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04.11.2023 11:24:29 |
Hallo zusammen, unsere Gasheizung soll nach 26 Jahren durch eine LW-Wärmepumpe ersetzt werden, da sie seit 2 Jahren Probleme macht und es dafür keine Ersatzteile mehr gibt. Folgende Eckdaten unsres Hauses:Baujahr 1997, kompakte Massivbauweise, freistehend, 220 m2 zu beheizende Fläche (reine Fußbodenheizung, keine Heizkörper vorhanden), Gas- Brennwertkessel (Viessmann, Eurola) mit zentraler Warmwasserbereitung, jährlicher Gasverbrauch ca. 17500 kWh, inkl. Warmwasserbereitung und Kochen, 4-Personen-Haushalt, 2 Duschen und eine Badewanne. Wir interessieren uns nun für eine Wärmepumpe der Firma Vaillant, aroTHERM plus in Monoblockbauweise. Hierfür habe ich ein Angebot für die Wärmepumpe aroTHERM plus VWL 75/6 auf Basis einer Heizlast von 9,1 kW erhalten. Diese Heizlast wurde mit der Software der Firma Heizreport.de ermittelt. Die Normaußentemperatur beträgt in unserer Region -9,3 Grad. Laut Leistungsdiagramm der Wärmepumpe aroTHERM plus VWL 75/6 liegt der Bivalenzpunkt bei -7 Grad. Der Heizungsbauer meinte, dass es auch mit dem kleineren Bruder aroTHERM plus VWL 55/6 funktionieren könnte. Mit dieser Wärmepumpe läge der Bivalenzpunkt dann bei -3 Grad. Außerdem habe ich selbst eine Gebäudeheizlast nach DIN EN 12831 ermittelt. Die berechnete Heizlast beträgt 8,3 kW.Wäre es sinnvoller, die kleinere Wärmepumpe aroTHERM plus VWL 55/6 zu wählen? Ich würde mich über Eure Meinung freuen und danke. Liebe Grüße Carlos.
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04.11.2023 11:40:11 |
Hi, auf jeden fall schon mal ein guter Heizungs Bauer den du da an der Hand hast! Die beiden WP liegen nicht weit auseinander da würde wohl auch die größere ohne Probleme laufen vor allem wenn die die 220qm FBH ohne ERR betreibst. Bei mir hier erzeugt eine 5kw Geisha im Jahr ungefähr 15tkw. Es könnte sich bei dir also auch mit der kleineren WP aus gehen aber relativ knapp da man bei der Eurola nicht von die üblichen ~20- 25% Verlust ausgehen sollte. Als Brennwert Gerät ist die schön sehr effizient was man ja auch an eurem niedrigen Verbrauch sieht.
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04.11.2023 12:01:28 |
Zitat von Turbotobi76  Hi,
auf jeden fall schon mal ein guter Heizungs Bauer den du da an der Hand hast!
Die beiden WP liegen nicht weit auseinander da würde wohl auch die größere ohne Probleme laufen vor allem wenn die die 220qm FBH ohne ERR betreibst.
Bei mir hier erzeugt eine 5kw[...] vielen Dank für deine Einschätzung.
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04.11.2023 12:32:17 |
Zitat von Turbotobi76  Hi,
auf jeden fall schon mal ein guter Heizungs Bauer den du da an der Hand hast!
Die beiden WP liegen nicht weit auseinander da würde wohl auch die größere ohne Probleme laufen vor allem wenn die die 220qm FBH ohne ERR betreibst.
Bei mir hier erzeugt eine 5kw[...] Ich habe die FBH bisher ohne ERR betrieben und es gab keine Probleme. Unsere Räume sind ziemlich offen, zumindest im Erdgeschoss. Weißt du zufällig, ob der Einbau von ERR für die Förderung von WP vorgeschrieben ist? Viele Grüße
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04.11.2023 12:41:10 |
Deine selbst errechnete Heizlast von 8 kW liegt auf jeden Fall näher an der Realität. Die gute Nachricht ist, dass beide Wärmepumpen in deinem Haus akzeptabel funktionieren würden. Ich habe die 75/6 bei geschätzt 5,5 kW Heizlast (NAT -13°C) und komme trotz Überdimensionierung noch ganz gut zurecht. Die untere Modulationsgrenze ist halt nicht so toll. Die 55/6 würde bei Verzicht auf einen Trennspeicher sicher gut laufen, wäre kleiner, billiger und noch ein bisschen leiser. Das BAFA kommt nicht zu dir nach Hause und schaut ob du eine ERR benutzt.
