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27.11.2024 15:12:45 |
Mein Beruf macht mir nur wenig Spaß, Freude schon gar keine. Aber mit bald Ende 40 wechselt man nicht mehr von einem sicheren & gut bezahlten Job woanders hin, dafür hat man einfach zu viel Verantwortung der Familie gegenüber. Man muss halt schauen, dass man neben dem Beruf noch seine Erfüllung hat. Früher war ich Selbständig, kenne also dieses Game ebenfalls. Die Flexibilität war zwar schön, es ist aber auch schön, wenn man Urlaub hat und null an Umsatz und Projekte denken muss.
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27.11.2024 16:35:02 |
Es gibt zu viele die steuern wollen und zu wenige die rudern.
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27.11.2024 17:52:25 |
Das "Shareholder-value Denken" ist inzwischen auch schon in den mittelständischen Unternehmen angekommen, da wird die gesamte Lohnsumme durch die Nasen geteilt und wer über diesen Schnitt da weit drüber ist und über 40 oder 45 Jahre alt kann sich ausrechnen wann Er-/ Sie dran ist!
Da zählt weder die Loyalität noch die Einsatzbereitschaft und immer öfter kommen dann unterschwellige Vorhaltungen dass man ja "ein teurer Mitarbeiter sei"!
Ich habe so ab 35 Jahren (15 Jahre Betriebszugehörigkeit) gewusst dass ich in dem Unternehmen nicht die Rente erleben werde, denn immer wieder wurden vorher schon sehr gute und langgediente Mitarbeiter auf nicht ganz durchsichtigte Weise abgebaut.
Inzwischen hat sich im Berufsleben einiges verändert, zum Glück ist die Abfertigung gesetzlich aus den betrieben zu den Abfertigungskassen ausgelagert worden, ich war damals noch im Abfertigungsmodell alt und hätte bei selbstkündigung auf meine gesamte Abfertigung verzichten müssen (das wären damals 1994 rund 40.000,-€ gewesen) ich konnte auf dieses Geld damals nicht verzichten weil ich mit einem Hausbau beschäftigt war. Da beisst man lieber die Zähne zusammen und erträgt so manche Launen und Anzüglichkeiten!
Ich habe damals meine Rechtsschutzversicherung massiv erweitert mit dem besonderen Passus "auf Streitigkeiten mit dem Dienstgeber" und die paar Hunderter haben sich wirklich bezahlt gemacht als es dann soweit war.
Auch wenn sich weiter oben jemand über den leider zu Unrecht in verruf geratenen Spruch "Arbeit macht frei" mokierte, in dieser Aussage liegt die ganze Wahrheit des Lebens begründet. Wenn Du arbeitetest und etwas leistest hast Du normalerweise eine Befriedigung sowohl über das was Du geschaffen hast und auch über den Lohn den Du damit generiert hast und mit dem Du dir etwas leisten kannst!
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28.11.2024 09:33:05 |
Was den Leuten die Arbeit verleidet, sind die immer weiterwuchernden Dokumentationspflichten und Beraterfirmen, die Geschäftsführern Flausen in den Kopf setzen.
Für mich war am Ende meines Berufslebens die eigentliche Arbeit, jenseits von Meetings,Audits und hirnlosen Dokumentationen die ohnehin niemand mehr gelesen hat, aber von Auditoren gefordert wurden, das reinste Vergnügen.
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28.11.2024 10:47:59 |
Ja, MD2000 hat dies völlig richtig angemerkt, "es gibt zu viele die Steuern wollen aber zu wenige zum Rudern"!
Leider ist es sowohl in den Unternehmen als auch noch wesentlich ausgeprägter in unserem Verwaltungsapparat so, dass ein "Chef" alleine nichts zählt, erst wenn Er mindestens 2 Indianer befehligen kannist Er wer und leider ufert das immer mehr aus!
Dazu passend die nachfolgende Geschichte die leider viel zu wahr ist!
