Hallo zusammen,

ich überlege gerade, unser Stiebel LWZ Integralgerät zum Kühlen über die FBH einzusetzen. Ich benötige dazu noch ein zusätzliches Bedienteil zur Freigabe der Kühlung und Taupunktüberwachung.

Genau genommen ist das Ziel, den Temperaturanstieg im Haus bei Hitzewellen zu verlangsamen. Diese Woche sind wird bei 26 Grad im Obergeschoss gelandet. 2-3 Grad kühler, gerade in den Schlafzimmern, würden uns schon reichen.

Fenster sind über Raffstores komplett verschattet, Lüften in der Früh bis es draußen wärmer wird.

Das Thema Flächenkühlung wird ja gerade auch in anderen Threads stark diskutiert. Ein oft genannter Negativpunkt ist die Zunahme der relativen Luftfeuchtigkeit im Haus.

Daher meine Frage:
Macht es Sinn, die KWL bei heißen (trockenen) Außentemperaturen einzuschalten, um die Luftfeuchtigkeit im Haus zu regulieren?
(also nur, wenn es draußen trockener ist als im Haus)
Die zusätzlich eingebrachte Wärme müssste durch die FBH natürlich kompensiert werden.

Unsere spezifischen Daten:
EFH Baujahr 2023, KFW 40 Standard
PV Anlage vorhanden
Stiebel Eltron LWZ 8 CS Premium
FBH thermisch abgeglichen, offene Stellantriebe, Volumenstrom grundsätzlich ausreichend
Luftvolumenstrom von 150m3/h wäre tagsüber grundsätzlich möglich

Eine Klimaanlage kommt für uns derzeit nicht in Frage. Wahrscheinlich bräuchten wir mehrere Innengeräte und wir haben baulich leider nichts dafür vorgesehen.

Daher die Überlegung, mit (fast) vorhandenen Mitteln die Hitzewellen entspannter zu überstehen.

Danke, Gruß

bau z.B. so ein DWF Entfeuchtungs-Gerät vor die Zuluftverteilung.
(oder ein HRDS ohne Umluft)
Das entfeuchtet die Luft aktiv, somit gibt es kein Taupunktproblem mehr, die Flächenkühlung darf damit mit höherer Leistung gefahren werden und es gibt kein feuchtkaltes Raumklima:

https://www.hejluft.at/kwl-entfeuchtungs-module

Wir haben leider keine KWL und daher kann ich nicht abschätzen ob die Luftfeuchte im Haus wesentlich besser als ausschließlich mit Fensterlüftung im Griff zu halten ist.

Unser Haus ist zwar rund 24 Jahre älter als das eure, zudem gibt's bei uns auch Heizkörper parallel zur Wand- und Fußbodenheizung, aber trotzdem nutzen wir unseren seit 2014 betriebenen Luft-Wasser-Wärmepumpenmonoblock auch zum kühlen des Wassers in der Wärmeverteilung.

Grundsätzlich gehen wir hinsichtlich "Fenster komplett verschattet, Lüften in der Früh" so wie ihr vor. Seit 2021 nutzen wir jedoch zusätzliche Gerätschaft um die in der Raumluft enthaltene Energie und Feuchtigkeit optimaler aus dem Haus zu bekommen.

Der zuerst dazu getestete Apparat (Ariston Nuos 80) hatte aber einfach zu wenig Kühlleistung und während des Betriebes auftretende Geräuschbelästigung war inakzeptabel. Daher haben wir in diesem Jahr eine Midea PortaSplit für 850 Euro angeschafft die am ersten wirklich heißem Tag schon überzeugte. Innerhalb von 15 Stunden sind 3,8 Liter Wasser aus der Luft entzogen worden und die Temperatur im gesamten Dachgeschoss konnte auch ziemlich konstant auf einem niedrigeren Niveau gehalten werden als ohne diese zusätzliche Kühlung möglich gewesen wäre.

Bei Interesse findest Du dazu z.b. in https://www.haustechnikdialog.de/Forum/p/3857529 beschrieben und im Verlauf des Threads auch Fotos mit denen nachvollziehbar ist wie die Maschine eingesetzt wird.

Danke für eure Rückmeldungen!

An der KWL kann ich leider auch nicht mehr groß was erweitern wegen Platzmangel.

Für ein Split-Klimagerät hätte ich zwar eine Montageoption für die Außeneinheit. Allerdings wird es dann im Schlafzimmer wahrscheinlich zu kalt. :-)

Wahrscheinlich muss ich es mal ausprobieren, im Zweifel sind die 350 Euro für die Stiebel Bedieneinheit Lehrgeld...

Versuch macht klug. Sobald das Wasser in den Wärmeaustauschflächen gekühlt werden kann wirst Du nachvollziehen können welcher Effekt resultiert. Ich habe selbst einfach in der Wärmeverteilung mit den Heizkörpern und der in Reihe eingebundenen FBH eine sehr ungünstige Konstellation. Eure Fußbodenheizung wird wohl wesentlich einfacher für das Kühlen zu nutzen sein.