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04.11.2023 13:39:37 |
Zitat von MD2000  Deine selbst errechnete Heizlast von 8 kW liegt auf jeden Fall näher an der Realität. Die gute Nachricht ist, dass beide Wärmepumpen in deinem Haus akzeptabel funktionieren würden.
Ich habe die 75/6 bei geschätzt 5,5 kW Heizlast (NAT -13°C) und komme trotz Überdimensionierung noch ganz[...] Hallo MD2000, danke für deine Antwort. Muss ich wegen ERR mit dem Heizungsinstallateur sprechen? Wenn er mitmacht und in seiner Fachunternehmererklärung die fachgerechte Installation der Wärmepumpe bestätigt, dann ist alles in Ordnung. Richtig? Viele Grüße
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04.11.2023 14:13:51 |
Ich würde die 75/6 nehmen. Diese Maschine passt meiner Meinung nach optimal zu deiner Heizlast. Warum unnötig auf Kante nähen, auch mit der 75/6 wirst du keine nennenswerten Probleme mit Takten haben.
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04.11.2023 16:07:29 |
Kann man 220 m² Fußbodenheizung mit maximalen Umlauf von 860 Liter/h (55/6) betreiben? Über Verlegeabstände der FBH ist nix bekannt.
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04.11.2023 17:17:36 |
Die 55/6 kann auch mehr als 860 L/h. Das ist nur der Max. Volumenstrom, der sichergestellt werden muss. Man kann die Pumpe auch auf 1200 L/h und ggf. mehr einstellen.
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04.11.2023 19:51:23 |
Die Daten sprechen hier trotzdem für die 75/6
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04.11.2023 20:25:58 |
Zitat von Harkneuling  Die Daten sprechen hier trotzdem für die 75/6 Ja, wollte ich auch nicht in Frage stellen.
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04.11.2023 20:49:30 |
Zitat von Anntobo  Die 55/6 kann auch mehr als 860 L/h. Das ist nur der Max. Volumenstrom, der sichergestellt werden muss. Man kann die Pumpe auch auf 1200 L/h und ggf. mehr einstellen. Woher hast du diese Aussage? Kannst du das mit Technischen Daten aus Vaillant-Unterlagen belegen? Ich habe eine 35/6, identische Baureihe mit 55/6, nur nach oben limitiert mit 85 rps statt 115 rps. Die Angaben aus dem Technischen Unterlagen Vaillant machen folgende Aussage: Volumenstrom maximal 860 Liter/h. Genau diese Menge kommt auch bei mir maximal raus. Jetzt bist du dran...
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04.11.2023 20:55:33 |
Ich habe die Tage eine 55/6 in Betrieb genommen. Die hat bei 100% Pumpenleistung 1100l/h gemacht am rund 100qm FB-Heizung. Mit Unitower und relativ langer Zuleitung. Ich denke das bei guter Hydraulik auch 1200l gehen werden…
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04.11.2023 21:28:35 |
Zitat von sweetsweethome  Ich habe die Tage eine 55/6 in Betrieb genommen. Die hat bei 100% Pumpenleistung 1100l/h gemacht am rund 100qm FB-Heizung. Mit Unitower und relativ langer Zuleitung. Ich denke das bei guter Hydraulik auch 1200l gehen werden… Das hätte ich nicht erwartet. Es geht ja im Detail nicht um 1100 oder 1200, sondern um meine 860. Meine Anlage läuft auf Auto und bringt eben diese 860 auf dem Display des Unitowers (schwankt leicht zwischen 857 bis 863). Die Unterlagen weisen auch diese 860 aus. Sorry, dann waren meine Gedanken dazu nicht korrekt.
