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28.11.2024 17:48:23 |
Hallo zusammen, ich lese hier schon eine Weile mit und würde gerne eine Einschätzung bzgl. des folgenden Projektes haben: Wir möchten unsere Gasbrennwerttherme gegen eine LWP austauschen. Das Haus wurde 2001 gebaut, seitdem läuft die Gastherme mehr oder weniger gut, zudem haben wir (noch) Solarthermie, die grob von Mai bis September den WW Bedarf deckt (4 Platten). Die zu beheizende Wohnfläche beträgt 270 qm, wobei sich dies auf eine Hauptwohnung von etwa 200qm und eine Einliegerwohnung von etwa 70 qm verteilt, alle zentral versorgt inkl. Warmwasserzirkulation (2 x 2h pro Tag). In allen Räumen ist eine Fußbodenheizung verbaut, dazu kommen noch 3 Handtuchwärmer, die aber nur für schneller trockene Handtücher sorgt und nicht zum eigentlichen Heizen gedacht sind. Inkl. der Einliegerwohnung gibt es insgesamt 5 Heizkreisverteiler, davon gehen jeweils 3-5 Heizkreise ab. NAT ist bei uns -8,4 Grad, Gasverbrauch inkl. WW beträgt etwa 20.000 kwh. Durch die Solarthermie schätzen wir bei 5 Personen, dass sich davon etwa 3.000 kwh auf die Warmwassererzeugung beziehen. Die Gebäudeheizlast beträgt je nach Berechnungsweise zwischen 7,5 und 9,5kw. Nun meine Fragen: 1. Bei einer Vaillant Arotherm bekamen wir Angebote für die 75/6 und für die 105/6, nachdem was ich hier gelesen habe, sollte die kleinere reichen ? 2. Zudem wurde mir eine Lambda EU08 angeboten. Von der Größe sollte diese passen, aber die Mehrkosten gegenüber einer Vaillant von 8000 bis 9000 Euro (vor Förderung) holt man vermutlich nicht mehr raus ? 3. Alle Angebote sehen einen Pufferspeicher für die FBH vor, zwischen 100l (Vaillant) und 300l (Lambda). Wir haben zwar in allen Räumen Thermostate (ich weiß - soll man aufdrehen oder gleich ganz abschrauben), ist der Speicher aber wirklich nötig, auch wenn man vielleicht mal einen Raum "abkühlen" lässt ? (Jugendzimmer unseres Sohnes, der schläft lieber kühl..). 4. Der Brauchwasserspeicher wurde bei 5 Personen zwischen 250 und 300l geplant, wobei mir 250l etwas knapp erscheinen. 5. Ich bekomme noch Angebote für eine Buderus und eine Viessmann, welches Model bzw. welche Größe würdet ihr in diesem Fall bevorzugen ? Ich hoffe nichts Wesentliches vergessen zu haben und freue mich über eure Meinungen. Und schon einmal sorry, falls ich als Laie etwas falsch verstanden oder beschrieben habe! Vielen lieben Dank im Voraus für die Mühe.
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29.11.2024 14:51:19 |
"Die Gebäudeheizlast beträgt je nach Berechnungsweise zwischen 7,5 und 9,5kw."
Bevor diese Frage nicht endgültig und korrekt geklärt ist, brauchst du mit deiner Planung nicht weiter machen.
"Durch die Solarthermie schätzen wir bei 5 Personen, dass sich davon etwa 3.000 kwh auf die Warmwassererzeugung beziehen."
Soll die ST bleiben, wenn ja wie wird die aktuell genutzt und wenn weiter, wie weiter? WW, würde ich bei 5 Personen wohl den 300er nehmen ( pro Kopf Verbrauch 50-70L/d)
Wie sieht die aktuelle Hydraulik aus, welchen Volumenstrom bekommst du durch, ist die FBH diffusionsdicht oder offen, ist die ELW ständig bewohnt....... Bevor du weiter planst, solltest du diese Fragen klären.
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29.11.2024 16:20:23 |
Und nicht vergessen das der Mieter ein Recht auf 60°C Wasser hat. Das wird gerne übersehen bei WP Planungen.
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29.11.2024 16:48:19 |
Zitat von godek Und nicht vergessen das der Mieter ein Recht auf 60°C Wasser hat. Das wird gerne übersehen bei WP Planungen. Aber nur im MFH mit mehr als zwei Wohnungen. Im ZFH oder selbstbewohntem EFH mit ELW gilt die Legionellenverordnung nicht.
