Zitat von
TMY2025 
Danke nochmal für die Gedanken zum BWS.
Ich habe das als Eventualposition mitaufnehmen lassen.
Angeboten wurde jetzt dieses Model: ELSXB12P50E mit 500l, welches mir zu groß erscheint. Wir haben aktuell 200l und mit dem TWS wären wir auf 300l gegangen.
Folgende Fragen dazu:
1. Passt dieses Model und gibt es das auch kleiner?
2. Hat das Gerät einen separaten Heizstab
3. Gibt es Anforderungen an die Qualität des zugeführten
Wassers? Ich habe den Bambini zum enthärten aufnehmen lassen, wohl gerade wegen des TWS. Kann ich mir das sparen oder ist das trotzdem notwendig?
[...]
Moin TMY2025,
zu1: Das Modell ist die
Bivalent-Modellvariante (erkennbar am Buchstaben "B").
Jetzt ein kurzer Ausflug in die Begrifflichkeiten: Bivalent bedeutet grundsätzlich: es ist eine weitere Heizschlange verbaut, an die man z.B. eine Solarthermie oder eine foss. Heizung oder eine Wassertasche des
Kaminofens anschließen kann. Der WP -
Regler übernimmt die
Steuerung bzgl. der Zuschaltung des 2. Wärmeerzeugers,
der Wärme mit einem anderen Primärenergieträger (Holz, Gas, Öl solare Wärme...) erzeugen kann. Würde der zweite Wärmeerzeuger wie die WP ebenfalls mit Strom betrieben, nennt man das
monoenergetisch.
Man kann z.B. im WP-Regler definieren, ob ein Parallelbetrieb erfolgen darf oder ob die Verdichterkreis ausgehen soll. Man kann z.B. auch definieren, ab welcher AT das passieren darf und man kann definieren, ob die so übertragene Wärme zum WW-Machen oder Heizen oder für beides verwendet werden darf. Es gibt noch mehr Möglichkeiten der Parametrierung. Als ich meine Solarthermie-Anlage angeschlossen hatte, konnte mein Solarregler auch umgekehrt die Abschaltung des Verdichterkreises triggern, sodass der WP-Regler über die zugeführte Wärme das Haus beheizte. Die STA ist nun kaputt. Reparatur lohnt nicht, weil die STA mir tatsächlich nur ca. 30 €/a Strom sparte - sehr ernüchternd, als ich das nachgerechnet hatte. ich hab 2x nachgerechnet...Es liegt nicht an der STa, es liegt an uns mit unserem geringen WW-Bedarf.
Nun zur eigentlichen Frage:Das 500 L-Modell ist für Familien ab 3 Personen das richtige; meine Frau und ich kommen mit dem 300er gut zurecht, das damit die mögliche Alternative ist, die es auch in der "B"-Version gibt. Das 300L-Modell ist grenzwertig für unsere große
Badewanne mit mehr als etwa 220 L. Duschen ist für 3 Personen hintereinander gar kein Problem.
Hygienespeicher wie die ECH2O-Variante müssen gößer als das klass. WW-Fass sein, weil sie auf niedrigerem
Temperaturniveau arbeiten können.
Für die Mathematiker unter uns: die gespeicherte
nutzbare Wärme ergibt sich immer aus der Differenz der gewünschten WW-Temperatur im Hanhnauslauf (Beispiel Badewanne: 38°) zu der Speichertemperatur. Bei uns ist die vorm Duschen 48° und wir haben den 300L = 0,3 m³-Speicher.
nutzbare Wärmemenge = 1,163 x 0,3 m³ x (48 - 38°) = 3,5 kWh
ein WW-Fass mit
200 L und
53° hätte demzufolge ebenfalls 3,5 Wh.
der 500 L - ECH2O-Speicher hat: 1,163 x 0,5 x (48 - 38) = 5,8 kWh
-> der Vorteil beim WP-Betrieb ist, dass
1.
die WP für ein Aufheizen des Wassers auf 48° deutlich weniger Strom braucht als beim Aufheizen auf 53°. Kann man sich bildlich so vorstellen, dass die WP so wie ein Fahrstuhl funktioniert, der Wärme der Außenluft entzieht (niedriges Temperaturniveau) und wie den Fahrstuhlkorb auf ein höheres Niveau anhebt - z.B. die VLT im heizkris oder die Speichertemperatur für WW. Dafür wird der Strom gebraucht. Je höher hinauf, desto mehr Strom.
2.
niedrigere Speichertemperatur im ECH2O-Speicher bedeutet auch weniger Wärmeverluste durch die
Isolierung von Speicher und Rohrleitungen. Der Abstrahlverlust durch die Isolierung wird u.a. bestimmt von der Differenz Kellertemperatur zu Speichertemperatur. Mein ECH2O verliert bei 60° (Aufladung per Solarthermie) über die Nacht 6° an den Keller, bei 48° (Aufladung per WP) sind es nur noch 2°.
