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18.12.2003 14:06:24 |
Hallo zusammen, ich habe in der Vergangenheit schon des öfteren hier kompetente Aussagen erhalten und versuche mein Glück nochmal. Es handelt sich um ein ziegelhaus ohne Fassadendämmung mit 130m² Wohnfläche plus 75 m²Keller wovon wiederum 40 m² zum Teil beheizt sind. Im Wohnbereich mach ich ne Fußbodenheizung, im Keller Radiatoren. Es geht um die Dimensionierung einer Wärmepumpe. Ich hab eine Wärmebedarfsrechung ( DIN 4701) machen lassen, der Gutachter kommt auf ein QN Gebäude von 9KW. Laienhaft gesagt, wenn ich von den 9 KW Wärmebedarf für das Gebäude ausgehe, zähle ich noch 1 KW für Warmwasser dazu und noch 10 Prozent Reserve. Dann bin ich bei 11 KW. ich würde mich also für die Stiebel WPF 10 entscheiden (12 KW, Wasser/Wasser). Allerdings kommen bei mir begünstigend folgende Punkte dazu, weswegen ich evtl. auch eine kleinere reichen würde: 1.: Mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werde ich innerhalb der nächsten 2 Jahre die Nord- und Westseite des Hauses mit einer 6 cm Styropor-Fassadendämmung versehen, die in der Wärmebedarfsrechung noch nicht berücksichtigt wurde. 2.: Aßerdem werden wir im großen Raum im EG ( 40 m², Wohnzimmer mit Küche und Essbereich) einen Kaminofen einbauen. 3.: Der Raum im Keller ist schwächer beheizt als der Rest des Hauses, das ist nämlich eine Werkstatt, die natürlich nicht den ganzen Tag in Betrieb ist. 4.: Wir werden eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung von Stiebel (LWZ 161) einbauen. Ich frage mich daher, ob die kleinere Steibel WPF 7 (10 KW) nicht auch ausreichen würde, wenn ich die begünstigenden Faktoren reinrechne. Es geht mir aber nicht um den Anschafungspreis. Ich hab aber hier schon oft gehört, dass ein Überdimensionieren der WP auf die Langlebigkeit der Wärmepumpe geht, außerdem brauchen größere einfach mehr Energie. Allerdings soll das Haus natürlich schon möglichst schnell aufgeheizt werden, das spricht also wieder für die gröere. Ach ja, es wird auf jeden Fall ein Heizungspuffer mit etwa 200 Liter Inhalt eingebaut, ist ja auch noch wichtig zu wissen. So, ich hoffe jemand tut sich meinen Roman an und kann helfen, Tipps oder Erfahrunge geben. Im vorraus schon vielen Dank!! Gruß, Markus
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18.12.2003 14:36:08 |
Hallo Markus! Geh auf jeden Fall zum örtlichen Kälte-Installateur und laß Dir ein Angebot für eine WP mit Copeland Scroll Kompressor machen. Meiner bietet eine 8,5 kW (0W/40W) WP für 2,6 kEuro an. Der Kompressor macht höchstens 25 % des Preises aus, also lieber ein bißchen mehr Leistung. Das WW würde ich mit einer kleinen Luft/ Wasser-WP machen, weil die Bedingungen anders sind: i.A. höhere Endtemperatur (bei mir etwa 45°) als das Heizwasser und weil im Sommer die Heizungs-WP für die WW-Bereitung auf jeden Fall überdimensioniert ist. Als Wäremquelle wenn möglih zwei Brunnen, auch wenn die 3000 Euro auf Rechnung kosten sollen. Schließlich spart man Ölspeicher/Raum und Schornstein. Viel Spaß beim Energiesparen und CO2-Vermeiden Steinbock
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18.12.2003 15:04:01 |
Hallo, danke erstmal. Ich bin halt ein Fan von komplett fertigen Anlagen (Stiebel, Siemens, auch wegen der Teileversorgung etc.). Und das Warmwasser lass ich im Sommer über eine Solaranlage machen, ich hab dafür nen Wärmepumpenspeicher mit zusätzlichem Solar-Wärmetauscher. Gruß, Markus
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18.12.2003 16:22:08 |
Hallo Steibock, meld Dich doch bitte mal bei mir wegen der Wärmepumpe: mba@mba42.de. Vielleicht will der Kältetechniker ja nochmal so ein Teil bauen und Du kriegst Vermittlungsprovision... Danke! Markus
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18.12.2003 20:12:38 |
alle achtung, 9 kw Heizbedarf für ein 140qm Haus mit kontrollierter Lüftung ziemlich viel. Biste sicher, dass die kontrollierte Lüftung eingerechnet wurde? Warum hast du den VWS nicht mit einrechnen lassen, wenn du ihn eh anbringen läßt? Radiatoren und WP? Das paßt meiner Meinung nicht - warum nicht auch FBH im Keller? Was sagt zu dieser Konstellation der "Verkäufer" oder ist es ein Installateur? baffm
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18.12.2003 22:45:42 |
Hallo, der Installateur bin ich selber(G). Und der Raum ist ne Werkstatt, die nur ab und zu abends oder am Wochenende geheizt werden muss. dann muss es aber schnell gehen.... Die Lüftung wurde nicht mit einberechnet. Der Gutachter meinte, er berechnet den Heizbedarf des Hauses. Was dann von der Lüftung und was von der WP kommt ist eine andere Geschichte. Gruß,MArkus |
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18.12.2003 23:31:55 |
