| | Zeit:
03.02.2025 17:56:54 |
Hallo zusammen, ich würde gerne eure Einschätzung einholen: Es geht um die Frage, ob eine Vaillant Arotherm 75/6 oder 105/6 besser zu unserem Haus passt. Bisheriger Heizölverbrauch: 2.400 Liter Heizkreis laut Wärmemengenzähler: 17.500kwh WW nur geschätzt: 3.500kwh Die Wärmepumpe soll auch zukünftig die Warmwassererwärmung übernehmen. Heizlast aus meinen Aufzeichnungen: 9-10kw bei minus 10 Grad. 6-6.5kw bei 0 Grad 2.5-3kw bei 10 Grad Wir haben nur Heizkörper (aber überwiegend 33er): Leistung der Heizkörper ungefähr bei: 45/40: 11.5kw 40/35: 8.5kw 35/30: 5.5kw Diese Temperaturen fahre ich seit über 3 Jahren und das Haus wird damit problemlos warm. Meistens sind wir hier im Winter bei über 5 Grad. Meine Bedenken zur 105er sind, dass sie eine relativ hohe Sockelleisten hat und daher öfter takten würde. Die 75er könnte öfter durchlaufen, ist aber bei unter -5 Grad dann bei mir voll ausgelastet (NAT -10). Das Haus steht 10km vom Rhein weg in der Vorderpfalz, also Rheinebene. Im Winter kann's auch mal eisig feucht sein, ist aber eher die Ausnahme. Sind die Werte, die Vaillant angibt, inklusive Abtauungen? (Wenn man nach "Vaillant Leistungsdiagramm" googelt gibt es ein sehr schönes PDF). Noch ergänzend: Am frei werdenden Schornstein möchten wir einen Holzofen installieren lassen (nicht zum alltäglichen Heizen, mehr zum Spaß, aber wenn es mal drauf ankommen sollte natürlich auch zum Zuheizen geeignet). Vielen Dank im Voraus!
|
| Zeit:
03.02.2025 19:04:28 |
Bei der 105/6 musst du halt mit hoher Sockeltemp. fahren, da die Mindestleistung bei ca. 6.5 kW liegt. Wenn sie startet läuft sie aber die ersten 10 Minuten mit deutlich höherer Leistung. Das können dann bei AT > 7grad auch schnell mal 10 kW sein. Und die musst du dann mit deinem Heizkreis und/oder Reihenrücklaufpuffer verknusen können. Sonst ist das Energieintegral innerhalb kürzester Zeit abgebaut und die Anlage geht aus. Insbesondere bei Heizkörpern mit dT > 5 grad. Dann hast du Taktgewitter. Die 75/6 wäre mir bei Deiner Heizlast zu klein. Wir haben die 75/6 im Einsatz. Die Leistungsdiagramme von V beziehen sich auf m.W. auf eine relative Luftfeuchte von 85% und da vereist die Kiste nicht. Bei Temp. < 2 grad ist die rF oft grösser und es muss abgetaut werden. Das kann bis zu 1/6 der Heizleistung kosten und dann kann es mit der kleinen 75/6 richtig knapp werden.
|
| Zeit:
04.02.2025 12:51:57 |
Naja, ganz so hoch schießt die Leistung eigentlich nicht. Wir haben bei 7,9 kW Heizlast eine 125/5 aufgedrückt bekommen und anfangs hatte ich große Schwierigkeiten das Monster in den Griff zu bekommen, speziell wenn man direkt in den Heizkreis fährt. Es gibt aber diverse Möglichkeiten über die Regelung in das System Einzugreifen, wie Flüsterbetrieb, Volumenstrom, Hysterese, Heizpausen etc.. Laut deinem Verbrauch kommt es auch auf die 105er raus, die Frage ist halt wie genau ist dieser Wert tatsächlich? Wir beheizen 185qm unserer 240 qm Hütte mit nur sehr wenig energetischer Sanierung und eine Leistungsanforderung von über 7 kW konnte ich auch bei NAT -14,5°C und darunter nie ablesen. Der Vorteil einer größeren WP liegt für mich in der stärkeren HKP, welche bei einer schwierigen Hydraulik durchaus nicht zu unterschätzen ist.
