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Autoren
OldBo
21.08.2021
Der Luftdurchlass, und hier besonders der Zuluftdurchlass, ist das wichtigste Glied in der Kette einer raumlufttechnischen Anlage (RLT), um die thermische Behaglichkeit zu erreichen.
Der Luftdurchlass, und hier besonders der Zuluftdurchlass, ist das wichtigste Glied in der Kette einer raumlufttechnischen Anlage (RLT), um die thermische Behaglichkeit zu erreichen. Bei der Auswahl des richtigen Luftdurchlasses ist die spezifische Raumkühllast (die Luftmenge ist höher gegenüber dem Heizbetrieb) und die Ausblashöhe bzw. Raumhöhe ausschlaggebend.

Die Lage bzw. Anordnung des Abluftdurchlasses ist für die Luftführung im Raum von untergeordneter Bedeutung. Diese Durchlässe müssen in der Regel nicht eingestellt werden. Im Gegensatz zu den Zuluftdurchlässen ist die Luftbewegung an der Abluftöffnung er in einem Abstand von 30 bis 40 cm spürbar. Nur bei einer Schichtenströmung sollten sie im Deckenbereich angeordnet sein.
Eine brennende Kerze lässt sich schon durch einfaches Ausatmen löschen; es gelingt jedoch nicht, die Flamme durch intensives Einatmen zu löschen.
Die Luftdurchlässe, und hier besonders die Zuluftauslässe, müssen so ausgewählt werden, dass sie die Luft zug- und geräuschfrei in den Raum einbringen. Außerdem sollten sich die Durchlässe der Raumgestaltung anpassen, da in vielen Fällen eine "Lüftung" erst dann als negativ empfunden wird, wenn man sie sieht, hört und spürt. Diese Kriterien gelten nicht nur für aufwendige raumlufttechnische Anlagen, sondern auch für einfache kontrollierte Wohnungslüftungen (KWL). Und hier sind auch die Überströmdurchlässe einbezogen.
Luftführung im Raum
Luftströmung im Raum
 Luftströmung im Raum
Die Zuluftdurchlässe sollten immer nach der Art der Luftführung im Raum ausgewählt werden. Deswegen gibt es auch viele verschiedene Durchlassarten.

Die Raumluftströmung wird durch verschiedene Gesichtspunkte beeinflusst

Stelle der Luftdurchlässe
  • Deckenluftauslässe (Drallauslass, Schlitzauslass)
  • Wandluftauslässe (Tellerventil, Lüftungsgitter, Luftdüsen)
  • Bodenluftauslässe (Lüftungsgitter, Drallauslass, Quellauslass)
  • auf dem Boden gestellte Luftauslässe (Quellauslass)

Turbulenz der Lufteinbringung

Einstellung der Ausblasrichtung der Luft
  • nicht verstellbare Luftausläse
  • verstellbare Luftauslässe



Eine turbulente Mischlüftung entsteht, wenn die Zuluft mit hoher Geschwindigkeit und starker Induktionswirkung ausgeblasen wird. Die Raumluft wird von der ausströmenden Zuluft angesaugt (induziert) und vermischt sich. Verunreinigungen werden gleichmäßig verteilt und verdünnt (Verdünnungsströmung). Die Ausblasgeschwindigkeit liegt über 1 m/s (2 bis 5 m/s), in großen Hallen bis ca. 15 m/s.

Eine turbulenzarme Verdrängungsströmung entsteht, wenn die Zuluft mit geringer Geschwindigkeit  und mit vielen nebeneinanderliegenden dünnen Luftstrahlen ausgeblasen wird. Die erwärmte und verunreinigte Raumluft wird nur wenig mit der Zuluft vermischt, sondern aus dem Aufenthaltsbereich verdrängt. Dabei liegten die Ausblasgeschwindigkeiten unter 1 m/s. Die Luft tritt durch viele kleiner Löcher aus (Lochblech oder Sieb). Die Turbulenzen sind bei ganz feinen Austrittsöffnungen sehr gering (Laminarströmung).
Im Gegensatz zur turbulenten Mischlüftung, bei der im gesamten Raum mehr oder weniger die gleiche Temperatur und die gleiche Konzentration an Verunreinigungen vorhanden sind, ist bei der turbulenzarmen Verdrängungsströmung immer ein Temperaturgefälle und eine Konzentration von Verunreinigungen vorhanden. Bei richtiger Planung und Ausführung ist nur im Aufenthaltsbereich bzw. am Arbeitsplatz ist eine behagliche Raumluft festzustellen.
Luftdurchlässe
Luftdurchlässe
 Luftdurchlässe
Quelle: Trox GmbH
Luftdurchlässe
 Luftdurchlässe
Quelle: Swegon AB
Kombidurchlässe (Serie VSD35-3-AZ) nutzen den Coanda-Effekt. Die Zuluft, die durch den oberen Schlitz eingebracht wird, streicht an der Decke entlang und dringt so tief in den Raum ein. Bei einer betonkernaktivierten Decke erhöht der Luftstrom den Effekt der Bauteiltemperierung. Die Abluft wird durch die unteren beiden Schlitze abgeführt.
 Kombidurchlässe (Serie VSD35-3-AZ) nutzen den Coanda-Effekt. Die Zuluft, die durch den oberen Schlitz eingebracht wird, streicht an der Decke entlang und dringt so tief in den Raum ein. Bei einer betonkernaktivierten Decke erhöht der Luftstrom den Effekt der Bauteiltemperierung. Die Abluft wird durch die unteren beiden Schlitze abgeführt.
Quelle: Trox GmbH
Troldtekt® Ventilation Akustikdecke
 Troldtekt® Ventilation Akustikdecke
Quelle: Troldtekt GmbH