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29.11.2024 18:28:23 |
Vielen lieben Dank schon einmal für die bisherigen Hinweise, folgendes kann ich gerne noch ergänzen oder erklären: 1. Die Einliegerwohnung ist ständig bewohnt. 2. Die Solarthermie soll nicht mehr mit eingebunden werden bzw. dies wäre nicht wirtschaftlich. 3. Die unterschiedlichen Heizlasten ergeben sich daraus, dass einmal nach dem Verbrauch gerechnet wurde, wobei hier auf Grund der bisherigen Solarthermie nicht genau ermittelt werden kann, wie viel kwh sich davon auf WW beziehen. Dabei ergibt die Berechnung eine Heizlast von etwa 7,5 bis 8 kw. Legt man das Gebäude zu Grunde, dann kommt man auf etwa 8,5 bis 9 kw, wobei die bisherigen Angebote von 8,4 bzw. 8,5 kw Heizlast ausgehen. 4. Die FBH ist bereits diffusionsdicht, so viel kann ich sagen, wie man den Volumenstrom berechnet, kann ich als Laie aber leider nicht genau beurteilen, auch die bisherigen Installateure haben dies offenbar nicht vorgenommen. In diesem Zusammenhang stellt sich für mich die Frage, ob man die bisherigen Steuerköpfe auf den Heizkreisen weiter verwenden kann oder ob man auf neue elektrische Stellantriebe mit hydraulischem Abgleich wechseln soll - ggf. nur in einem Teil der Räume ? Hoffe dies hilft ein wenig weiter und noch einmal vielen Dank für die Hilfe !
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29.11.2024 19:59:37 |
Es wäre natürlich von Vorteil, wenn dir der Gaser nicht schon von der Wand fällt, WMM einzubauen. Diese geben dann Aufschluss welche WP tatsächlich nötig ist. Dabei geht man von 80-100% der berechneten Heizlast aus. Wenn ich mich irre, wird WW mit 20% beaufschlagt. Es wundert mich, daß nach Verbrauch weniger rauskommt, als über die Gebäudeberechnung!? Eine ELW sehe ich etwas als " Unbekannte ", da man nicht weiß wie viel Wärme da angefordert wird. Wenn dann alles auf einem Zähler läuft muss man schauen wie man das abrechnet. Thermostate, Stellantriebe etc. haben in einer WP- Anlage nichts verloren wenn du effizient heizen willst. Dazu ist ein ordentlicher Abgleich erforderlich☝️ Mit welcher VLT läuft denn die aktuelle Heizung?? Schwierig sehe ich auch das Verhalten des Sohnes, Tags warm , nachts kalt bei einer trägen FBH?
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29.11.2024 21:08:57 |
Wir haben seit Herbst ne Lambda EU08. Haus ist ebenfalls BJ2001. Allerdings nur 200qm Wohnfläche. Wir hatten bisher 17.000 kWh Gas. Wir haben nen super heizungsbauer gefunden, der das auch ohne Puffer gebaut hat und das läuft super. Nur im EG habe ich die ERR / Stellmotoren entfernt. Im OG habe ich sie noch aktiv (zB. im Schlafzimmer und in einem der Kinderzimmer, das inzwischen nicht mehr so oft genutzt wird). Funktioniert problemlos.
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30.11.2024 01:32:25 |
Nimm die stärkere WP, wenn sie genauso weit herunter modulieren kann, wie die schwächere. Es geht nicht nur um vermehrte Takte in der Übergangszeit, sondern auch um das Abtau- Problem und möglichst schnelles Aufheizen des WW-Speichers. Es mehren sich Beschwerden von Besitzern kleinerer WP, die in der kritischen Zeit um den Gefrierpunkt sehr oft Abtauen beobachten, und Schwierigkeiten haben, überhaupt noch genügend Wärme ins Haus zu bekommen. Mit Heizstab mag das gehen, erstickt aber den Vorteil der kleinen WP im Keim. Dank Klimawandel und zunehmend feuchter Atmosphäre wird das in den Jahren nicht besser. Eine nur teilausgelastete WP mit großem Verdampfer hat es da leichter. ST abbauen und stattdessen PV verwenden. Einen Raum abzuregeln sollte kein Problem sein. Es ist energetisch zwar nicht der Hit, aber es geht ja auch um's Wohlfühlen. Welche Rohrquerschnitte wurden denn verbaut? Der vorgeschlagene WMZ ist ein guter Ansatz, man muss nur die geringe Pumpleistung der Therme dann hochrechnen. Die Regelung für die Einliegerwohnung könnte etwas tricky werden, aber da kommt es auf die Örtlichkeiten und den Mieter an. Ich habe hier auch so eine Situation und fahre nur einen Kreis, ohne Puffer. Die Mieterin darf die Heizkreise nicht abdrehen, sondern bekam eine FB, die auch unsere Wohnung mit beeinflussen kann. Ich kann parallel per App darauf zugreifen. Da die Mietswohnung lagebedingt den höheren Wärmebedarf hat, passt das zufällig... Die Anlage wird also per Raumtemperatur geregelt. WW müssten schon 300 l sein. Ich nutze noch einen alten Brauchwasserbehälter und gehe dem Legionellen-Problem mit Filtern in der Dusche aus dem Wege. Die muss man zwar irgendwann wechseln, kann aber auf teure Techniken oder thermische Desinfektion verzichten.
