Vom 5. bis zum 7. Oktober 2011 traf sich die internationale Pellets- und Holzfeuerungsbranche anlässlich der Interpellets auf der Neuen Messe Stuttgart. 112 Aussteller präsentierten auf 7.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche das gesamte Spektrum der Pellets- und Holzfeuerungsbranche. Rund 3.600 Besucher nutzten das Messeangebot, um sich über die neusten Technologien und Marktentwicklungen zu informieren, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu pflegen. Zum 11. Industrieforum Pellets, das im Vorfeld der Messe begann, kamen 449 Fachteilnehmer aus 39 Nationen, um über die aktuelle Situation in den internationalen Pelletsmärkten zu diskutieren.
Foto: Solar Promotion GmbH
Die
Interpellets 2011, Deutschlands größte Fachmesse für Holzpellets, ist am
vergangenen Freitag in Stuttgart zu Ende gegangen. Rund 3.600 Besucher aus 54
Ländern kamen vom 5. bis zum 7. Oktober auf das Gelände der Neuen Messe
Stuttgart. Insgesamt präsentierten 112 Aussteller die gesamte Bandbreite der
Branche von großen Kesseln für Industriebetriebe über Heizkessel und Öfen für
den heimischen Gebrauch bis hin zu Lagersystemen, kompletten Produktionsanlagen
und kleinsten Zulieferteilen auf 7.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Der
Messeveranstalter, die Solar Promotion GmbH, Pforzheim freute sich besonders
über die hohe internationale Beteiligung: 48 Prozent der Unternehmen kamen aus
dem Ausland. Insgesamt waren 21 Länder auf der Interpellets vertreten. „Pellets
als Energieträger sind international auf starkem Wachstumskurs, nicht nur in
Europa, auch die amerikanischen und asiatischen Märkte streben deutlich
aufwärts. Umso wichtiger ist es, den einzelnen Akteuren eine gemeinsame
Plattform wie die Interpellets zu bieten, um den direkten Austausch zu fördern
und das Zusammenspiel der Märkte zu ermöglichen“, erläuterte Markus Elsässer,
Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH.
Rahmenprogramm erfreute sich positiver
Besucherresonanz
Das
Beratungsforum Biomassefeuerungen, auf dem Interessierte aus Kommunen, Gewerbe,
Wohnungswirtschaft sowie Privatleute von Biomasseexperten herstellerneutral
alle Fragen rund um Biomasseheizungen beantwortet bekamen, wurde rege genutzt.
Es wurden über 60 Beratungen dort durchgeführt. Besondere Beachtung bei
Besuchern und Ausstellern fand in diesem Jahr das SHK-Forum „Einstieg ins
Pelletsgeschäft“, das umfassende, praxisrelevante Tipps und Erfahrungen für
Fachhandwerker lieferte. Auch das abschließende Grillen am Pellets-Grill mit
Dreisternekoch Harald Wohlfahrt am vergangenen Freitag fand vor großem Publikum
statt. Dabei weihte Wohlfahrt die Zuschauer nicht nur in einige Geheimnisse
seiner Kochkunst ein, sondern stand abschließend in lockerer Atmosphäre für
Fragen rund um die Themen Kochen und Nachhaltigkeit zur Verfügung. Als
Höhepunkt wurde der Pelletsgrill der Solarfocus GmbH, St. Ulrich/Steyr,
Österreich unter den anwesenden Zuschauern verlost.
1.000. „Fachbetrieb
Pellets und Biomasse“ ausgezeichnet
Am 6. Oktober
wurde die MergenthalerZerweck GmbH aus Fellbach während der Interpellets als
tausendster Fachbetrieb für Pellets und Biomasse in Deutschland ausgezeichnet.
Inhaber Gernot Walter nahm die Auszeichnung im Rahmen einer Schulung des
Deutschen Pelletinstituts (DEPI, Berlin), und des Zentralverbandes Sanitär
Heizung Klima (ZVSHK, Sankt Augustin), entgegen. Bei der Veranstaltung konnten
sich Unternehmen zum „Fachbetrieb Pellets und Biomasse“ qualifizieren. „Wir
bieten die Fachschulungen seit April 2011 an. Das Erreichen der Tausendermarke
bereits nach einem halben Jahr ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die
deutsche Pelletbranche sich für eine dynamische Zukunft aufstellt“, so Martin
Bentele, Geschäftsführer des DEPI.
Aktuelle
Trends der Feuerungstechnik auf dem 11. Industrieforum Pellets
Auf dem 11.
Industrieforum Pellets im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) kamen
am 4. und 5. Oktober insgesamt 449 Experten aus 39 Ländern zusammen, um über
internationale Marktentwicklungen, Neuerungen in der Produktion sowie
internationale Normen und Verordnungen zu diskutieren. Eröffnet wurde das Forum
von Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a.D. und Vorsitzender der
Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung der Bundesregierung mit dem
Vortrag „Der Weg in eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung“.
Einen
Schwerpunkt der Konferenz stellte das Thema Innovationen und deren Einsatz dar,
sowohl in der Feuerungstechnik als auch in der Pelletsproduktion. So arbeitet
die Branche beispielsweise im Bereich der Feuerungstechnik daran, die Effizienz
ihrer Kessel weiter zu steigern und sie an ein breiteres Brennstoffangebot
anzupassen. So stellte Andreas Buchegger, Geschäftsführer der LIGNO Heizsysteme
GmbH aus dem österreichischen Zöbern, ein neues Konzept für einen
Pelletsbrenner vor, der auch Brennstoffe mit hohem Aschegehalt wie Pellets aus
Stroh oder Rapsschrot mit nur geringen Emissionen verbrennen kann. Möglich
macht das ein sogenannter Schneckenbrenner. Bei ihm fallen die Pellets nicht
von oben in einen Brennertopf oder werden von unten in einen Brennteller
geschoben wie bislang. Stattdessen schiebt eine Schnecke die Pellets unter der
Brennkammer hindurch. So können die Pellets im Brenner nicht anbacken und Schlacken
bilden. LIGNO hat den Brenner bereits zum Patent angemeldet.
Ein weiteres aktuelles Thema, das die Branche auch in Stuttgart auf dem Industrieforum
Pellets beschäftigte, ist die Nachhaltigkeit des Brennstoffs, insbesondere im
Hinblick auf das immer weiter zunehmende Co-Firing von Pellets in
Kohlekraftwerken. Hier gibt es mittlerweile verschiedene Ansätze. Yves Ryckmans
vom belgischen Kompetenzzentrum für energetische Prozesse und Energienutzung,
Laborelec, Linkebeck, stellte zum Beispiel die Initiative Wood Pellets Buyers
vor, eine Arbeitsgruppe großer europäischer Stromkonzerne, die Holzpellets
nutzen und gemeinsame Prinzipien aufstellen will, um die Nachhaltigkeit des
Brennstoffs sicherzustellen.