag
- Raumsolltemperatur = 21 Grad (außer Bad 24 Grad)
- Raumisttemperatur = 21 Grad (außer Schlafzimmer, dort bewusst kühler, d.h. 16 Grad)
Ich berichte deshalb darüber, da ich die Ergebnisse für einen freistehenden Altbau von 1961 ohne Dämmung und ohne Fußbodenheizung für recht positiv halte.
Dabei sind die Heizkörperverstärker nochmal eine Steigerung gegenüber den ohne schon recht guten Ergebnissen ohne die Verstärker vorher.
Vor dem Hochwasser-Ereignis 2021, das uns zur Wärmepumpe geführt hat, hätte ich solche Ergebnisse jedenfalls nicht für realistisch gehalten.
Für die nächste Heizperiode plane ich aktuell, die noch nicht durch die Verstärker bedeckten 30% der Heizkörper-Flächen durch zusätzliche Verstärker zu bedecken. Außerdem habe ich die Einstellung der Umwälzpumpe an die reale Temperaturspreizung angepasst. Außerdem soll die Anlage von anfang an nach der Heizkennlinie fahren.
Damit plane ich, eine JAZ von 4 zu erreichen.
Viele Grüße ais Aachen und der Nordeifel
Boris