|
| Zeit:
04.02.2025 13:48:22 |
Vielen Dank für die Antworten. Nochmal zum Verbrauch: Der Heizölverbrauch lag die letzten 5 Jahre bei 2.300l (+-100l) (Wir wohnen erst seit 5 Jahren drin). Der WMZ vom Haus hat die letzten 4 Jahre 17.500kwh (+-500kwh) gemessen (habe ich installieren lassen). Den Warmwasserverbrauch kann ich nur schätzen mit 350-400l Heizöl im Jahr (in den Sommermonaten natürlich sehr ineffizient). Haus ist teilsaniert: Die oberste Geschossdecke ist schon dick gedämmt, neue 3-fach- Fenster sind drin, Kalkdämmputz innen drauf. Was noch aussteht ist die Dämmung der Kellerdecke wo es möglich ist. Viel ist also nicht mehr drin. Zur Anlage: Ich würde gerne eine Anlage mit Parallelpuffer (Stichanbindung) einbauen. Bisher macht die Ölheizung Warmwasser und Heizen parallel. Ich denke mit Wärmepumpe macht es Sinn das zu trennen. Der Parallelpuffer könnte diesen Effekt etwas abfedern (oder?) und gleichzeitig Reserven zum Abtauen bereitstellen. Wie groß sollte denn der Parallelpuffer sein? Zur aktuellen Hydraulik: Die Hydraulik ist nicht optimal (nur eine 22er Steigleitung, 22 Heizkörper hängen da dran). Aktuell schiebt die Wilo (Yonos PICO plus 25/1-4) bei Förderhöhe 3 mit 20W knapp 1000l durch laut WMZ (mehr kann die Pumpe nicht). Mit etwas Aufwand könnte ich aber im EG jeweils 2x5 Heizkörper neu anbinden (Diele raus, Vorlauf/Rücklauf durchtrennen, Loch in den Keller bohren und dort kurz nach der Hydraulikstation anbinden). Bis zu welchem Verbrauch wäre denn die 75er noch sinnvoll? Ich möchte einfach nur vermeiden, dass ich nachher mit der 105er eine schlechte Wahl treffe. Ich bräuchte eigentlich eine 90er...
|
| Zeit:
04.02.2025 17:15:24 |
1000L ist nicht grade die Wucht in Tüten, mit der 75er haben einige eben wegen dem etwas schwachen Volumenstrom so ihre Probleme. Mehr als 1200L/h sind im Heizkreis da wohl nicht drin ( ohne Garantie ) Die 125er, ist baugleich mit der 105er und ich bekomme trotz sehr schwieriger Hydraulik 1500L/h bei 5K Spreizung durch die Leitungen ( 90% HK ) alles auf einem Kreis mit einem kleinen Reihen-RL-Speicher. Wäre auch ohne den gegangen, kommt halt dem Abtauprozess entgegen. Eigentlich dimensioniert man eine WP auf 80-max. 100% der tatsächlichen Heizlast, die paar Tage mit niedrigeren Temps, übernimmt dann der Heizstab. Unsere WP war vom HB mit Parallelpuffer installiert, allerdings über einen 600L Hygiene-Schichtspeicher für Hz und WW, was ich ganz schnell geändert habe, weil völlig ineffizient. Wie sich das mit einem etwas kleineren Puffer im Stich realisiert, kann ich dir nicht sagen. Ich bin jedenfalls mit meine RL-Installation sehr zufrieden, VLT bleiben bis -10°AT unter 40° in der Regel bei Mitte 30. Und wie oft gibt es AT unter -10°?? Der NT-Öler hat vorab je nach Winter zwischen 2200 und 2500L gefressen, jetzt liegt der Stromverbrauch unter 4TkWH.
|
| Zeit:
04.02.2025 22:19:03 |
Meine Heizkreispumpe ist auch leider etwas zu klein, die 20W-Maximalleistung sind nicht viel. Mit einer stärkeren Pumpe erhoffe ich mir noch mehr Durchsatz. Die 105er mit einem Puffer im Rücklauf mit Überstromventil zum Vorlauf wäre auch noch eine Variante. Wie groß sollte ein Parallel oder Rücklaufpuffer denn sein?
