Hallo zusammen,

kürzlich wurde unsere Lüftung (Buderus HRV176) im Neubau in Betrieb genommen.
Bei der Planung war uns, bzw. dem Planer, noch nicht bewusst, dass sich der Keller (Technikraum + 1 Abstellraum) schlecht lüften lässt und es hier, aktuell sicher noch durch die Baufeuchte, zu einer dauerhaft hohen Luftfeuchtigkeit kommt.

Um nicht langfristig einen Luftentfeuchter bemühen zu müssen, dachte ich mir, dass es sinnvoller wäre, die KWL noch um eine Zu- und Abluft zu ergänzen.
Die Verteiler hängen ohnehin schon im Technikraum und haben ausreichend Steckplätze frei, handwerklich wäre das mit DN75 Rundkanal eine Leichtigkeit, was ich mir auch selbst zutraue.

Herausforderungen sehe ich eher darin, die beiden neuen Stränge richtig zu drosseln, so dass die Verteilung im Rest vom Haus noch passt. Die Anlage wurde bei Inbetriebnahme mit einem Anemometer eingemessen.
Wenn ich meinen Heizi und Buderus mit einer Anpassung der Auslegung beauftrage, wird das sicher nicht billig, daher würde ich das gerne vermeiden. Die Kosten für ein Messgerät würde ich mir auch gerne sparen.

In der Lüftung kann ich den Nennvolumenstrom einstellen und die Lüfterdrehzahl der beiden Radiallüfter anzeigen lassen. Könnte man anhand dieser Einstellung und der Messgrößen die beiden zusätzlichen Leitungen richtig eindrosseln?

Meine Theorie:
- Wenn in den Verteilern der gleiche Druck vorherrscht, muss durch die einzelnen Leitungen auch der gleiche Volumenstrom strömen.
- Bei konstantem Druck müsste der Volumenstrom proportional zur Lüfterdrehzahl sein

Mal angenommen mein Nenn-Volumenstrom liegt bei 180 m^3/h und ich möchte 20 m^3/h für den Keller hinzufügen. Die Drehzahl liegt vorher bei 1500 rpm.
Dann müsste ich die neuen Leitungen theoretisch so eindrosseln, dass der Lüfter mit ca. 1666 rpm läuft, natürlich sowohl auf der Abluft- als auch auf der Zuluftseite.
Wenn ich den Nenn-Volumenstrom auf 200 m^3/h erhöhe ohne die zusätzlichen Auslässe, würde ich eine Drehzahl > 1666 rpm erwarten, da die Druckdifferenz im System steigt.

Was haltet ihr von der Idee? Kann das funktionieren?

Die Lüfterdrehzahl steigt jedoch nicht linear mit dem Volumenstrom sondern überproportional. Die richtige Drehzahl könnte man nur aus einem Diagramm des Ventilators herauslesen. Näherungsweise könnte man das so machen.

Man kann aber auch an der Grundlage beginnen. Ziel ist der richtige Volumenstrom für jeden Raum. Wenn du kein Volumenstrommessgerät ausleihen willst, dann nimmt man dazu ein CO2 Messgerät (z. B. aranet4) und regelt die Durchlässe so ein, dass der CO2 Wert unter 1000 ppm liegt, wenn der Raum standardmäßig belegt ist. Die Ablufträume werden nach Feuchte und Gerüchen eingestellt. Das ist ein Prozess, der über ein paar Tage gehen kann, wenn man die Werte aufzeichnet und über die App auslest.
Ein CO2 und Feuchtemessgerät sollte sowieso in jedem Haushalt vorhanden sein. Also kannst du das gleich sinnvoll verwenden und hast längerfristig die Gewissheit, dass die Lüftung gut funktioniert.

Wenn das Näherungsweise passen müsste, werde ich das erstmal so versuchen.
Vielleicht mache ich auch nur 10 m^3/h für den Keller. Es geht hier ja nur um den Feuchteschutz und nicht um Luftqualität. Die Änderung wird sicher < 10% sein.

Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren habe ich in jedem Raum, die zeichne ich mit Home Assistant auf. Einen CO2 Sensor habe ich bisher nicht, nur VOC in der Lüftung, die haben sich jetzt nach knapp einer Woche Betrieb der Lüftung auf gute Werte eingependelt (600-800, wenn nicht gerade geduscht oder gekocht wurde).
Natürlich kann die Lüftung nicht raumweise messen, daher werde ich die Anschaffung des Gerätes mal mittelfristig in Betracht ziehen.

Danke.