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07.02.2025 09:30:49 |
Zitat von Anbau78  Der ganze „Markt“ (also Energiesektor, Heizung, Dämmung etc.) wurde schon so sehr reguliert und gefördert, dass es jetzt nicht mehr so leicht ohne geht. Wenn die Regulierung Überhand nimmt, driftet man ohne es ggf. zu wollen immer mehr Richtung Planwirtschaft. Ich wäre sehr für[...] Aber es geht nun mal momentan nicht ohne. Sämtliche Ziele werden verfehlt. Zumindest übergangsweise braucht man einen Plan und dieser geht nun mal momentan am besten und am schnellsten über Förderungen. Es gibt Ziele, zum Beispiel so und so viel Wohnungen pro Jahr zu bauen, damit das Wohnen bezahlbar bleibt. Letztendlich, damit man überhaupt irgendeine Wohnung bekommt. Werden diese Ziele mehrere Jahre in Folge nicht erreicht, muss das Ziel für die nachfolgenden Jahre höher gesetzt werden, weil man ja eh schon dick im Rückstand ist. Das summiert sich. Aber wie soll das gehen, wenn man nicht mal das alte Zeil erreicht? Und nicht nur ein bisschen verfehlt, sondern gewaltig. Natürlich, man kann auf dem Alten beharren und auf eintretende Besserung hoffen. Aber 1. kann man damit auch falsch liegen und 2. wird der aufzuholende Rückstand immer größer, bis der Knoten irgendwann platzt. Unzufriedenheit ist der Wegbereiter des Radikalismus. Sieht man sich die Situation am Markt an. Absatzzahlen mit Wärmepumpen schnellen nach unten, Elektroautos kauft niemand mehr, die Wirtschaft geht in die Knien. Wir sind gegenüber unseren Wettbewerbern überall im Rückstand. Bei sowas ist ein schnelles Handeln angesagt. Nicht ideologisch denken, sondern realistisch - und handeln, schnell und effizient! Mein Weg wäre: Förderungen einführen (ein schnell wirkendes Mittel), Wirtschaft stützen und gleichzeitig für Energieunabhängigkeiten sorgen, neue wirtschaftliche Beziehungen aufbauen oder alte wiederbeleben lassen, neue Geschäftsfelder entdecken, Industrie umbauen et cetera. Das ideologische Denken können wir uns für später aufbewahren, wenn es uns wirtschaftlich, so wie bis vor ein paar Jahren, wieder gut geht. "Grünes Denken" war in, und auch ich mochte es, als es uns super ging. Doch diese Zeiten sind leider vorbei. Grüße
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07.02.2025 09:38:10 |
Zitat von Fertig  Schaut euch mal den Wärmepumpenmarkt an, da läuft ja nichts mehr. Im Jahr 2023 wurden nahezu doppelt so viele Wärmepumpen verkauft. Auch im Jahr 2022 gab es noch ein starkes Wachstum bei Wärmepumpen. Jetzt gibt es nur einen Weg, nämlich nach unten.
