Hallo liebe Foristen
Ich lese schon seit sicher zwei Jahren hier im Forum mit. Nachdem es nun nach langen Verzögerungen endlich konkret wird, muss ich mir doch einmal euren Rat einholen.
Kurzer Projektumriss:
Altbau von 1900 oder älter
Bei Potsdam
Kernsanierung auf KfW70EE und Anbau
Ca 100qm beheizte Fläche im Altbau, ca 60qm im Anbau (~140qm Wohnfläche, 16qm Waschküche)
Altbau hat auf 3 Seiten eine 6-7cm Kerndämmung bekommen, einmal vollständig mit 10cm
Holzfaser-WDVS gedämmt
Dach ist neu, 22cm
Zellulose-Einblasdämmung, 4cm Holzfaser-Unterdeckplatte als Aufsparrendämmung
Fenster sind alle neu, 3-fach verglast, Holzfenster
Erdberührte Böden mit 6cm Styrodur gedämmt, im Bereich des nicht beheizten Altbaukellers haben wir einen Trockenaufbau aus Holzbalken/Verlegeplatte mit
Perlite-Dämmung 1,5-13cm im Hohlraum
Der neu gebaute Anbau besteht im KG aus KS mit 12cm Perimeterdämmung, im EG aus Holzständerwerk, 16cm Zellulosedämmung und von außen 6cm Holzfaserplatte, innen kommen noch mal 5cm Holzweichfaserdämmung in die Installationsebene.
Zwischendecken sind aus Brettsperrholz.
Jetzt habt ihr einen groben Überblick über das Haus, der Dämmstandard ist entsprechend sehr gut.
Bautenstand: Rohbau soweit abgeschlossen, Gebäudehülle bis auf Restarbeiten erstellt, jetzt stehen die Rohinstallationen an.
Jetzt zur
Haustechnik:
Da alles neu aufgebaut wird, gibt es auch überall Fußbodenheizung bzw. ergänzende
Wandheizung in den Bädern (mein Wunsch). Im EG Altbau ein
Trockensystem mit Wärmeleitblechen aufgrund geringer Aufbauhöhe sowie guter Wärmeverteilung, im OG sowie Anbau Nassestrichsystem. Im Gästebad im EG möchte ich als ergänzende Zusatzheizung eine Duschwand als Wandheizung herstellen. Im OG/Masterbad würde ich eine Trockenbauwand als Wandheizung herstellen. Elektrisch zuheizen macht für mich keinen Sinn, wenn wir die Wärme mittels Wärmepumpe 4x effizienter mit Strom produzieren können.
Jetzt zur Wärmepumpe: geplant ist eine LWWP.
Heizlastberechnung vom
Energieberater erstellt lautet: 6,7kw
->bei Normaußentemperatur (-12,9Grad) ohne Warmwasser oder Sperrzeiten.
Für die ganz kalten Tage gibt es im EG Altbau einen funktionstüchtigen alten
Kachelofen.
Im Wohnzimmer (EG Anbau) soll kurz- bis mittelfristig ein
Kaminofen eingebaut werden.
Raumweise Heizlastberechnung vorhanden. Zusatzwärme in den Bädern benötigt (siehe Wandheizungsidee), im Wohnzimmer im Anbau EG ebenfalls aufgrund des hohen
Luftvolumens (offenes Satteldach) und Holzfußboden angeblich zu wenig Wärmeeintrag, hier haben wir aber keine Befürchtungen, dass wir frieren könnten. -> Raumverbund mit anderen Räumen, Wärme steigt nach oben, in Zukunft Kaminofen.
Auslegung der FBH vom FBH-Hersteller. Verlegeabstände liegen mir nicht vor, nur die Angaben zur Deckung der Heizlast. Der Heizi würde aber eh noch an der ein oder anderen Stelle mehr Rohr verlegen. Generell 10 cm, im Bad 7,5cm wäre mein Ziel. Muss ja aber auf den Bedarf des Raumes abgestimmt sein.
Jetzt zur Wärmepumpe: ich habe hier im Forum so viel gutes über Panasonic LWWPs gelesen, dass ich mich darauf eingeschossen hatte, leider gibt es keinen Panasonic-Partner in unserer Nähe oder zumindest kriegt Pana niemanden vermittelt.
Der Heizi vom Architekten verbaut eigentlich Weißhaupt. Da käme eig. nur die Splitanlage in Frage, alles andere wäre ziemlich übers Ziel hinaus geschossen. Diese hatte er uns auch urspr. angeboten. In diesen Zeiten aber noch eine WP mit nicht natürlichem Kältemittel zu verbauen finde ich nicht schlau. Außerdem steht Weißhaupt traditionell jetzt nicht unbedingt für Wärmepumpentechnik…
Er hatte uns eigentlich zugesagt, dass er uns jede Wärmepumpe einbaut, die wir wünschen und ggfs. besorgen, sofern er das gesamte Haus ausstattet. Ich habe ihm von Anfang an die Panasonic L mit R290 als Wunsch-WP genannt.
Jetzt, wo es konkret wird, fing er auf einmal an, rumzudrucksen, er habe eine Panasonic Wärmepumpe noch nicht verbaut, aber so schwer sei das ja auch nicht, etc, etc, bei Panasonic Klimaanlagen habe er aber auch schon mal den fehlenden Service und Werkskundendienst von Pana erleben dürfen, etc..
