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12.02.2025 19:22:31 |
Hallo in die Runde, ich mache mir Gedanken, wie ich in Zukunft unser nicht selbst bewohnte Mietshaus mit 4 Mietparteien heizen sollte. Im Moment hängen wir am Gasanschluss und verbrauchen im Haus (Bj.1960, 250qm Wohnfläche, 4 Mieteinheiten) mit energetisch sanierter Außenhülle, ca 30000kWh gesamt mit 100% Heizkörpern, NAT -8,5°C. Heizung in 2024 ca 17000kWh. WW läuft über einen 200l- Boiler in ständiger WW- Vorrangschaltung auf 60°C und 24/7 Zirkulation 8 Personen mit 13000kWh für WW. (beides über WMZ ermittelt) Bei angedachter Umstellung auf WP mache ich mir Sorgen, die WW-Bereitung nicht effektiv und Miet-regelkonform hinzubekommen, wenn alles über die WP läuft. Die Trinkwasserverrohrung einschließlich Zirkulation und Elektrik möchte ich nicht auf den Kopf stellen und möglichst belassen. Umstellung auf DLE entfällt daher. Jetzt hatte ich überlegt, ob nicht diese Variante brauchbar wäre: Heizung über WP (möglichst LWWP) und WW über Bio-Flüssiggas im Miet-Tank. Dieser müsste für die WW- Energie nicht zu groß sein und Platz im Grundstück wäre dafür. Wäre so eine Lösung sinnvoll? Oder gibt es einen Pferdefuß, den ich nicht bedenke? Aus meiner Sicht: Pro's:- Viessmann Niedertemperatur- Gasheizung mit WW-Speicher und deren WW-Hydraulik vorhanden und wiederverwendbar - Platz für Gastank vorhanden - WW-Bereitung in gewohnter Verfügbarkeit - ökologisch ausweisbare Energiequellen - Effektive Beheizung des Hauses mit WP Con's:- momentan Niedertemperatur-Gasheizung, keine Brennwerttechnik, 15 Jahre alt, Schornstein für Brennwerttechnik nicht ausgelegt (?) - in Summe zu teure Unterhaltung mit den jährlichen Wartungen beider Systeme Unklar:- Kosten/Kostenentwicklung Tankmiete - Preisentwicklung Bio-Flüssiggas - spätere Gesamt-Heizkosten für die Mieter im Vergleich zu jetziger fossiler 100%-Gasheizung - Primärenergiebedarf und Konsequenz für Energieausweis (Ziel: möglichst wertsteigernder Eintrag) - Fördermöglichkeit Umbau auf BiogasIch freue mich auf Eure Kommentare und schon mal vielen Dank dafür.
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12.02.2025 20:14:44 |
Man muß grob mit 2000L Flüssiggas pro Jahr rechnen. Derzeit kostet LPG auf dem freien Markt ca.85 Cent/L (also ca. 12 Cent pro kwh) und als Bio-LPG 95 Cent/L. Sollte man einen Miettank nutzen, fallen die LPG Kosten real bis zu 20% höher (wg. Vermieterprivileg!) aus und man muß mit jährlichen Mietkosten von 250-300 Euro inkl. TÜV Prüfungen rechnen. Derzeit ist LPG deutlich teurer als die Erdgas Variante, könnte aber nach Ende des Ostfrontkriegs wieder um real 1/3 fallen. Vielleicht wäre eine reine Brauchwasserwärmepumpe eine Alternative, ggf. das Ergasgerät weiter auslutschen.
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12.02.2025 20:35:51 |
Mal eine separate R290 LWWP für das WW überlegt? Oder in den saueren Apfel beissen und DLE / Wohnungsstationen mit DLE nachrüsten? Den Hausanschluss anpassen für die BEV der Mieter ist eh irgendwann dran.
