Hallo zusammen,

ich bin etwas überfordert mit der aktuellen Gesetzeslage bzgl. erneuerbarer Energie/Gasheizung in Baden-Württemberg.
In Baden-Württemberg gilt wohl das EWärmeG.

Was genau bedeutet das für eine im Jahr 2011 in einem Bestandsgebäude modernisierte Gasheizung?

Welche Vorgaben müssen erfüllt werden?

Vielen Dank für eure Unterstützung.

Was ist denn der Plan?
Gasheizung ersetzen oder weiterlaufen lassen?
Letzteres ist kein Problem da vor 2015 eingebaut.

Ab 2015 war in BaWü dann 10% EE Anteil Pflicht und ging dann auf 15% hoch.
Das heißt wenn du jetzt eine neue Gasheizung einbauen willst Alibi Solarthermie aufs Dach, Biogastarif bzw. kann man auch andere Ausgleichsmaßnahmen durchführen die den Energieverbrauch senken.
Oder wenn möglich prüfen ob eine Wärmepumpe geht, ich hatte seinerzeit (2015) Pellet eingebaut und würde das mit dem Wissen von heute nicht mehr machen.

Das bedeutet erst einmal nichts. Alles läuft so weiter, wie es bisher gelaufen ist

Über eines sollte man sich allerdings im Klaren sein, die werden die Preise in die Höhe treiben. Und genau da liegt der Knackpunkt, weil das Heizen irgendwann nicht mehr bezahlbar sein wird. Das betrifft alle Heizungen, die mit herkömmlichen Energieträgern betrieben werden.
Haltet erst einmal fest an dieser Heizung, weil niemand weiß, wo genau der Weg hingehen wird? Eine Alternative wird es ohnehin nicht geben.
Vielleicht endet dieser Schwachsinn eines Tages und dann kann man mal wieder langfristig planen. Das ist leider im Moment nicht möglich.

Du kannst die Heizung erst mal so lassen wie sie ist - für lange Zeit

Zu den Energiekosten:

Hier schreiben ja meist Häuslebauer und -besitzer
Aber der Großtell der deutschen Bevölkerung wohnt in Mietwohnungen
Die Mieter haben keinen Einfluss auf die installierte Heizungstechnik, sei es Öl, Gas, Wärmepumpe,...

die Regierung wird so schnell nicht zulassen das gerade diese Mieter sich wegen der Heizkosten nichts mehr zu essen kaufen können oder im kalten sitzen müssen
In meinen Augen sind die evtl. zukünftig stark steigenden Preise Panikmache, mehr nicht

Es wird alle vier Jahre neu gewählt. Da nicht die Vernunft regiert sondern beiliebige Wahlversprechen gegen alle Vernunft verbreitet werden, kann der Planungshorizont leider immer nur max. vier Jahre reichen.
Selbst bei einem langfristig angelegten Gesetz wie dem GEG tun diejenigen, die es auf den Weg gebracht haben, so, als ob es abgeschafft gehört. Wohlwissend, dass derartige Gesetze auf Langfristigkeit gebaut sind - allein schon wegen der daran hängenden Investitionen, die 15 bis 25 Jahre Bestand haben werden.
So bleibt das langfristige Planen an der Vernunft des einzelnen Bürgers hängen. Und da hilft die einfache Logik, dass es ziemlich klug ist, für eine Energieeinheit Input vier Energieeinheiten Output zu bekommen.
Jedem Supermarkt würden die Türen eingerannt werden, wenn es ein Angebot gäbe, dass man für den gleichen Input die vierfache Warenmenge bekäme. Wenn es dann aber um's Heizen geht, sind "alle" zufrieden, wenn man für den Input so um die 80% Output bekommen und der Rest unverwertbar ist.

gutes Beispiel mit dem Supermarkt - aber Du rechnest hier in kWh

Der Bürger bezahlt aber seine Heizkosten wohl meist eher in €

Ich habe hier eine WP - wegen dem sauteuren Gas au dem Gastank, und aus Spieltrieb /Neugierde

Hätte ich eine Ölheizung - fraglich ob die WP die letzten 3 Jahre Sinn gemacht hätte

Ich musste als WP-Besitzern schon vielen zustimmen das eine Umrüstung auf WP aktuell wenig Sinn macht

Wenn man es nicht selber machen kann, abzüglich Förderung immer noch 25k auf den Tisch lege soll - dafür kann man sehr lange heizen

Ja - ich weiß, dass der Vergleich (etwas) hinkt wegen der unterschiedlichen Preise für die Energieeinheit bei Strom und bei Gas/Öl/Holz.

Ich habe jedoch immer wieder den Eindruck, dass noch wenig verinnerlicht wurde, dass bei der WP-Heizung ein vorwiegender Anteil der Heizenergie "für lau" aus der Umgebung kommt und dass man selbst erheblich dazu beitragen kann, diesen Anteil zu steigern. Dazu kommt ja noch, dass auf Dauer weniger Energie eingekauft werden muss, weil der Anteil "für lau" immer kostenlos bleiben wird.
Ich selbst halte die Wahrscheinlichkeit für groß, dass der Feuer-Energiepreis sich dem Strompreis nähern wird und es hier auf keinen Fall bei einem Verhältnis 1:3 bleiben wird.
Daher konnte ich mir den Supermarkt-Vergleich dann doch nicht verkneifen.
(Etwas: Sorry ...)

