Servus zusammen,
i bin der Martin, Ü60,
Eigenheimbesitzer und neu in diesem Forum.
Auf der Suche nach Infos, ob und wie man eine Solarthermieanlage abbaut, bin ich auf euch gestoßen. Habe mehrere Threads dazu bereits überflogen und gelesen, doch komme ich nicht recht weiter und freue mich über eure Infos.
Meine Gegebenheiten :
EFH, BJ 73, ca. 130 qm,nicht unterkellert, Öl-Zentralheizung
In 2005/2006 Vollwärmeschutz,
Fenster und Haustür neu, Dach verstärkt und isoliert, neu gedeckt usw.
2007 Ölheizung ersetzt durch wasserführenden Pellets-Primärofen Calimax Twist 80/20 in Verbindung mit Weishaupt
Energie-Speicher WES 660C und 6 Weishaupt Solar-
Flachkollektoren WTS-F1 als Aufdach vertikal 3-er Feldern und dem Weishaupt Solarregler WRSol 1.0
Die gesamte Anlage lief bislang prima, der Ofen gibt 2 kW in den Raum ab und 8 kW ins
Wasser. Die Solarthermie lässt den Ofen von Mai/Juni bis September weitestgehend aus und ein wenig Heizungsunterstützung ist auch vorhanden.
Den Calimax Ofen warte/reinige ich weitgehend selbst. In den 17 Jahren Laufzeit waren anfangs zwei Zünder, dann mal eine
Steuerung defekt, dafür habe ich meinen Servicemann.
Letzten Winter war dann der Schneckenmotor im Ofen defekt, wofür es leider schon keinen Ersatz mehr gibt und der alte repariert werden musste. Laut meinen Servicemann, der sich auf die alten Calimax-Öfen mit viel Erfahrung und Ersatzteilen spezialisiert hat gibt es am Markt keine wirklich guten Alternativen: 10 kW, wasserführend, großer Pelletstank, einfach aufgebaut und zu warten / reparieren. Naja – bis jetzt läuft er ja noch.
Zur Solarthermie:
Vor drei Jahren Wassereintritt innen an der Außenmauer, feuchte Stellen. Schuld war ein gebrochener Dachziegel - unter den Solarthermiekollektoren.
Heizungsbauer hat zwei Kollektoren abgebaut, dabei war eine Verbindung beschädigt, Dachziegel ausgetauscht, Wasserschaden beseitigt.
Da ein Kollektor nicht mehr anschließbar war haben wir auf 4 Kollektoren reduziert, anstatt zwei neu zu kaufen. Gekostet hat mich der Dachziegelaustausch 1500 €.
Jetzt habe ich an anderer Stelle im Dach schon wieder einen Wassereintritt, wieder unter den 4 Kollektoren, dort starker Moosbewuchs.
Mein Heizungsbauer hat sich das angesehen und meint, der gebrochene Dachziegel wurde vom Moos gesprengt.
Angeboten hat er mir, 4 neue Kollektoren mit neuen Dachhalterungen zu montieren.
Die Halterungen hätten mehr Dachfreiheit und damit könnte ich die Dachziegel besser vom Moos befreien und so einen Schaden verhindern.
Nur glaube ich nicht, daß die gebrochenen Dachziegel vom Moos gesprengt werden, sondern vielmehr scheint mir die Halterung der Kollektoren zu „arbeiten“ oder auf Spannung zu sein und durch Wind und Wetter und das hohe Gewicht der Kollektoren (42kg) die Brüche zu verursachen.
Deshalb bin ich eher skeptisch, daß hier neue (Flach-)Kollektoren (und Halterungen) das Problem lösen.
Alternativ gibt es von der Fa. NEXOL einen PV-Heizstab in Verbindung mit einer DC-PV-Anlage als Insellösung mit z. B. 2,5 kW. Kostenpunkt ohne Montage mit zwei Heizstäben ca. 1600 €.
Dazu käme die Demontage der Solarthermiekollektoren und Montage der PV-Kollektoren, da rechne ich mit gut 1500 € Kosten durch einen Fachbetrieb.
Da allerdings die bestehende Anlage mit allen Leitungen, Ausgleichsbehälter, Solarregler usw. schon vorhanden ist, wären evtl. 4 neue Solarthermiekollektoren, wie z. B. WOLF Hochleistungs-
Vakuum-Röhrenkollektor CRK-12doch eine Alternative. Auch weil leichter – nur 32 kg.
Kostenpunkt ca. 4500 € + 1500 € Montage abzüglich Förderung ca. 4000 € vs. 3000.€ Heizstab mit PV-Anlage.
Dafür macht die Solarthermie auch wieder Heizungsunterstützung und nicht nur Warmwasser.
Von der Kostenseite – ohne ökologische Aspekte – ist eigentlich beides vollkommen unwirtschaftlich:
Bei einem Pelletspreis von ca. 300 € /Tonne bin ich bei gut 6 ct/kWh. Der Hersteller NEXOL rechnet mit ca. 1800 kWh Ersparnis im Jahr, was dann etwa 100 € ausmacht.
Da muss die Sonne lange scheinen bis sich die 3000 € beim Heizstab bzw. 4000 € bei den Solarthermielollektoren rechnen. Doch will ich halt auch nicht unbedingt im Sommer das Wohnzimmer heizen, nur um Warmwasser zu haben…
Langfristig für die nächsten 20 Jahre könnte ich mir schon weiterhin eine Kombination aus wasserführendem Pelletsofen und separater Warmwassergewinnung oder Heizungsunterstützung vorstellen.
Danke an alle, die meinen Roman mitgelesen haben 😉 und ich freue mich über alle Anregungen und Tipps zu meiner Problematik.
Herzlicher Gruß
Martin