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23.09.2023 10:42:38 |
Hallo zusammen, ein Einfamilienhaus Bj. 1963, weitgehend ungedämmt und unsaniert, wird ab Oktober auf absehbare Zeit leer stehen, bis über die Zukunft (Verkauf/Vermietung/Abriss) entschieden ist. Nachdem die Eigentümerin und bisherige Bewohnerin eine alte Dame ist, die so schnell zu keiner Entscheidung kommen wird, ist daran auch erstmal nichts zu ändern. Wärmeerzeuger ist ein älterer Viessmann-Öl- Niedertemperaturkessel mit daneben stehendem Warmwasserboiler, genaue Typenbezeichnungen werde ich bei Bedarf nachreichen. Über den Winter muss ich eine Basis-Beheizung (15°C Raumtemperatur?) sicherstellen und benötige Hilfe für geeignete Einstellung des Heizkessels, weil ich mit Ölheizung keinerlei Erfahrung habe. 1) Ist eine möglichst weite Absenkung der Vorlauftemperatur sinnvoll und unschädlich? 2) Wie verhindert man eine " Kuhschwanzheizung" mit ständigen Brennerstarts und Abschaltung nach kürzester Zeit? 3) Wie sollten die Thermostatventile eingestellt werden? Ganz auf, um in Kombination mit Punkt 1) den Punkt 2) zu gewährleisten, oder doch lieber auf gewünschte Raumtemperatur? 4) Kann ich die Warmwasserbereitung komplett abschalten? Was muss man dann gegen Legionellen tun? Ich kann sicherstellen, dass mindestens alle 1-2 Wochen jemand vor Ort nach dem Rechten sieht und notwendige Maßnahmen durchführt. Fernüberwachung der Temperatur/Luftfeuchte ist nach jetzigem Stand leider nicht möglich, da dort kein Internet-Zugang mehr vorhanden sein wird und auch kein benachbartes WLAN "angezapft" werden kann. Bin für alle Tipps dankbar und liefere benötigte Infos gerne nach. VG Richard
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23.09.2023 11:24:00 |
Warum muss das Haus auf 15° gehalten werden? Ich würde WW komplett abstellen und den Speicher leeren, sowie sämtliche Wasserleitungen im Haus, alle Thermostate auf 1-2 stellen und die Kennlinie absenken. Dafür gibt es allerdings keine Empfehlung, das diese diverse Bedingungen des Heizsystems zu Grunde legt. Einen Tod muss man sterben, ist die KL zu niedrig könnte der Brenner Takten und eventuell reicht dann die Abgastemperatur nicht mehr um die Esse zu trocknen. Eine gezielte Programmierung der Heiz - und Absenkzeiten könnte auch helfen. Je nachdem, wieviel Wärme das Haus verliert, die Zeiten dann so legen, daß sich zwischen Auskühlung und Aufheizen ein Verhältnis ergibt, welches unnötig viel Starts verhindert.
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23.09.2023 14:48:31 |
Ich würde das Haus gar nicht mehr heizen. Wenn dort regelmäßig jemand nach dem rechten Schaut, ohne dabei lange die Türen aufzumachen ist das kein Problem. Alles an Wasser ablassen bzw. ggf. leer blasen, und dann das Haus kalt lassen. - Wichtig ist keine Fenster öffnen. - Alle Türen im Haus offen lassen für eine natürliche Luftzirkulation innerhalb des Gebäudes - Die Außenwände nicht mit Möbeln zu dicht zu stellen - Ggf. Hygrometer aufstellen und schauen wie das Haus reagiert. - Es gibt auch solche passiven Entfeuchter oder auch aktive Entfeuchter. Das ist deutlich günstiger wie zu heizen. Ich lasse unser Sommerhaus (ganz normales gemauertes Haus) jedes Jahr komplett einfrieren im Winter. Und das seit 40 Jahren schon. Es ist noch nie etwas passiert wie Schimmel oder dergleichen wenn man ein bisschen aufpasst und keine warme Luft ins Haus lässt.
