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News vom 30.06.2009

Biobrennstoffe im Wärmemarkt

Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sehen für den Wärmemarkt eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien zur Deckung des Energiebedarfs von derzeit 7 % auf 14 % im Jahre 2020 vor. Aufgrund der Ergebnisse einer Studie Professor Manfred Kleemanns vom Beratungsbüro für Energieeffizienz und Umweltschutz hält der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) diese Ziele, ohne die Ausnutzung des erheblichen Potentials der Biobrennstoffe im Wärmemarkt, für nicht erreichbar.

Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH, fordert die gesetzlichen Rahmenbedingungen für flüssige Biobrennstoffe im Wärmemarkt deutlich zu verbessern.
Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH, fordert die gesetzlichen Rahmenbedingungen für flüssige Biobrennstoffe im Wärmemarkt deutlich zu verbessern.
Professor Manfred Kleemann, Beratungsbüro für Energieeffizienz und Umweltschutz, geht in seiner Untersuchung von einer besorgniserregenden energie- und klimapolitischen Situation im Wärmemarkt aus. Der Anteil der fossilen Importenergieträger läge mit 77 % zu hoch.
Professor Manfred Kleemann, Beratungsbüro für Energieeffizienz und Umweltschutz, geht in seiner Untersuchung von einer besorgniserregenden energie- und klimapolitischen Situation im Wärmemarkt aus. Der Anteil der fossilen Importenergieträger läge mit 77 % zu hoch.
Für Adrian Willig, stellv. Geschäftsführer des Instituts für wirtschaftliche Ölheizung IWO, hat die Steigerung der Effizienz durch moderne Brennwerttechnik klaren Vorrang vor dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe.
Für Adrian Willig, stellv. Geschäftsführer des Instituts für wirtschaftliche Ölheizung IWO, hat die Steigerung der Effizienz durch moderne Brennwerttechnik klaren Vorrang vor dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe.
Auf der ISH 2009 präsentierte IWO schwefelarmes Heizöl mit 20 Prozent Bioanteil.
Auf der ISH 2009 präsentierte IWO schwefelarmes Heizöl mit 20 Prozent Bioanteil.
Die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen verhindern aber laut Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH, die Erschließung des Potentials der flüssigen Biobrennstoffe. Auf einer Veranstaltung vor kurzem in Berlin zur Frage „Werden die Klimaziele verfehlt?“, erläuterte Lücke, warum dies ein wichtiges Thema für den BDH ist. „Die Frage Bioerdgas bzw. Bioheizöl ist für uns eine sehr entscheidende Frage, weil wir die Definition der erneuerbaren Energien so fassen, dass das eben nicht nur Solar, Umweltwärme, Erdwärme oder feste Biomasse ist, sondern für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Bioerdgas und Bioheizöl dazugehören.“

Viele der im BDH vertretenen Mitgliedsunternehmen produzieren Wärmeerzeuger auf der Basis fester Biomasse, stromgeführt, aber eben auch ein sehr großer Teil auf der Grundlage für Gas und Öl. Für die Industrie ist es laut Lücke somit eine ganz zentrale Frage, wohin die Reise geht und welche Brennstoffe und Technologien der Endverbraucher dann letztlich wird einsetzen können.
Der BDH setzt in seiner Strategie für den Wärmemarkt und die Klimaschutzziele auf eine deutliche Erhöhung der Effizienz im Bestand und den vermehrten Einsatz der erneuerbaren Energien. Um ein Szenario für einen langfristig nachhaltigen Wärmemarkt mit den flüssigen Biobrennstoffen zu entwickeln, hat die die Arbeitsgruppe NaWaRo (nachwachsende Rohstoffe) des BDH , in der Vertreter des DVGW, IWOs und BDH-Geschäftsführer Lücke selbst vertreten sind, bei Kleemann eine Studie in Auftrag gegeben. „Wir wollten einfach mal rausfinden, ob es tatsächlich möglich ist, von heute 7,7 % Anteil der EE im Wärmemarkt auf 14 % im Jahr 2020 kommen, ohne Bioerdgas und ohne Bioheizöl“, erläuterte Lücke in Berlin.

Professor Manfred Kleemann, Beratungsbüro für Energieeffizienz und Umweltschutz, geht in seiner Untersuchung von einer besorgniserregenden energie- und klimapolitischen Situation im Wärmemarkt aus. Trotz gewisser Erfolge bei der Energie- und CO2-Einsparung im Gebäudebereich sei im Wohngebäudebereich bisher deutlich zu wenig passiert. Der Anteil der fossilen Importenergieträger läge mit 77 % zu hoch. Einen erheblichen Nachholbedarf sieht er für den Beitrag der erneuerbaren Wärmeträger. Von den derzeit 9 % im Wohngebäudebereich stelle allein Biomasse (Holz) 8 % und die würden laut Kleemann schon immer genutzt. Solarenergie und Umweltwärme leisten der Studie nach noch nicht einmal 1 %.