Hinsichtlich der sich dabei entwickelnden Raumluftfeuchtigkeit wirst Du aber bestimmt etwas unternehmen müssen.

Wir hatten eigentlich geplant ein Multisplitklimasystem installieren zu lassen, aber haben uns aus Kostengründen dagegen entschieden und sind mit dem Provisorium zufrieden.

Das thermische Behaglichkeitsniveau wird tatsächlich auch im Schlafzimmer verbessert während die Inneneinheit der PortaSplit im anderen Raum auf der Etage betrieben wird.
Vorteil jetzt zudem, dass im Schlafzimmer kein störendes Geräusch wahrzunehmen ist und so ein erholsames Nächtigen ermöglich ist.

Ich verwende seit Jahren nur die PASSIVKÜHLUNG und zwar nicht das Passivkühlungs-Programm der Anlage,sondern ich habe mir die Lüftungsstufe 1 programmiert mit:

Zuluft 0
Abluft 280

Wenn mir persönlich die AT geeignet erscheint(über Nacht) dann öffne ich die entsprechenden Fenster(Fliegengitterrollos vorhanden) und lasse die Lüftung so bis zum Morgen laufen.
Ich habe so,selbst bei abartigen AT,ein wunderbar kühles Haus.

Meine Erfahrung mit neuem Haus in Holzständerbauweise und KWL: Kühlen funktioniert via FBH wunderbar, Taupunkt ist nur an wirklich schwülen Tagen ein Problem. Raumfeuchte bleibt angenehm. Vorlauf geht am Ende auf 16-17°C runter und kühlt dann lang anhaltend weiter. Kühlung läuft wegen PV nur tagsüber.

Passivkühlung ist auch gut, aber die Programmierung/Logik dahinter ist, hmm, ... Ausserdem gibt es im Rheintal immer mal wieder warme Nächte, bei denen mit reiner Luftkühlung nicht viel zu gewinnen ist.

So wie gutheiz beschrieben hat (bei mir Stufe 3), funktioniert eigentlich ganz gut. Nur leider läßt sich nach einem Softwareupdate der Volumenstrom nicht mehr unter 80m^3/h einstellen... (THZ504).

@martincfd

Warum hat man dir ein Softwareupdate aufgespielt ?

Hallo zusammen,

danke für das Feedback.
@martincfd: Das hört sich gut an. Ich mach mir jetzt allerdings grad noch mehr Sorgen um kalte Füße (meiner Frau :-) ). Wie ist da eure Erfahrung?

Bzgl. Passivkühlung: Mein Softwarestand verhindert auf Stufe 2 und 3, dass ich unter 80m3/h einstelle. Stufe 1 ginge mit 10m3/h, allerdings geht da der Lüfter ständig aus und wieder ein. Gefällt mir auch nicht so.
Ich hab die relevante Ist-Temperatur übers ISG und Home Assistant zumindest soweit automatisiert, dass die Passivkühlung zuverlässig einschaltet, wenn ich sie im ISG aktiviere. (der Parameter lässt sich leider nicht über Modbus ansteuern)

Da die Lüftung nicht gut ausgelegt ist und eh zu laut ist, kann ich nicht höher als 160m3/h Zuluft gehen. Abluft leider auch nicht wirklich viel mehr.
Aber ein Wenig bringt die Passivkühlung bei uns schon auch.

Viele Grüße

Der neuen LWZ 07.1(R290) hat man wenigstens einen automatischen SOMMERBAYPASS verpasst.

Ich kann es nur vermuten, weiss aber nicht einmal, wann dies passiert ist. Evtl. bei einer der Wartungstermine, beim Lüfterwechsel oder einem der MFG-Tauschorgien. Ursprünglich waren fehlerhafte Lüfter eingebaut (mit falschen Kennlinien für die Steuerung), so dass man ca. 70m^3/h einstellen musste, um 120m^3/h real zu bekommen. Mir ist erst am Beginn dieses Sommers in den ersten warmen Nächten aufgefallen, als die Passivkühlung nicht angehen wollte, dass ich nicht mehr unter 80m^3/h komme.

Der Boden wird schon sehr kalt auf den Fliesen (wir haben etwa Hälfte Fliesen, Hälfte Laminat), notfalls werden Hausschuhe angezogen. Mich selber stört es aber nicht. In den Laminaträumen fühlt es sich aber schon deutlich weniger kalt an den Füßen an.

oder einer der MFG-Tauschorgien. [...]

Danke für eure Erfahrungswerte. Wir haben in den meisten Räumen Parkett. Im Bad und WC könnte ich die Ventile schließen. Und an den Küchenblock stell ich die Hausschuhe :-)
Im Moment sieht das Wetter ja nicht so aus, dass ich den Plan diesen Sommer noch umsetzen muss. Werde dann mal sehen, ob ich das FES Komfort irgendwo günstig bekomme.