Sozialer Wohnungsbau - da geht[...] Lieber Fertig, nun schmeiß mal nicht alles in einen Pott, wenn Du wenige Sätze vorher richtigerweise auf das Threadthema "Heizwende" hinweist. Aktuell sind die Anträge für WP erheblich gestiegen - weißt Du sicher. Und für eine kontinuierliche Entwicklung des nötigen Wechsels auf nachhaltige Primärenergien wäre es mal nett, wenn die Parteien hier einen Grundkonsenz vertraten würden und nicht völlig Konträres auspacken würden wie Kohle und Co. Damit werden doch alle verunsichert. Wie sagte der Heizungsverband doch gleich zu Hern Spahn: "es wäre schön, wenn in der Politik etwas mehr Sachverstand wäre und sie sich davon leiten liesse" Gruß - Eddi
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07.02.2025 09:46:20 |
Als Physiker und Überzeugter der Marktwirtschaft war mir 2004 klar, daß Heizen mit Öl immer teurer wird. Außerdem wollte ich keinen Putin und kein S.-Barbarien unterstützen. Das Heizen mit Wärmepumpen möglich ist, hatte ich in den 80igern im eigenen 3FH durchexerziert. Deshalb wurden in 2005 zwei Brunnen gebohrt und eine GWWP gebaut und in Betrieb genommen für damals ~7000€. Diese Investition, ohne Förderung, war nach 3 Jahren im nun 5FH amortisiert und, für die "Erweckten", auch noch weitgehend "CO2-frei" ;-) Nach 15 Jahren habe ich ohne Förderung die alte WP durch 2 neue WPs aus China für ~2500€ ersetzt, die seitdem ohne große Probleme ihren Wärmedienst leisten. Ein cleverer Heizungsbauer könnte mein DIY-Werk für weniger als 10000€ anbieten. Die maßlose Förderung der letzten Regierungen läßt allerdings die €-Augen von EU-Herstellern und Heizungsbauern leuchten. Deshalb wähle ich eine Partei, die auf Marktwirtschaft und null Subventionen setzt.
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07.02.2025 10:03:56 |
Zitat von Fertig  Das ideologische Denken können wir uns für später aufbewahren, wenn es uns wirtschaftlich, so wie bis vor ein paar Jahren, wieder gut geht. "Grünes Denken" war in, und auch ich mochte es, als es uns super ging. Doch diese Zeiten sind leider vorbei. Grünes Denken sollte bitte weiterhin "in" bleiben. Dafür muss man vielleicht noch nicht mal die entsprechende Partei wählen... Aber wie war das? "Planeten gibt es viele, unsere Wirtschaft nur einmal!"
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07.02.2025 10:15:58 |
Also FDP und AfD haben offenkundig keinerlei Plan, und auch von Wirtschaft keine Ahnung. Was es braucht ist einen stabilen Rahmen, in dem sich dann die Marktteilnehmer - mit ausreichender Konkurrenz - ihr optimiertes Vorgehen einrichten können. Was ich mir wünschen würde ist dass man a) bestehenden Heizungsbauern Nachschulungen anbietet, wie man die Anlagen nach dem KISS-Prinzip einfach und stabil aufbaut, und schlechte Hydrauliken mit wenig Aufwand auf Vordermann bringt. b) ein aussieben und nachschulen bei den " Energieberatern", denn was da oft erzählt wird rollt einem die Zehennägel auf. Aber so tief in die Details gehen Parteiprogramme leider nicht. Eine Förderung von Eigenleistung beim Material, wenn eine Abnahme durch eine qualifizierte Person (Meister, Ingenieur, Architekt) wird absolut sinnvoll sein, um das benötigte Volumen hin zu bekommen. Da ist dann auch eine höhere Qualität sichergestellt durch das vier-augen-Prinzip, gegenüber einer "Fach"-Firma die gerade ihre ersten Gehversuche im Bereich WP unternimmt. Dass die Grünen in Sachen Ordnungspolitik sehr weit aufgeholt haben in den letzten Jahren, haben viele bemerkt, aber bei weitem nicht alle, ebenso wie sehr Parteien, deren Kompetenz früher im Bereich Wirtschaft lag hier abgebaut haben. P.S. warum die CDU/CSU Altmeiers Heizungsgesetz unbedingt abschaffen will, nur weil unter Geywitz einige Sätze verändert/entschärft wurden bedarf einer Erklärung.
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07.02.2025 10:26:01 |
Zitat von wpibex  Deshalb wähle ich eine Partei, die auf Marktwirtschaft und null Subventionen setzt.[...] Also eine Partei, die dann einfach vor allem Fossile indirekt subventioniert?