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30.11.2024 03:30:25 |
Beid 270qm mit komplett FBH würde ich das größere Modell wählen. Das muss dann natürlich direkt angebunden werden und ein thermischer Abgleich durchgeführt werden. Keine (aktiven) ERR. Dann ist der Unterschied bei der minimalen Heizleistung nicht so dramatisch. die FBH wird so träge, dass die WP lange genug durchläuft und der Unterschied vernachlässigbar ist. Und in der Zukunft werden dynamische Stromtarife immer relevanter werden. Eine stärkere WP kann hier günstige Stromzeiten besser ausnutzen. Also lieber die 105/6 als die 75/6.
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30.11.2024 06:29:02 |
Zitat von Schultes Zitat von godek [...] Aber nur im MFH mit mehr als zwei Wohnungen. Im ZFH oder selbstbewohntem EFH mit ELW gilt die Legionellenverordnung nicht. Das ist nur halb richtig. Im Schadensfall Wird ein Gericht, da keine Richtlinien greift aber auch hier die TrWaV umd die DIN1988 heranziehen und ein EFH so wie ein MFH einordnen. Also bitte nicht generell davon ausgehen das man hier alles machen darf und einen Handel für Legionellen betreiben darf. Weiterhin gilt auch für diese Gebäude das nach 30 Sekunden zapfen mindestens 55 Grätiges Wasser am Zapfpunkt sein muss sofern keine Zirkulation verbaut wurde. Kaltwasser muss übrigens ebenfalls nach 30 Sekunden unter 25 Grad sein. Wurde eine Zirkulation verbaut gilt immer 60 (57) Grad. Egal ob EFH oder MFH. Beträgt dir Warmwassertemperatir bei einem EFH mit Einliegerwohnung keine 60 Grad darf nur pauschal und nicht über WW Zähler abgerechnet werden. Weiterhin muss man die verbrauchte Erzeugungsenergie für Warmwasser mit einem Wärmemengenzähler erfassen. Nebenkostenverordnumg! Ich empfehle immer , sobald der Warmwasserspeicher nicht selber zu 100% beeinflusst werden kann mindestens 55 Grad einzustellen. Ich stelle bei Übergabe immer 55 mit 5K Hysterese nach oben ein und zeige wie man die Temperatur einstellen kann. Auch bei Wärmepumpen! Grüße
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30.11.2024 06:43:41 |
Ich empfehle eDLE. Löst sämtliche dieser Probleme auf einen Schlag. Die paar Mehrkosten für den Mieter machen den Kohl nicht fett, das ist es wert.
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30.11.2024 08:02:12 |
Oder einen Filter einbauen: handy bilder kostenlos Der ist zertifiziert und wird auch bei behördlich festgestelltem Befall eingesetzt.
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30.11.2024 11:29:33 |
Zitat von Ruediger1931 Zitat von Schultes [...] Das ist nur halb richtig. Im Schadensfall Wird ein Gericht, da keine Richtlinien greift aber auch hier die TrWaV umd die DIN1988 heranziehen und ein EFH so wie ein MFH einordnen. Also bitte nicht generell davon ausgehen das man hier alles machen darf und einen Handel für[...] Weißt du, ob es hierzu schon entsprechende Urteile gab? Mir wäre das neu, dass ein EFH gerichtlich als MFH eingeordnet werden kann - sofern es sich "nur" um ein Zweifamilienhaus handelt. Wenn man sich an die aARdT hält, kann einem nur schwer ein Strick daraus gedreht werden. Unabhängig davon steht natürlich im Schadensfall die Schuldfrage im Raum. Weswegen eDLE sicher keine schlechte Wahl wären, ich würde die aber nur beim Mieter einsetzen und meine eigene Wohnung doch eher mit Wärmepumpe versorgen (je nach Höhe des WW-Bedarfs).