Ich erkläre das so umfänglich, weil man bei WP und WW eben umdenken muss. Die Ladung unseres 300 L-Speichers von 38° auf 48° braucht etwa 35 Minuten. Nicht, dass Fossile da besser wären: auch sie haben bescheidene Wirkungsgrade von etwa 50% beim klass. WW-Fass. Liegt daran, dass sie für WW-Bereitung auf Vollleistung und 75° gehen - das bedeutet rasche Aufheizung, aber auch
Abgasverluste ohne Ende. Merkt nur keiner.
zu 2.:Das ECH2O-Gerät hat einen el. Durchlauferhitzer mit 9 kW in 3 Stufen zu je 3 kW zuschaltbar als Option, den Du immer buchen solltest. Der ist die monoenergetische Version für den Fall, dass der Verdichter nicht genug Leistung liefert (bei "sibirischer Kälte") oder es ein techn. Problem mit dem Außengerät gibt. Dann musst Du nämlich nicht frieren. Fällt Deine Ölheizung heute aus und es wäre Winter, müsstest Du es.
Über die
Smart Grid Funktion im WP-Regler ist die WP triggerbar, wenn PV-Überschuß da ist. Dann kann sie mit dem PV-Strom entweder den Speicher nachladen (Sommer + Winter) und/oder auch den Speicher fürs Heizen laden, solange eben PV-Überschuß da ist oder die von Dir definierte max. Temperatur im Speicher erreicht ist: dann heizt sie mit dieser Wärme bis der Speicher auf eine von Dir festgelegte Temperatur abgefallen ist und das Spiel beginnt vonm vorn. Hier hat der 500L-Speicher klare Vorteile, weil er das 1,4-fache an Wärme wie der 300 L-Speicher bunkern kan. Daikin nennt das "intelligentes Speichermanagement".
zu 3:Der Bambini ist sinnvoll für die
Entkalkung des Heizkreiswassers, wenn der Heizkreis nach Einbau neu gefüllt oder im verlauf des WP-Lebens immer wieder nachgefüllt wird. Kalk hat die blöde Eigenschaft, dass er bei steigenden Temperaturen weniger löslich ist und sich daher abscheidet - vorzugsweise an den heißesten Stellen.
Und die heißeste Stelle ist in einem Heizkreissystem mit WP
IMMER der Plattenwärmetauscher (PWT), wo das Kältemittel seine Wärme ans Heizkreiswasser abgibt. Dieser PWT hat für möglichst guten Wärmeübergang möglichst schmale Kanäle zwischen den Platten mit großer Oberfläche (sehen aus wie Waffeleisen)...
Im ECH2O-Speicher selbst sind dagegen 300 L oder 500 L
Totwasser, denn das ist ein atmosphärischer d.h. druckloser Speicher - kurz: ein Plastikpott mit Belüftung über den Überlauf und Nachfüllöffnung. Er wird über eine 1"-Edelstahlwellrohrschlange mit AD 35mm beheizt, die von Heizkreiswasser durchströmt wird. Der aus dieser Wassermenge beim erstmaligen Aufheizen im Speicher ausfallende Kalk ist mengenmäßig soooo vernachlässigbar....
Anders ist es natürlich auf der WW-Schlangenseite (ebenfalls 1" Edelstahlwellrohr): die wird ja von TW durchströmt, das sich beim Durchfließen erwärmt. Je heißer der Speicher, umso mehr Kalk fällt aus. Gott sei Dank haben Edelstahlwellrohrschlangen die Eigenschaft, dass sie von den Druckstößen durch Öffen und Schließen der Mischerarmaturen an den Wasserhähnen immer ein wenig geschüttelt werden und so die mikrodünnen Kalkflitterchen gelöst und ausgespült werden.
Hier ist der 3. Vorteil des ECH2O-Speichers: er wird mit niedrigerer Speichertemp. als das klass. WW-Fass betrieben = weniger Kalkausfall aus dem TW.
Gruß - Eddi
PS: noch was zu der Buderus aus meiner bisherigen Erfahrung mit den Niederlassungen und den Erfahrungen hier aus dem Forum (wir planten konkret im WP-Projekt meiner Schwägerin, eine Buderus einzubauen):
1. relativ preiswert und ansprechendes Design
2. leise (war wichtig wg. empfindl. Tochter, die bei off.
Fenster schläft)
3. Verdichter zugekauft - Daikin produziert selbst (hier in Europa)
4. haufenweise Probleme mit dem Regler: Abtaufunktionen, schlechte Informationen etc.
5. anhaltende Probleme mit der Regelersoftware - alte Fehler tauchen wieder auf etc.
6. Buderus läßt keine externen WW-Speicher zu - nur das Eigenprodukt ist ok (eigene Erfahrung mit einem TWS-Speicher!)
7. techn. Kundendienst wenig zuverlässig
8. Buderus duldet keine Direktanbindung von WP an FBH oder HK-Kreise. Es werden immer Trennpuffer oder Stichpuffer zwischengeschaltet. Die Innengeräte TP70 und der Tower haben Stichpuffer im Leib...
Wir bauen im Projekt jetzt eine ebenso leise Daikin Altherma 4 in Direktanbindung ein; 300 L ECH2O, da der 500er nicht durch die Kellertür geschweige und enge Treppe mit zwei 90° Bögen passt. Wir hatten den Heizkreis des Hauses in der letzten Heizsaison genau bzgl. seiner Leistung und seines Verhaltens (Rauschen) vermessen. Ergebnis: 20L/min gingen mit einer
Pumpe bei Maximalleistung und 4,5 m Förderhöhe geräuschlos durch. Im Abtaufall fordert Daikin 22 L/min. Die werden im Abtaufall in jedem Fall durchgehen, denn das Innengerät hat eine Pumpe verbaut, die bei 22 L/min noch mit 7 m Förderhöhe schiebt.