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07.02.2025 10:41:53 |
Zitat von Guber  P.S. warum die CDU/CSU Altmeiers Heizungsgesetz unbedingt abschaffen will, nur weil unter Geywitz einige Sätze verändert/entschärft wurden bedarf einer Erklärung. [...] Die Bezeichnung Heizungsgesetz wurde erstmalig für Habecks Fassung des Gebäudeenergiegesetzes verwendet. Dietmar Lange
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07.02.2025 10:42:12 |
Zitat von Guber  Aber so tief in die Details gehen Parteiprogramme leider nicht.[...] Genau da liegt das Problem. Ich bin selber für Technologieoffenheit, aber bitte mit klarer Fokussierung auf zum Beispiel EE. "Verbrennen wir doch einfach mal weiter Gas und Öl" halte ich in der heutigen Zeit für falsch. Das sind alles Technologien, die zwar super waren und es oft noch sind, aber sie sind nicht mehr zeitgemäß. Allerdings bin ich auch ein Gegner der strikten Verbote. Aber wenn ein Umstieg, dann gemäßigt und stetig, und nicht übers Biegen und Brechen, mit Gewalt und aus ideologischen Gründen und dadurch der eigenen Wirtschaft schädigend. Grüße
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07.02.2025 11:06:42 |
Dann müsstest Du eigentlich grün wählen, denn dort ist man seit langem der Meinung dass man einen stetigen Übergang zu den EE benötigt. Daher stehen ja auch nirgends starre Verbote für bestimmte Technologien, es wird der CO2-Ausstoss begrenzt. Hält man das ein darf man mit jeder Technologie weiter machen, sei es beim heizen oder beim fahren. Manche Technologien werden hat etwas teuer.
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07.02.2025 11:12:05 |
Zitat von Fertig  Allerdings bin ich auch ein Gegner der strikten Verbote. Das ist halt der Punkt. Vernünftige Ausphasungspläne mit klaren Verboten vereinfachen die Planungssicherheit für die Wirtschaft und reduzieren so die Risiken. Man muss dann nicht verschiedene kostspielige Strategien für verschiedene Szenarien gleichzeitig vorantreiben. Eine rein auf dem Markt basierte Steuerung (z.B. durch Reduzierung der handelbaren CO2-Zertifikate), mag vielleicht marktorientiert klingen, erhöht aber die Risiken für die Unternehmen. Das sieht man auch sehr schön an den ECB-Szenarien bei dem Klimastresstest. Ohne eine klare Roadmap kommt es schlussendlich zu einem CO2-Hammer, das die Wirtschaft extrem unter Stress setzt und ziemlich große Probleme in der EU-Wirtschaftszone verursacht. Deshalb ist der aktuelle Ansatz aus der Kombination von klaren Verboten, Marktanreizen und Subventionen durchaus sinnvoll. Über die praktische Ausgestaltung und Gewichtung kann man natürlich streiten. Aber dass ein rein marktbasierter Ansatz nicht gut für Wirtschaft ist, sollte eigentlich jedem klar sein, der in der Unternehmenssteuerung mal war. Nicht umsonst schreien die Unternehmen immer wieder, sie brauchen Planungssicherheit.
