Hallo zusammen,

unser Einfamilienhaus (Bj. 2005, Keller, EG, OG, beheizte Fläche ca. 170 m², Mix aus Fußbodenheizung und Heizkörpern) wird derzeit von einer Junkers Gasbrennwerttherme beheizt, inkl. Warmwasser. Funktioniert seit 20 Jahren recht ordentlich.

Die Therme befindet sich zusammen mit einem 200 Liter Warmwasser-Speicher in einem kleinen Heizraum im Obergeschoß, Raumgröße 2.25 x 0,90 m bei durchgängig 2,50 m Raumhöhe.

Interessehalber hatte ich bei einem "achtarmigen Meeresbewohner" nach einem Angebot für den Austausch unserer Heizung gegen eine Wärmepumpe angefragt.

Von dort wurde mit mitgeteilt, dass die Installation einer Wärmepumpe in diesem Raum seitens der Firma nicht möglich sei, da zwar die Komponenten passen, die Verrohrung aber mehr Platz erfordern würde mindestens 3,5 m².

Kann ich grundsätzlich auch nachvollziehen, da die großen Anbieter ja eher wenig flexibel sind.

Gilt das generell bzw. ist dieser Heizraum mit etwa 2 m² Grundfläche tatsächlich zu klein für die Installation einer Wärmepumpe? Gibt es da eine Lösung?

Freue mich über einen Hinweis:-).

Der Platz würde wohl ausreichen; stellt aber für den Installationsbetrieb ein ziemliches Gefummel dar. Daher wird wohl ein großer Anbieter dankend ablehnen, da er genug Anfragen hat.

Ok, danke für die Info. Dann wird es wohl erst einmal bei der Therme bleiben. Vielleicht gibt es in der Zukunft ja kompaktere Wärmepumpe-Lösungen.

Hmm... Die Hydraulikeinheit einer außen aufgestellten Monoblock WP ist jetzt nicht wirklich größer als eine Gastherme. Das heißt, Platz ist da. Nur die Anpassung der Verrohrung ist fummelig, da eng.

Die gibt es heute schon, der "achtarmige Meeresbewohner" hat darauf aber anscheinend keine Lust.
Ein Vaillant Unitower besteht z. B aus einem 190 Liter Warmwasser Speicher incl Wärmepumpe Inneneinheit und würde da locker hinpassen.

Er selber ja mit 600x700mm, Vaillant möchte aber 300mm seitlich und 600mm davor und 160 mm dahinter an Freiraum haben. Dann wird es schon eng, je nach Leitungsführung.

Es gibt aber auch Wärmepumpensysteme ohne Inneneinheit, dann muß man nur den Wasserbottich unterbringen.

Danke für Eure Hinweise. Technisch wäre es also mit etwas Aufwand durchaus möglich, eine Wärmepumpe in dem Raum zu installieren. Das klingt gut:-).

Unser derzeitiger Installateur, ein Familienbetrieb, der die Therme jährlich wartet und schon lange gute Arbeit leistet, bietet leider keine Wärmepumpen und somit keine entsprechende Beratung an.

Das passt schon.

Mein monoblock hat ein bisschen hydraulikkram vorn am Speicher. Da es kein Pufferspeicher gibt, gehen hinten an den Wand nur Rohre von und zur ausseneinheit und zum heizkreisverteiler.

Du solltest aber schon vorher den hydraulischen Abgleich machen und alle raumregler und Thermostate abschrauben. Dann hat auch der HB keine Angst ohne Puffer zu bauen. Heizkörper schonmal auf fbh Temperatur berechnen und tauschen.

Ich kenne jemanden mit WP der seinen TR unter der Treppe im Keller hat. Dort ist der WW-Speicher der WP, die KWL und die PV-Technik. Und der Raum hat natürlich nicht durchgängig 2,5m Raumhöhe

Falls DIY keine Option für dich sein sollte und Du dir dann einen geeigneten Installateur suchen musst, ist äußerst wichtig selbst sehr vieles zum Thema zu wissen.

