Hallo,

ich stehe am Beginn meines Bauprojekts und werde mit einem Architekten bauen.
Dabei stellt sich mir nun die Frage, wer denn die Gewerke (nicht nur PV) planen sollte.
Zur Wahl stehen ja der Handwerker zusammen mit dem Hersteller oder ein unabhängiger Planer.
Bei Handwerker + Hersteller hat man sicher eine passende Umsetzung mit den Geräten des bestimmten Herstellers.
Bei einem unabhängigen Planer sehe ich den Vorteil, dass alle Optionen (also nicht nur was der Hersteller verkaufen will) berücksichtigt werden und dass man bei der Auslegung auch flexibler ist, da man auch Produkte unterschiedlicher Firmen kombinieren könnte.

Ich möchte auf jeden Fall am Ende ein optimal auf meine Bedürfnisse abgestimmtes Gewerk.

Die Gewerke die ich hier speziell im Fokus habe, sind:
- Photovoltaik (inkl. Wechslerichter, Speicher, etc.) - Mögliche "Planer": Elektriker, spezielle PV-Firma,...
- Heizung (FBH, Wärmepumpe) - Mögliche "Planer": Hersteller, Heizungsbauer, Kältebauer, Planungsbüro
- Klimaanlage - Mögliche "Planer": Hersteller, Heizungsbauer, Kältebauer, Planungsbüro
- Zentrale Lüftungsanlage - Mögliche "Planer": Lüftungsplaner, Heizungsbauer, Lüftungsbauer, Hersteller
- Druckluft-Leitungen (da gibt es ja auch einige Punkte zu beachten): Wer macht dies typisch?

Wie sollte ich am besten vorgehen bzw. wer sollte die einzelnen Gewerke im Detail planen?
Sind separate Planer unterm Strich viel teurer?

Vielen lieben Dank,

Thomas

Beim Doppelpost erwischt ;-)

Ich hab schon im anderen Forum geantwortet.....

Handwerker planen genauso wenig wie Hersteller.
Der Handwerker rennt zum GH, dort sitzen dann die Regionalvertreter und suchen dir ein gewinnoptimiertes Standardschema raus.

Mach auf keinen Fall den Fehler und vertraue auf Nicht-Planung. Das geht einfach viel zu oft in die Hose, denn wenn zwei Menschen das gleich denken, meinen sie noch lange nicht das selbe... Im Jahr 2025 ist eine 3D Ausführungsplanung unbedingt sinnvoll, da Material- und Lohnkosten für Anpassungen auf dem Bau schnell das Budget sprengen.

Beauftrage ein gutes TGA Büro, die sollen auf Basis der digitalen Pläne des Architekten die Lage der Gebäudeinfrastruktur durchplanen und optimieren.
Damit ist ein reibungsloser Bauablauf viel wahrscheinlicher, als wenn sich die Gewerke gegenseitig den Platz verbauen, den der Architekt im Technikraum nicht vorgesehen hat.

Ein PV Belegungsplan kann auch ein Solarteur mit gängiger Software anlegen. Da sollte man mit verschiedenen Modulgrößen spielen. Die 2 m² Begrenzung ist in den meisten Bundesländern aufgehoben, es gibt neue Spielräume. Dach unbedingt voll belegen, erst danach Batteriespeicher angehen. Kein Geld in teure Technik und Marken investieren, der Markt ist sehr schnelllebig.

Alles rund um Heizung und Rohre kannst du bei Heckmann beauftragen.

Lüftung eventuell mal Leitwolf anfragen.

Es gibt sicherlich auch fähige TGA Planer in deiner Umgebung - aber die kennen wir hier natürlich nicht. Ergo die Empfehlung für bekannte Planer, die auch über Distanz erfolgreich arbeiten.

Druckluft für hobbymäßige Verwendung bis 10 bar kann der Installateur einfach in Aluverbundrohr mitlegen. Das ist korrosionsfrei und kann fittingreduziert gebogen werden.

Die Frage ist dabei, wie gut dein Architekt sich damit auskennt.

Wahrscheinlich planst du das entweder selbst, oder lässt das einen externen Planer machen.

Das der Planer "Produkte unterschiedlicher Firmen" planen kann, ist nur theoretisch möglich, denn in der Praxis verbauen die Handwerker das, was sie immer verbauen. Anders macht das keinen Sinn. Die Installationsfirmen müssen sich ja mit dem Produkt / Material auskennen.

Ich würde die Klimaanlage vom Kältetechniker Planen und ausführen lassen, die PV Anlage mit dem Dachdecker und Elektriker zusammen abstimmen und die Heizungs- & Lüftungsanlage mit dem Heizungsbauer.

Ansonsten ist bei und der Heizungsbauer aber auch fachlich in der Lage, ein Gesamtkonzept zu planen und die einzelnen Gewerke zu Kooridinieren. Das heist, man kann bei unserem Heizungsbauer das ganze Thema von Wärmeplanung, über Lüftung, PV, etc. qualifiziert abgeben.

Druckluft kommt auf den Anspruch drauf an. Bei uns arbeiten die Heizungsbauer alle mit Viega Sanpress und da ist die normale Wasserverrohrung von Viega für "Ölarme" Druckluft zugelassen und für "Ölhaltige Druckluft" die Gasfittinge. Von daher machen bei uns die Druckluftinstallationen die Heizungsbauer mit.