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12.02.2025 21:08:08 |
@Grudrun:Danke für die Infos zur Kostenstruktur des Flüssiggases. An ein zeitgestaffeltes Vorgehen hatte ich auch schon mal gedacht. Also Standard- Erdgas für WW solange es geht. Das ist aber erst mal nur ein Aufschieben einer neuen, zukunftssicheren WW-Bereitung. @godekDummerweise haben die Wohnungen teilweise Zapfstellen an verschiedenen Steigleitungen (Bad bzw Küche), dann bräuchte man schon 2 DLE pro Wohnung. Die Elektrik würde ich ungern für DLEs anpassen; ein Aufstemmen quer durch die Wohnungen kommt nicht in Frage (UVs im Flur, Zapfstellen weit "hinten" in den Wohnungen). Hätte ich hohe Fluktuation, könnte man bei Mieterwechsel das peu á peu machen - aber alle wohnen schon länger da und bleiben hoffentlich auch in Zukunft. @ beide:Mit 60°C bei 24/7 Verfügbarkeit bei bestehender Hydraulik (Zirkulation, Wasserentnahme direkt aus dem Speicher) sehe ich eine BWWP und auch eine LWWP kritisch. Der Speicher müsste viel größer sein, wenn fühmorgens viele duschen - ein Gasbrenner holt da doch viel schneller auf. Und der Keller wird bei dem dann erforderlichen Luftdurchsatz mit BWWP wohl doch ziemlich kalt werden. Die Gas-Lösung für WW scheint mir rein technisch das praktischste - bleiben die gestellten Fragen in meinem Eröffnungspost.
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12.02.2025 21:19:27 |
Wie viel m³ WW werden effektiv verbraucht?
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12.02.2025 21:28:32 |
Du brauchst ca. 40% der Energie für WW Jetzt willst eine WP nur für Heizung, auf NAT ausgelegt Zusätzlich Gasheizung rein für WW Eigentlich können Dir doch die Energiekosten egal sein, zahlen die Mieter? Falls Du unbedingt was für die Umwelt tun willst- Wärmepumpe dazu, knapp bemessen - ab z.B. 1° AT übernimmt die Gasheizung, die ist dafür den ganzen Sommer aus?
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12.02.2025 21:29:03 |
Es gibt auch Wasser Wasser Brauchwasserwärmepumpen. Sowohl kleine wie auch größere die dann quasi boostern könnten auf einen größeren Pufferspeicher mit FriWa. Kostet alles viel Geld und hält nicht ewig. Leider. Ich hatte gerade das gleiche Problem und habe mich zu den DEH entschieden trotz enormen Aufwand. Du solltest das mal prüfen. Alternativ kannst du auch 2 kleinere Warmwasserwärmepumpen verbauen. Aber die Zirku wird dich immer viel Geld kosten. Du wirst wahrscheinlich nie alle 4 Mieter mal raus haben für eine Umbau. Jetzt mit der Förderung in den sauren Apfel beißen. Den Mietern mit einer kleinen Entschädigung entgegenkommen und umbauen. Ist meine Meinung dazu. Viel Glück Grüße
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12.02.2025 21:33:15 |
Ich musste für ein 4 er MFH einen 100KW Hausanschluss nehmen. Hab gleich 2x 11kw Wallbox mit eingeplant bei der Gelegenheit. Alles Vorbereitet. 4x 21 kw DEH 2x 11 KW WB 4x 30KW 1x 30 KW Allgemeinstrom mit Heizung 1x 8KW Wärmepumpe plus 9kw Heizstab. Erzeugt laut VNB 100KW Grüße
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12.02.2025 21:59:23 |
Zitat von psy.35i  Wie viel m³ WW werden effektiv verbraucht? Beim Überprüfen dieses Wertes fiel mir gerade ein Fehler in meinem Eingangspost auf: Nicht 13000kWh für WW, sondern 10500kWh. - sorry Macht dann 27500kWh insgesamt. 80m³ WW - sind dann doch sehr hohe Verluste, vermeintlich hauptsächlich durch die 24h Zirkulation. --> 1,16*80*delta45K (angenommen) = ~4200kWh fürs nur-erwärmen.
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12.02.2025 22:07:34 |
Für die Mieter wären DLEs wohl billiger Auch die ganze Abrechnung fällt weg Ebenso sämtliche Hygieneprobleme und Tests
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12.02.2025 22:18:54 |
Gut das WW Problem erkannt! :) Küche und Bad mit separaten Steigsträngen sehe ich nicht als Problem. Für die Küche reicht ein deutlich kleinerer DLE oder alternativ auch ein Boiler, sowas wie den Quooker, dann hat man direkt noch kochendes Wasser und auf Wunsch Sprudelwasser „ Mal eine separate R290 LWWP für das WW überlegt?“ Welche würdest du da nehmen? Die meisten kommen doch bei den Temperaturen ans Limit und JAZ=3 ist meist schon schwierig zu erreichen. In einem Video von ich glaube Prof Schenk wird erwähnt, dass es HT WP mit anderen kältemitteln gibt, die leicht höhere Temperaturen schaffen und in Asien üblich sind, da dort keine heizung benötigt wird. Bei uns scheinen die aber keine Rolle zu spielen? Ich habe jedenfalls nichts dazu gefunden.