Die fleißige Ameise
Jeden Morgen kam die fleißige Ameise fröhlich zur Arbeit. Sie liebte ihre Arbeit. Hier verbrachte sie die meiste Zeit des Tages schwer arbeitend, immer ein Liedchen summend. Sie arbeitete fleißig vor sich hin.
Der Generaldirektor, ein dicker fetter Käfer, stellte fest, dass es niemanden gab, der die Ameise beaufsichtigte. So konnte es nicht weitergehen! Er schuf einen Supervisor Posten und stellte einen Mistkäfer mit viel Erfahrung ein.
Die erste Sorge des Mistkäfers war, die Arbeitszeit zu standardisieren. Er erstellte hierzu verschiedene Reports. Bald darauf benötigte der Mistkäfer eine Sekretärin, die diese Reports vorbereitete. Man stellte eine Spinne ein, die ein Archiv einrichtete und Telefonanrufe entgegennahm.
Und in der ganzen Zeit, arbeitete die Ameise froh und munter weiter, denn ihre Arbeit gefiel ihr und von Zeit zu Zeit summte sie ein Liedchen.
Der Generaldirektor war begeistert von der Arbeit des Mistkäfers, und fragte ihn nach grafischen Darstellungen und Zukunftsanalysen. So wurde es nötig, eine Fliege einzustellen als Helfer für den Supervisor. Sie kauften der Fliege ein Laptop, mit dem sie die Reports schön bunt gestalten konnte.
Die fleißige Ameise summte schon bald kein Liedchen mehr, beschwerte sich, dass sie so viel Schreibkram auszufüllen hatte, anstatt zu arbeiten.
Daraufhin beschloss der Generaldirektor, dass ein Administrator für die Abteilung, in der die Ameise arbeitete, her musste. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde der Heuschrecke übertragen, die als erstes verlangte, dass man ihr einen speziellen Sessel kaufen solle. Natürlich brauchte sie auch ein Auto, einen Laptop und einen Zugang zum Intranet. Und selbstverständlich brauchte sie auch einen persönlichen Assistenten, die Kröte, die schon an ihrem alten Arbeitsplatz als Sekretärin für die Heuschrecke gearbeitet hatte.
Die Ameise sang nicht mehr. Sie wurde immer unruhiger und nervöser.
"Wir müssen ein Gremium beauftragen, Daten für eine Studie über die arbeitende Gesellschaftsschicht zusammenzutragen und einen Bericht zu verfassen." Gesagt, getan. Die ausgesuchten Spezialisten machten sich gegen ein beträchtliches Entgelt sogleich monatelang an die Arbeit.
In der Zwischenzeit, stellte der Generaldirektor fest, dass die Abteilung, in der die fleißige Ameise munter vor sich hin arbeitete, nicht mehr den gleichen Profit wie früher erwirtschaftete. Er wandte sich an die Eule, eine Expertin in Sachen Betriebswirtschaft, die Tausende von Euro bekam.
Sie sollte analysieren und diagnostizieren, was zu tun sei. Die Eule wirbelte drei Monate in allen Büros der Firma herum. Dann legte sie einen Abschlussbericht vor, der besagte: "Sie haben zu viel Personal, es sollten Stellen abgebaut werden."
Dem Expertenbericht der Eule folgend, entließ der Generaldirektor die Ameise, die immer so fleißig arbeitete und ihre Arbeit liebte.
Gibts da noch was dazu zu sagen ???
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| Zeit:
28.11.2024 12:45:26 |
Ich habe jetzt eure zahlreichen Beiträge mal schnell überflogen.
Mein Eindruck : Keiner von euch muß eine Erklärung abgeben, warum er arbeitet usw. Denn ihr macht euren " Job " eh gut. Soviel ich aus vielen Beiträgen her weiß. Ihr seid damit auch nicht gemeint.
Daß dieses Thema plötzlich wieder auftaucht, liegt eher an der aktuellen Verzweiflung weil es nicht mehr vorwärts, sondern nur rückwärts geht.