Hallo. So, wie es aussieht, bist Du mit der kleineren WP sehr gut bedient. Mit Lüftung ist das ohnehin kein Problem. Der Kälteanlagenbauern baut gewiß eine gute Wärmepumpe; Aber mit der Regelung ist das dann so eine Sache. Wie soll das funktionieren? thermostatisch? Und die Heizkurve? und und und? Der größere Puffer ist auch ne gute Wahl. Wenn die Radiatoren groß genug dimensioniert sind, gibt es damit keine Probleme. Ich habe letzte Woche eine WP in Betrieb genommen, die nur Radiatoren versorgt. Das geht einwandfrei. Man muß nur groß genug wählen. Unabhängig von Radiatoren oder Flächenheizung kann ein Mischer in den Heizkreis eingebaut werden, der die Hysterse kompensiert; Das sind aber Nuancen des Komforts. Es geht auch ohne ganz gut. Zwei Kreise (Radiatoren/ Fußbodenheizung) ist nicht nötig. Elekronische Heizkreispumpe möchte ich noch empfehlen. Grüße, C. Brenner www.Celsius-compile.de |
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19.12.2003 09:51:19 |
Hallo Hr. Brenner, danke für Ihren Beitrag. Habe ich denn außer dem etwas höheren Anschaffungspreis einen wietern Nachteil bei der größeren Variaante der Wärmepumpe? Ich frage deswegen weil sowohl mein Architekt als auch der WP-Verkäufer sich stur stellen. - Einen größeren Energiebedarf dürfte ich nicht haben, weil die größere Pumpe ja mehr Energie aufnimmt, dafür aber schneller heizt. - Die Hysterese wird durch den größeren Speicher ja vermindert, obwohl sich die WPs ja eh nur maximal 3 mal pro Stunde einschalten. Was ist unter einer elektronischen heizkreispumpe zu verstehen? Ich hab halt bisher eine normale Umwälzpumpe im Angebot. Gruß, MArkus |
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19.12.2003 18:44:58 |
Hallo C.Brenner, wie soll so ein gemischter Heizkreis funktionieren? Bei einer ordentlichen FBH sind doch im tiefsten Winter nicht mehr als 40°C Vorlauf notwendig - wie groß müssen denn da die Radiatoren sein, damit die aus 35-40°C noch genügend Wärme in den Raum abgeben? baffm
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19.12.2003 22:59:16 |
Hallo. @Markus: Inwiefern stellen sich Architekt und Verkäufer stur? Die plädieren für die kleinere? Würde ich auch machen. Im Jahresmittel läuft die größere einfach ungünstig. Die wäre schlicht überdimensioniert. Die Hysterese wird nicht vermindert. Es dauert mit dem größeren Puffer nur länger, bis die Hysterese durchlaufen ist. Eine elektronische Umwälzpumpe hält einen konstanten Druck; Wird ein Heizkreis/Heizkörper abgeregelt, presst die Pumpe nicht unnötig gegen das geschlossene/gedrosselte Ventil, sondern reduziert die Leistung soweit, dass der Druck erhalten bleibt. Im Endeffekt: Energieersparnis. @baffm: Das lässt sich ja berechnen, wie groß der Heizkörper bei der entsprechenden Vorlauftemperatur sein muß. 3-reihig sollte er nach Möglichkeit schon sein. Grüße, C. Brenner www.Celsius-compile.de |
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20.12.2003 10:52:29 |
@Steinbock (ganz oben) Frage: Was soll das mit CO² Vermeidung ? Wie wird den die elektrische Energie erzeugt ? Hä ! Weltweit zum größten Teil durch verheizen von fossilen Brenstoffen. Bei WP´s brauchst halt weniger davon, aber zum Heizen immer noch zuviel ! Oder irre ich mich ? Mit einer Holzheizung habe ich in diese Richtung ein gutes Gewissen. Frohe Weihnachten und kommt gut über´s Jahr. erich
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| Zeit:
20.12.2003 11:59:58 |
@Brenner Hallo, die beiden Stellen sich stur, und plädieren für die größere, das ist ja mein Problem, ich kanns mir nicht vorstellen, dass nicht auch die kleinere reicht. Nochmal eine Laien- Rechnung: Die größere nimmt mehr Strom auf, heizt aber auch schneller. DIe kleinere weniger Strom, brauch aber länger für die Erwärumung. Ist es dann nicht so, dass beide den gleichen Stromverbrauch haben? Gruß,Markus
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20.12.2003 12:51:27 |
Hallo. Als Quelle kommt ein Brunnen zum Einsatz, wenn ich das richtig verstanden habe. Dann ist die Leistungszahl beider Wärmepumpen nahezu identisch. Die größere braucht also nicht mehr Energie, als die kleine, läuft aber kürzer. Wenn die Bedarfsberechnung mit den Außentemperaturen für München gemacht wurde und die weiteren Wärmeschutzmaßnahmen (Außendämmung Nord/West und die Lüftung) einbezogen werden, reicht die WPF7. Wie begründen denn die Herren ihre Haltung zur größeren? Grüße, C. Brenner www.Celsius-compile.de
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20.12.2003 12:53:09 |
Na
nicht: ...läuft aber kürzer... sondern: ...weil sie kürzer läuft. |
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20.12.2003 13:10:10 |
Die begründen das gar nicht, die sagen nur "Sie brauchen" auf jeden Fall 12 KW!
Gruß, Markus
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Verfasser: steinbock.re.erich | Zeit:
20.12.2003 14:56:49 |
Hallo Erich!
In CH ist der Strom CO2-frei (60% Hydro, 40% Nuklear). In Bawue wird 70% CO2-frei erzeugt (10% Hydro, 60 % Nuklear). Die restlichen 30% sind die Spitzenlasten von morgens 8 bis abends 20 Uhr. D.h. der Grundlaststrom und damit meine WP wird CO2-frei betrieben.
Mit nuklearen Grüßen
Lothar Steinbock
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