Startschuss für das Modellprojekt zwischen dem Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis, der Stiftung Liebenau und der MAICO Elektroapparate GmbH.
Startschuss für das Modellprojekt zwischen dem Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis, der Stiftung Liebenau und der MAICO Elektroapparate GmbH (v. li. Herr Wolfgang Hauser Sozialamt, Herr Frank Sohr Technischer Leiter MAICO, Herr Jürgen Stach Sozialdezernent, Herr Jens Maahs Fertigungsleiter MAICO, Frau Simone Stoffel Head of Marketing MAICO, Herr Bernhard Hösch Mitglied der Geschäftsführung Stiftung Liebenau, Herr Jürgen Goldinger Geschäftsführer MAICO, Frau Barbara Reichstein Regionalleiterin Stiftung Liebenau, Herr Gerhard Warnke Geschäftsführer MAICO, Landrat Sven Hinterseh)
Offizielle Vertragsunterzeichnung mit Landrat Sven Hinterseh, Jürgen Goldinger Geschäftsführer MAICO und Herr Bernhard Hösch Mitglied der Geschäftsführung Stiftung Liebenau
Gruppenfoto mit den Mitarbeitern der Stiftung Liebenau
Landrat Sven Hinterseh unterstützt die Mitarbeiter der Stiftung Liebenau im Produktionsprozess bei MAICO.
Geschäftsführer Jürgen Goldinger hilft tatkräftig mit beim Zusammensetzen der Ventilatoren.
Bilder: Maico Eine Gesellschaft, in der jeder Mensch die Möglichkeit zu einem individuellen, selbstbestimmten Leben und zu gesellschaftlicher Teilhabe hat - das ist die Vision dieses Modellprojekts zwischen dem Landratsamt Schwarzwald-Bar-Kreis, der Stiftung Liebenau und der Maico Elektroapparate GmbH. Gerhard Warnke, Geschäftsführer der MAICO Holding versichert: „Menschen mit Behinderung bereichern Unternehmen und das möchte MAICO auch leben. Inklusives Denken und Handeln sind in den Unternehmenswerten fest verankert. Was von den MAICO Mitarbeitern auch bewiesen wurde, mit dem durchweg positiven Zuspruch für dieses einzigartige Projekt.“
Was bringt Inklusion in der Arbeitswelt? Noch gibt es keine empirischen Studien darüber. Aber die Erfahrungsberichte inklusiv arbeitender Unternehmen fallen durchweg positiv aus. Wie in inklusiven Schulklassen scheint sich auch in Betrieben das Klima deutlich zu verbessern, wenn Menschen mit einer Behinderung zur Belegschaft gehören. Was sich ganz sicher verbessert, ist die psychische Gesundheit und die Kommunikations- und Integrationsfähigkeit der mitarbeitenden Menschen mit Behinderung. So hat der Inhaber einer Berliner Werbeagentur beobachtet, dass ein spastisch gelähmter Azubi zwei Jahre nach Ausbildungsbeginn fließend sprechen konnte. Als sich der junge Mann um den Ausbildungsplatz bewarb, schien das undenkbar zu sein. Auch MAICO möchte in Zukunft solch eine bemerkenswerte Geschichte als Arbeitgeber erzählen können und bietet deshalb sechs Mitarbeitern der Stiftung Liebenau eine Chance, sich aktiv am Arbeitsleben bei MAICO zu beteiligen und Teil des MAICO Teams zu werden.
In diesem partnerschaftlichen Modellprojekt wollen die Kooperationspartner zur Verbesserung und Förderung der Inklusion im betrieblichen Umfeld beitragen und folgende Ziele erreichen:
- Etablierung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung im Unternehmen. Oft arbeiten behinderte Menschen in speziellen Werkstätten. Mit diesem Projekt werden Arbeitsmöglichkeiten direkt in einem Unternehmen geschaffen.
- Es sollen zusätzliche inklusionsfördernde Unterstützungsleistungen entwickelt werden, um den externen Betreuungsaufwand zu reduzieren.
- MAICO soll Best Practice Partner werden, um anderen Unternehmen den Weg in die Inklusion zu erleichtern.
„Wir übernehmen sehr gerne die Vorreiter-Rolle in diesem Kooperationsprojekt und sind glücklich darüber, die integrative Einbindung verantwortungsvoll nach vorne zu bringen und unseren Teil dazu beitragen zu können. Auch stehen wir gerne jederzeit zum Erfahrungsaustausch bereit, sollten andere Firmen bei der Inklusion am Arbeitsplatz offen Fragen haben“, so Jürgen Goldinger, Geschäftsführer der Maico Elektroapparate GmbH.
Bei der MAICO Elektroapparate GmbH arbeiten Stand heute sechs Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung und werden von einem Sozialbetreuer begleitet. Sie sind am Produktionsprozess beteiligt und arbeiten direkt in der Fertigung zusammen mit anderen MAICO Mitarbeitern. Um das Projekt realisieren zu können und ein geeignetes Arbeitsumfeld zu schaffen, waren einige Maßnahmen notwendig. Es wurden u.a. höhenverstellbare Tische angeschafft und Hilfsvorrichtungen gefertigt, die auf die kognitiven Fähigkeiten der Menschen abgestimmt sind. Zusätzlich wurden weitere Montagevorrichtungen und ein zweiter Laser gekauft, da für Menschen in Teilhabe keine Schichtarbeit möglich ist. Ein eigener Pausen- und Ruhebereich sowie Mittagessen mit Salatbuffet und Kaltgetränken stehen für die Mitarbeiter der Stiftung Liebenau bereit.
Landrat Sven Hinterseh bedankt sich für das Engagement und betont: „Dieses Modellprojekt mit der Firma MAICO ist ein „Leuchtturm-Projekt“ und ist ein wichtiger Schritt zu einer inklusiven Gesellschaft. Denn Arbeit ist für alle ein wichtiger Teil des Lebens. Aus einer sinnvollen und befriedigenden Beschäftigung kann jeder einzelne Kraft ziehen.“
Das Projekt ist allen Kooperationspartner sehr wichtig und wird mit hohem Engagement verfolgt. Aber der größte Erfolg sind die Menschen mit Teilhabe, die mit bemerkenswerter Begeisterung täglich zu MAICO kommen. Zu erwähnen sind auch die MAICO Mitarbeiter selbst. So wurde die Ankündigung des Projektes im eigenen Intranet, mit der höchsten je erreichten Anzahl von Likes versehen.