Tag für Tag kann man in den Medien immer das gleiche Gelaber mitbekommen, welches meist Leute abgeben, die nie richtig gearbeitet haben. Trallalla - Experten, wie mal jemand gesagt hat. Sie wissen nicht mehr weiter. Also wird dieses Thema wieder hervorgekramt.Obwohl dieser Mißstand bereits lange bekannt ist.
Ich wollte dazu noch viel mehr schreiben. Muß mich aber beherrschen. Denn heute kann Kritik gefährlich sein. Auch in der sog. Demokratie.
Fazit aus meiner Sicht : Auch dieses Thema ist für lange Zeit gründlich vergeigt und läßt sich nur schwerlich wieder ändern. Denn wir Deutschen tanzen auf zu vielen Hochzeiten ...
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| Zeit:
28.11.2024 13:10:41 |
Es gibt Arbeitgeber die sich um Ihre Mitarbeiter kümmern wie in einer Familie. Da gibt es auch mal unterschiedliche Meinungen die man mit Kompromissen und Gesprächen aber lösen kann. Im Bekanntenkreis sehe ich aber einige Veränderungen die auch in größeren Familienbetrieben stattfinden. Da kommen neue Generationen nach, die mit Zahlen und Bürokratie vieles torpedieren, was jahrzehntelang sehr gut funktioniert hat. Bisher war eher ein langfristiger Erfolg das Ziel. Inzwischen der schnelle kurze Erfolg, der oft mit einem tiefen "Fall" einhergeht und dann geht´s Theater los. Und je nach Vorgesetzten bekommt man da unreflektiert und oft auch völlig unbegründet sein Fett ab. Wenn man also jahrelang einen super Job gemacht hat, die Zahlen bis dato im gesamten im besser geworden sind, wird auf einmal alles in Frage gestellt. Ontop hat unser Staat großen Anteil an diversen Problemen. Ich bin beispielsweise deutlich über der bisherigen Beitragsbemessungsgrenze unterwegs. Durch die Anhebung dieser Beitragsbemessungssgrenze und Zusatzbeitragerhöhung in der Krankenkasse ab 2025 fehlt mir einiges im Geldbeutel lt. Gehaltsrechner. Das wissen viele noch gar nicht - wie ich erst im Bekanntenkreis feststellen musste. Wenn ich im gleichen Zuge meine Arbeitszeit von 40Std. auf 37,5Std. oder von 37,5Std. auf 35 Wochenstunden reduziere, ist mein finanzieller minimal. Das bedeutet ich werde vom Staat bestraft, dass ich gut verdiene und voll zum arbeiten gehe. Gehe ich minimal weniger zum arbeiten - hab also etwas mehr Freizeit - habe ich ähnlich viel Geld in der Geldbörse als bei 40 oder 37,5h zu bleiben. Ich bin gespannt wie es sich verhält, wenn meine Frau in ein paar Jahren -nach der Kinderpause- wieder zum Arbeiten geht. Ich könnte mir rechnerisch vorstellen, das 2x Teilzeit ähnliche Abzüge hat als 1x reduzierte Vollzeit + 1x kleine Teilzeit. Es ist also ein vielschichtiges Thema. Einerseits sorgen Arbeitgeber bzw. Vorgesetzte für "innere Kündigung" und Dienst nach Vorschrift. Andererseits sorgt unser Staat für völlig falsche Anreize, wenn ich mir aus Abgabensicht bereits überlege weniger zu arbeiten. Hier was die neuen Beitragsbemessungsgrenzen angeht: https://www.finanztip.de/beitragsbemessungsgrenze/ |
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28.11.2024 14:25:09 |
Naja es gab 2023 im Schnitt Lohnerhöhungen um 6,44%.
Da müssen die Beitragsbemessungsgrenzen natürlich erhöht werden, weil ja z.B. die Höchst-Renten auch steigen.
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| Zeit:
28.11.2024 15:01:09 |
Zitat von belzig Naja es gab 2023 im Schnitt Lohnerhöhungen um 6,44%.
