Dicht, sicher, enorm zeitsparend – mit einem Pressfitting lassen sich Rohre im Handumdrehen optimal verbinden. Vor 50 Jahren wurde der Pressfitting patentiert und einige Jahre später kam mit Mapress das erste Presssystem auf den Markt. Inzwischen werden rund 80 Prozent aller Leitungsverbindungen für Trinkwasser und Heizung gepresst. In den letzten zehn Jahren hat der Sanitärtechnikhersteller Geberit das System zu einem leistungsfähigen Hightech-Produkt weiterentwickelt, das deutlich mehr als die herkömmlichen Einsatzbereiche bietet. Allein in diesem Jahr bringt das Unternehmen rund 70 neue Formteile für Mapress heraus.
Von der Pionierleistung zum ausgereiften System: Der schwedische Ingenieur Gunnar Larson ist Erfinder der Pressetechnik und damit auch geistiger Vater des modernen Mapress Systems von Geberit.
Ein halbes Jahrhundert nach Markteinführung: Die Presstechnik von Geberit Mapress ist heute unverzichtbarer Bestandteil einer zeitgemäßen, zuverlässigen Installation – in der Gebäudetechnik genauso wie in verschiedenen industriellen Sparten.
Sicherheit im Fokus: Der Mapress Kontur-Dichtring weist drei Leckpfade auf, so dass eine „vergessene“ Verpressung stets durch eine Druckprobe erkennbar wird.
Ob Wasser, Gas, Druckluft oder Dampf: Je nach Medium zeichnet sich der jeweilige Kontur-Dichtring durch besondere Beschaffenheit aus und macht dies durch seine Farbkennung deutlich.
Vielfältige Einsatzbereiche: Handwerker können sich durch die Mapress Produkterweiterungen heute Geschäftsfelder über die SHK-Branche erschließen. Das gilt beispielsweise für den Schiffbau, die Automobilindustrie oder den Anlagenbau. Bilder: Geberit
Ende der 1950er-Jahre entwickelt der schwedische Ingenieur Gunnar Larsson den
ersten Prototyp eines Pressfittings. 1964 wurde er offiziell patentiert. Wenige Jahre
später entdeckt das Stahlunternehmen Mannesmann die Chancen des Fittings und
erwirbt die Produktrechte. Die Mannesmann-Tochter Kronprinz übernimmt die
Fertigung und den Vertrieb der Pressfittings und etabliert in den Folgejahren ein C-Stahl-
und Edelstahl-System bestehend aus den neuartigen Verbindern und
dünnwandigen Rohren. Der Produktname lautet „Mapress“, ein Kunstwort aus
„Mannesmann“ und „Presstechnik“. Mit dem neuen System gibt es endlich eine enorm
zeitsparende und solide Alternative zur Löt- oder Schweißverbindung. Obendrein
besteht keine Verletzungsgefahr durch die Hitzeentwicklung beim Löten und
Schweißen mehr.
Top-Qualität durch Erfahrung und „Made in Germany“
Die hohe Qualität der Pressfittingsysteme macht Mapress interessant für Geberit. Das
Sanitärtechnik-Unternehmen aus der Schweiz weiß um das enorme Potenzial der
Verbindungstechnik für metallene Werkstoffe. Mit dem Erwerb der Technologie im Jahr
2004 treibt Geberit den Erfolgskurs der Presssysteme voran. Zu bieten hatte das
System bereits vieles. „Schon in den 1990er-Jahren war Mapress Edelstahl ein
Glücksfall für so manchen Sanitärbetrieb“, erinnert sich Marcus Leiendecker,
Bereichsleiter Technik bei Geberit in Pfullendorf. „Damals kam es in etlichen Regionen
reihenweise zu Schäden durch Lochkorrosion, weil hartgelötete Kupferleitungen mit
bestimmten Trinkwasserqualitäten nicht harmonieren. Doch mit dem Pressfitting-
System konnte der Fachbetrieb seinen Kunden eine solide Alternative bieten.“
Geberit hat Mapress zu einer hochleistungsfähigen Produktreihe weiterentwickelt.
Nach wie vor ist die Produktion der Pressfittings „Made in Germany“. Seit Jahrzehnten
kommen Millionen von Formteilen in den verschiedenen Werkstoffen aus der Fertigung
im rheinischen Langenfeld und finden über den Großhandel den Weg zum Verarbeiter.