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07.02.2025 11:26:21 |
Zitat von Guber  Dann müsstest Du eigentlich grün wählen, denn dort ist man seit langem der Meinung dass man einen stetigen Übergang zu den EE benötigt. Daher stehen ja auch nirgends starre Verbote für bestimmte Technologien, es wird der CO2-Ausstoss begrenzt. Hält man das ein darf man mit jeder Technologie[...] Naja, da gibt es noch ein paar andere Themen außerhalb der Heizung und EE. Man muss für sich einen Kompromiss finden und eine Partei wählen, die einen insgesamt überzeugt. Grüße
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07.02.2025 11:32:46 |
Cooler Thread, gibt schon wieder so viele Aufreger-Meinungen, dass man gar nicht auf alles eingehen kann. Mein Eindruck ist folgender: Der Gesellschaft mangelt es an preiswerter Arbeitskraft und günstiger Energie. Das war mal anders und darauf hat unser mehr oder weniger stetiges Wachstum aufgebaut. Jetzt sind wir in der Position, den Gürtel enger schnallen zu müssen, um eine überalterte Gesellschaft durchzuschleppen. Die grassierenden Lohnnebenkosten kann jeder AG und AN anhand seiner letzten Abrechnungen nachvollziehen: Der KK-Zusatzbeitrag ging gerade zum Jahreswechsel durch die Decke. Die Abgabenlast steigt eben nicht proportional zur Lohn-Preis-Spirale, sondern wird überproportional erhöht. Dennoch leben wir alle sehr komfortabel, mit einer steigenden PKW-Dichte (knapp 600 PKW pro 1000 Einwohner), mit steigendem Wohnflächenverbrauch von nunmehr 47,5 m²/Kopf, mit Geschäften, die und von früh bis spät geöffnet sind, Lieferdiensten und vielen anderen Annehmlichkeiten - zuvorderst moderner Medizin, die uns lange leben lässt. Hannes/esbg führt hohe Zinssätze aus den 80er Jahren an. Dennoch konnte man zu der Zeit Gebäude mit einem Kaufpreisfaktor von 15-20 Jahren bauen. Heute schafft man die 30 Jahre nicht mehr. Der Genickbruch aus der Niedrigzinsphase bis 2022 kommt erst noch, aber vielleicht sind die Löhne bis zum Auslaufen der Zinsbindungen auch soweit davongaloppiert, dass sich das Problem von selbst erledigt. Bauen ist ziemlich sicher objektiv teurer geworden. BTT: Wärmemarkt und Politik...Die Stammtischparole Wärmepumpen seien subventionsbedingt zu teuer wird regelmäßig wiederholt. Ich habe die Tage schonmal die drei Videos vom SHK-Info Kanal verlinkt. Zitat von hanssanitaer  Erklärt doch mal, wo genau hier Einsparungen möglich sein sollen. Eine Wärmepumpeninstallation erfordert vergleichsweise viel Detailarbeit, weil man nicht unbedarft die Heizkurve hochschrauben kann. Manches teure Material könnte man durch günstigere Varianten ersetzen, dann steigen aber die Arbeitskosten, weil der Vorfertigungsgrad geringer wird. Die Vergleiche mit den DIY Installationen sind nett, aber nicht zielführend, weil vielen Menschen das KnowHow, die praktischen Fertigkeiten und nicht zuletzt das Werkzeug fehlt. Noch dazu sind Tätigkeiten an Trinkwasser- und Elektroinstallationen aus gutem Grund fachbetriebspflichtig. Für den Normalverdiener mit kleinem Eigenheim sind solche Installationen in der Größenordnung eines Netto-Jahreseinkommens unerschwinglich, wenn keine Marktanreizprogramme finanziell unterstützen. Die Amortisationszeiträumen sind zu lang und übersteigen nicht selten die eigene Lebenserwartung. Viele Menschen sind zudem zu arm zum Sparen. Diese Menschen muss man finanziell unterstützen, sonst fallen sie der Gesellschaft mit deutlich höheren Kosten zur Last. Gerade erst hat der Bundestag die EnWG Novelle verabschiedet...Jetzt wird die Einspeisevergütung bei Negativpreisen ausgesetzt. Was objektiv sinnvoll erscheint, generiert einen sehr hohen organisatorischen Overhead, zusätzliche Kosten für das Mess- und Regelwesen zu Lasten der Anlagenbetreiber und macht verlässliche Investitionsentscheidungen wiederholt unmöglich. Das ist wieder so ein Punkt, an dem Deutschland sich die Energiewende nicht leisten kann. Eine Aufdach PV mit kleinem Batteriespeicher im EFH vom Fachbetrieb hat sich schon 2024 nicht mehr amortisiert und wird sich zukünftig noch weniger lohnen. Es gewinnen Unternehmer, die Skaleneffekte nutzen können und große Solarparks in die Landschaft stellen. Der freie Markt und der politische Anspruch eine CO2-neutrale Nation zu werden, gehen bisweilen nicht zusammen.
