Wenn es um die Heizungsmodernisierung geht, tun sich die die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland schwer: Bei einer aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft (VdZ) gaben lediglich 19 Prozent der Befragten an, ihre Heizung in den vergangenen zwei Jahren modernisiert oder teilerneuert zu haben. Dabei könnten mehr als zwei Drittel aller Haushalte durch den Austausch des veralteten Wärmeerzeugers deutlich sparen und ihre Wohnkosten dauerhaft senken.
Für die meisten Haushalte ist ein schrittweises Vorgehen bei der energetischen Sanierung am wirtschaftlichsten. Ein Heizungstausch schafft durch die Kosteneinsparungen Freiräume für weitere Maßnahmen. Bild: IEU
86 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihre alte Heizung noch einwandfrei funktioniert - aber ist das ein Argument gegen den Heizungstausch? "Ist die Heizung älter als 15 Jahre, kann sie von der Effizienz mit einem modernen Heizsystem nicht mehr mithalten", erklärt Bernhard Funk, Sprecher der IEU. Selbst bei einem vorbildlichen Heizverhalten zahlen die Eigentümer betagter Anlagen drauf. Funk: "Eine moderne Erdgas-Brennwertheizung zahlt sich allein durch die gesparten Heizkosten in wenigen Jahren ab."
Die Gründe, warum dennoch viele Eigenheimbesitzer eine Modernisierung scheuen, sind vielfältig. Die Angst vor Verschuldung nannten 22 Prozent der Befragten und 27 Prozent gaben an, dass ihnen der Nutzen einer Modernisierung unklar sei. Einen weiteren wesentlichen Punkt bildete die unstete Förderpolitik. Die Bedenken der Immobilienbesitzer seien jedoch unbegründet, erklärt Funk: "Modernisieren beginnt im Kleinen und führt nicht zu einer finanziellen Überforderung, wenn Eigenheimbesitzer angepasst an ihre individuelle Lebenssituation agieren." Laut der IEU-eigenen Studie "Modernisierungskompass 2011" belastet ein Heizungstausch hin zur Erdgas-Brennwerttechnik einen einkommensschwachen Rentnerhaushalt mit nur 5 Euro pro Monat. Wird gleichzeitig gedämmt, liegt die monatliche Belastung allerdings bereits bei 87 Euro.
Schritt für Schritt Kosten sparen
Ist die Entscheidung für eine Sanierungsmaßnahme gefallen, würden 66 Prozent der Umfrageteilnehmer eher eine höhere Investition in Kauf nehmen, wenn sich die Modernisierung langfristig rechnet. Für 29 Prozent wäre eine kostengünstigere und dafür kurzfristiger angelegte Modernisierung attraktiv. Bernhard Funk: "Unsere Studie zeigt, dass es für die meisten Haushalte am wirtschaftlichsten ist, bei der energetischen Sanierung schrittweise vorzugehen. Wer jetzt seine Heizung tauscht, schafft sich durch die reduzierten Kosten Freiräume, die er später für weitere Maßnahmen nutzen kann."
Solar und Brennwert bevorzugt
Bei der Wahl des Heizsystems würden 47 Prozent der Befragten eine Heizung mit Brennwerttechnik und 51 Prozent eine Solarthermie-Anlage bevorzugen. "Die Kombination beider Technologien zahlt sich am meisten aus", erklärt Bernhard Funk. "Im Sommer liefert die Sonne ausreichend Energie, um den kompletten Wärmebedarf abzudecken. In der Übergangszeit und im Winter sorgt die Brennwerttherme für die nötige Wärme, wird dabei aber von der Sonne teilweise entlastet. Das schont die Umwelt, spart Kosten und ist nachhaltig."