Wir hatten das gleiche Problem mit den Lüftern, bei uns war es durch die Lautstärke aufgefallen. Der erste Stiebel Monteur wollte sie gar nicht tauschen, weil sie sich eigentlich nicht kaputt angehört hatten. (er hat bei der Gelegenheit aber auch ein SW Update gemacht)
Mein HB hat sie dann irgendwann selbst getauscht und sie haben dann langsamer gedreht und waren entsprechend leiser.
(man könnte jetzt fragen, warum der HB das beim Einmessen nicht schon bemerkt hat, ... aber gut...)

Ich hatte zwischendurch auch den Stiebel Vertriebler hier, der die Anlage wohl geplant (bzw. verplant) hat. Der hat durchblicken lassen, dass es in der Zeit hoher Nachfrage zu ein paar Qualitätsproblemen mit Lieferanten gekommen ist...

Leider ist unsere Anlage noch immer nicht leise genug. Mein HB hat schon viel rumgedoktert... Zu den von Leitwolf empfohlenen Schalldämpfern bin ich noch nicht gekommen.

@martincfd: Darf ich fragen, wie bei dir die Verrohrung zwischen Gerät und Verteilern aussieht? Hast du Schalldämpfer dazwischen? Und Aluflexrohre oder Wickelfalzrohre?

Danke

Bei mir ist es tatsächlich auch so. Ich hatte Stufe 3 missbraucht, da ich diese ansonsten nicht nutze. Also vielleicht doch kein Softwareupdate, denn die Einstellungen von unter 80m^3/h waren in Stufe 1.

Die haben das bemerkt, fanden aber eine Abweichung von 50m^3/h noch halbwegs normal. Wir haben uns den Mund flusselig geredet, bis jemand mal eingesehen hat, dass damit eine vernünftige Steuerung nicht möglich ist.


Wir haben gewöhnliche Kunststoff-Flexrohre. Zwischen Verteilerkasten und Anlage ist jeweils ein Schalldämpfer in Zu- und Abluft verbaut. Luftansaugung (Zuluft) ist über Erdgleiche via Alurohr (DN 150?) Da war dann ursprünglich auch ein G4 Filter (DN125?) verbaut. Natürlich nicht wartbar! Nach 2 Jahren hin und her wurde das durch eine Filterbox von Tecalor mit M5 ersetzt. Frequenz ging dadurch um ca. 4 Hz herunter (viel größerer Querschnitt). Damit sind wir jetzt mit der Lautstärke zufrieden.

Ich meinte meinen HB :-)
Bei mir war erst gar nicht richtig eingemessen.
Und dann hat er sich offenbar nicht gewundert, dass er in Summe mehr Volumenstrom hat als eingestellt...



Weißt du zufällig das Modell der Schalldämpfer?

Wir haben die Frischluftzufuhr über einen Wanddurchlass neben der Haustür über ein EPP Rohr. Filter hatten wir keinen. D.h. es kam alles durch den groben Vorfilter am Zuluftfilter an.
Ich hab mich im Winter von verschiedenen Foreneinträgen inspirieren lassen und mir mit Holzleisten und Styrodur eine Filterbox gebaut, mit der ich jetzt einen F7 Filter mit großer Filterfläche mit G4 Vorfilter habe. Der Druckverlust hat sich im Vergleich zum M5 Gerätefilter leicht verbessert.
Seit ich die Box so betreibe habe ich keine Probleme mehr mit dem Kaminrauch der Nachbarn.

Im Winter hab ich mir wegen der trockenen Luft im Haus einen Enthalpiewärmetauscher angeschafft. Bin damit recht zufrieden. Entgegen meiner Befürchtung hat sich der Druckverlust dadurch nicht verschlechtert, eher noch ein wenig verbessert.
Wenn ich mich für die Kühlung im Sommer entscheide, muss ich den natürlich wieder umbauen...

Um es für mich einmal zu sortieren....

Obwohl du den Zugang über den Erdwärmetauscher benutzt hast du den Grobfilter nicht, wie vorgeschrieben,gegen die mitgelieferte feste Platte ausgetauscht ?

Doch doch, die Platte ist drin.

Mit "grober Vorfilter" meinte ich den Filter, der auf dem Vorheizregister liegt. Wenn man das überhaupt Filter nennen darf.

Was du als GROBFILTER bezeichnest sind die LAMELLEN des Luftvorwärmers(heatpipe).

Bei mir ist auf der Heatpipe eine G1 Filtermatte drauf. Das Ding zerbröselt aber fast beim Anfassen.

Komisch....Was es so alles gibt.
Ich hab ein 20m langes Erdrohr und da hab ich am Eingang (in einem Lichtschacht) einen Filter,damit ist meine headpipe immer blitzblank.

Da meine Aktivkühlung derzeit defekt ist verwende ich ebenfalls für meine Thz404sol die Passivkühlung auf Stufe 1.
Bei den aktuellen Nachttemperaturen funktioniert das relativ gut.

Wenn Marketing über die energetische Realität siegt, sieht man hier in der Beschreibung der Passivkühlung.
Wenn man die Fenster in den Schlafräumen öffnet, dann ist es egal, ob die Anlage 20% mehr Abluft fördert oder nicht. Das nennt man dann einfach Fensterlüftung.
Entschuldigung, wenn ich mich über so viel Unsinn in der Anleitung lustig mache.