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07.02.2025 11:34:28 |
Zitat von gnika7  Zitat von Fertig  [...] Das ist halt der Punkt. Vernünftige Ausphasungspläne mit klaren Verboten vereinfachen die Planungssicherheit für die Wirtschaft und reduzieren so die Risiken. Man muss dann nicht verschiedene kostspielige Strategien für verschiedene Szenarien gleichzeitig vorantreiben. Eine rein[...] Nun, es geht auch über die Preise, aber auch dann muss die Kommunikation klar sein, dass dann eben zum Tag X die Zertifkate bei 0 sind und auch zuvor in einem stringenten Zeitplan herunter gefahren werden - am besten erst einmal in einer steileren Rampe und dann in einer flachen Rampe für die letzten Restanlagen. Wichtig ist, das man daran nicht ständig rüttelt wie es CXU und FDP machen. Denn das führt dann gerade zu aufgeschobenen Investitionen, die dann später übereilt und mit hohen Kosten nachgeholt werden müssen. Daher sprach ich ja auch von nicht mehr vorhandener Wirtschaftskompetenz. CXU und FDP heute sind Musterbeispiele dafür wie man Wirtschaftspolitik nicht machen sollte. BSW und AgD geht es dann mehr um die Zerstörung der Wirtschaft, und bei der Linken sind manche Sätze im Parteiprogramm ganz nett (andere eine Katastrophe) haben aber mit dem was die PArtei dann macht wenig zu tun.
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07.02.2025 11:53:13 |
Zitat von hanssanitaer  Cooler Thread, gibt schon wieder so viele Aufreger-Meinungen, dass man gar nicht auf alles eingehen kann. Mein Eindruck ist folgender: Der Gesellschaft mangelt es an preiswerter Arbeitskraft und günstiger Energie. Das war mal anders und darauf hat unser mehr oder weniger stetiges[...] Zitat von hanssanitaer  [...] Erklärt doch mal, wo genau hier Einsparungen möglich sein sollen. Eine Wärmepumpeninstallation erfordert vergleichsweise viel Detailarbeit, weil man nicht unbedarft die Heizkurve hochschrauben kann. Manches teure Material könnte man durch günstigere Varianten[...] Unterschreibe ich. Sehr gut und nüchtern zusammengefasst. Bravo! Grüße
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07.02.2025 12:45:06 |
Zitat von hanssanitaer  Cooler Thread, gibt schon wieder so viele Aufreger-Meinungen, dass man gar nicht auf alles eingehen kann. Mein Eindruck ist folgender: Der Gesellschaft mangelt es an preiswerter Arbeitskraft und günstiger Energie. Das war mal anders und darauf hat unser mehr oder weniger stetiges[...] Zitat von hanssanitaer  [...] Erklärt doch mal, wo genau hier Einsparungen möglich sein sollen. Eine Wärmepumpeninstallation erfordert vergleichsweise viel Detailarbeit, weil man nicht unbedarft die Heizkurve hochschrauben kann. Manches teure Material könnte man durch günstigere Varianten[...] Naja, das unterschreibe ich nicht als ganzes. Dass das mit dem Aussetzen der EEG-Vergütung bei negativpreisen so nicht zielführend ist, ist klar, vor allem produziert das riesige Risikokosten die in die Kalkulationen mit reinlaufen, die kropfunnötig sind. Das sollte man direkt wieder streichen, das war unsinn, aber vermutlich noch FDP-getriggert, oder man hat die falschen Berater gefragt, die nix von Ordnungspolitik aber viel von Trivialliberalismus verstehen. Was die WP-Kalkulation angeht - da habe ich als TGA Planer und Bauüberwacher schon die üblichen fragen bei einer NAchtagsbewertung - z.B. muss es immer preislich vom ganz oberen Ende sein? Andere Herstelle haben preiswertere Konkurrenzprodukte. Dann 4300€ MAterialkosten für die Leitung zum Aussengerät - wofür den dass? Die Stunden sind doch noch mal extra