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12.02.2025 22:20:19 |
warum sollen DLE wesentlich billiger sein?
So ein Haus mit 4 Wohnungen - das sind ja nicht 4 Waldhütten wo die Zirkulation den Waldboden heizt
Ein Großteil dieser Zirkulatuionsverluste sind wohl zumindest im Winter gar keine Verluste sondern heizen die Wohnungen mit auf
Fällt die WW-Zirkulation weg steigen die reinen Heizkosten
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12.02.2025 22:27:40 |
Klar, aber es geht ja um Umstellung auf WP
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12.02.2025 23:06:47 |
Zitat von GreenWorld  Küche und Bad mit separaten Steigsträngen sehe ich nicht als Problem aber dann gehts schon damit weiter, dass Waschbecken und Dusche/Wanne auf gegenüber liegender Wand liegen. Alles etwas verzwickt. Ein genauer Plan der gesamten Kalt-/WW-Verrohrung muss noch her! Den DLE-Vorschlägen von Euch kann ich durchaus etwas abgewinnen. ZB möchte ich eigentlich gar nicht wissen, wie die über 60 Jahre alten WW- Rohre innen aussehen... Auch ein Pro für DLE. Wenn wir asap mit der Heiz-WP anfangen wollen, dann würde ich das WW-Thema via DLE erst mal auf Warteposition setzen. Das hieße, WW-Weiterbetrieb via bestehender Gastherme, parallel zur Heiz-WP. Dann muss ein Konzept ausgearbeitet werden, mit dem man dem Tod der jetzt 15-jährigen Therme zuvorkommt. Das könnte die DLE-Lösung sein oder vielleicht doch meine vorgeschlagene Biogas-Lösung ? Die Umstellung auf Heizungs-WP für sich sehe ich als unabhängige Maßnahme abseits der ganzen WW-Thematik. Ich sehe keinen Grund, die WP wegen ungeklärter WW-Strategie nicht schon jetzt umzusetzen.
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13.02.2025 07:09:35 |
warum sollen DLE wesentlich billiger sein?... ---- Sie kosten im Invest und im Betrieb weniger. Keine Wartung, keine Abrechnung der Energiemenge, und im Austauschfall ist so ein Teil für ca 700 incl. Montage erneuert. Die aufwendige Zentrale Wärmepumpentechnik mit Puffer FriWa und Bereitstellungsverlusten plus Zirku kostet da deutlich mehr. Ein Großteil dieser Zirkulatuionsverluste sind wohl zumindest im Winter gar keine Verluste sondern heizen die Wohnungen mit... ---- Ea geht nicht um die Energiemenge sondern um den Wirkungsgrad. 65 Grad in der Zurku müssen mit einer Wärmepumpe extrem aufwendig erzeugt werden. Wenn dann 60% ins Gebäude verschwinden ist das blöd wenn der COP unter 2 liegt obwohl er 3,x sein könnte. Grüße
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13.02.2025 07:35:21 |
Die DLE-Variante würde ich aus energetischer und auch abrechnungstechnischer Sicht ebenfalls bevorzugen. Und wie ich sagte: >60Jahre alte Warmwasserleitungen, die um die 60°C betrieben werden, machen mir auch perspektivisch Sorgen. Die Kaltwasserleitungen sollten da eher noch längere Rest-Lebenszeit haben. Aber die Umsetzung sehe ich problematisch, wie oben beschrieben (Entfernung UVs zu denn Zapfstellen mit entsprechender notwendiger Kabel-Verlegung im bewohnten Umfeld, Uralt-UVs weiter betreibbar?). Wie ist da ein Netzbetreiber bzw der Stromlieferant aufgestellt? Wie sind da Eure Erfahrungen? Wittert man da ein Geschäft mit dem zusätzlichen Stromverkauf und wird eine Genehmigung eher pushen? Oder hält man sich da eher zurück und muss als Kunde da Druck aufbauen, um so eine Umstellung auf eine gewisse Vielzahl an DLE durchzubekommen?
