Mit preußischer Genauigkeit und schwäbischer Sparsamkeit
Wenn Du wissen möchtest wie eine
Wärmepumpe funktioniert, dann nimm einen Buddel Weiswein, eingefüllt in eine filzummantelte Feldflasche und mach an einem heißen Juli- Tag auf Deinem Drahtesel einen Ausflug an einen warmen Badesee.
Bis Du angekommen bist, stellst Du fest, dass man den Wein irgendwie kühlen müsste. Enttäuscht wirfst Du die Flasche in das 26-grädige Badeseewasser. Aber auch Wein mit 26 Grad schmeckt nicht, also legst Du die nasse Filzfeldflasche neben Dich in die Sonne. Nach einiger Zeit brauchst Du unbedingt alohol und nimmst einen kräftigen Schluck mit der Überraschung, dass der Wein jetzt deutlich kühler ist.
Was ist geschehen ?
Das
Wasser ist auf der nassen Filzflasche verdunstet und hat dabei offensichtlich den Wein gekühlt.
Soeben hast Du eine Kühlmaschine erfunden, oder haben das auch schon die alten Ägypter so gemacht ?
Wenn eine Flüssigkeit verdunstet bzw. gasförmig wird, wird aus der Umgebung
Energie entzogen.
Also kühlen können wir jetzt schon nur heizen ?
Irgendwann schwingst Du Dich aufs Radel und willst nach Hause, stellst aber fest, dass die Reifen kräftig
Luft benötigen. Beim Aufpumpen stellst Du fest, dass Deine
Pumpe ziemlich heiß wird.
Eigentlich drückst Du doch nur Luft(Gas) zusammen und sonst nichts.
Natürlich kapierst Du sofort, wird ein Gas (in Deinem Fall Luft) zusammengedrückt, dann wird das Gas heiß. Damit könnte man doch heizen ?
Zuhause angekommen, willst Du Dir sofort für eine gemütliche Tasse Tee heißes Wasser machen. Nebenher gehst Du solange ins Hausforum, vergisst Dich, bist wie gefesselt und als Du in die Küche kommst, hängt das gesamte Teewasser an Deinen Küchenfliesen als Kondensat.
Mit preußischer Genauigkeit und schwäbischer Sparsamkeit willst Du sofort feststellen, wie groß der energetische Schaden ist, den Du angerichtet hast. Beim Gang zum Stromzähler stellst Du fest, dass Du 5-6 mal soviel Energie verbraucht hast bis das gesamte Teewasser zu Teewasserdampf wurde als wenn Du es wie bisher rechtzeitig von der Platte genommen hättest.
Jetzt macht Dein deutscher Erfindergeist mit Dir was er will, Du läufst zur Hochform auf, Du kombinierst.
Verdampft eine Flüssigkeit, braucht diese dazu sehr viel Energie, die sie aus ihrer Umgebung entzieht (Wasserkocher, Wein ) = kühlen. Die entzogene Energie wird offensichtlich im Gas (
Wasserdampf) gespeichert.
Drückst Du das Gas (verdampfte Flüssigkeit) zusammen, erhitzt sich diese. = heizen.
Kühlst Du den
Dampf (Gas) wieder ab, kondensiert dieser wieder und die enthaltene Energie wird dabei in vollem Umfang wieder frei (Teewasser kondensiert an Küchenfliesen).
Heute ist Dein Tag!
Jetzt hast Du alles beisammen.
Du rufst sofort im Forum an, wild entschlossen eine völlig neue Idee mit uralten Erkenntnissen umzusetzen.
Da es jetzt aber konkret zur Sache geht, sind die 2000 Onliner ziemlich ratlos, kaum eine Reaktion, kaum eine Antwort.
Endlich erklären sich Hansi und denknichtdran und letztlich sogar noch Heribert unter der Bedingung bereit , dass ihnen der Alte Bo , die Heizis und noch schlimmer die Stromer mit Rat und Tat zur Seite stehen um meine Idee in einer Maschine zu implementieren.
Du musst denen natürlich alles haarklein erklären wie’s geht.
Plötzlich wollen alle wieder mitmachen und jeder erklärt es so, dass sein Gehörn in bestem Glanze steht.
Also Hansi sag dem denknichtdran er soll nicht Wasser oder Luft nehmen, sondern einen Stoff (
Kältemittel), der bereits bei mindestens –40 Grad kocht so wie Wasser es bei +100 Grad tut. Der Ofen soll doch auch noch bei – 25 Grad warm geben - oder?
Heribert, der sich wieder mal beklagt, dass er’s zusammen mit denknichtdran
am schwersten hat, den schickst Du zum Einkaufen:
4 Teile soll er bringen
1 Stück Pumpe um das Gas im Kreis herum zu pumpen und gleichzeitig so zusammenzudrücken, dass es schön heiß wird (Kompressor).
1 Stück Rohrsystem das dort ausgelegt wird, wo die
Wärme entzogen werden soll (
Verdampfer(Filzflasche)).
1 Stück Rohrsystem in dem das Gas später wieder flüssig werden soll (Verflüssiger oder Kondensator (Teewasser Küchenfließen))
1 Stück Ventil, das aus der Flüssigkeit wieder Dampf macht (Einspritzventil).
Also nachdem die Heizis und Stromer immer noch nicht begreifen wie es geht musst Du’s halt noch mal erklären.
Also Ihr ordnet alles im Kreis herum an.
Der Kompressor, dann der Verflüssiger, dann das Einspritzventil, dann der Verdampfer und alles miteinander mit
Rohren zu einem Kreislauf verbunden.
Der Kompressor saugt aus dem Verdampfer das
Kältemittelgas an und drückt es gleichzeitig so stark zusammen (über 20 bar) dass es sehr heiß wird. (100 Grad oder so).
Dann pumpt er das heiße Gas in den Verflüssiger.
Im Verflüssiger wird das Heißgas mit Wasser so gekühlt, dass das Gas bei hohem Druck flüssig wird. Das Kühlwasser wird dabei so warm, dass man über eine
Fußbodenheizung damit ein Haus heizen kann.
Nach dem Verflüssiger gelangt das heiße Gas zum Einspritzventil, das immer soviel vom Gas (Kältemittel) in den Verdampfer einspritzt, dass dies im Verdampfer wieder vollkommen von flüssig zu gasförmig werden kann. Dazu braucht es wieder jede Menge Energie, die aus der Umgebung entzogen wird (Filzflascheà Wein).
Für die ganze Angelegenheit braucht man allerdings ziemlich lange, weil der Hansi mal wieder meint, dass er am besten alles alleine machen sollte und der Heribert schon wieder überlegt, wie er das ganze noch verbessern könnte wie es sonst keiner kann solange der denknichtdran eifrig mit der Missionierung der Heizis beschäftigt ist.