Hallo zusammen,

durch lesen habe ich hier schon einiges gelernt und auch mit mehreren Threads (z.B.
#1 und #2) mir bei der Auswahl und der "Konfiguration" helfen lassen.

bei mir läuft seit kurzem eine Daikin Altherma 4, 6 kW mit 230 l WW-Speicher und 50 l Puffer im Rücklauf (fürs Abtauen).
Der hydraulische Abgleich durch den Heizungsbauer ist erst in 2–3 Wochen möglich – ich würde aber gern jetzt schon vernünftig vorkonfigurieren (HKV sind aktuell frei zugänglich, bald hinter Einbauschrank, zwar mit Öffnung aber trotzdem komplizierter).

System / Beobachtung
Die Daikin hat (soweit ich sehe) keine fixe Soll-Volumenstrom-Einstellung, aber einen Hydrauliktest mit konstant 15 l/min oder 30 l/min.

Mit "alles offen" schafft jeder der drei HKV im Test einzeln > 27 l/min, Hydraulik ist also unkritisch.

Für den Heizbetrieb rechne ich bei ΔT ≈ 5 K mit ca. 20 l/min Gesamtbedarf. (ΔT 3 K → ~ 33 l/min)

Ziel-Volumenströme je Heizkreis:
EG
WZ 3,67 l/min
AZ 3,17 l/min
Küche 2,17 l/min
Essen 2,17 l/min
Bad 0,83 l/min
Summe EG ≈ 12,01

OG
KiZ klein 0,83 l/min
KiZ groß 1,83 l/min
Bad 1,17 l/min
SchlafZi 1,17 l/min
Summe OG = 5,00

OG (vermietet)
V SchlafZi 1,50 l/min
V WohnZi 1,67 l/min
Summe OGv ≈ 3,17

Gesamtsumme ≈ 20,18 l/min

Tacosetter vorhanden, 2× WMZ: EG+OG gemeinsam, OG vermietet separat sind zur Messung vorhanden.

Was haltet ihr vom folgendem Vorgehen:
Die benötigten Volumenströme für ΔT 3 K berechnen. Und da der Test konstanten Volumenstrom fährt, kannst ich die proportionale Verteilung einstellen. Diese sollte sich bei der Reduzierung des Volumenstroms gleichmässig reduzieren... oder?

Danke und VG,
Mans

Moin Mans,

Es ist richtig, dass Du für den hydraulischen Abgleich eine feste Spreizung zugrunde legen musst und Dir dann anhand der raumweisen Heizlasten die pro FBH(?)-Heizkreis nötigen Volumenströme ausrechnen kannst.

Die Frage ist nun: wahrscheinlich wirst Du einen statischen Hydr. Abgleich machen über die Durchflussanzeigen am VL-Verteiler, oder? Hinweis: der statische Hydr. Abgleich heißt deswegen statisch, weil er auf den Volllastpunkt auslegt und abgleicht.

Der Ableich selbst erzeugt ja im Ergebnis eine gezielte Druckveränderung im Zufluss zum jeweiligen FBH-Kreis - also etwas mehr Druckverlust im System.

Nun zu Deiner Frage, ob sich die Volumenströme bei geringerem Gesamtvolumenatrom dann proportional verändern:

Das ist nur dann so, wenn alle Rohrleitungswege im VL bis zu den FBH-Verteilern und von den FBH-Verteilern im RL identische Querschnitte hätten - was sie üblicherweise eben genau nicht haben.

Der durch die Strömung im Rohr verursachte Druckverlust ist zwar proportional zur Länge des Rohres, aber nicht proportional zum Querschnitt der sich durch diesen Querschnitt ergebenden Strömungsgeschwindigkeit. Bei unterschiedlichen Querschnitten von 2 Leitungsrohren, aber gleichem Volumenstrom steigt der Druckverlust im " dünneren" Rohr wegen der dort nötigen höheren Strömungsgeschwindigkeit mit dem Quadrat der Strömungsgeschwindigkeit an. Der alte Bernoulli, der diesen Zusammenhang entdeckte ist Schuld..😉
—-> also nicht proportional.

Im Teillastbetrieb, der 99% der Heizperiode ausmacht, hast du trotz gleicher Spreizung von 3K auch nicht die bei NAT nötigen 20 L/min, sondern erheblich niedrigere Strömung. Schau mal in den Sensormenü am Regler nach, was Du aktuell so hast…
—-> und damit auch keine sich proportional ändernden Druckverhältnisse bei sich ändernden Außentemperaturen.

Bevor Du nun fragst: „und weshalb dann das Ganze?" —> Immer noch 5x besser als alles auf Werkeinstellung zu lassen.

Gruß - Eddi