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23.09.2023 15:29:30 |
Zitat von rspitz  Fernüberwachung der Temperatur/Luftfeuchte ist nach jetzigem Stand leider nicht möglich, da dort kein Internet-Zugang mehr vorhanden sein wird und auch kein benachbartes WLAN "angezapft" werden kann. Also, keine Ahnung, ob das überhaupt sinnvoll ist, aber es gibt Mobilfunk!? :-)
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23.09.2023 18:30:32 |
Schon mal danke für die bisherigen Vorschläge. Ehrlich gesagt traue ich mich nicht, das Haus "einfrieren" zu lassen. Es gibt keinerlei Infos zum Verlauf der Trinkwasser- und Heizungsrohre, so dass ein komplettes Entleeren nicht gewährleistet werden kann. Abgesehen davon würde ich nie die Erlaubnis der Eigentümerin dafür bekommen, zudem steht das Haus nach wie vor voll mit allem möglichen Gedöns, das vielleicht auf Frost und/oder Temperaturschwankungen ungut reagiert (Porzellanfiguren usw.). Ich muss sogar noch daran arbeiten, dass sie nicht regelmäßig das Haus putzen lässt ;-) Klar wäre ein einfacher Mobilfunk-WLAN-Router mit Datentarif vom Discounter prinzipiell möglich, aber dann bräuchte man trotzdem noch über WLAN angebundene Sensoren oder irgendwas mit Zigbee, Bluetooth o.ä. mit entsprechender Basis. Mit dem nötigen Knowhow, Zeit und Bastelei könnte man mit ESP32, Tasmota usw. arbeiten, aber dafür fehlt mir vor allem die Zeit. Nächste Woche gibt's beim Aldi ein 3er Set Thermo-/ Hygrometer von Bresser für 9,99€, da werde ich mal zuschlagen. Wenn regelmäßig jemand vor Ort draufschaut, bekommt man zumindest ein Gefühl für den Temperatur- und Feuchtigkeitsverlauf, auch wenn die Dinger sicher nur bessere Schätzeisen sind. Der Hinweis auf mögliche Versottung des Kamins bei zu weit runtergedrehter ( Abgas-)Temperatur war gut, daran hatte ich gar nicht gedacht. Der Rest wird wohl auf Trial&Error hinauslaufen.
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23.09.2023 19:49:16 |
Die bestehende Regelung-/ Steuerung wird wohl keine solche sinnvolle Betriebsweise hergeben, aber man könnte bei Aussentemperaturen unter 5°C die Heizkreispumpe auf dauerlauf schalten und den Brenner mittelseines billigen Raumthermostaten und Schaltuhr und temperaturbegrenzt durch den Kesselthermostat auf max 65°C (wegen längerer Brennerlaufzeit gegen Kaminversottung und Kesselkorrosion)! Das Ganze kostet kaum 100,-€ sowie etwa 2 h Arbeit!
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23.09.2023 20:08:56 |
„ Der Hinweis auf mögliche Versottung des Kamins bei zu weit runtergedrehter ( Abgas-) Temperatur war gut, daran hatte ich gar nicht gedacht. “ NT Kessel von Viessmann haben eigentlich einen Codierstecker, der dafür sorgt, dass die Kesseltemperatur so hoch geht, dass Kondensatbildung nicht entsteht.
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23.09.2023 21:45:34 |
Zitat von Hagen M  Ich würde das Haus gar nicht mehr heizen. Wenn dort regelmäßig jemand nach dem rechten Schaut, ohne dabei lange die Türen aufzumachen ist das kein Problem. Alles an Wasser ablassen bzw. ggf. leer blasen, und dann das Haus kalt lassen. - Wichtig ist keine Fenster öffnen.[...] Das kann ich nicht glauben. Es geht ja nicht um Schimmel sondern um Frostschäden. Das Haus meiner Mutter ist mal unbeabsichtigt eingefroren, als sie auf Reha war ist der Brenner auf Störung. -8°C Im Wohnzimmer!. Da waren sogar die Heizkörper und die Rohre in der Wand eingefroren. Wasserzähler geplatzt etc. Da brauchst du dir über Schimmel dann keine Gedanken mehr zu machen. Fehler war vermutlich, dass die Heizkörper auf Frostschutz gedreht wurden.
