Abwärme ist der Anteil an
Wärmeenergie, der bei der Kraft- oder
Wärmeerzeugung anfällt und ungenutzt in die Umwelt abgegeben wird. Bei
Kraftwerken und industrieller Produktion gibt es große Mengen Abwärme, die meistens über Kühltürme abgegeben werden. Wenn die Abwärme zu Heizzwecken verwendet wird, dann ist das ein Beitrag zu einer rationellen
Energieversorgung.
Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen bearbeitet derzeit im Auftrag der Aqua Society eine Marktstudie, in der die Möglichkeiten der Abwärmenutzung auf niedrigem
Temperaturniveau zur
Stromerzeugung ermittelt werden.
Entsprechend dem ersten Zwischenreport kann vorläufig für Deutschland von einem technisch erschließbaren Abwärmepotenzial von in Summe 85 GW
th ausgegangen werden, das sich wie folgt aufteilt:
- 6,7 GWth als industrielle Abwärme
- ca. 1 GWth bei KWK-Anlagen
- 63 GWth im Rahmen der hydrothermalen Geothermie (Tiefen von 1500 - 3000 m)
- 14 GWth im Rahmen eines weiteren Ausbaus solarthermischer Anlagen
Aus diesen Abwärmequellen könnte unter Annahme eines realen elektrischen Wirkungsgrades im Bereich von 6 - 10% eine elektrische Leistung im Bereich von 5 - 8,5 GW
el bei Einsatz geeigneter
Wärme-Kraft-Prozesse gewonnen werden.
Bei einem mittleren spezifischen Investitionsaufwand von 1,25 Mio. Euro pro Megawatt elektrische Leistung ergäbe sich laut Hochrechnung der Fraunhofer-Experten für die Zukunft ein Marktvolumen bzw. Investitionsaufwand im Marktsegment "Strom aus Abwärme auf niedrigem
Temperaturniveau" von 6,25 Mrd. - 10,6 Mrd. Euro.