Guten Tag zusammen
für ein Objekt außerhalb der öffentlichen
Wasserversorgung (Borehole) benötigen wir Aufbereitung bis
Trinkwasserqualität. Eckdaten:
Quelle: Borehole, 165 m Tiefe
Rohwasser: hohe Keimbelastung, sehr hohe Gesamthärte (Kalk), erhöhtes
EisenEntscheidungsfrage: Speicher-/AufbereitungskonzeptVariante A – Direkte Aufbereitung, Speicherung nur des Reinwassers
Pro: minimiertes Keim- und Belagsrisiko im Speicher, insgesamt hygienischere Lösung
Contra: höhere Anforderungen an
Steuerung, Rück-/Spülkonzepte und Betriebslogik
Variante B – Rohwassertank vor der AufbereitungPro: einfacherer mechanischer Anlagenaufbau
Contra: mikrobielles Wachstum im Tank, starke Kalk-/Eisenablagerungen → erhöhter Reinigungs-,
Wartungs- und Hygienerisiko
Meine Tendenz: Variante A (Hygiene & Betriebssicherheit überwiegen).
Bitte um eure Empfehlung mit kurzer Begründung (Hygiene, Betriebssicherheit, Wartungsaufwand).
Bevorzugtes Prozessschema (Variante A – ohne Rohwassertank)1) Zulauf / RückflussverhinderungEntnahme aus dem Borehole; Rückschlagventil in der Steigleitung verhindert Rückfluss im Betrieb und bei Rückspülung.
2) Vorbehandlung / Filtration1. Enthärter – Reduktion der Härtebildner, Schutz nachgeschalteter Stufen
2. Eisenfilter – Entfernung gelöster Eisenionen, Vermeidung von Verfärbungen/Belägen
3. Glas-/Aktivkohle-Filter – Entfernung von Schwebstoffen und organischen Verbindungen, Geschmacks-/
Geruchsverbesserung
3) Druckerzeugung & Entsalzung1. Durchflussschalter nach GAK erkennt Bedarf und startet die Inline-Boosterpumpe
2. Boosterpumpe bringt RO-Zulaufdruck auf erforderliches Niveau
3. Umkehrosmose (RO) – Entfernung gelöster Salze, Schwermetalle, Mikroverunreinigungen
4) Nachbehandlung & Speicherung1. Remineralisierung (Calcitfilter) – pH-Stabilisierung, Mineralienrückführung, Geschmack
2. Klarwassertank – Speicherung des aufbereiteten Wassers, Verteilung ins Netz
5) Regeneration / Rückspülungen1. Automatikstart des Wartungszyklus bei „Tank voll“
2. Enthärter-Regeneration (Kapazitätswiederherstellung)
3. Rückspülung Eisen + GAK – Austrag abgelagerter Partikel/Schmutz
4. Sichere Ableitung aller Spül-/Regenerationswässer
6) Steuerung / Kommunikation- Füllstandsüberwachung Klarwassertank; bedarfsgesteuerte Kommunikation mit Borehole-
Pumpe; sicherer, effizienter Betrieb.
Kurzfazit: Das Schema kombiniert sequentielle Filtration, RO, kontrollierte Remineralisierung sowie automatisierte Wartungsprozesse zu einer robusten, hygienischen Lösung.
Komponenten- und Ablaufübersicht (kompakt)Steuerung startet/stoppt Borehole gemäß Schwimmerschalter im Klarwassertank
Inline-Sieb,
ManometerReihenfolge: Borehole → Rückschlagventil → Enthärter → Eisenfilter → GAK → Durchflussschalter → Boosterpumpe → RO → Calcit → Klarwassertank
Rückspülzyklus: Timer startet Rückspülpumpe (aus Klarwassertank). Einspeisung in Vorlauf; Rückschlagventil verhindert Rückdrücken ins Borehole. Steuerung: Enthärter-Regeneration → Rück-/Spülgänge Eisen & GAK → Rückspülpumpe aus → Filtrationsmodus. Danach wieder bedarfsgesteuerte Borehole-Anforderung.
Alternative (Variante B – mit Rohwassertank)Schwimmerschalter im Klarwassertank → Borehole an
Inline-Sieb →
RohwassertankBoosterpumpe fördert durch die gesamte Filtrationslinie in den Klarwassertank
Nachtbetrieb: automatische Ventile auf Rückspülen; Druckabfall triggert Boosterpumpe → Rück-/Spülgänge + Enthärter-Regeneration
Danach Rückstellung auf Filtrationsmodus; Klarwassertank steuert Boosterpumpe nach Bedarf
Borehole kommuniziert ausschließlich mit dem Rohwassertank