|
| Zeit:
05.02.2025 00:28:23 |
Ich würde dir tatsächlich empfehlen das EG nach Möglichkeit mit einer neuen Steigleitung anzubinden, das gibt dir mehr Spielraum für mehr Volumenstrom und gleichzeitig Reduzierung der Gefahr von unangenehmen Strömungsgeräusche. Bei einem Parallelpuffer klassisch oder im Stich wird auch die integrierte Pumpe im Aussengerät der 75/6 ihren angestrebten Volumenstrom im Automodus von 1200 l/h erreichen, wenn die Leitungen vom Aussengerät nach innen gut dimensioniert sind. Die 105/6 will schon einen Mindestvolumenstrom von knapp 1000 l/h haben und im optimalen Fall knapp 2000 l/h. Wenn du eine VLT am Heizkörper von 45°C am Heizkörper brauchst, wird es in der kalten Jahreszeit wahrscheinlich zu knapp mit der 75/6. Vieles hängt auch mit der gewünschten Raumtemp. zusammen. Wenn ihr mit 18°C im WZ klar kommt, ist es was anderes wie wenn ihr euch erst ab 24°C richtig wohl fühlt. Bei Heizkörpern sind die Zeiten von vielen Abtauungen am Tag und die WW-Bereitungen einfach Energie, die den Räumen nicht zur Verfügung steht. Der Begriff Pufferspeicher suggeriert immer, dass viel Wärme zwischengespeichert werden kann. Das ist aber bei WPs kaum der Fall, da eine WP am besten mit möglichst niedrigen VLT arbeitet. Mit einem größeren Speicher kann man sich nur etwas längere Laufzeiten der WP im Minutenbereich erkaufen. Bei einem Reihenrücklaufspeicher musst du den Mindestvolumenstrom der Anlage zu jeder Zeit sicher gewährleisten, dass heißt es müssen jederzeit möglichst viele Heizkörper dauerhaft geöffnet sein oder das Überströmventil wird zur "Effizienzvernichtungsmaschine". Grüße
|
| Zeit:
05.02.2025 08:56:13 |
"Bei einem Reihenrücklaufspeicher musst du den Mindestvolumenstrom der Anlage zu jeder Zeit sicher gewährleisten, dass heißt es müssen jederzeit möglichst viele Heizkörper dauerhaft geöffnet sein oder das Überströmventil wird zur "Effizienzvernichtungsmaschine"." Bis zu diesem Satz teile ich die Meinung von Hugo 123, das hier ist allerdings völlig praxisfern und deckt sich in keiner Weise mit meinen persönlichen Erfahrungen. Bei einer WP-Anlage ohne Parallelpuffer, sollte ein nötiger Volumenstrom in jeder Betriebssituation immer gegeben sein, deshalb nutzt man nach einem ordentlichen Abgleich auch keine ERR!! Das ÜSV ist so einzustellen, daß es diesen Volumenstrom und den nötigen Volumenstrom zum Abtauen immer bereitstellt, auch dann wenn doch Mal ein paar HK abgedreht werden. Meine Anlage läuft auf Grund der schlechten Hydraulik generell mit komplett geschlossenem ÜSV, das ist sicher nicht die Norm, bei mir aber nötig. Das nötige Abtauvolumen wird trotzdem durch die Hydraulik der Anlage incl. des Puffers bereitgestellt. Bei den aktuellen Wetterverhältnissen hohe Luftfeuchtigkeit und Temps um den Gefrierpunkt, also die eigentliche Abtauwetterlage, kommt unsere Anlage auf 3-4 Abtauungen pro Tag. Wo bitte ist da die "Effizienzvernichtungsmaschine"?? Eine Temperatursenkung an den HK konnte ich bisher nicht feststellen, da der 200L Puffer das in Verbindung mit den 200L Heizwasservolumen sehr gut abfängt. Der Abtauprozess dauert 3-max. 5 Min. Ein Parallelpuffer kann nicht groß genug sein, wenn man darin Energie speichern will oder auf längere WP-Laufzeiten spekuliert. Bei einem RLP sollte man sich nach den Anforderungen des Herstellers bzl. des nötigen Abtauvolumens richten. Meine 125er ist mit 200L Abtauvolumen angegeben, wenn