- kurzes Ende vom langen Lied: er möchte dann nach Einbau aber nicht verantwortlich sein für die Anlage, so der Wortlaut… wenn was wäre, naja, man könne ja vielleicht mal reinschauen, aber….
Als Alternative wurde hier im Forum immer mal die Vaillant Aerotherm Plus genannt und auf die angesprochen war er wieder ganz erfreut. Die gibts auch bei Bär und Ollenroth, da weiß er, wen er ansprechen muss, das sei alles kein Problem.
Schlussendlich wurde da dann jetzt folgendes angeboten: (Darf man hier Preise nennen?)
VWL 75/6 A S2, VRC 720/3,VR 940f, Hydraulikstation
VWZ MEH 97/6 und uniSTOR plus VIH RW 200
aroTHERM plus VWL 75/6 A S2 (Luft/
Wasser)
Wärmepumpen
Pufferspeicher für Heizung und
Kühlung VP RW 45/2 B
Inbetriebnahme
5 Plus-Sorglosversprechen
Material Heizung/Wasseranbindung Keller
-Füllstation
-Feinfilter
-Sicherheitsgruppe Speicher
40 Montagestunden (40!! Stunden nur für die Aufstellung und Anbindung der Wärmepumpe, dauert das wirklich so lange?!)
All in all knapp 17.800€ netto, also 21.100€ brutto
Das
Angebot für die WSB8 von Weißhaupt vor 2,5 Jahren waren 12.500€ brutto, allerdings ohne Montagestunden. Dennoch finde ich das enorm!
Split-Anlage sagt mir aber nicht zu, weil nur Kältetechniker ran dürfen, kein R290 drin ist und generell die Leistungswerte der Anlage auch nicht gerade in der Top-Spitze dabei sind….
Die Panasonic würde man im Onlineshop für ca 6.500€ inkl. WW-Speicher und Fernwärmeleitung bekommen. Das ist halt ein Preis-Leistungs-Sieger-Ding. Die Relationen sind aber einfach heftig.
Und mir erzählt jeder Heizungsbauer, dass der Werkskundendienst bei egal welchem Hersteller auch nichts mehr taugt und außerdem genauso wie das gesamte
Gewerk in den nächsten 5-15 Jahren ausblutet. Von daher war mein Gedanke: jetzt sparen und die günstige Panasonic nehmen. Wenn was ernsthaft defekt ist, dann das Gerät halt austauschen. Bei den Preisen für die Außen-/Inneneinheit kommt das auch nicht so viel teurer als aufwendige Fehlersuchen vom Heizi und Werkskundendienst. Man muss halt nur dahin kommen, dass man weiß, obs nicht doch einfach nur eine Platine ist…
Im übrigen ist der Heizi Einzelkämpfer und ebenfalls schon Ende 50. Wenn da also in 10 Jahren die Probleme auftauchen, gibt es den auch nicht mehr…
Weitere Überlegungen: die Vaillant hatten ne Zeit lang mal nen sehr schlechten Ruf, mein derzeitiger Nachbar und Vermieter hatte persönlich zwei neue defekte Außengeräte mit Kühlmittelverlust…war wohl ein Serienproblem. Ist die Frage, ob das zuverlässig gelöst ist.
Die 75/6 steigt mit 3kw Minimum Leistung bei leichten Plus-Graden ein. Sollte meine benötigte Heizlast wirklich so hinhauen wie berechnet, dann würde ich hoffen, dass mein Bedarf bei +5 oder +8 Grad niedriger liegt und die Maschine würde entsprechend takten und die Wärme nicht loswerden. Die Panasonic hat auch hier einen niedrigeren Wert, soweit ich weiß.
Um die Panasonic L ist es relativ ruhig geworden im Forum. Lange nicht mehr so viele Beiträge und Erfahrungsberichte, wie zu den Vorgängermodellen. Daher fühlt sich das noch ein wenig nach einer Unbekannten an und ich weiß nicht, ob die Anlage genauso zuverlässig läuft wie die Vorgängerserien?
Ich wollte eine Installation ohne Pufferspeicher, da das gesamte Haus mit FBH ausgerüstet ist. Keine Ahnung, woher da jetzt der Puffer im Angebot der Vaillant kommt. Das war auch kommuniziert…
Also was meint ihr? Ein aktuelles Angebot zur Weißhaupt liegt mir nicht vor, da muss ich erfragen, inwiefern sich die Preise geändert haben. Aber grundsätzlich scheint sich das zu staffeln in Pana, Weißhaupt, Vaillant.
Mit der Pana lässt er mich halt evtl. im Regen stehen. Das müssen/werden wir bei einem Treffen diese Woche novh besprechen. Dafür kosten die Geräte nicht viel und man kann sie, weil Monoblock, „einfach“ selber austauschen.
Weißhaupt kennt der natürlich. Dafür darf da dann nur ein Kältetechniker ran und es ist auch noch altes Kältemittel drin.
Vaillant wäre die Monoblock-Lösung eines deutschen Herstellers mit R290 und großem aktuell funktionsfähigem Service-Netz. Dafür (sehr) teuer und er verbaut die auch nicht täglich…
Ich bin dankbar für eine Meinung/Einschätzung oder einen Erfahrungsbericht!
Viele Grüße!
Ric