Luftdurchlässe je nach Typ für alle Anwendungsfälle im Lüftungs- und Klimabereich

(Ausschlaggebend sind die jeweilige Luftführungsarten)

Deckenluftdurchlässen werden bei großen Luftmengen eingesetzt und sorgen für eine leise Mischluftströmung. Diese Auslässe lassen sich aufgrund der Bauformen (rechteckig und in Bandausführung) besonders gut der Raumgestaltung anpassen. Außerdem können sie mit einer Lamellen- oder Lochblechoptik ausgestattet werden.

Dralldurchlässe sind besonders gut zur Erzeugung von Mischluftströmungen einzusetzen. Sie sind für den schnellen Austausch eines großen Luftvolumens für kleine als auch für große Räume geeignet. Die Induktionsluft wird nach oben gefördert, da sich die ausströmende Zuluft unter der Decke dreht.

Fußbodendurchlässe verbinden die Vorteile der Mischluftströmung mit denen der Quellluftströmung. Sie werden dort eingesetzt, wo hohe akustische Anforderungen gestellt werden, so z. B. in Versammlungs- und Vortragsräumen, Theatern oder Kinos.

Lüftungsgitter sind die einfachste Art der Luftdurchlässe zur Erzeugung einer Mischluftströmung. Sie werden für die Zu- und Abluft einsetzt. Richtig eingeplant sind sie nach wie vor eine preiswerte und effektive Lösung für die Be- und Entlüftung von Räumen.

Lüftungsventile gibt es in Zuluft- und Abluftausführungen. Sie werden hauptsächlich in den kontrollierten Wohnungslüftungssystemen (KWL) eingesetzt. Durch die geringen Luftmengen in diesen Systemen kommt es bei der erzeugten Mischluftströmung, richtig angeordnet, nicht zu Luftführungsproblemen.

Quellluftdurchlässe gewährleisten, dass es nicht zu Luftturbulenzen kommt und dadurch Zugerscheinungen ausgeschlossen (turbulenzarme Verdrängungsströmung) werden. Sie sind besonders gut geeignet, wenn die Anlage auch mit Kühlfunktion arbeitet. Diese Durchlässe können im Wandbereich oder platzsparend im Raum oder in Einrichtungsgegenständen integriert werden.

Schlitzdurchlässe gewährleisten eine effektive Luftverteilung und erzeugen eine Mischluftströmung. Diese Durchlässe sind gut einstellbar und die Luftführung kann auch nachträglich verändert werden. Sie werden in Räumen mit Höhen von ca. 2,60 bis 4,00 m eingesetzt.

Weitwurfdüsen werden für große Räume eingesetzt. Sie erzeugen eine Mischluftströmung und verteilen die Luft sehr weit in den Raum. Sie können elektrisch oder manuell verstellt werden und arbeiten im Heiz- oder Kühlbetrieb.

Stufendralldurchlässe
werden in Doppel- und Hohlraumböden eingebaut. Sie werden vorzugsweise in Theatern, Vortragsräumen, Konzertsälen, Kinos eingesetzt. Richtig eingestellt, erzeugen sie eine turbulenzarme Verdrängungsströmung.

Industriedurchlässe sind für große Räume (Messehallen, Flughäfen, Fertigungshallen, Foyers, Theater, Kinos) konzipiert. Sie werden für die wechselnden Anforderungen im Kühl- und Heizbetrieb ausgelegt. Diese Luftdurchlässe regeln die Luftstrahlrichtung mit elektrischem Antrieb oder manuell und blasen so entweder warme Luft nach unten oder verteilen kalte Luft horizontal im Raum.

Multifunktionsdurchlässe werden in Luft-Wasser-Klimasystemen zur Außenluftversorgung und Heizung sowie Kühlung der Raumluft eingesetzt.

Aluminium-Rollroste werden zur Abdeckung von Zuluftdurchlässen im Bodenbereich oder auch als gestalterisches Element im Wandbereich eingesetzt.