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23.09.2023 22:20:49 |
kann man nicht die Heizung einfach ausschalten - wenn es dann mal wirklich kalt wird hin fahren und diese anschalten?
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24.09.2023 08:51:56 |
Zitat von Klebii  Zitat von Hagen M  Fehler war vermutlich, dass die Heizkörper auf Frostschutz gedreht wurden. Da kannste auch HK-Thermostate abschrauben, wenn Brenner auf Störung und somit AUS, dann frierts bei -8° ein. Grundproblem war Brennerstörung. Dadurch wohl auch keine Umwälzpumpe und kein Energieeintrag in die Leitungen/Heizkörper.
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24.09.2023 09:56:11 |
Man kann auch noch ein paar Heizlüfter aufstellen und auf Frostschutz stellen, dann hat man doppelt abgesichert.
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24.09.2023 11:33:33 |
Hi, Ich würde folgendes vorschlagen mittels Shelly: WLAN benötigt An den uhrenthermostat- Anschluss einen Shelly 1 Dann kannst du simpel an/ ausschalten. In einen / mehrere Räumen einen Shelly H&T+ welcher dir dann aktuelle Raumtemperaturen und Luftfeuchtigkeiten anzeigt. Dann kannst du mittels Szenario sagen, dass wenn Temperatur unter X ist, soll geheizt werden usw. Würde natürlich alle Heizkörperthermostate öffnen Wir haben noch zusätzlich einen Shelly 1PM an die Stromzufuhr gesetzt einfach um zu sehen, wenn die Heizung läuft (erhöhter Stromverbrauch durch pumpen vs standby).
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24.09.2023 20:52:14 |
Zitat von alorie  Zitat von Klebii  [...] Da kannste auch HK-Thermostate abschrauben, wenn Brenner auf Störung und somit AUS, dann frierts bei -8° ein. Grundproblem war Brennerstörung. Dadurch wohl auch keine Umwälzpumpe und kein Energieeintrag in die Leitungen/Heizkörper. Die Idee dahinter war, dass dadurch dass alle Thermostate auf Frostschutz standen, bei Plusgraden keinerlei Durchfluss mehr war und die Heizung deshalb die Wärme nicht los wurde. --> Störung
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25.09.2023 06:15:31 |
Zitat von Klebii  Die Idee dahinter war, dass dadurch dass alle Thermostate auf Frostschutz standen, bei Plusgraden keinerlei Durchfluss mehr war und die Heizung deshalb die Wärme nicht los wurde. --> Störung Normal stört das eine Ölheizung nicht. Viele davon heizen gegen die Wand. Machen stur ihre eingestellte Vorlauftemperatur und takten fröhlich vor sich hin. Die Rohre selbst geben ja auch etwas Wärme ab. Spannungsschwankung im Stromnetz oder was auch immer kann zu einer Störung führen, und dann steht die ganze Anlage erstmal. Wenn das dann nicht bemerkt wird... im Sommer wird das warme Wasser kalt. Wenn keiner drin wohnt merkts auch keiner. Bei Frost wirds dann kritisch.
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04.10.2023 23:43:02 |
Habe mir mal die Regelung des Viessmann-Kessels angeschaut, leider nicht rausgefunden, um welchen Typ es sich handelt und welche Möglichkeiten der Regler bietet. Kann mir jemand sagen, was das für ein Regler ist: Es gibt eine "Urlaubsschaltung" und eine Taste "Sparbetrieb", damit könnte man vermutlich arbeiten, um die Heizung in einem reduzierten Modus zu betreiben.