Gute Nacht!

ich hoffe es eher umgekehrt - der Strompreis wird sich dem Feuer-Energiepreis nähern

In einer durchschnittlichen 3Zimmer-Wohnung ohne Hanfplantage und ohne Bitminer machen die Heizkosten ca. 80% der Energiekosten aus

Es wird sicher nie so weit kommen das Oma Erna, 80 Jahre alt, 50 Jahre in der Bäckerei gearbeitet, 1300€ Rente, statt 300€ jetzt plötzlich 900€ Energiekosten im Monat aufbringen muss

Aber sollte der Strom 2/3 billiger werden, ich würde mich freuen, und es wäre für viele ein Anreiz

merkwürdigerweise funktioniert es in Frankreich

Wie kommen die 2/3 zustande? Ich wäre über 1/3 Nachlass schon froh ...

I'm Frankreich funktioniert was Strom betrifft eher wenig. Sie Preise werden künstlich klein gehalten. Jeder Versuch das zu ändern erzeugt sofort schlimme Streiks.

Also liefert die edf weiter günstigen Strom und macht weitere Milliarden miese.

Durch diese vielen Schulden ist kein Geld da endlich von den uralten AKW wegzukommen.

Die in 2011 installierte/modernisierte Gasheizung soll ohne Änderungen so weiterlaufen.

Welcher Biogasanteil ist aktuell nötig?
Gar keiner, 10% oder 15%?
Andere Optionen für erneuerbare Energieerzeugung stehen momentan nicht in Betracht.

Bisher hat mich übrigens noch nie jemand danach gefragt... ;)

Vielen Dank.

Also kleine Korrektur Frankreich, alle alten und die neuen AKW funktionieren gut. Der Marktpreis für elektrische Energie ist in Europa im letzten Jahr niedriger gewesen. Frankreich ist glücklich grosse Mengen Atomenergie Strom jetzt nach Deutschland liefern zu dürfen, damit unser Netz stabil bleibt. Die Bilanz der EDF in 2024 ist sehr gut:

2024 performane boosted by the substantial rise in nuclear and hydro output
Electricity output: 520TWh (+41.3 for nuclear in France and +12.7TWh for hydropower)
Sales: €118.7 bn
EBITDA: €36.5 bn
EBIT: €18.3 bn
Net income - Group share: €11.4 bn
Net Financial Debt: €54.3 bn - NFD / EBITDA: 1.49x
Adjusted Economic Debt: €87.6 bn - AED / adjusted EBITDA: 2.73x


WalterMB

Die in 2011 installierte/modernisierte Gasheizung soll ohne Änderungen so weiterlaufen.

Welcher Biogasanteil ist aktuell nötig?
Gar keiner, 10% oder 15%?
Andere Optionen für erneuerbare Energieerzeugung stehen momentan nicht in Betracht.

Bisher hat mich übrigens noch nie jemand danach gefragt... ;)

Vielen Dank.

Da habe ich mich wohl vertan, die 10% Regel galt bereits ab 2010 und wurde 2015 auf 15% erhöht.

Anbei der Link
Baden Württemberg EE Flyer

Also bräuchts wohl 10%, mich hat bisher auch keiner gefragt, ist aber auch sehr schlecht gemacht.
Ich hatte mir vom Heizungsbauer damals für die Pelletanlage den Vordruck EE Nachweis erstellen lassen und beim Landratsamt nachgehakt wer das bekommt und denen das zugemailt. So holprig wie das lief war ich vermutlich fast der Einzige im Landkreis der den Nachweis versendet hat.

Im Prinzip muss man die Rechnungen der letzten 7 Jahre aufbewahren um auf Nachfrage den Nachweis belegen zu können das man z.B. einen Biogastarif hat.

Wieso sauteures Gas aus Gastank?
Bei uns ist das Flüssiggas die billigste Variante zu heizen und selbst in der letzten Energiekrise ist das kaum teurer geworden. Ich habs letzte Jahr 60 Cent brutto / Liter bezahlt.

Die 25.000€ Eigenanteil in deiner Wärmepumpenkonstellation machen die Sache finanziell erst dann interessant, wenn die bestehende Heizung erneuert werden muss.
Je nach dem wie es im Heizungskeller dann so alles beisammen ist, geht das halt dann von bis. Ne Gasknallbüchse 1:1 getauscht ist man manchmal mit 8 Mille durch, wenn aber alles andere auch Schrott ist und neu muss, dann ist man schnell bei 14, 16.000€ und ne Ölbrennwertheizung kommt da auch ganz schnell in die Regionen und auch deutlich darüber und dann ist der Aufpreis zur geförderten Wärmepumpe nicht mehr hoch. Wenn überhaupt noch einer da ist.

Ich hab auch nen Miettank mit entsprechender Lieferantenbindung.
Trotzdem sind die Gaspreise sehr günstig.