Da müssen die Beitragsbemessungsgrenzen natürlich erhöht werden, weil ja z.B. die Höchst-Renten auch steigen. Das kann man nur ironisch meinen. Damit wird lediglich die Abgabenlast der Arbeitgeber erhöht und am ende profitiert nur der Staat von durchschnittlichen Lohnerhöhungen, die beim AN nicht ankommen. Ich glaube schon lange nicht mehr an unsere Rente - erwarte daher wenig auch wenn ich im Idealfall mit 67 - etwa 51 Jahre Beitragsjahre vorzuweisen habe. Würde ich etwa 120 Jahre einzahlen, könnte ich die Pension eines durchschnittlichen Beamten erreichen. Finde den Fehler - an dieser eklatanten Demotivation "zu viel" und "zu lange" zu arbeiten.
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| Zeit:
28.11.2024 17:58:52 |
Mir wurde gesagt dass jede Generation alle drei Phasen hat. Der einen geht es in der Jugend gut. Der anderen in der Mitte des Lebens. Der anderen am Ende des Lebens.
Den Jungen geht es am Anfang des Lebens sehr gut. Müssen sich keine Gedanken machen. Das kann sich schnell ändern. Wenn die nach der Ausbildung keinen "guten" Arbeitplatz finden. Also die Hochrechnung im Kopf mit der Realität konfrontiert wird dann weden halt die Brötchen kleiner. Dann wird halt mal länger gearbeitet für weniger Geld. Meiner Elterngeneration ging es zum Ende des Lebens hervorragend. Sie haben halt am Anfang des Lebends Gearbeitet (42Std. Woche), den Krieg erlebt, in der Nachkrigszeit gespart, etc. Bitte keinen Neid, Alles hat Vor und Nachteile.
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28.11.2024 18:14:40 |
Mal zum Mitdenken.. Wenn die Beitragsbemessungsgrenzen nicht steigen würden, dürften auch die Kosten im Gesungheitsbereich nicht ansteigen, also keine Gehaltsanpassungen von Ärzten und Krankenhauspersonal, keine Preissteigerungen bei Medikamenten, die Renten könnten nicht auch nicht in der jetzigen Form steigen.
Also alles wird auf dem Stand von 2002 eingefroren, jeder der mehr als 3.375€ verdient kann in die PKV.
Wir hätten kein Krankenhauspersonal mehr, es würden keine neuen Medikamente mehr entwickelt. PKV und GKV würden beide kollabieren. Die Rente wäre noch schlechter durch Beiträge finanziert und müsste noch stärker aus dem Steuersäckel bezuschußt werden.
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28.11.2024 18:45:01 |
Zitat: ... Naja es gab 2023 im Schnitt Lohnerhöhungen um 6,44%. ... Tja, belzig, falsch gerechnet ! Knapp 2,5 % in der Metallindustrie - also mehr als das Handwerk zahlt. https://www.relevante-oekonomik.com/2024/11/12/deutsche-metallindustrie-ein-dauerhaftes-lohnplus-von-knapp-25-prozent-pro-jahr-und-flexibilitaet/ 2,5 % bedeutet also, daß maximal die optimistisch gerechnete Infaltionsrate gedeckt wird. Ein Zubrot ( Lohnanteil an der Produktivität = Nettolohnzuwachs ) gibt es also keinen. Wenn es jetzt wieder heißt, daß wir " wettbewerbsfähiger " sein müssen, bedeutet das nichts anderes als daß die Arbeitnehmer dann noch weniger bekommen sollen. Dieses Video ist auch sehr aufschlußreich. Denn Prof. Flaßbeck erklärt hier, wie es mit dem Verständnis über Löhne richtig läuft. https://www.youtube.com/watch?v=IfYXpUZqbDI
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28.11.2024 22:22:22 |