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05.10.2023 05:14:30 |
Hi. Das ist eine vitotronic. Typ steht irgendwo hinter einer Klappe. Vorn unten? Gruß Kd-gast
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05.10.2023 08:05:52 |
Bei dieser bereits modernen Regelung kann man einen Frostschutzbetrieb einstellen. Man muß nur das Handbuch lesen ! Wie alles Technische kann natürlich auch eine Heizungsregelung einmal ausfallen. Wie alles andere Gebastele auch. Nur vermutlich eher seltener. Diese Regelung ist sehr zuverlässig und robust aufgebaut. 20 Jahre Betriebszeit und mehr ohne Probleme sind durchaus drin. Selbst dann ist sie reparierbar ( für einen, der es kann ). Denn meist ist es nur ein Netzteilversagen mit Bauteilaufwand im einstelligen Euro - Bereich.
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05.10.2023 14:21:17 |
Danke, mit dem Hinweis "Vitotronic" habe ich die Anleitung im Internet gefunden. Ich denke, mit dem "Ferienprogramm" habe ich eine gute Möglichkeit, mit deutlich reduzierter Raumtemperatur über den Winter zu kommen. Die Heizung scheint Außentemperatur-geführt zu sein, aber in der Regelung wird ein Zielwert für die Raumtemperatur eingegeben bzw. abgefragt. Einen Raumtemperaturfühler habe ich nirgends gesehen, wie also "weiß" der Regler, welche Vorlauftemperatur er fahren muss, um die Raumtemperatur zu erreichen bzw. zu halten? Ich vermute, das läuft dann über die Heizkurve, da habe ich dann noch eine Menge zu spielen...
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05.10.2023 15:42:49 |
Die Regelung hat einen Vorlauftemperaturfühler am Ausgang des Kessels. Nur die ist für diese interessant. D.h. die Temperatur ergibt sich aus Außentemperatur und der eingestellten Steilheit bzw. der Parallelanhebung der Regelkurve, die man im Handbuch findet. Was der Anwender mit der sich ergebenden Vorlauftemperatur anstellt, interessiert die Regelung nicht. Beim Kessel gibt es zu beachten, ob dieser eine Sockeltemperatur benötigt. Ist die Regelung original zum Kessel gehörig, dürfte diese über die Regelung eingestellt sein. Da es eine Viessmann - Regelung ist, wird der Kessel ein Uniferral oder ein Biferral sein. Der Uniferral braucht eine Sockeltemperatur, der Biferral nicht.
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09.10.2023 21:10:25 |
Zum Thema Temperaturerfassung / Sensoren: Wenn ein Internetanschluss möglich ist, würde ich an den 40 € pro Monat zur Übertragung der Temperaturdaten nicht sparen - das ist immer noch günstiger, als ein Wasserschaden oder Schimmelbeseitigung. Als Sensoren würde ich die kleinen Thermo-/ Hygrometer von GoSund empfehlen, derzeit für 10-13 € das Stück zu haben. Können direkt mit dem WLAN verbunden werden, d.h. ohne Bridge, sind günstig und arbeiten recht ordentlich. Alternativ würde ich über Homemativc nachdenken: Damit kannst du sowohl messdaten erfassen, als auch stuernd eingreifen! ich habe in einer Immobilie in einer "3D-Ecke", d.h. einer Ecke, die Temperaturmässig besonders stark abfällt, einen Homemtic Sensor installiert (Thermo/Hygro) und ausserdem elektronische Thermostate: damit kann ich sehen, wie kalt es an der kühlsten Stelle in der Wohnung / im Raum wird, und bei Notwendigkeit die heizung aus der Entfernung höher drehen. Ausserdem kann es helfen, in der Immobilie noch zeitgesteuert Ventilatoren laufen zu lassen, damit sich die kalte Luft nicht in den Ecken sammelt, sondern alle 3-4 Stunden neu verteilt. Das spart ENORM Heizkosten! mit der Lösung der elektronischen Heizthermostate musst Du dir dann auch nicht mehr so viel gedanken über die Einstellung am Heizkessel machen, da Du die Heizleistung am Heizkörper abregelst. Dann hast Du zwar noch die Rohrwärmeabgabe als nicht regelbare Heizquelle, aber irgendwas an Heizleistung willst du ja ohnehin haben. Eine andere Möglichkeit ist ggf. auch die o.g. Komplettabschaltung der Heizung - ob das wirklich sinnvoll ist, kann ich nicht einschätzen.
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