Wir nutzen bei uns seit 2014 einen durch mich DIY installierten und von mir selbst in Betrieb genommenen Luft-Wasser-Wärmepumpenmonoblock vom Hersteller Panasonic für den innen praktisch so gut wie keine zusätzliche Technik installiert werden musste. Die von außen nach innen in den Haustechnikraum geführten Vor- und Rücklaufrohre habe ich einfach direkt am Hausheizkreis ("normale" Heizkörpern sowie Flächenheizung an Fußboden und Wand gemixt) angebunden. Die Trinkwassererwärmung ist bei uns mit einem vollelektronischen Durchlauferhitzer realisiert der im Erdgeschoss im Abstellraum an der Wand montiert ist weil wir mit nur 2 Personen im Haus wohnen und relativ wenig Warmwasserbedarf haben. Dieses Konzept ist sehr gut funktionierend und arbeitet seit Inbetriebnahme absolut zufriedenstellend.

Die neueren Geräteversionen des oben genannten Herstellers sind u. a. als Hydro-Split-Maschinen erhältlich. Diese Geräte haben eine Außeneinheit und eine Inneneinheit die untereinander mit wasserführenden Leitungen verbunden werden.
Abhängig von eurem realen Warmwasserbedarf kann drinnen ein Kompaktgerät benutzt werden in dem die Trinkwassererwärmung integriert ist.
Damit würde nur eine sehr geringe Stellfläche im Haus benötigt werden.
Schau dir dazu beispielsweise das Panasonic WH-ADC0509L3E5AN All In One Innengerät - Kombihydromodul mit Fremdstromanode (Abmessungen HxBxT = 1642 x 599 x 602 mm) an. Das wäre ziemlich alles was anstatt Deiner aktuellen Gasbrennwerttherme und dem 200 Liter Warmwasserspeicher im Haus benötigt werden würde.

An Deiner Stelle würde ich mir möglichst viel Wissen dazu aneignen auf was zu achten ist, dass eine wirklich effiziente Betriebsweise von Wärmepumpentechnik funktioniert.
Bei Interesse findest Du auf folgend verlinkter Seite einen ersten Einstieg.
👉 http://aquarea.smallsolutions.de/index.php?title=Generelle_Tipps

Hier im Forum kannst Du weiterhin um Antwort auf Deine Fragen bitten und wirst im Lauf der Zeit entsprechendes Wissen haben um mit durch dich beauftragtem Installateur auf Augenhöhe sprechen zu können.

Solange die vorhandene Gasbrennwerttherme noch fehlerfrei funktioniert wäre optimal mit einem Ultraschallwärmemengenzähler den Wärmeenergieeintragsbedarf ermitteln zu können und erste Optimierungen an der Hausheizkreishydraulik anzugehen.
Bei Durchführung des thermischen Abgleiches bekommst Du ein Gefühl für das System. 👍🍀😉

Die Inneneinheit bzw Hydraulikstation muß auch nicht zwangsläufig im selben Raum stehen/hängen wie der WW-Speicher. Den kann man auch in den Nachbarraum oder ins Bad auslagern, und die zwischenliegenden Leitungen für WW und Zirkulation zu VL/RL der WW-Beladung umfunktionieren.

Wenn die Brennwerttherme als Durchlauferhitzer (also ohne Speicher) funktionierte, wäre ein elektrischer DLE die andere Option. Denn eine WP kann nicht im Durchlauf die nötige Wassermenge auf Wunschtemperatur bringen.

Eine Lambda z. b hat als "Inneneinheit" eine Umwälzpumpe, ein Umschaltventil, einen Magnetitfilter, eine Din A 4 große Steuereinheit und ein Ausdehnungsgefäß. dazu kommt noch ein warmwasserspeicher. Das Ganze lässt sich ohne Probleme auf 1,5 qm unterbringen.

Herzlichen Dank erst einmal für Euren Input und lowenergy für die detaillierten Hinweise! Leider kommt DIY aufgrund mangelnder handwerklicher Fähigkeiten nicht infrage. Daher bin ich schon einmal beruhigt, dass die Raumgröße ausreichend ist.

Langsam werde ich mich wohl mit dem Thema näher beschäftigen müssen. Am liebsten würde ich ja eine neue, moderne Gastherme (Möglichkeit Fernsteuerung etc...) einbauen lassen, aber deren langfristige Nutzung ist ja leider nicht gesichert.

In unserer kleinen Stadt wird es vermutlich so schnell keine Wärmeplanung geben und irgendwann wird das Gas dann evtl. abgedreht.

Nächster Schritt wäre also Einlesen und dann einen kompetenten Betrieb finden...

Glaubst du allen ernstes, dass dieses Netz für ein günstiges Heizen sorgen wird? Du Pflicht sollte sein, dein Haus bestmöglich im Energiebedarf zu verbessern. Dann hast du die Vorraussetzung für eine günstige Selbstversorgung.