angesetzt, so wie ich das verstehe, Das bekomme ich nicht ansatzweise zusammen, selbst wenn ich die komplette Hydraulik auf Links drehe. Ist ja OK, es ist sein Job die hohen Preise zu erklären, aber da stecken schon noch etliche Euro drin die unter kräftiger Konkurrenz vermutlich verschwinden würden. Dass die 60€ zu knapp sind wurde schon des öfteren diskutiert, ebenso dass es nicht so gut ankommt wenn man das dann in den Materialaufschlägen versteckt. Und was DIY angeht - es gibt viele die das noicht können, es gibt aber auch sehr viele die das können. Es gibt knapp 1,5 Millionen Ingenieure in D, und das ist die Berufsgruppe mit der am Abstand höchsten Eigentumsquote in D, und viele von denen sind auch kleinvermieter - dazu noch mindestens das gleiche an Handwerkern die auch technikaffin sind - das ist in Haushalten gerechnet nicht so wenig dass man das einfach weglassen sollte wenn man dringend die Heizungen umbauen will. Was billige Arbeitskräfte angeht - nun willst Du für weniger arbeiten als der Arbeitsmarkt her gibt? Oder keine Rente oder keine Medizinische Versorgung bekommen, damit die Sozialabgaben niedriger werden? So wirds nicht funktionieren, da geht es nur über mehr Automatisierung. Was Energie angeht - da ist man ja dran mit dem Ausbau billiger erneuerbarer Energien. Da muss man nur aufpassen dass die Bürokratie bei kleinen Anlagen - unter 1MW, eingeschränkt bis vielleicht 250kW - sehr sehr überschaubar bleibt. Ich weis, da kommt immer einer daher und brüllt "es müssen für alle die gleichen Regeln gelten, und deswegen muss ein Balkonkraftwerk alles erfüllen wie ein Atomkraftwerk". Da braucht es dann einen stabilen ordnungspolitischen Kompass der dann sagt dass man einfache Anlagen auch nach ganz einfachen Regeln bauen und betreiben kann, und dass das dann volkswirtschatflich viel billiger ist.
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07.02.2025 13:35:01 |
Zitat von gnika7  Zitat von Fertig  [...] Das ist halt der Punkt. Vernünftige Ausphasungspläne mit klaren Verboten vereinfachen die Planungssicherheit für die Wirtschaft und reduzieren so die Risiken. Man muss dann nicht verschiedene kostspielige Strategien für verschiedene Szenarien gleichzeitig vorantreiben. Eine rein[...] 👏🏻👍👍👍 Gruß - Eddi Wir haben nicht EWIG Zeit für allmählich und so. Das wäre 10 Jahre her gewesen. Und auch vor 10 Jahren war das Geschrei wegen kleinster Veränderungen schon riesig - siehe EEG- Gesetz. Unsere lahmende Wirtschaft leidet unter zögerndem Verbraucherverhalten ("unsichere Zeiten", "wer, weiß was nach der Wahl kommt"), Abwartern in der Wirtschaft ("die Zinsen könnten ja sinken, warum also jetzt in Immobilienbau investieren") und verunsichernde Politiker (alle Windräder abreißen, Deutschland abschotten, aus der EU austreten —> Anmerkung: mal den Blick nach Großbritannien geworfen? Dort hätte vorher keiner gedacht: schlimmer geht immer! Oder "wir schaffen das GEG ab"). Und dann wird auch noch die Politik der letzten 3 Jahre dafür verantwortlich gemacht, was Putin mit seinen zaristischen Imperialzielen alles zerstört hat. Und ich stimme den Wirtschaftsweisen in einem Punkt zu: Subventionen sind Gift. Intelligente Anschübe wie bessere Abschreibung für das investierte Geld, die übrigens schon heute auch für Privatleute bei Energiemaßnahmen möglich sind, sind besser. Und na klar: Menschen, die nur wenig Einkommen haben, sollten dann Basisförderungen bekommen, wenn auch sie von nötigen Veränderungen betroffen sind, bei denen für "nach und nach über die nächsten 40 Jahre" einfach nicht die Zeit mehr da ist.
