Zitat von
sektoderselters 
Vielen Dank schon einmal.
Also bedeutet dies dann, dass man bei einer abgeglichenen Anlage und einer alten Gasbrennwerttherme immer das gleiche Problem hat?
Entweder abgeglichen und entsprechend weniger Verbrauch aber dafür Getakte (Verschleiß der[...]
Ist kein generelles Problem. Eher deine zu viel zu große Therme, die hohe Mindestleistung, evtl. zu geringe
Hysterese, evtl. ein fehlerhafter
Abgleich und evtl. nicht angepasste
Heizleistungen der Heizkörper.
Bei kühleren
Temperaturen wird das dann auch (etwas) besser. Nur 30s Laufzeit sind echt heftig. Aber wenn du dann immer noch mit der minimalen
Modulation hinkommst kanns nie gut werden.
Ganz schnell könnte
Pumpe auf Stellung 3 was helfen. Aber keine Dauerlösung.
Hysterese hochstellen wäre vmtl. sinnvoller, aber musst vmtl. eher nachlesen und kucken was überhaupt geht. Und noch besser ein sinnvoll ausgelegter Wärmeerzeuger.
Frage 1: ist mindestens 1 Heizkörper nach dem Abgleich ungedrosselt? Ansonsten hättest den Abgleich falsch berechnet und den Volumenstrom unnötig reduziert.
Frage 2: sind die 2-3 größten (oder der Großteil der großen) Heizkörper weitgehend ungedrosselt? Sonst sind die großen Heizflächen unpassend zu den anderen und du hast mit dem Abgleich das effektive Speichervolumen signifikant reduziert. Dann am Besten mal die HK-Größen und Einstellwerte posten.
Frage 3: wieviele HK hast du wie stark eingedrosselt? Auch hierzu mal die Einstellwerte posten.
Frage 4: waren alle Heizkörperthermostate auf 5 oder manche evtl. zusätzlich abgeregelt?
Ich vermute ohne Abgleich waren die ERR im On/Off-Betrieb. ERR hattest ja ziemlich sicher.
Da wars dann irgendwie so:
Step 1:
- in allen Räumen zu kalt
- alle ERR auf
- VLT fällt unter Einschaltgrenze
- Heizung läuft an und kann zunächst mit 100% Volumenstrom in alle HK pumpen (bekommt ihre Wärme noch ganz gut weg)
Step 2:
- VLT steigt moderat schnell
- HK sind für die Heizlast teilweise deutlich zu warm
- ERR machen nach ein paar Minuten langsam zu
Step 3:
- ERR großteils zu
- VLT steigt über Hysterese
- alle HK komplett auf annähernd
Vorlauftemperatur+Hysterese durchgewärmt
- Heizung schaltet ab
Step 4:
- Heizkreispumpe läuft nach
- zu große HK geben weiterhin Wärme an den Raum ab
- Wärme aus den zu warmen Heizkörpern mit teilweise geöffnetem ERR wird umverteilt
Step 5:
- alle ERR gehen langsam wieder auf
- Wärme aus den letzten HK wird umverteilt
- bis die VLT wieder unter die Einschaltgrenze fällt
Waren vmtl. ordentliche Schwankungen in der Raumtemperatur und häufiges aber akzeptables Takten.
Mit dem Abgleich hast bei unveränderter Rücklauftemperatur vmtl. den Durchfluss zum Einschaltzeitpunkt stark reduziert.
Dann sind die 10kW Wärmeleistung beim Start bereits zuviel und sobald Wärmetauscher etc. aufgewärmt sind liegt die VLT schnell über der Abschaltschwelle.
20m HK Typ 22 mit 60cm Höhe wären bei 10°C Differenz (Schaltschwellen +- 5°C) grob 2kWh Speicherkapazität. Dazu noch ein wenig
Wasser in den
Rohren. Praktisch (nicht ganz ausgekühlt) vielleicht 1.5kWh.
Für 9kW brauchst bei 10°C Spreizung 800l/h an Durchfluss. War vielleicht dein Ausgangswert vor dem Abgleich.
Da kann der Brenner bei 9kW und hohem Volumenstrom dann 10 Minuten laufen.
Jetzt hast vielleicht nur noch 600l/h an Durchfluss. Dann bleiben gut 2kW bei unveränderter Spreizung übrig. Die Heizen sehr schnell den Wärmetauscher auf und die liegst binnen Sekunden über der Abschaltschwelle.
Hat aber nichts mit dem Abgleich an sich zu tun, sondern liegt an den vielen Auslegungsfehlern.
Selbst bei niedrigen AT wird das ganze so nicht sinnvoll funktionieren. Nur 30s Laufzeit sind eindeutig zu wenig Durchfluss bei vorgegebenen Schaltschwellen.
Da wird im Moment gar nichts geheizt. Der Brenner macht das VL-Rohr warm und schaltet dann ab. Beim HK kommt da gar nichts an. Und am Rücklauf tut sich nach 30s vmtl. auch nichts, bzw. bestenfalls kommen 20°C aus den Wohnräumen im 10°C kalten Keller an. (Wenn die RT dennoch passt ist eindeutig die
Heizgrenze zu hoch.)
Richtung Winter wirds dann vmtl. eine Mischung aus "längeren" (10 Minuten) und sehr kurzen Brennerlaufzeiten. Mit kürzer werdenden Pausenzeiten.
Knackig kalt läuft se vielleicht so langsam durch bzw. mit gleichmäßigeren Brennerlaufzeiten.