Ganz problematisch ist für Kleemann die geringe Effizienz im Wärmemarkt aufgrund des enormen Modernisierungsstaus bei den Heizungsanlagen. Dies führe zu einem großen Bestand alter Heizungen mit einem sehr schlechten Wirkungsgrad. Der Erneuerungszyklus liegt hier zwischen 25 und 30 Jahren. „Selbiges für Autos ist nahezu undenkbar – aber bei Heizungen werden so hohe Verbräuche akzeptiert“, kritisiert Kleemann bei der Vorstellung seiner Untersuchungsergebnisse auf der Veranstaltung in Berlin.

„Dazu kommt noch, dass wir auch eine recht schlechte Wärmedämmung im Bestand haben. Datenuntersuchungen haben gezeigt, dass rund 60 Prozent derjenigen, die ein Dach oder eine Fassade erneuern, keine Dämmung aufbringen, was natürlich gegen die Energieeinsparverordnung ist “, so Kleemann weiter. Insgesamt sieht er eine Potentialausnutzung von derzeit nur 32 % dessen, was machbar wäre. Ohne deutliche Änderungen dieser Zustände ist für ihn damit ein Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung im Wärmemarkt nicht möglich. „Es ist klar, wir wollen, wir müssen mehr für den Klimaschutz tun“, erläuterte Kleemann seine Motivation zur Studie.
Unter dem plakativen Namen „Bioeffizienzszenario“ hat er eine systemanalytische Untersuchung mit Hilfe von Modellrechnungen durchgeführt, infolgedessen er die derzeitigen Rahmenbedingungen für die Einführungen von Biogas und Bioheizöl als extrem behindernd ansieht. Das seien insbesondere das EEWG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz) und die neue EnEV von 2009.

„Hier beim EEWG kritisieren wir, dass keine Technologieoffenheit herrscht. Es wird genau vorgeschrieben, welche Technologie man einsetzen soll: Beim Biogas ist es KWK und beim Bioöl die Brennwerttechnik. Aber es gibt andere effiziente Technologien, die hier nicht zum Einsatz kommen sollen, wie zum Beispiel die Gaswärmepumpe“, bemängelt Kleemann.

Weiterer Kritikpunkt ist die Benachteiligung des Gebäudesektors gegenüber dem Verkehrssektor aufgrund geringer Effizienzanforderungen im Punkte Biobrennstoffe.

In der neuen EnEV 2009 sieht er den Schwachpunkt für Biogas und Bioöl darin, dass diese Energieträger vom Gesetzgeber nur als Erneuerbarer Energieträger anerkannt werden, wenn die Nutzung im räumlichen Zusammenhang zwischen Erzeugung und Verbrauch stattfindet. Das bedeutet laut Kleemann, dass nur derjenige das Bioöl und Biogas nutzen kann, der es selber hergestellt hat.
Insgesamt sehen also Kleemann und der BDH eine extreme Ausbremsung der beiden Energieträger am Markt, die so mit Hilfe des Bioeffizienzszenarios nicht akzeptiert werden soll.

Das Bioeffizienzszenario
Man verfolgt beim Bioeffizienzszenario 2030 einen gesamtheitlichen Ansatz, der auf drei Säulen basiert. Er beinhaltet Heizungserneuerungen, Wärmedämmungen der Gebäudehüllen und die Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien.

Tragende Säule bei der Heizungserneuerung soll die Umstellung auf Brennwertkessel und wenn möglich in Zusammenarbeit bspw. mit Solaranlagen sein. Den Modernisierungsstau gilt es zu überwinden, so dass der Erneuerungszyklus bei Heizungen auf etwa die Hälfte gegenüber heute, auf rund 15 Jahre gesenkt wird. Und mit dazugehört der verstärkte Einsatz von KWK, und zwar dort, wo die energetischen und wirtschaftlichen Randbedingungen es zulassen.

Der nächste tragende Pfeiler des Konzepts sieht auch bei der Wärmedämmung der Gebäudehülle eine Verdopplung des Modernisierungstempos vor. Und als weitere Säule gehört Wärme aus erneuerbaren Energien dazu. Hier ist mindestens eine Verdreifachung der EE gegenüber heute angedacht – langfristig in dem Zeitraum bis 2030. Neben Sonnenenergie, Umweltwärme und fester Biomasse muss auch Biogas und Bioöl mit einer Zumischung möglichst flächendeckend von 10 % bis 20 % eingesetzt werden. Dabei sollen aber Biogas und Bioöl nicht zu Lasten der anderen erneuerbaren Energien bereitgestellt werden, sondern zusätzlich.