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07.02.2025 13:54:06 |
Dinge wie "DAS HEIZUNGSGESETZ ABSCHAFFEN" halte ich für plakativen Schwachsinn. Klar wird man von der ein oder anderen Partei her wahrscheinlich "DAS HEIZUNGSGESETZ" abschaffen, einfach in dem man es durch ein neues ersetzt. Der Vor-Vor-... Gänger des aktuellen GEG welches den Wärmeverbrauch von Wohngebäuden regelte, ist 1977 in Kraft getreten und wurde durch mehrere Gesetze abgelöst und das GEG ist der aktuelle Stand. OHNE ein solches Gesetz werden sich die EU Vorgaben zum Thema Gebäudeheizungen nicht umsetzen lassen und ich sehe es ehrlich gesagt nicht, dass eine Mehrheitspartei sich gegen die EU Gesetzgebung stellen wird / kann. Vielleicht wird man manche Eckpunkte etwas entschärfen. Und auch die CO2 Steuer wird man nicht abschaffen, das würde Haushaltslöcher geben, die kaum zu stopfen wären...
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07.02.2025 13:55:26 |
Wegen PV: wir sind eben mit 99GW Erzeugungsleistung jetzt schon am Anschlag. Wenn da Nichts abegregelt wird am sonnigen Pfingst-Wochenende, dann droht lokal der Blackout. Kann man doof finden oder nicht, ist aber leider so. Wegen günstiger WP: mein Favorit wäre, Sparmöglichkeiten an der Hydraulik zu heben. Bei Häusern wo WW ohnehin separat ist (DLE oder ggf. BWWP) wäre es besonders einfach. ERR soweit möglich entfernen (auch bei HKs), und dann ohne oder fast ohne Speicher die LWWP direkt anbinden. Das geht aber eben nur, wenn der Betreiber (Hausbesitzer) die Materie versteht. Das ist das A und O. Haben wir als Gesellschaft verlernt. Früher war mehr Eigenleistung, bei Haus und auch Auto etc. Heute lässt man machen und ist „plug &play“ gewohnt. Das kostet eben aber, und systembedingt erst recht bei der Wärmepumpe…
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| Zeit:
07.02.2025 14:04:13 |
Wenn man Wärmepumpen hätte fördern wollen, dann hätte man ja jedem der sich eine einbaut / einbauen lässt 1500€ in die Hand drücken können.
Statt dessen baut man WPs ein die 35.000€ kosten und fördert das mit 15.000€, sprich, man gibt statt 1.500€ für eine WP 15.000€ für eine WP aus.
Das ist doch keine Förderung von Wärmepumpen, sondern von völlig überzogenen Preisen (Der Industrie)
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| Zeit:
07.02.2025 14:09:44 |
Nun, was PV angeht, hatten wir ja schon eine sinnvolle Abregelung - die 70% Regel. gut kalkulierbar, ökonomisch umsetzbar, ohne Risiken für den Errichter. Die Grenze kann man für Neuanlagen - besonders bei den heutigen Eigenverbrauchsregel und Speicherpreisen - auch auf 60% oder 50% oder 40% legen auch leicht mit der Anlagengröße und /oder der Vergütung gekoppelt. Also z.B. bis 10kW 70%, bis 30kW 60%, bis 90kW 50%, bis 250kW 40%, oder aber - auf eigenen Wunsch- abschaltbar. Dann speisen große Dach-PV-Anlagen auf dem Land freiwillig über Nacht ein im Frühsommer, um den Speicher morgens wieder ausreichend leer zu haben.
Aber von den 99GW sind über die Hälfte große Anlagen und daher so oder so regelbar.