Quelldurchlässe mit Booster werden in Räumen mit hoher Deckenhöhe (Sporthallen, Einkaufszentren, Fabriken, Lager) eingesetzt. Der Durchlass kann zwischen der Mischluftströmung und der turbulenzarmen Verdrängungsströmung wechseln. Der Einbau kann hängend an der Decke oder an der Wand vorgenommen werden. Im Heizbetrieb wird die Luft im oberen Luftdurchlassteil (Mischluftströmung) nach unten durch die Düsen zugeführt. Im Kühlbetrieb funktioniert das Unterteil des Durchlasses als Quellluftdurchlass, der dem Raum langsam temperierte Luft zuführt.

Kanalluftauslass mit Düsen werden eingesetzt, wenn runde Luftleitungen oder eckige Kanäle direkt in den Raum integriet werden sollen. Durch die um 360° drehbaren Düsen kann die Luftführung in jede gewünschte horizontale oder vertikalel Luftausblasrichtung eingestellt werden. Die aerodynamisch geformten Düsen ergeben einen großen Induktionseffekt für eine Mischluftströmung.

Wanddurchlässe mit Düsen haben nicht das "übliche" Aussehen der Lüftungsgitter und können durch die Einstellmöglichkeit der einzelnen Düsen den Luftstrahl für eine Mischluftströmung optimal in den Raum bringen. Außerdem kann die Düsenplatte so geklappt werden, dass für eine erhöhte Kapazität im Oberteil ein Spalt geöffnet wird.

Mit einer Lochdecke (Akustikdecke) wird die Luft durch ganz feine Austrittsöffnungen mit sehr geringer Strömungsgeschwindigkeit in den Raum eingeführt. So erreicht man eine turbulenzarme Verdrängungsströmung bzw. Laminarströmung.

Abluftdurchlässe
Abluftventil
 Abluftventil
Quelle: Swegon AB
Abluftdurchlässe gibt es mit mit und ohne Luftmengeneinstellung. In den meisten Fällen werden hier auch Zuluftdurchlässe (Lüftungsventil, Lüftungsgitter, Decken- und Bodenluftdurchlass) eingesetzt.
Die Lage bzw. Anordnung des Abluftdurchlasses ist für die Luftführung im Raum von untergeordneter Bedeutung. Diese Durchlässe müssen in der Regel nicht eingestellt werden. Im Gegensatz zu den Zuluftdurchlässen ist die Luftbewegung an der Abluftöffnung er in einem Abstand von 30 bis 40 cm spürbar. Nur bei einer Schichtenströmung sollten sie im Deckenbereich angeordnet sein.
Eine brennende Kerze lässt sich schon durch einfaches Ausatmen löschen; es gelingt jedoch nicht, die Flamme durch intensives Einatmen zu löschen.
Wetterschutzgitter
Wetterschutzgitter
 Wetterschutzgitter
Quelle: Trox GmbH
Wetterschutzgitter sind so konstruiert, dass sie einen guten Schutz gegen das Eindringen von Laub und Vögeln und eingeschränkt gegen eindringendes Regenwasser in die  Ansaug- und Abluftdurchlässe (Außen- und Fortluftanschluss) von lüftungstechnischen Anlagen (RLT) gewährleisten. Ein Fliegen- bzw. Mückenschutzgitter ist nicht sinnvoll, weil sich die WSG zu schnell dichtsetzen. Kleininsekten müssen vom nachgeschalteten Grobfilter aufgefangen werden.

Teilweise werden auch Kombinationen von Wetterschutzgittern und Jalousieklappen eingesetzt. Damit hat man gleichzeitig die Möglichkeit einer luftdichten Absperrung und Luftmengenregulierung.
Spanndecken-Climaclick-System
EXTENZO – Die Decke mit der Climaclick-Klimatechnik
 EXTENZO – Die Decke mit der Climaclick-Klimatechnik
Quelle: EXTENZO AFC SAS
Das Spanndecken-Climaclick-System verteilt die in den Hohlraum der Decke eingeführte Zuluft einer lüftungstechnischen Anlage durch kleine Luftdurchlässe an den Wänden gleichmäßig mit geringer Geschwindigkeit (ähnlich der Quellauslässe) in den Raum. Ein Nebeneffekt ist der sogenannte Decken- und Kalte-Wand-Effekt. Die Decken- und evtl. einbezogenen Wandflächen wirken als Heiz- bzw. Kühlflächen.

Die 1 cm langen Ausströmöffnungen sind nicht sichtbar, also sieht man nicht, dass dem Raum Luft zugeführt wird. Dieser Effekt erhöht die Akzeptanz einer "Klima- bzw. Lüftungsanlage" enorm. Zumal solche Anlagen auch geräuschlos und zugfrei arbeiten.
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