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05.11.2023 09:58:30 |
Zitat von Hausbau2009  Kann man 220 m² Fußbodenheizung mit maximalen Umlauf von 860 Liter/h (55/6) betreiben? Über Verlegeabstände der FBH ist nix bekannt. Hallo Hausbau2009, danke für deine Antwort. Die genauen Verlegeabstände meiner FBH ist mir nicht bekannt. Ich gehe davon aus, dass die Verlegung der Rohre mit den damals üblichen Verlegeabständen erfolgte. Ich konnte nur feststellen, dass es sich um Rohre 17x2mm handelt. Bei einer FBH-Fläche von 220 m² ergibt sich in Abhängigkeit vom Verlegeabstand folgende Wassermenge: 0,113 l/m Wasser (17x2mm) Verlegeabstand ......Rohrlänge/qm........Gesamtlänge......Wassermenge 20,0 cm.....................5,0 m/m2...............1100 m................124,3 L 15,0 cm.....................6,7 m/m2 ..............1474 m...............166,6 L 10,0 cm...................10,0 m/m2................2200 m...............248,6 L Helfen uns diese Angaben weiter? LG Carlos
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05.11.2023 10:00:12 |
Zitat von Anntobo  Ich würde die 75/6 nehmen. Diese Maschine passt meiner Meinung nach optimal zu deiner Heizlast. Warum unnötig auf Kante nähen, auch mit der 75/6 wirst du keine nennenswerten Probleme mit Takten haben. Danke für deine Empfehlung. VG Carlos
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05.11.2023 10:12:32 |
Im Auto Modus regelt die Pumpe immer auf 860 l/h aus. Du musst die Pumpenleistung manuell auf 100 % setzen, dann kommen auch mehr. Woher ich das weiß: ich habe eine 55/6.
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05.11.2023 10:35:44 |
1) Die Heizlastermittlung nach DIN 12831 ist eine ganz grobe Abschätzung, bei der man hausindividuell schnell mal + - 30 % daneben liegt, daher ist es aus meiner Sicht fahrlässig, diese zu verwenden, wenn man bei einem Bestandsobjekt doch ganz wunderbar die Heizlast MESSEN kann, was dann auch die Bewohnersituation individuell wiederspiegelt und berücksichtigt.: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist da sehr oft enorm. 2) Die 860 Liter/h. Dass wäre mir als spezifischer Volumenstrom definitiv zu wenig für 220m2 zu beheizende Wohnfläche, ich würde hier mindestens 1500 L/h anstreben = 6-7 L/m2h. Es geht natürlich auch mit weniger Volumenstrom, dafür dann mit mehr Übertemperatur = schlechtere Effizienz. Volumenstrom und Übertemperatur sind proportional linear in der hinsichtlich der Auswirkung sondern der Effizienzeinbruch ist exponentiell. Also RAUF mit dem Volumenstrom! :-) Ansonsten sind die VWL/6 schöne Teile, mit denen man gut leben kann! (Geräusch, Effizienz, Steuerungsstrategie, nötiger Volumenstrom) Gruß Dipl.-Ing. Anlagentechnik Frank-Rolf Roth www.waermepumpendoktor.com (Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung) Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
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05.11.2023 10:41:59 |
Ich habe auch Haus aus 1997, 192qm. Langjähriger Ölverbrauch 1700l, wobei eine Solarthermie Warmwasser unterstützt hat. NAT -10. Wärmemengen zwischen 12MWh und 14MWh ohne WW. Heizlast nach DIN auch über 8. Wenn ich Lüftung auf null setze, irgendwas um 6,5. Gemessen 5,7kW mit WW (aus Punktwolke extrapolierter und bestätigter Wert aus einer Nacht mit -10 Garad). Bei mir würde es die 55er. Lieber messen als schätzen.
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05.11.2023 10:44:27 |
Zitat von Frank_Pantry  1) Die Heizlastermittlung nach DIN 12831 ist eine ganz grobe Abschätzung, bei der man hausindividuell schnell mal + - 30 % daneben liegt, daher ist es aus meiner Sicht fahrlässig, diese zu verwenden, wenn man bei einem Bestandsobjekt doch ganz wunderbar die Heizlast MESSEN kann, was dann[...] Schweizer Formel liefert Heizlast von unter 6kw, kommen wir also bei 800l pro Stunde auf eine Spreizung von 6K bei NAT. Was soll daran genau das Problem sein?
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05.11.2023 10:56:57 |
Kein Problem, aber nochmal.... Massenstrom und Spreizung / Übertemperatur sind equivalent. Bei so einem großen Haus ist man mit mehr Massenstrom und daraus resultierender geringerer Übertemperatur besser bedient = deutlicher Effizienzgewinn. Warum mit "ausreichend" zufrieden geben, wenn man "gut" oder sehr gut haben kann. Meine Optimierungen vor Ort laufen oft nach diesem Schema ab, die Massenstrome hochzuziehen, auch wenn nach Hersteller der Mindest- oder Normvolumenstrom schon dargestellt ist. Und die Betreiber sind nachher begeistert, wenn der Strombedarf massiv gesunken ist ohne jeden Komfortverlust! Das ist halt eine Frage des persönlichen Anspruchs, ob ich mit einer JAZ von 3 - 4 zufrieden bin oder es mit geringem Aufwand noch weitaus verbessern kann. Ohne ein bisken Ehrgeiz hätte ich meine Standard-JAZ von 5,6 auch nicht erzielt! Gruß Dipl.-Ing. Anlagentechnik Frank-Rolf Roth www.waermepumpendoktor.com (Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung) Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
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05.11.2023 11:03:05 |
Überlicher Betrieb heißt bei 6K bei NAT aber Delta von 3K. Glaube kaum, das sich da viel raus holen lässt.