Zitat von belzig Mal zum Mitdenken.. Wenn die Beitragsbemessungsgrenzen nicht steigen würden, dürften auch die Kosten im Gesungheitsbereich nicht ansteigen, also keine Gehaltsanpassungen von Ärzten und Krankenhauspersonal, keine Preissteigerungen bei Medikamenten, die Renten könnten nicht auch nicht in der[...] Ich gehöre zum IG-Metall Tarif. Nun die 2% 2025 mehr - werden doch locker durch die ganzen Erhöhungen aufgefressen. Da kommt beim AN nichts an. ich will diesbezgl. aber nicht jammern. Es ist nur schwer, wenn die Ausgabenseite immer weiter steigt, durch diverse Fehlentwicklungen in unserer Politik. Nun das Thema ist eben - dass es überhaupt die Möglichkeit gibt in die PKV zu gehen. Ähnlich wie die Differenzierung zwischen RENTE und PENSION. Meine Lösung: - Für alles EINE gemeinsame KASSE + und auch für Selbstständige. - Es kann zudem nicht sein, dass selbstständige in guten Zeiten in keinster Weise in die Altersvorsorge investieren - später aber dann vor unserem Sozialstaat die Hände aufhalten. - Daher alle in eine "Zwangskasse" - Ausgaben in der ÖH besser lenken, vor allem sinnvoll, nicht mit der Gieskanne irgendwo hin Ansonsten kann ich dir nur mitgeben - dass ich bereits einiges PRIVAT bezahle, sobald man dringend einen Termin benötigt beim Facharzt. Was glaubst du was ich für meine Kids hinsichtlich Fachärzte (z.B. Hautarzt) gerne bereit war, selbst zu bezahlen um zeitnah einen Termin zu bekommen. Ich zahle in ein nicht mehr funktionierendes System der GKV ein und zahle Aufpreise bei Bedarf. Eigentlich schon komisch. Der Wechsel in die PKV macht betraglich aber auch keinen Sinn - mit 3 Kindern. P.S. ich verzichte beispielsweise auf TZUG Geld - da bei mir nichts davon ankommt... ich nehm künftig lieber 6 Tage zusätzlichen urlaub, bevor ich unserem Finanzministerium noch einen weiteren Euro abdrücke.
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| Zeit:
28.11.2024 22:36:09 |
Zitat von Mastermind1 Meine Lösung: - Für alles EINE gemeinsame KASSE + und auch für Selbstständige. - Es kann zudem nicht sein, dass selbstständige in guten Zeiten in keinster Weise in die Altersvorsorge investieren - später aber dann vor unserem Sozialstaat die Hände aufhalten. - Daher alle in eine "Zwangskasse" - Ausgaben in der ÖH besser lenken, vor allem sinnvoll, nicht mit der Gieskanne irgendwo hin
Bin schon lange dafür, obwohl ich von PKV profitiere. Und ein Wechsel zurück in der GKV ist mir verboten, obwohl ich nach einem Jahr PKV (unter 35) raus wollte. Leider ist mittelfristig keine politische Mehrheit dafür absehbar. Dafür ist Versicherungslobby bei CxU/Beamten zu stark. Ähnliches gilt für Pensionen, deren Reform passend zur Rentenreform versprochen aber nie geschehen ist. Sogar Beamte sagen, dass es unfair ist.
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28.11.2024 22:49:18 |
Ich bin inzwischen "wohlbestallter österreichischer Pensionist", als Selbstständiger hab ich 26% meines Bruttoverdienstes als Sozialversicherung bezahlt, wieviel da genau in die Pensionskasse und wieviel in die Gesundheitskasse gegangen ist weiß ich jetzt nicht so genau.
Beim Zahnarzt gibts nur die Billigstplomben auf Kasse, alles andere ist massive Zuzahlung! Wenn ich einen Facharzt benötige muß ich zum "Wahlarzt" gehen und privat bezahlen, zwischen 120 und 170,-€ pro Besuch, da krieg ich zwischen 15,30 und 17,50 € von der Gesundheitskasse refundiert (80% dessen was der Kassenarzt kriegen würde), ich bezahle dies zähneknirschend gerne, da ich sonst zwischen 6 und 12 Monaten auf einen Termin warten müsste!