dies ohne Heizstab funktionieren soll. Der Wasserinhalt meiner Anlage deckt diese 200L geradeso, da ein 200L Puffer günstig verfügbar war, habe ich diesen eingebaut. Deine Sorge zu den Takten kann ich gut nachvollziehen, aber auch das ist eine Frage der Einstellungen und Nutzung der WP. Mein Taktverhältnis liegt nach dem Einbau einer neuen Platine im Jan, 24 bei 2950 Kompressorstunden zu 1350 Schaltzyklen! Ab unter +5° läuft sie quasi durch, darüber versuche ich die Takte immer durch veränderte Einstellungen unter den Kompressorstunden zu halten, dann gibt es schon auch Mal 12-15 Takte/d
|
| Zeit:
06.02.2025 00:02:47 |
Ich habe heute mal die Steigleitung freigelegt und zum Vorschein kam ein 28er- Kupferrohr. Glück gehabt! Warum auch immer die Heizung nur mit einer 22er angeschlossen. Das gibt mir auf jeden Fall viel Hoffnung auf mehr Durchsatz. Mit dem Heizungsbauer spreche ich beim nächsten Termin mal Parallel- und Rücklaufpuffer durch. In die alte Heizungsanlage ist ein 1000l-Speicher integriert. Der ist wohl zu groß als Rücklaufpuffer? ;-) Vielen Dank bisher für die Rückmeldungen, ich halte euch auf dem Laufenden.
|
| Zeit:
06.02.2025 08:35:20 |
Dann solltest du versuchen, bis zum 28er auch das 22er auszutauschen. HB wollen ungern an WP ohne Speicher Ran, da damit deutlich mehr Denkarbeit verbunden ist, mit Parallel speicher ist es deutlich einfacher. 1000L RL Speicher, wäre sehr reichlich☝️ Wenn du ihn richtig gut isoliert bekommst, halte ich es für machbar. Ein RL- Speicher funktioniert ja eigentlich ähnlich eines HK, nur daß der Puffer eben möglichst keine Wärmeverluste haben sollte.
|
| Zeit:
07.02.2025 14:30:45 |
Ich stand vor der genau selben Entscheidung. Mir wäre die 75er auch lieber gewesen bzgl. der unteren Modulationsgrenze. Aber die war halt leider zu klein. Ich habe mich dann für die 105er entschieden. Technische müsste es aber ja durchaus möglich sein mit einem Update die untere Modulationsgrenze auch senken wie bei der 75er.
|
| Zeit:
07.02.2025 16:28:36 |
Die Platinen der Arotherms sind fest Programmiert, wie will man da etwas updaten??
|
| Zeit:
07.02.2025 17:20:59 |
Ja vielleicht gibt's ja mal eine entsprechende Platine. Möglich wäre das bestimmt. Aber egal ist nur Spekulation oder Wunschdenken wie auch immer :-) Welche hast du genommen? Die 75er?
|
| Zeit:
07.02.2025 17:33:57 |
105/6 ist quasi eine 12 kW WP (nur nach oben abgeregelt). Selbst wenn man die minimale Kompressorleistung von 25 auf 20% reduzieren könnte hätte sie immer noch deutlich mehr Leistung als die 75/6.
|
| Zeit:
07.02.2025 18:35:36 |
Das hab ich auch schon gelesen, d.h. aus der 105er eine 125er zu machen falls die Leistung doch benötigt wird wäre mit geringen Aufwand möglich wenn die baugleich sind oder? Das dan wahrscheinlich auch nur Softwaresache.
|
| Zeit:
07.02.2025 18:57:32 |
Aber wer möchte dafür jedes mal für 500 € DIY die Platinen austauschen oder für 1000€ dafür den Werkskundendienst kommen lassen.
|
| Zeit:
08.02.2025 10:37:11 |
Zitat von Hans28  Das hab ich auch schon gelesen, d.h. aus der 105er eine 125er zu machen falls die Leistung doch benötigt wird wäre mit geringen Aufwand möglich wenn die baugleich sind oder? Das dan wahrscheinlich auch nur Softwaresache. Die Platinen der Arotherms der gesamten Baureihe haben die gleiche Artkelnummer, die Leistungsanpassung muss also anderweitig erfolgen, wenn die Geräte baugleich sind!?
|