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| Zeit:
07.02.2025 14:25:06 |
Zitat von Guber  Zitat von hanssanitaer  [...] Naja, das unterschreibe ich nicht als ganzes. Ich sehe in deinem Beitrag keine grundlegenden Widersprüche und vermute, wir sind auf ähnlicher Linie. Zitat von Guber  Und was DIY angeht [...]Es gibt knapp 1,5 Millionen Ingenieure in D Von denen verdammt viele KISS nicht verstehen. German Overengineering befördert komplizierte Pufferhydrauliken, wasserführende Kamine und anderes unnützes Gelump. Man muss schon tief in der Materie stecken (oder HTD und ESF lesen), um nicht den Werbeversprechen der Industrie auf den Leim zu gehen. Zitat von Guber  Was billige Arbeitskräfte angeht [...] da geht es nur über mehr Automatisierung. Gott bewahre, niemand möge sich schlechter stellen oder an seinem erarbeiteten Komfort einsparen müssen. Dennoch müssen wir enger zusammenrücken, um die zunehmende Last der Erwerbsuntätigen (inkl Rentnern und Kindern) zu schultern. Automatisierung hatte ich in dem zitierten Beitrag auch in Form von einer effizienteren Gesellschaft angesprochen. Braucht halt kluge Köpfe, die sind teuer und kämpfen gegen den Selbsterhaltungstrieb der Bürokraten. Zitat von Anbau78  Wegen PV: wir sind eben mit 99GW Erzeugungsleistung jetzt schon am Anschlag. Wenn da Nichts abegregelt [...] Ja, aber muss es gleich wieder so ein Organisationsmonster sein? Die Traktionsverluste sind enorm. Schau dir nur die Änderungen der TAB Niederspannung seit 2014 (AR-N4100) an. Das ist krank, wie viel Potential wir in Vorrüstung stecken, die im Nachgang nie gebraucht wurde (vgl APZ). Zitat von Anbau78  Das geht aber eben nur, wenn der Betreiber (Hausbesitzer) die Materie versteht. Das ist das A und O. Haben wir als Gesellschaft verlernt. Die Leute konnten es früher nicht und können es auch jetzt nicht. Was viele kleine Krauter sich so in Eigenleistung zusammengepfuscht haben, taucht heute bei energetischen Sanierungen als Bausünde wieder auf. Der Mensch hat immer nur verstanden, wenn es an den Geldbeutel ging oder der Hunger in der Magengrube schmerzte. In diesem Sinne ist die steigende CO2 Bepreisung ein sehr wichtiges Mittel für die Wärmewende. Bloß doof, dass die Leute, denen ich letzte Woche von dem freien Zertifikatshandel ab 2027 erzählt habe, das Thema bereits jetzt wieder erfolgreich verdrängt haben. Man reagiert halt nur, ist bequemer als Vordenken.
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| Zeit:
07.02.2025 14:36:18 |
Automatisierung wird das ganze nur schlimmer machen. Das Autonome Fahren zum Beispiel. Es geht da nicht im Bequemlichkeit oder Sicherheit sondern darum alle Taxi und Lkw Fahrer arbeitslos zu machen.
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07.02.2025 14:38:48 |
Naja, was die Bausünden angeht - da tauscht viel DIY später "nicht auf" weils voll und ganz richtig gemacht wurde - während bei mir schon viel Murks made by Handwerker aufgetaucht ist. Hab natürlich auch schon DIY-Bausünden gefunden - der eine weis es halt nicht, der andere denkt sich "merkt doch keiner". Kann aus beiden Richtungen Geschichten erzählen...
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07.02.2025 14:40:43 |
@ Godek - zu Zeiten generellen Arbeitskräftemangels ist das was gutes, nichts schlechtes. Es gibt bessere und besser bezahlte Jobs, die auf die Leute warten.
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07.02.2025 14:46:23 |
Glaube nicht das es wirklich Mangel gibt. Nur eben Mangel an Bezahlung für wirkliche Spezialisten.
Oder fehlende Bereitschaft sich Leute einzustellen und sie passend weiterzubilden.
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