Liebes Forum,

in meinem Altbau soll eine zentrale KWL eingebaut werden.

Das Gerät soll im Keller platziert werden. Die Fortluft könnte durch einen ungenutzten Schornstein nach oben geführt werden, der im ungedämmten Spitzboden (Kaltdach) über der obersten gedämmten Geschossdecke endet. Auf dem Weg nach oben führt der Weg durch zwei beheizte Etagen.

Die Idee ist nun, in den alten Schornstein 160er Wickelfalzrohre zu stellen und dann über eine Steildachhaube durch das Dach nach außen zu gehen. Lediglich das letzte Stück im kalten Spitzboden soll gedämmt werden.

Ist das so für umsetzbar?

Muss ich ggf. komplett gedämmte Rohre für die Fortluft verwenden, obwohl der Schornstein durch beheizte Etagen führt?

Danke für Eure Unterstützung.

Viele Grüße,
Uwe

Die Fortluft ist im Winter sehr kalt (annähernd Außentemperatur), deshalb sollten gedämmte Rohre gerade in Höhe der beheizten Etagen verwendet werden. Auf dem kalten Dachboden wäre es nicht so wichtig.

An der Außenseite der Wickelfalzrohre könnte sich Kondensat bilden und runtertropfen. Die Menge hängt davon ab, wieviel Luft um das Rohr herum strömt und wie feucht sie ist.

Einen gewissen Wärmeverlust wird es auch geben, aber ob gedämmte 160er Rohre im Schornstein zu verlegen sind, wage ich zu bezweifeln.

Gibt es keinen kürzeren Weg aus dem Keller nach draußen?

Hallo bricolaje,

vielen Dank für Deine Hinweise.

Der freie Schornstein ist leider die einzige noch verbliebene Möglichkeit, die Fortluft nach außen zu bekommen. Der Schronstein ist innen ca. 20cm*20cm; ein 160 Rohhr sollte reinpassen, zumidest ohne umfangreiche Dämmung.

Wenn ich Dich richtig verstehe, muss ich verhindern, dass sich vor allem bei niedriger Außentenperatur außen am Rohr Kondenswasser bildet.

Ich sehe folgende Möglichkeiten:
Den Schornstein könnte ich vielleicht oben und unten abdichten, so dass keine feuchte Luft hinein kommt (?)
Oder der Schornstein muss mit einem geeigneten Dämmaterial aufgefüllt werden. Welches Material wäre geeignet?

Am sinnvollsten wäre es sicher, wenn ich ein halbwegs gedämmtes Rohr reinbringen würde. Ich befürchte aber, dass der Schornstein nicht überall wirklich ganze 20cm*20cm Platz bietet, um zumindet ein Rohr mit 15cm Dämmung rein zu bekommen.

Ich freue mich auf weitere Hinweise.

Viele Grüße,
Uwe

Wo kommt denn die Zuluft her? Evtl einfach im kalten Spitzbogen den Wärmeaustausch vornehmen?

Da sind dich hoffentlich mal wieder selber gemachte Einschränkungen am Werk.

Das nur viele Meter durch den Schornstein gehen kann ich nicht glauben.

Selbst ein Reihen Mittel Haus hat zwei aussen Wände.

Erkläre bitte mal wieso es nur so geht. Bonusfrage wäre wo due Zuluft herkommen soll?

Hallo godek,

ich schließe gar nicht aus, dass ich vielleicht "selber gemachten Einschränkungen" unteliege;-)

Der Keller ist inzwischen ziemlich verbaut mit mehreren Rohrtrassen, Türstürzen u.ä.

Auf der Ostseite steht das Nachbarhaus, auf der Südseite ist der Keller komplett unter der Erde (Gartenseite), Richtung Westen wären mehrere Räume zu durchqueren (Weg mehr als 10 m); die Nordseite guckt ca. 1.50 m aus dem Boden - dort würde ich die Frischluft herholen (Weg ca. 7m). Ein zweites dickes Rohr bekomme ich in dieser Richtung nicht mehr unter.

Mir bleibt wohl nur der Weg nach oben durch den Schornstein:-(
Hierfür müsste ich knapp 6 m durch den Schornstein und dann noch ca. 1,5 m durch den Spitzboden bis durch das Dach.

Ich hätte gerne eine Fachfirma beauftragt, aber in unserer sehr ländlichen Region gibt es nur ganz wenige Firmen dieser Art. Zwei davon haben mir direkt abgraten, in meine alten Hütte eine zentrale KWL einzubauen, vor allem wegen des Aufwandes in der Wohnung. Hierfür habe ich inzwischen - auch mit Hilfe des Forms - eine brauchbare Lösung gefunden.

Ist denn meine Idee der Fortluft durch den Schronstein völlig abwegig?

Viele Grüße,
Uwe

Südseite klingt dich nicht so unmöglich.
Aber ich bin kein Anlagenbauer.

Wenn keine andere Möglichkeit vorhanden ist, sollte wenigstens ein gedämmtes Rohr verwendet werden, statt Wickelfalz. Im Netz habe ich verschiedene gefunden. Hier ein Beispiel: Dämmrohr

Damit sollte es keine Probleme mit Kondensat geben.
Ich hatte an meiner Anlage ähnliche Rohre gehabt und die Verbindungsmuffen waren aus sehr dünnem Kunststoff. Vielleicht passen die auch mit rein. Immer größtmöglichen Durchmesser wählen, damit die Anlage wenig Strom braucht.

Persönlich würde ich auf keinen Fall auf eine Lüftungsanlage verzichten wollen, nur weil die Installation etwas schwieriger ist. Hab bei mir sogar in einer Wohnung eine eingebaut, unter wesentlich schwierigeren Bedingungen.

So, nachdem wir nun das Thema Dämmung geklärt haben, was sagt denn die Anleitung zur maximalen Länge von Luftführung auf der Ausblasseite und nicht vergessen KEINE 90° Bögen und den Druckverlust beachten...

Hallo bricolaje,



Vielen Dank für Deine Hinweise.
Ich plane bei berechneten 170 m³/h mit 160er-Rohren; Falls es im Schornstein mit gedämmten Rohren eng werden sollte, würde ich notfalls 150er gedämmte Rohre nehmen.

Dein letzter Absatz beschreibt genau meine Situation:
Es wird sicher nicht perfekt, wie fast alles in einem alten Haus, aber ich will nicht auf die KWL verzichten.

Viele Grüße,
Uwe

Hallo Effizient



gute Frage. In der Anleitung zum Gerät MAICO WS320 habe ich spontan nichts zur maximalen Länge gefunden. Das werde ich mir in den nächsten Tagen noch anschauen.

90° Bögen habe ich bislang nicht vorgesehen, allerdings wird es zwei T-Stücke im 160er Rohr geben mit 125er Abgang in Erdgeschoss. Sicher nicht optimal.

Viele Grüße,
Uwe

Immerhin kann man sich auf diesem Weg den eigentlich obligatorisch Schalldämpfer auf dem Weg nach draussen zur Schonung der Nachbarn sparen