Kann mir jemand sagen wie weit die neue Generation Altherma 4 Wärmepumpe runtermodulieren kann? Ich hab bereits ein Angebot bekommen und meine Heizlast über die SHK Seite selbst durchgeführt. Heraus kamen 12,5kW Heizlast. Natürlich würde die Heizungsfirma dies nochmals nachprüfen und selbst nochmals berechnen.

Die Berechnungen sind leider völliger Müll!



Ich muss mich immer wieder mit Heizungsbauern herumärgern, die meinen Kunden massiv zu große WPs anbieten, weil die formalistische Heizlast auch viel zu groß gerechnet wurde.

Die "Heizlastberechnung" muss man selber tunen, um mit dem berechneten Wert möglichst nahe an den gemessenen Wert zu kommen (und nur der zählt für eine verünftige Auslegung).

Erst damit kann und sollte man an den Heizungsbauer herantreten, um eine wirklich passende WP zu bekommen.

Die Altherma 4 wird, wie jede andere vernünftige Wärmepumpe, die es nicht auf einen Kompressorschaden auslegt 1:4 modulieren.

Bei 12 KW also Mindestleistung von 3 KW, aber Richtung Heizgrenze wird das leider deutlich mehr, locker > 4 KW.

Somit ist eine qualifizierte Dimensionierung und an der WP tief eingestellte Heizgrenze viel wichtiger, als auf den Modulationsgrad zu schielen!

Über Einschränkung der Heizzeiten muss man den Rest richten, hoffentlich FBH und keine Radiatoren.

Gruß
Dipl.-Ing. Anlagentechnik
Frank-Rolf Roth
www.waermepumpendoktor.com
(Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung)
Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
So wird’s gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=JqPpRR6vQl4

Guck‘ mal hier:

https://www.haustechnikdialog.de/Daikin-Altherma-4

Die untere Modulationsgrenze ist bei baugleichen Modellen identisch, unabhängig von der Maximalleistung.

Gruß Karl

Das Haus hat eine Fläche von 300qm und wird im Ersgeschoss überwiegend mit FBH beheizt. Im Büro, einem Ankleidezimmer und im Schlafzimmer befinden sich normale Heizkörper wobei im Schlafzimmer dieser durch einen 2000x600x33 ausgetauscht wird. In diesem Raum sind es durchgehend 22 Grad. Im Untergeschoss befinden sich in jedem Raum Heizkörper ( 5 Stück ). Alle Räume im Haus werden geheizt und haben um die 21,5 Grad Raumtemperatur. Die spezifische Heizlast liegt bei 36W pro m2 Raumgrösse.

Das Haus ist von 2001, mit 15kW Solaranlage, 40kW Batteriespeicher und zwei 5qm Solarthermie Kollektoren.

Der Jahresverbrauch liegt bei 24000kW Gas.

Es soll eine DAIKIN Altherma 4 mit 500l Speicher werden. Die Anlage kostet abzüglich Förderung ca 14000 Euro.

36W/m2 (natürlich im Durchschnitt) ist prima! :-)

Im Schlafzimmer ein solches Radiatorenmonster zu installieren, klingt kurios für mich, da das Schlafzimmer üblicherweise der Raum mit dem geringsten Temperaturanspruch (16-18°C) ist.

Der Hauptaufenthaltsraum = Wohnzimmer ist der Master, den es in erster Linie zu betrachten gilt. Enthitzen die dortigen Heizkörper wunschgemäß und bekommen sie hinreichend Massenstrom? (ohne Massenstrom nützt auch ein zehnmal so großer Heizkörper nichts)

Bäder sind auch sehr wichtig, danach die Küche, Kinderzimmer und Büro, zuletzt die Flure...




Gruß
Dipl.-Ing. Anlagentechnik
Frank-Rolf Roth
www.waermepumpendoktor.com
(Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung)
Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
So wird’s gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=JqPpRR6vQl4

Ja mit dem Schlafzimmer hört sich kurios an das stimmt. Die Frau hat im Schlafzimmer durchgehend 22 Grad und möchte auch so schlafen. Um die Vorlauftemperatur noch weiter runterzufahren muss dort halt ein größerer HK hin. Im Schnitt sind es im Wohnzimmer im Winter durch FBH immer 22,5 Grad sowie in allen anderen Räumen in EG. Im Keller zwischen 21,5-22°. Das Bad hat auch FBH mit 23°.
Habe Hocheffizienzpumpen für jeden Kreis.
Durch momentan noch thermischen Abgleich den letzten Winter und voll aufgetreten Heizkörperventill hatte ich folgende Einstellungen.

Heizkennlinien Buderus Gasbrennwert Therme eingestellt auf 12KW. ( Brennwertgerät mit 24kW)
Heizkörper Kreislauf:
10°->40° / 0°->46°/ -10°->50°
Fussboden Kreislauf:
10°->30°/ 0°->31°/ -10°->35°

- Vorlauf HK 46° Steuerung (Heizkurve)
- Vorlauf HK 31° Steuerung (Heizkurve)
- Manometer HK VL 50° RL 41° (Pumpe konstant auf Stufe 2 -> Durchfluss 0,3 Kubikmeter/h
- Manometer FBK VL 31° RL 28° (Pumpe konstant auf Stufe 3 -> Durchfluss 0,9 Kubikmeter/h)

Heizung lief konstant durch ohne zu takten. Das war um die 0° AT im Februar.

Ich hab mir Sensoren an die Kupferrohre angebracht um die Werte über einen ESP8266 Sensor und Home Assistant auslesen zu können. Über Grafana (Visualisierung) sieht man dann schön ob die Heizung taktet oder ob sie die ganze Zeit durchläuft.