Entwicklung des Energieverbrauchs im „Bio-Effizienzszenario“ im Zeitraum 2008 - 2030
In diesem Szenario soll laut Berechnungen Kleemanns eine Energieeinsparung von 16 % bis 2030 gegenüber heute erreicht werden. Hierbei werden als Hauptveränderungspunkte die zusätzliche Wärmedämmung und ein schnellerer Heizungskesselwechsel unterstellt, welches dann insgesamt zu einer Verbesserung der Effizienz führen soll. Analog des Spritverbrauchs pro 100 km beim Auto wird der Heizwärmebedarf von Gebäuden in Kilowattstunden pro Quadratmeter Grundfläche berechnet. Hier soll sich der Effizienzindikator von derzeit 200 auf 140 kWh/m² senken.

Die Annahmen im Bio-Effizienzszenario sehen dann durch die Verbreiterung von erneuerbaren Energien und die Zunahme von Effizienzmaßnahmen einen starken Rückgang beim Heizöl und Erdgas vor. Die beiden Energieträger sollen dann nur noch zu 55 % zur Energieversorgung beitragen.
Folgt man dem Szenario weiter, dann sollen sich die erneuerbaren Energien verdreifachen. Dabei würde feste Biomasse um etwas mehr als ein Drittel zulegen und bei Solarenergie und Wärmepumpen würde sich der Anteil versechsfachen. Für Bioöl und Biogas wurde eine Zumischung von 20 % für dieses Szenario unterstellt, d. h. , 20 % der Heizölmenge sind als Bioöl angesetzt worden, gleiches gilt für Biogas. Strom und Fern- und Nahwärme bleiben konstant. In Kleemanns Rechenmodell würden dann im Ergebnis die CO2-Emissionen für den Wärmemarkt bis 2030 um 45 % zurückgehen.

Zusammenfassend sieht Kleemann folgende Vorteile bei der Nutzung von Biogas und Bioöl im Wärmemarkt:
  • Schnellere Umsetzung der Klimaschutzziele im Wärmemarkt
  • Vergrößerung der Nutzungsvielfalt bei der Energieversorgung
  • Positiver Einfluss auf den Nutzer (bspw. sein Sparverhalten)
  • Unabhängig von den Erneuerungszyklen der Anlagen
  • Es gibt keine technisch unlösbaren Probleme
  • Gebäudebereich und Verkehr werden gleichwertig behandelt
  • Impulse im technologischen Bereich (erschließt der deutschen Wirtschaft neuen Exportmarkt)
  • Insgesamt positive volkswirtschaftliche Auswirkungen (bspw. viele Investitionen werden getätigt, Arbeitsplätze geschaffen, insbes. im ländlichen Bereich)
Notwendige Schritte zur Umsetzung des Bioeffizienzszenarios
Zur Umsetzung dieses Szenarios sind laut Kleemann viele Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört auf jeden Fall die Aufnahme in den energiepolitischen Zielkatalog der Bundesregierung. „Weiterhin werden wir Vorstudien und Machbarkeitsstudien brauchen, um entscheiden zu können, in welche Richtung es letztendlich dann technisch und politisch gehen soll“, führte Kleemann aus. Und für eine unabdingbare Verbesserung der entsprechenden Rahmenbedingungen fordert er die Beseitigung der Ungleichbehandlung von Wärmemarkt und Verkehr sowie die Zulassung weiterer effizienter Technologien – insgesamt eine technologieoffene Nutzung. „Und natürlich wird es nicht ohne Geld gehen, es muss eine Förderung her“ machte Kleemann deutlich.

IWO fordert ebenfalls verbesserte Rahmenbedingung für Biobrennstoffe im Wärmemarkt
Auch Adrian Willig, stellv. Geschäftsführer des Instituts für wirtschaftliche Ölheizung IWO, als Vertreter der Mineralölwirtschaft teilt das Ergebnis dieser Studie Kleemanns, dass ohne die Erschließung des Potentials von Biobrennstoffen im Wärmemarkt die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht erreicht werden können.

Das grundsätzliche Ziel, den Primärenergieverbrauch im Gebäudebereich deutlich zu senken, wird dabei laut Willig ganz klar von IWO unterstützt. So ist das Institut seit längerem aktiv in der Beratung der eigenen Kunden zur Reduzierung ihres Ölverbrauchs tätig.