Für jeden Kassenärztlichen Besuch und für jedes Medikament oder jede physikalische Behandlung muß ich 20% an Selbstbehalt zahlen (wird automatisch von der Pension einbehalten)!
Wofür hab ich all die vielen Jahre dann diese hohen Sozialversicherungsbeiträge bezahlt, wenn ich (fast) nichts dafür kriege!
Der große Erfolg den bei uns die Freiheitliche Partei bei den letzten Wahlen eingefahren hat ist nicht zuletzt diesen Punkten geschuldet, ich bin kein Ausländerhasser, aber dass jemand der nie auch nur einen cent in das System eingezahlt hat mit sofortiger Wirkung alles bekommt (ohne jeden Selbstbehalt) ist für viele Menschen absolut unverständlich!
Ich glaube zwar nicht dass diese Partei irgendetwas besser machen könnte, aber wir werden das Ergebnis ja in spätestens 4 Jahren wieder sehen!
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28.11.2024 22:59:43 |
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| Zeit:
28.11.2024 23:26:51 |
Nun inwiefern man die Zahlen deuten kann / sollte - oder aus welchem halben Kontext die Bild da wieder herauspickt... Arbeitsstunden allein kann man nicht vergleichen. Da gehört die Qualität / Produktivität mit berücksichtigt und das fehlt.
Nun - man kann es ja einfach in einen Brutto Netto rechner eingeben.
Ich hab da mal ein Rechenbeispiel
BaWü + Kirchensteuer Lohnsteuerklasse 3 1 Kind + 1 Kind Freibetrag 2,5% Zusatzbeitrag KK 6.250€ Brutto
Bei 6.250€ Brutto -> 2025: Netto -> 4.126€ Bei 6.500€ Brutto -> 2025: Netto -> 4.264€ Bei 6.700€ Brutto -> 2025: Netto -> 4.372€
Wer also seine Arbeitszeit um 6,5% reduziert. (40h auf 37,5h oder 37,5h auf 35h), hat zwar 450€ Brutto weniger auf dem Lohnzettel, netto aber "nur" 146€ weniger. 146€ weniger in der tasche - dafür aber 2,5h x 4 -> 10h mehr Freizeit pro Monat
Da gibts sicherlich noch bessere Zahlenbeispiele, wo sich die Frage stellt, ob mehr arbeiten "wirtschaftlich" Sinn macht.
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| Zeit:
28.11.2024 23:56:44 |
Kleine Korrektur: Du hast 246 € weniger in der Tasche.
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29.11.2024 06:11:05 |
Zitat von Mastermind1 ....BaWü + Kirchensteuer Lohnsteuerklasse 3....
Wieso zahlt man freiwillig Kirchensteuer ??? Man kann auch gläubig sein ohne Zwangsabgabe!
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29.11.2024 06:39:18 |
Zitat von Hannes/esbg Wofür hab ich all die vielen Jahre dann diese hohen Sozialversicherungsbeiträge bezahlt, wenn ich (fast) nichts dafür kriege!t[...] Eine Sozialkasse kann nur so viel zahlen, wie sie einnimmt. Ist nun mal das Prinzip so einer Kasse. Ich glaube, in Österreich hätte man sich auch zusätzlich privat versichern können, um die Lücke zu schließen. Ich denke, in DTL würde so eine Bürgerversicherung auch nur Basisschutz bieten. Zusatzleistungen muss man dann privat decken.
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29.11.2024 06:48:41 |
Bei uns macht es ein Kollege ab nächstem Jahr auch. Er hat es ausgerechnet, dass ihm nur wenig Geld entgehen würde, wenn er seine Arbeitszeit von 35h auf 32h pro Woche reduziert. Ab 1.1 hat er statt 5x7h ein 4x8h Modell und hat somit einen ganzen Tag länger Wochenende und spart sich 1x die Fahrkosten, die 3/4h täglich länger fällt da nicht so ins Gewicht, weil man es kaum merkt. Angeblich gehen ihm so effektiv nur 100€ netto ab (seine eigene Aussage).