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05.11.2023 13:52:46 |
Zitat von Anntobo  Du musst die Pumpenleistung manuell auf 100 % setzen, dann kommen auch mehr. Die Frage ist: Wieviel ist "mehr" in einer vorhandenen Hydraulik - bei bekannten Randbedingungen im Bestand, beispielsweise in meiner Anlage, aber auch übertragbar auf andere Anlagen: Ist dazu folgender Gedankengang korrekt? In meinem Bestand bisher:- aktuell 1300l/h bei Förderhöhe 2,2m (WILO Pico plus 25/1-6) - eine Berechnung des Gesamtdruckverlustes der vorhandenen Hydraulik liegt nicht vor - verfügbare maximale Förderhöhe der WILO ist ca. 4,3m @ 1300l/h lt.Pumpendiagramm Ich schließe darauf, dass damit meine aktuelle Hydraulik einen Druckverlust von (43-22)kPa= 21kPa hat - korrekt? Für das zu planende WP-System:- Volumenstrom der VWL55/6A lt Diagramm von 1300l/h ergibt 35kPa Restförderdruck, aus: Dokument, Seite 26(Interessant: die Kurven der 55er und 75er unterscheiden sich gar nicht so sehr) Wenn ich für 1300l/h nun zusammenrechne: . 35kPa Restförderdruck der 55/6-Pumpe - 21kPa Druckverlust der vorhandenen Hydraulik ---------- = 14kPa Reserve (1,4m) Weitere Annahmen, die die Reserve erhöhen: Wegfall des 4-Wegemischer aus der aktuellen Hydraulik, dafür zusätzliches 3-Wege-Ventil für WW-Bereitung, Wegfall des jetzigen Wärmeerzeugers mit seinem Heizkreisverteiler Die 1300l/h sollte die 55/6 dann problemlos schaffen - korrekt?
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14.11.2023 12:23:56 |
Zitat von Frank_Pantry  Kein Problem, aber nochmal.... Massenstrom und Spreizung / Übertemperatur sind equivalent. Bei so einem großen Haus ist man mit mehr Massenstrom und daraus resultierender geringerer Übertemperatur besser bedient = deutlicher Effizienzgewinn. Warum mit[...] Hallo Frank-Rolf, danke für Deine Meinung und Hinweise. VG Carlos
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25.04.2025 13:43:27 |
Zitat von Oelwechsler  In meinem Bestand bisher: - aktuell 1300l/h bei Förderhöhe 2,2m (WILO Pico plus 25/1-6) - eine Berechnung des Gesamtdruckverlustes der vorhandenen Hydraulik liegt nicht vor - verfügbare maximale Förderhöhe der WILO ist ca. 4,3m @ 1300l/h lt. Pumpendiagramm Ich schließe darauf, dass damit meine aktuelle Hydraulik einen Druckverlust von (43-22)kPa=21kPa hat - korrekt? Für das zu planende WP-System: - Volumenstrom der VWL55/6A lt Diagramm von 1300l/h ergibt 35kPa Restförderdruck, aus: Dokument, Seite 26 (Interessant: die Kurven der 55er und 75er unterscheiden sich gar nicht so sehr) Wenn ich für 1300l/h nun zusammenrechne: . 35kPa Restförderdruck der 55/6-Pumpe - 21kPa Druckverlust der vorhandenen Hydraulik ---------- = 14kPa Reserve (1,4m) Weitere Annahmen, die die Reserve erhöhen: Wegfall des 4-Wegemischer aus der aktuellen Hydraulik, dafür zusätzliches 3-Wege-Ventil für WW-Bereitung, Wegfall des jetzigen Wärmeerzeugers mit seinem Heizkreisverteiler Die 1300l/h sollte die 55/6 dann problemlos schaffen - korrekt? Hallo, ich finde diese Berechnung interessant. Hat sich deine Rechnung hierfür bestätigt?
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