Dusch-WC, berührungslose WC-Spülungen und Sanitärarmaturen, stimmungsvolles Licht und behagliche Wärme auf Tastendruck – die Möglichkeiten der Komponenten im häuslichen Bad reichen von Komfort über Barrierefreiheit und Sicherheit bis Lifestyle. Damit hat auch die Zahl der Komfortfunktionen zugenommen, die das moderne Bad aufwerten und dabei an WC, Waschtisch und Dusche mit Smart-Home-Funktionen aufwarten. Eine sorgfältig abgestimmte und vorausschauende Planung von Elektro- und Sanitärinstallation erfüllt die Wünsche des Kunden und ermöglicht auch nachträgliche Erweiterungen im Bad und Gäste-WC.
Die moderne Badausstattung zeichnet sich durch zusätzliche Komfortfunktionen aus, die vom Dusch-WC bis zu Lifestyle-Funktionen reichen. So bietet beispielsweise der Spiegelschrank Option Plus von Geberit eine indirekte LED-Waschplatzbeleuchtung, Sensorschalter und eine Steckdose mit USB-Anschluss.
Das Sanitärmodul Monolith Plus verfügt über zahlreiche Komfortfunktionen: einen Helligkeitssensor, ein Orientierungslicht, eine Geruchsabsaugung sowie eine Nutzererkennung. Es lässt sich mit WC-Keramiken in Standardgröße montieren, wie hier mit dem Dusch-WC Geberit AquaClean Sela.
Frische Luft im Bad: Das Geberit DuoFresh Modul saugt die belastete Luft in der WC-Keramik an, reinigt diese und leitet sie frisch zurück in den Raum. Das Modul lässt sich in allen neuen Geberit Sigma Unterputz-Spülkasten einfach einbauen oder bei Spülkästen ab Baujahr 2008 nachrüsten.
Licht am WC hat nicht nur eine gestalterische Funktion, sondern dient bei Nacht auch als Orientierungslicht. Hier zu sehen das Dusch-WC Geberit AquaClean Mera Comfort.
Auf ansprechendes Design und Lichtstimmung muss auch bei der Badmodernisierung nicht verzichtet werden: Das WC-Sanitärmodul Monolith von Geberit setzt durch die integrierte Beleuchtung optische Akzente und hilft bei der nächtlichen Orientierung.
Bilder: Geberit Bei der Frage nach einer trendgerechten technischen Ausrüstung für moderne Wohngebäude stehen Smart-Home-Funktionen weit oben auf der Liste der möglichen Antworten. Damit lassen sich in einem modernen Wohnhaus haustechnische Einrichtungen wie Lüftungsanlage, Beleuchtung und Jalousien über Touchscreen-Displays und von unterwegs via Tablet oder Smartphone bedienen.
Der zunehmende Wunsch nach komfortablen Funktionen und der Trend zu Vernetzung und Digitalisierung machen aber auch vor der Badezimmertür nicht Halt – gerade im Bad ist mehr Komfort denn je gewünscht. Eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung der möglichen Komfortfunktionen ist ein Stromanschluss, der bei vorausschauender Planung zumindest mit vorgesehen werden sollte. Von der Beleuchtung für Spiegelschränke und Waschplätze über Lichtfunktionen in Sanitärobjekten wie beleuchteten WC-Betätigungsplatten bis hin zu Touch-Sensorschaltern und Steckdosen mit USB-Anschluss stehen damit für den Einbau wie auch die Nachrüstung alle Möglichkeiten offen.
Mehr als nur Licht im Bad
Im Bad ist der Smart-Home-Trend bislang vorwiegend mit Funktionen wie Beleuchtungsszenarien oder einem Unterputz-Radio angekommen. Die normgerechte Mindest-Elektroausstattung für Bäder ist dagegen vergleichsweise spärlich und reicht nach DIN 18015-2 bislang nur für Föhn, Rasierer sowie Beleuchtung und Abluftventilator. Etwas weiter geht zum Beispiel die RAL-RG 678 für Elektrische Anlagen in Wohngebäuden, die über die Mindestausstattung nach DIN 18015-2 hinaus auch jeweils Empfehlungen für Standard- und Komfortausstattungen gibt.
Zusätzlich unterscheidet die RAL-RG 678 diese Ausstattungsvarianten in Ausführungen mit und ohne Einbindung in die Gebäudesystemtechnik. Neben Steckdosen, Beleuchtungsanschlüssen und Lüfteranschluss sind darin zum Beispiel auch Anschlussdosen für Datenkommunikation sowie für Radio/TV vorgesehen. „Für ein modernes Bad ist zum Beispiel ein Unterputz-Radio im Design der Schalter und Steckdosen eine Ergänzung, die den Kunden begeistern kann“, empfiehlt Dipl.-Ing. (FH) Hans Schultke, Mitglied im HEA-Fachausschuss Elektroinstallation und Gebäudesystemtechnik und im Beirat der Initiative ELEKTRO+(www.elektro-plus.com). Für die Bedienaufgaben im Bad bietet sich eine Gebäudesystemtechnik wie KNX an. Über sie lassen sich neben der Beleuchtung im Raum, in der Dusche, am Spiegel oder Spiegelschrank auch die Belüftung und Raumtemperatur regeln.