Die Qualität steckt in jedem Detail. So ist beispielsweise durch Norm, Fachinformation
oder Montageanleitung festgeschrieben, welcher Werkstoff für welche Anwendung
geeignet ist. Ob Edelstahl, Kupfer oder C-Stahl: Jedem Werkstoff gibt Geberit Mapress
besondere Vorzüge mit, damit Planer und Installateure sie für verschiedenste
Einsatzzwecke nutzen können.
Das Thema Sicherheit hat großen Stellenwert. Ein Beispiel: Bei Mapress Edelstahl ist
die Legierung so beschaffen, dass sich binnen kurzer Zeit nach der Installation eine
schützende Innenschicht ausbildet. Der dauerhafte Schutz vor Korrosion ist dadurch
sehr hoch.
System mit mehrfacher Sicherheit
Eine besondere Bedeutung hat der Kontur-Dichtring des Pressfittings. Die optimale
Form entsteht durch Computer-Simulation nach der „Finite-Elemente-Methode“.
Dadurch passt sich der Dichtring nahezu jedem Medium und jedem Werkstoff an.
Marcus Leiendecker: „Seit mehr als zehn Jahren weiß der Installateur diesen Vorteil zu
schätzen. Der Fitting bleibt unverpresst undicht. Falls eine Verpressung vergessen
werden sollte, fällt dies bei der Druckprobe sofort auf.“
Ein weiteres wichtiges Detail ist der Pressindikator – ebenfalls ein Sicherheitsmerkmal.
Der Pressfitting lässt auf farbiger Banderole erkennen, aus welchem Material er
besteht, für welchen Einsatzbereich er geeignet ist (z.B. gelb für Gas) und um welche
Nennweite es sich handelt. Erst wenn Pressbacken oder -schlingen ganze Arbeit
geleistet haben, lockert sich das schmale Kunststoffsiegel, so dass es sich von der
Presszone abstreifen lässt. Daran erkennt der Installateur: Keine Banderole mehr –
Verpressung ausgeführt. Noch ein Plus an Sicherheit: Jeder Pressfitting von Geberit
Mapress gewinnt an Wert, weil seine Öffnungen durch Schutzkappen verschlossen
sind, um so eine unbemerkte Verschmutzung zu verhindern.
Pressfittings können mehr als Trinkwasser und Heizung
Marcus Leiendecker schätzt, dass heute etwa 80 Prozent aller Leitungsverbindungen
für Sanitär und Heizung gepresst werden: „Allerdings fehlt in der Praxis häufig noch
das Wissen darüber, was die High-Tech-Verbindungssysteme inzwischen außerdem
leisten können. Viele Handwerker schöpfen das Potenzial dieser Technik noch nicht
aus.“
In den vergangenen zehn Jahren hat Geberit im unternehmenseigenen Labor am
Stammsitz im schweizerischen Jona geforscht und das System mit enormem Aufwand
weiterentwickelt. So konnte das Unternehmen für Mapress weitere Einsatzgebiete
erschließen: die Installation von Erd- und Flüssiggas, den Einsatz in solarthermischen
Anlagen mit hoher Temperaturbelastung, den Einbau von Sprinkleranlagen und von
Druckluftnetzen in der Ausführung „silikonfrei“, damit sie zum Beispiel in der
Automobilindustrie eingesetzt werden können. Auch für den Kontakt mit Sattdampf
wurde Mapress optimiert – hierfür hat Geberit Anfang 2014 wichtige Zulassungshürden
genommen. Doch der Dichtring für Sattdampf-Anwendungen ist nur eine von
zahlreichen Weiterentwicklungen und Optimierungen rund um Mapress. Allein 70 neue
Formteile für verschiedenste Anwendungen haben die Entwickler in der Schweiz in den
letzten Monaten bis zur Serienreife gebracht. Die Neuheiten werden noch in diesem
Jahr die Mapress Sortimentsliste ergänzen.
Handwerksunternehmen, die sich bislang auf die SHK-Branche konzentriert haben,
können durch die Mapress Produkterweiterungen deutlich mehr Geschäftsfelder
erschließen. Denn wer mit Know-how rund um die Presstechnik aufwarten kann, kann
sich als Zulieferbetrieb auch für andere Branchen empfehlen. Das gilt beispielsweise
für den Schiffbau, die Automobilindustrie oder den Anlagenbau.
Kostenlose Informations- und Weiterbildungsangebote
Mit umfangreichen Serviceangeboten, Schulungen und Roadshows informiert Geberit
ständig über Einsatzgebiete von Mapress und die sichere Verarbeitung des Systems.
Informationen zu den Weiterbildungsangeboten finden interessierte Handwerker und
Planer unter
www.geberit.de/seminare.