Ich arbeite seit paar Monaten 4x7h, ein Tag in der Woche läuft unbezahlt. Das passt mir auch. Allgemein werden es bei uns immer mehr, die auf 3 und 4 Tage Woche umsteigen, die Tendenz ist definitiv steigend. Dabei spielt das Alter keine Rolle, wir haben auch junge Leute da, die sofort nach der Ausbildung/Schule direkt mit 4 Tage Woche reinkommen, weil sie es so wollen. Work-Life-Balance und so weiter.
Grüße
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| Zeit:
29.11.2024 07:54:51 |
Zitat von gnika7 Eine Sozialkasse kann nur so viel zahlen, wie sie einnimmt. aber sie kann entscheiden, an wen sie alles auszahlt. Z.B. ob nur an hier geborene oder an jeden, der hierher kommt.
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29.11.2024 08:01:18 |
Zitat von Fertig Bei uns macht es ein Kollege ab nächstem Jahr auch. Er hat es ausgerechnet, dass ihm nur wenig Geld entgehen würde, wenn er seine Arbeitszeit von 35h auf 32h pro Woche reduziert. Ab 1.1 hat er statt 5x7h ein 4x8h Modell und hat somit einen ganzen Tag länger Wochenende und spart sich 1x die[...] .... und es läuft seit nem Jahr nach eigenen Aussagen "schlecht" im Geschäft. Bei allem Verständnis für persönliche Anpassungen - angesichts der gesetzten staatlichen Rahmenbedingungen - glaube ich nicht dass dies ein dauerhaft tragfähiges und damit zukunftsfähiges Modell für den Betrieb sein wird. Es kann gut sein dass es bei der aktuellen Lage schnell zu Betriebs- oder Abteilungsschließungen kommt und der Arbeitsplatz schneller weg ist als man denkt sobald mal einer auf die (Betriebs-) Kosten schaut. Dann ist halt der Arbeitsplatz weg - Ende der Durchsage. Schau ich mir aktuell den Wirtschaftsteil der Zeitung an und zähle mal kurz die angekündigten Personalanpassungen, Werksschliesungen und -verlagerungen an dann glaube ich nicht wirklich dass vieles so weiter läuft wie bisher gewohnt. Auf der anderen Seite : "Leistung" (im Sinne von Mehrarbeit) lohnt sich in diesem Land schon seit Jahrzehnten nicht mehr wirklich, denn der Raffzahnstaat schlägt erbarmungslos zu und hält die Hand auf ums dann oftmals für fragwürdige Maßnahmen zu verplomben. Große Systemänderungen erwarte ich aktuell nicht wirklich. Die wirds erst ab 2029 geben. Bis dahin wirds weiter gähren und es wird spannend sein zu sehen wo die Blasen richtig blubbern .... und es dann kräftig spritzt.
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| Zeit:
29.11.2024 08:19:25 |
Ein Jahr ist es nicht ganz, aber seit 3/4 Jahr läuft es schlecht, das ist richtig. Meine Arbeitszeit habe ich allerdings freiwillig aus familiären Gründen und vorübergehend um einen Tag pro Woche reduziert. Ich könnte jetzt auch Vollzeit arbeiten und sogar Überstunden machen, weil es in meinem Arbeitsbereich sehr wichtige Projekte zum Umsetzen gibt.
Die Auslastung der Fertigungskapazitäten ist seit 3/4 Jahr sehr schlecht. Mal sehen, was die Zukunft so bringt.
Grüße
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| Zeit:
29.11.2024 08:22:10 |
Bei der ganzen Jammerei, die sicher berechtigt ist - ihr bekommt immer das was ihr wählt ! Das ist im Supermarkt auch nicht anders .
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