Hallo neuling0,
alle Daten zur Heizlast, die Du hast, sind berechnete Bedarfe auf Basis der
U-Werte der thermischen Hülle Deines Hauses. Der U-Wert ist ist eine materialspezifische Kennzahl, die - einfach erklärt - für die Dämmqualität steht. Und sei sicher: die tatsächlichen U-Werte der verbauten Materialen sind nochmal etwas besser als die U-Wertangabe des Herstellers, denn die muß er als Mindestwert garantieren.
Die thermische Hülle ist der von gut gedämmten Wänden/
Fenstern/Dach/Fußböden/Decken=Neubau umschlossene und zumeist beheizte Bereich. Im typischen Hausneubau mit Schrägdach das EG, das OG mit dem nicht beheizten Spitzboden und MIT dem nicht beheizten Keller (es sei denn, der Fußboden EG wurde besser gedämmt als die Kellerwände).
Warum schreibe ich das?
Nun, Du hast gefagt, was denn der Grund sei, dass man von der so berechneten Heizlast was abziehen muss, wo sie doch aus den U-Werten berechnet wurde: typischerweise die Heizlast für WW und auch die Lüftungsverluste...:
Antwort ist einfach: Die
Heizlastberechnung geht aus von:
- niemand wohnt im Haus (Pro person sind das 100 - 150 W
Heizleistung)
- Rolläden sind runter d.h. kein Wärmeeinztrag durch die Wärmestarhlung möglich. Wärmestrahlung ist auch bei bedecktem Himmel vorhanden!
- keine erlektr. geräte im Haus (Kühlschrank,
Gefrierschrank machen allein so um 100 W; der Fernseher ist mit 150 W dabei)
- keine Möbel im Haus, die z.B. an Außenwänden stehen (Küche!!)
- schlechteren U-Werten als angegeben wegen schlechter Bauqualität - ist für alle Bauwerke vorgegeben, ist aber eher wichtig für Altbauten d.h. 1920 - ca. 1960. Es wird nämlich mit pauschalen Zuschlägen dieder U-Wert künstlich veschlechtert für höhere Wärmeverluste.
All das senkt den neben dieser durch Bewohnen vorhandenen Grundbeheizung noch nötigen "Zuheizungsbedarf"...
Wärmepumpen werden immer ohne WW-Bedarf ausgelegt, weil sie anders als Gas-/Ölheizungen immer eine 2. Heizquelle haben, die nur in der Nähe der NAT den fehlenden Heizbedarf deckt. Das ist eine el. Heizpatrone mit 2 - 8 kW, die fast jede WP serienmäßig hat. Verbrauchen tut sie bei "richtiger" Auslegung so um 1 % des gesamten Strombedarfs der WP. Richtige Auslegung ist nach alter Faustformel der Klimatechniker: ca. 85% der "echten" Heizlast. Bei NAT von -10° ergibt sich ein
Bivalenzpunkt d.h. die Grenze, unter dem die Heizpatrone aushelfen DARF, von ungefähr -5 °C AT. Das stellt man im
Regler der WP ein.
Kurz: eine WP, die bei NAT 6 oder 7 kW
Max. Leistung (nicht: Nennleistung!!!) hat, reicht mehr als locker - sie hat bereits Sicherheiten, denn Dein Wärmebedarf ist jetzt schon rechnerisch
UNTER 7 kW.
Die
max. Leistung ist die Leistung bei 100% - also bei max. Drehzahl des Versichters im Außengerät, denn Inverter-WP regeln d.h. verändern ("modulieren") ihre Leistung über die Drehzahl, um sie an den Wärmebedarf des Hauses anzupassen. Die
Nennleistung dagegen ist die Leistung, bei der der
COP, der sich entlang des
Modulationsbereichs der WP verändert, seinen Maximalwert hat. Und der COP ist technisch bedingt an der Unter- und der Obergranze immer etwas niedriger als im Bereich von ca. 20 - 90% des Modulationsbereches. Die Nennleistung ist damit
immer kleiner als die max. Leistung. Der Hersteller darf lt. Norm die Nennleistung frei wählen, um der Pflichtangabe der COP bei -7°/VL35°, 2°/35°...AT nachzukommen.
Achte bei der Auswahl der WP darauf, dass sie bei 7 - 12°C AT möglichst weit runterregeln kann. 2 kW wäre das, was drin sein sollte. Untergrenze von 3 kW ist für Dein Haus entschieden zu schlecht, denn wir die WP schon bei knapp über 0° AT ins Takten kommen, was bei FBH aber Gott sei Dank nicht sehr problematisch ist, denn die Wärme im Fußboden sorgt für lange Takte.
Dazu muss man in die Installations- und Bedienanleitungen der Hersteller sehen, die heutzutage alle online sind. Meist ist da eine Angabe vorhanden. Übrigens: die Buderus gibts auch in "kleiner": die 4/5/7er Modelle kommen alle auf 2 kW runter... und die 7 liefert 7kW bei - 5°AT. Du musst da echt genau suchen und kucken im
Internet und hier im Forum. AMin hat für die Buderus einen link, soweit ich mich erinnere.
Und um Gottes Willen bei der Hütte
keinen hydraulisch trennenden parallelen
Pufferspeicher: Du hast jede Menge FBH und die auch bewußt ohne ERR, die (super!!!).
FriWa macht nicht mehr Komplexität als ein WW-Speicher, sondern ist effizienter, weil man niedrigere Temp. als min. 50° im Speicher braucht (500L Volumen reichen bei FriWa für 5 Personen). Willst Du innerhalb der nächsten 20 Jahre aus heutiger Sicht ganz sicher vermieten:
- dann WW-Speicher trotz Effizienzverlusten der WP, weil dann kurz gesagt Mietrecht greift
- ansonsten FriWa (die braucht 1
Pumpe) oder Hygienespeicher (braucht keine Pumpe) ins Auge fassen. Wir haben selbst einen Hygienespeicher und sind super zufrieden.
Gruß - Eddi