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13.02.2025 07:48:36 |
Wenn der Zählerschrank bsp im Keller sitzt, gäbe es auch die Möglichkeit, die DLE da schon abzusichern und das Kabel mit den Steigleitungen hochzuziehen.
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13.02.2025 07:49:06 |
also 60 Jahre alte Leitungen...das kann doch nur verzinktes Stahlrohr sein?! die haben ihr Lebensende erreicht
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16.02.2025 18:35:03 |
Danke soweit für die Rückmeldungen. Fast alle Antworten gingen in Richtung Empfehlung für Umbau auf elektrische DLE. Das hatte ich zwar ausgeschlossen, habe es aber nun doch wieder in meine Überlegungen genommen. Perspektivisch schließe ich das nicht aus. Aber: Kurzfristig ist das nicht möglich und nicht zu stemmen, aus verschiedenen Gründen. Die Zwischenstufe mit Gas nur für WW sähe so aus: - Möglichst bald Wärmepumpe (LWWP) fürs Heizen. - WW: weiterhin Gas, aber Biogas im Miettank. Bei einem naheliegenden, möglicherweise weiteren Zwischenschritt mit der Bestands-Gasanlage und Gas aus dem Netz (geringster Aufwand!) sehe ich ein Problem, den erneuerbaren Energieanteil nicht verbindlich für jedwede Förderung schon alleine für die Heiz-WP zu schaffen - ist das so? (aktuell 10500kWh WW von 27500kWh insgesamt entspräche dann 38% fossiler Anteil). Der 65%-Anteil wäre dann uU nicht zu erreichen. Wie ist da die Sachlage? Also wenn, dann gleich sofort mit Biogas aus dem Tank, um die WP als Teil der Gesamtheizung überhaupt gefördert zu bekommen (??). Dann nochmal die eigentlichen Fragen, wie im Eröffnungs-Post beschrieben: wie seht Ihr die WW-Bereitung mit Biogas bezüglich meiner oben erwähnten Cons und Unklarheiten? Zitat von Oelwechsler  Pro's:... Con's:- ...keine Brennwerttechnik, 15 Jahre alt, Schornstein für Brennwerttechnik nicht ausgelegt (?) [irgendwann muss ja mal auf Brennwerttechnik erneuert werden]- ... zu teure Unterhaltung ... Wartungen beider Systeme Unklar:... - Preisentwicklung Bio-Flüssiggas - ....Heizkosten für die Mieter ...im Vergleich zu jetziger ... Gasheizung- ... Konsequenz für Energieausweis (Ziel: möglichst wertsteigernder Eintrag) - Fördermöglichkeit Umbau auf Biogas Und nochmal zurück zum DLE: wie schlägt sich eigentlich eine komplette WW-Bereitung mit DLE im Energiebedarf für den Energieausweis nieder?
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10.03.2025 19:23:49 |
Hallo, nochmal zu meinem Post bzgl Heizungsumstellung im MFH mit WP (nur Heizung) und Warmwasser mit (Bio-)Gas oder mglw mit DLE: Mal die technischen Belange außen vor - wie bewertet Ihr folgende Varianten bzgl Auswirkung auf Förderung und Energeausweis: Variante 1 - mit Zwischenschritt: WP für die Heizung und weiterhin fossiles Gas für nur Warmwasser: Verspiele ich damit die Förderung für die WP? - Stichwort 65% EE-Anteil. Wie wird der EE-Anteil hier ermittelt? (aus planerischen/zeitlichen Gründen käme die Umstellung für WW auf Bio-Gas (Tank) oder DLE erst später) Variante 2 - WP für die Heizung und Biogas (Tank) für WW in einem Schritt Variante 3 - WP für die Heizung und DLE in einem Schritt Hat die WW-Umstellung auf DLE einen negativen Einfluss auf die Heizungs-WP-Förderung? Schlagen sich die verschiedenen WW-Bereitungsvarianten im Energieausweis unterschiedlich nieder (z.B. in der Energieeffizienzklasse) ? Da dies ein Mietobjekt ist und möglicherweise auch später mal verkauft wird, sind mir die finanziellen Konsequenzen (Förderung, Wertermittlung) schon wichtig. Danke schon mal für Eure Kommentare.
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