Guten Morgen,

ich habe nun ein IR Thermometer, damit möchte ich die Temperaturen der Heizkörper und der Anschlüsse messen, um die jeweilige Spreizung am HK zu erfassen. Die Heizkörper sind weißlackierte Kermi, "ganz normale", die Anschlusse sind aus weißichnicht, ein matt silbriges Metall. Wurden gerade neu gemacht mit dem Wechsel auf Typ33 (die nebenbei bemerkt wirklich viel mehr Wärme abgeben als die vorherigen Typ 22, Rücklaufverschraubungen sind alle maximal auf, die nun vorhandenen abgleichbaren Ventileinsätze pegele ich gerade ein, Thermostate sind keine installiert). Welchen Emissionsgrad stelle ich da ein?

VG aus NRW

Hallo,

das hängt von der jeweiligen Oberfläche ab und müsste man nachschlagen.

Allerdings wenn beide Oberflächen gleich sind, ist es egal, da ja nur die Temperaturdifferenz interessiert.

Gleiche Oberflächen erhält man, indem man auf beide Messpunkte entsprechende Sticker klebt.

VG R.

Wenn du wirklich sicher gehen und dich auch nicht mit schwankenden Temperaturen auf dem IR-Thermometer rumärgern willst, dann besorg dir ein Thermometer mit Meßfühler, der für Rohre geeignet ist. Sowas gibts z. b. von Testo.

Klar, die Differenz wird stimmen, aber wenn die absolute Temperatur auch passt würde mir das schon gefallen. Was für Sticker denn, Isolierband, Tesa, Leukoplast,...?
Beim nachschlagen wurde ich nicht recht schlau, daher die Frage, was nehmt Ihr denn?

Tesakrepp zB. Etwas was möglichst nicht reflektiert.. Das sollte möglichst glatt aufliegen und groß genug für die Optik sein. Kurz warten, damit die Temperatur stimmt und dann mit Standard (meist 0,96).

Ok, dankeschön.

Isolierband: zu dick und häufig auch selbst wieder reflektierend
"Tesa"film: ist ja idR transparent und ebenfalls reflektierend
Leukoplast: eher zu dick, Oberfläche geeignet, für den Zweck zu teuer, Kleber ist optimiert auf Hautverträglichkeit und -haftung und löst sich häufig nicht gut von Lackflächen

Ich nehme schlichtes Malerkrepp: das ist dünn (also kaum "Dämmung" bzw. "Trägheit"), preiswert, dabei zartrauh und nicht reflektierend. Und gut von Hand abreißbar und hinterher gut wieder entfernbar.

Bei den handelsüblichen Infrarotthermometern auf die Messfläche achten, die nicht dem Laserpointer entspricht.
Die Messfläche ist meistens wohl rund und hat zumeist ein ca. 1:12 - Verhältnis zum Messabstand. 20cm Messabstand entspricht also schon einem Messfleck von ca. 1,7cm, was für ein HK-Anschlussrohr schon zu groß ist, weil zu viel der Messfläche schon zu tangential erfasst wird oder sogar schon außerhalb des Rohres gemessen wird.
Meistens ist der Ziellaser zudem ein bei zwei Zentimeter vom Messsensor entfernt plaziert, so dass Parallaxe-Probleme hinzukommen, ganz abesehen davon, dass die Justierung der Ziel- und Messebene nicht nachvollziehbar ist.

Bei Rohrmessungen sind die kleinen Aufsatz-IR-Thermometer daher m.E. die bessere Wahl.
Bei Flächenmessungen ist es ein kleineres Problem, wenn die Fläche einigermaßen gleichmäßig temperiert ist und die Präparation (s.o.) großflächig genug ist.

@DMS20: dankeschön!

Hallo,

DNS20 hat das sehr schön beschrieben.

Was eine möglichst genaue Temperaturmessung betrifft (die IR Thermometer sind ja eher "Schätzeisen" - abhängig vom Emmissionsgrad des Körpers den man misst), ist Malerkrepp schon mal eine gute Wahl.

Zusätzlich könnte man das ganze noch (etwas) "eichen":

Ein größerer Topf mit warmen Wasser (so etwa wie die Temperaturen an der Heizung), Ein genaues Thermometer zum Vergleich reinstellen,
Auf den Topf außen ein größeres Stück Malerkrepp (!!) fest aufkleben,
Dort die Temperatur mit dem IR Thermometer messen,

--> Und dann vergleichen.

Dann kommt man zu einer Messgenauigkeit von 0,1...0,2 K.

Gruß Musil

Hallo Postillion69 und alle anderen

Um welches Thermometer handelt es sich denn bei Dir.

Ich würde mir auch gerne ein etwas genaueres zulegen.

Danke
Edgar

Hallo,

such Dir eins auf Ama..on aus, das gut bewertet wird...

Und dann "kalibriere" es wie oben beschrieben. Wenn Du das mit dem selben Malerkrepp (dünn) machst, ist jeglicher Emissionsgrad völlig egal.

An Heizungsrohren muss man sich halt etwas "spielen", wenn die dünn sind (Abstand / Ausrichtung / hin und her bewegen - die höchste abgelesene Temperatur sollte da dann wohl etwa passen (höchstens die Röhrchen sind nicht nur 5 mm im Durchmesser)).

Anlegethermometer sind da besser geeignet, müssen aber auch sehr gut befestigt werden und dann nach außen thermisch isoliert werden.

Gruß Musil

PS:

"Ich würde mir auch gerne ein etwas genaueres zulegen."

Fast wurscht, wenn Du es "kalibrierst". Nur, es muss jedesmal das gleiche (den gleichen "Mist") "messen".

"Zusätzlich könnte man das ganze noch (etwas) "eichen":..."

Da war ich unsauber mit "eichen". Eichen kann man da natürlich nicht, sondern man kann "kalibrieren" - also die Messabweichung feststellen und dann später berücksichtigen, den angezeigten Messwert korrigieren.

Ich benutze Zangenthermometer. Die sind sehr genau.

Danke Musil, es leuchtet ein 😊

Und @MD - interessant, habe ich noch nichts von gehört.

Gruß Edgar