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30.11.2024 15:28:37 |
Soweit mir bekannt ist gibt es keinen nachgewiesen tödlichen Legionellenfall in Deutschland der nachweislich auf eine Warmwasseranlage in einem Einfamilienhaus zurückzuführen war. Von daher kenne ich keine Urteile. Ich persönlich bin auch der Meinung das dort wirklich viele Faktoren zusammentreffen müssen so das dort mehr als ein "Legionellenschnupfen" bei raus kommt. Ich möchte allerdings auch ungern der erste sein der dann dem Staatsanwalt erzählen muss warum ich geltendes Wissen und den Stand der Technik nicht eingehalten habe. Ich denke es geht nicht darum wie man das Haus anordnet sondern was dort verbaut ist. Kommt in einem EFH eine Trinkwasseranlage rein die von der Dimension, Wassermenge, Rohleitungslängen usw. eher einem MFH entspricht. Dann tut man sich gut daran diese auch so zu betreiben. Grüße
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30.11.2024 17:18:11 |
Es muss nicht gleich die Legionärskrankheit ausbrechen. Es gibt auch leichtere Verläufe, die an eine Sommergrippe erinnern. Kein Mensch denkt da an die Dusche als Ursache.
Da meine Anlage nur schwer thermisch zu desinfizieren ist, und wo es neuerdings auch noch Berichte über Resistenzen trotz Überhitzung des Warmwassers gibt, wurde halt supersimpel ein Filter vor den Duschschlauch montiert. Kosten ca. € 90,- im Jahr, wenn man sich an das empfohlene Wechselintervall hält.
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01.12.2024 04:13:18 |
Zitat von Daddy57 Es muss nicht gleich die Legionärskrankheit ausbrechen. Es gibt auch leichtere Verläufe, die an eine Sommergrippe erinnern. Kein Mensch denkt da an die Dusche als Ursache.
Da meine Anlage nur schwer thermisch zu desinfizieren ist, und wo es neuerdings auch noch Berichte[...] Hast du einen Link für den Filter?
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01.12.2024 08:13:12 |
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01.12.2024 20:24:12 |
Im Hinblick auf Legionellen hatten mir die HB gesagt, dass dies hier kein großes Problem wäre, da zum einen der tägliche Durchfluss bei 5 Erwachsenen so groß wäre, dass sich Legionellen nicht relevant bilden könnten und man zum anderen auch 1 x pro Woche das Legionellenprogramm durchführen könnte. Der Austausch der Steuerköpfe scheint mir auch nicht logisch, dann könnte ich die bisher verbauten auch drin lassen. Mir ist klar, dass man diese generell aufmachen sollte, es war jedoch angedacht, dass zumindest 1-2 Räume (u.a. Zimmer des Sohnes) auch mal zugemacht werden könnten. Bei insgesamt 270 qm FBH haben wir dies bisher für eher unproblematisch gehalten ? Bisher haben alle 3 HB Wärmepumpe mit einer Leistung von 7-8 kw angeboten. Bei der größeren Vaillant könnte meiner Meinung dadurch ein Problem entstehen, dass diese lt. Vaillant Daten bei 4 Grad plus nur bis minimal 5,3 kw und bei 10 Grad bis 6,3 kw herunter modelliert - die kleinere geht hier bis 3,0 kw bzw. 3,4 kw runter. (jeweils bei 35 Grad VLT). Bei der Heizlast des Gebäudes wurden zunächst solare Wärmegewinne unberücksichtigt gelassen. Wir haben aber relativ große Fenster nach Süden, das hat sicher Auswirkungen auf den bisherigen Gasverbrauch. Die bisherige FBH ist soweit ich das erkennen kann auf eine VLT von 42 Grad eingestellt, dies ginge gefühlt aber sicher noch weiter runter. Allerdings ist die externe Steuerung in Verbindung mit der Steuerung an der Therme selbst eher "suboptimal" und widerspricht sich zum Teil... Bzgl. der ELW ist für die FBH ein Wärmemengenzähler verbaut, so dass ich in Relation zu unserer selbst genutzten Wohnung den Verbrauch feststellen konnte, Warmwasser wurde bisher über die Anzahl der Personen und anteilig am Gasverbrauch abgerechnet. Das war aber insofern kein Problem, da die Wohnung von meinen Eltern bewohnt wird.
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