Sanitärkomfort mit strombasierenden Funktionen
Im Bad steht für den Kunden zunächst der Wunsch nach mehr Komfort im Vordergrund, der mit Körperpflege und Hygiene zu tun hat. Die Sanitärausstattung bietet inzwischen eine Reihe zusätzlicher Komfortfunktionen. So steht bei Bauherren und Modernisierern zunehmend ein Dusch-WC oben auf der Wunschliste. Eine Studie des Zukunftsinstitutes besagt außerdem, dass für 59 Prozent der Deutschen zu einem Traumbad auch frische Luft gehört. Dieser Wunsch lässt sich beispielsweise mit einem entsprechend vorgerüsteten WC-Installationselement und einem vorbereiteten Stromanschluss einfach durch eine Geruchsabsaugung direkt am WC realisieren.
Einfache Installation durch vorbereiteten Anschlusspunkt für Elektrozuleitung
Werden die strombasierenden Funktionen der Sanitärtechnik frühzeitig in der Elektroplanung berücksichtigt, können die entsprechenden Elektroinstallationsrohre zumindest vorbereitet werden, falls sich der Kunde die Möglichkeit zur späteren Nachrüstung offen halten will. Hersteller und Systemanbieter wie Geberit rüsten dafür zum Beispiel die WC-Installationselemente werkseitig mit einem Anschlusspunkt für eine Elektrozuleitung aus. Der Kostenaufwand dafür ist während der Ausführung marginal, die spätere Nachrüstung dagegen teuer und nicht ohne Eingriff in das Bauwerk zu realisieren. Bei den Geberit Installationselementen signalisiert eine Kennzeichnung (roter Blitz auf gelbem Hintergrund), einen Elektroanschluss am WC vorzusehen.
Elektroinstallationen in Verbindung mit sanitären Einrichtungen innerhalb der Schutzbereiche
Mit den zunehmenden elektrischen Funktionen im Bad wird auch die Elektroplanung anspruchsvoller, da Elektroinstallationen verschiedenen Bestimmungen unterliegen. Für das Bad wird die Anordnung und Ausführung der benötigten Elektro- und Beleuchtungsanschlüsse im Wesentlichen durch die Vorgaben der DIN VDE 0100-701 geregelt. Darin ist festgelegt, welche Betriebsmittel in den drei (Schutz-)Bereichen 0, 1 und 2 installiert werden dürfen. Generell gilt hierbei, dass alle Stromkreise in „Räumen mit Badewanne oder Dusche“ mit einer oder mehreren Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) mit einem Bemessungsdifferenzstrom nicht größer als 30 mA geschützt sein müssen.
Sinnvolle und nützliche Funktionen in die Planung einbeziehen
Die Zahl der elektrisch betriebenen oder beleuchteten Komponenten hat im Bad deutlich zugenommen. Bei der Beratung und Abstimmung für die Bad- und Sanitärraumplanung sollten die Projektbeteiligten der Gewerke Sanitär und Elektro gemeinsam mit dem Endkunden bzw. Bauherrn aus den verfügbaren Möglichkeiten diejenigen in Betracht ziehen, die für den Nutzer sinnvoll und wünschenswert sind. Die Erwartungen der Kunden an ein modernes Bad dürften sich hierbei meist am konkreten (Zusatz-)Nutzen orientieren. So erwartet der Nutzer zum Beispiel eine Geruchsabsaugung am WC – und dass er während der morgendlichen Badbenutzung sein Smartphone aufladen kann.
Komfortfunktionen für das moderne Bad bedeuten für den Nutzer einen Mehrwert und sorgen je nach Funktionalität auch für zusätzliche Sicherheit. Im Bad ist jedoch weniger Smart Home als vielmehr eine durchdachte und auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden abgestimmte Gesamtplanung von Sanitär- und Elektrotechnik gefragt.
Fazit
In privaten Wohngebäuden etablieren sich im Bad zunehmend strombasierte Sanitär-Komfortfunktionen wie zum Beispiel Dusch-WCs, Geruchsabsaugung, berührungslose WC- und Urinalspülungen sowie berührungslose Waschtischarmaturen. In den Bereichen Licht, Smart Home und Datenkommunikation kann im modernen Bad zudem das Elektrohandwerk für Wellness-Stimmung sorgen. Für die Planung und Ausführung der Elektroausstattung für das Bad empfiehlt sich deshalb eine detaillierte Abstimmung zwischen Kunde, Sanitär- und Elektrohandwerk. Was für die beiden beteiligten Gewerke neben dem Kompetenzbeweis auch einen zufriedenen Kunden bedeutet, ist für den Bauherrn ein Mehrwert durch zusätzlichen Komfort, die Vernetzung mit anderen gebäudetechnischen Funktionen und ein vorausschauend geplantes Bad.