Als Branche kritisiere man aber deutlich, dass die Politik der breiteren Markteinführung Biogas und Bioöl im Wärmemarkt einige Blockaden entgegensetzt, sie sozusagen stark verhindert. Als ein Beispiel erläuterte Willig die Vorgabe des EEWärmeG von mind. 50 % Bioölbeimischung im Neubau (das wäre heutiges schwefelarmes Heizöl, welches zu 50 % Bioanteil enthält), die faktisch einen Ausschluss bedeutet, da derzeit eine so hohe Beimischungsquote technisch nicht möglich sei. Europaweite Feldtests von IWO und dem BDH mit biogenen Beimischungen in Höhe 5 %, 10 %, 15 % und 20 % zeigen, dass diese Mengen aufgrund der technologischen Fortentwicklung sowohl in Bezug auf die Einwirkungen der biogenen Komponenten auf die Materialien, die Lagerstabilität und bspw. auch auf die Standfestigkeit des Öls zukünftig „händelbar“ sein werden, aber höhere Anteile eben nicht. Allerdings beziehe sich das nicht auf den heutigen Gerätebestand, aber ein erneuerter Gerätebestand könne mit 20-prozentigen Beimischungen arbeiten. Aber nicht nur von technischer Seite seien bis 2030 mehr als 20 % nicht möglich. Denn wenn man den Grundsatz der Nachhaltigkeit beachten wolle, würden sich auch Kapazitätsprobleme zeigen.

Auch in der EnEV 2009 sieht Willig eine gewollte massive Behinderung: „Auch da erkennen Sie, die Politik möchte kein Bioöl und Biogas im Wärmemarkt haben. “ Die Auswirkungen dieser Blockaden hält er für sehr problematisch: „Wenn Bioöl und Biogas diskreditiert werden, machen sie gleichzeitg damit die klassischen Energieträger Erdgas und Heizöl schlecht“, so Willig weiter. Infolgedessen kommt es laut Willig zu einer Verbraucherverunsicherung, durch die das Energieeinsparpotential bei klassischen Energieträgern im Bestand aufgrund nicht durchgeführter Modernisierungen, wie Einbau von Brennwertheizungen, ungenutzt bleibe. Dabei besitze aber laut Willig die Brennwerttechnik eine hohe Akzeptanz und eine jüngst durchgeführte eigene Befragung von 1000 Handwerkern ergab, dass mehr als die Hälfte der im letzten Jahr ausgelieferten Brennwertgeräte mit einer Solarthermieanlage kombiniert wurden. „Und in der Regel baut der Kunde nur dann eine Solaranlage ein, wenn er auch den Kessel tauscht“, weiß Willig zu berichten. In diesem Zusammenhang ist auch die langjährige Forderung des BDH hier einen Anreiz zu schaffen (Kesseltausch-Bonus im Marktanreizprogramm) zu sehen. Willig sieht die Gefahr, mit der Diskreditierung der Biobrennstoffe im Wärmemarkt den Kesseltausch und damit auch den Einsatz moderner Brennwerttechnologie zu verhindern. „Und womöglich dann auch damit diese erfolgreiche Durchdringung des Marktes auch mit Solarthermie zu verlangsamen“, vermutete Willig.

Für die Mineralölwirtschaft hat die Steigerung der Effizienz durch moderne Brennwerttechnik klaren Vorrang vor dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe. Hierbei sieht man den Einsatz der Brennwerttechnik in Kombination mit Solar, aber auch Wärmedämmung als Effizienzmaßnahmen an. Erst soll also eine Steigerung der Effizienz erfolgen und dann als weitere Ergänzung der Einsatz von Biogas und Bioöl erfolgen, so die Position der Mineralölwirtschaft, und nicht einfach nur „Hauptsache Bio“.

Lücke fasste in einem Abschlussstatement die derzeitige Situation wie folgt zusammen: „Ein modernes Heizsystem besteht für uns aus Technik und Energie. Die Technik ist ganz klar Brennwert mit Solarthermie zur Heizungsunterstützung, aber dann in Kombination mit einem Brennstoff, der einen biogenen Anteil enthält. Und diesen höchsten Stand der Technik verhindert die Politik.“
Und daher setzt der BDH darauf, dass mit der Bundestagswahl die Karten neu gemischt werden und sich dann das Bioeffizienzszenario von Kleemann realisieren lasse und damit die Zielsetzung von 14 % erneuerbare Energien im Wärmemarkt im Jahre 2020 in Erfüllung gehen kann.

Weitere Informationen finden sich in der Studie, die bei Interesse beim BDH angefordert werden kann.
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