Im Hinblick auf den Klimaschutz und die horrenden Heizkosten war es wohl nie wichtiger, an eine energetische Sanierung zu denken. Nicht nur im Neubau macht Energiesparen Sinn, viele Maßnahmen lassen sich auch im Altbau umsetzen. Die ständig wachsenden Heizkosten führen bei vielen Familien zu ernsthaften Problemen. Bleibt die Heizung aus, droht die Entwicklung von Schimmel. Was also tun, um Energie zu sparen und trotzdem ein angenehmes Raumklima sicherzustellen? Wir haben die wichtigsten Tipps und Maßnahmen für eine energetische Sanierung zusammengefasst.
Bild: pexels / Kindel Media Was bedeutet eine energetische Sanierung?
Das Ziel bei einer energetischen Sanierung besteht darin, den Energieverbrauch eines Hauses langfristig zu reduzieren. Zu den Maßnahmen gehören daher bauliche Veränderungen, die auf nachhaltige und dauerhafte Weise den Energieverbrauch reduzieren.
Für den Besitzer eines Eigenheims bringen die Maßnahmen erhebliche Kosteneinsparungen mit sich, obwohl zunächst Investitionen nötig sind. Diese amortisieren sich oft schon innerhalb weniger Jahre. Eine zusätzliche Herausforderung ist der Gedanke an die baulichen Arbeiten, die mit Dreck und Bauschmutz einhergehen. Hier lohnt es sich für Münsteraner beispielsweise, schon im Vorfeld nach einer Reinigungsfirma Münster Ausschau zu halten, um die Baustelle wieder auf Vordermann zu bringen.
Neben der Kostenersparnis ist die energetische Sanierung vor allem im Hinblick auf Umwelt- und Klimaschutz eine wichtige Maßnahme. Mittlerweile möchten drei von vier Deutschen nachhaltiger leben und das funktioniert am besten, wenn die richtigen Voraussetzungen gegeben sind.
Gut zu wissen: Für alle Gebäude, deren Baudatum der 1. Februar 2002 oder davor ist, kann sich eine Sanierungspflicht ergeben. Immobilienkäufer müssen die Maßnahmen spätestens zwei Jahre nach dem Kauf umgesetzt haben, um der Energiesparverordnung zu entsprechen. Wird ein Altbau verkauft, ist die Vorlage des Energieausweises Pflicht. Eine Komplettsanierung ist jedoch auch bei Altbauten nicht verpflichtend und eher als freiwillige (sinnvolle) Maßnahme zu sehen.
Dämmung ist das A und O für Energieersparnisse
Zu den ersten Schritten bei der energetischen Sanierung gehört die Optimierung der Dämmung. Dabei ist zwischen Fassadenarbeiten und Dachdämmungen zu unterscheiden. Vor allem in Altbauten sind viele Dächer überhaupt nicht gedämmt, was den Heizungsbedarf erheblich erhöht. Wird es im Winter kalt, liegt die Temperatur im Dachgeschoss deutlich niedriger, wenn keine gute Dämmung da ist. Umgekehrt wird es im Sommer viel zu heiß, was den Einsatz von Klimageräten nötig machen kann.
Der Ablauf einer Dachdämmung hängt von der Art des Dachs ab. Bei einem Flachdach wird eine zusätzliche Dämmschicht oberhalb der Konstruktion angebracht. Ein vorhandenes Satteldach wird oberhalb der Sparren gedämmt.
Die Fassadendämmung trägt dazu bei, den Wärmeverlust in Räumen zu minimieren und so die Heizkosten zu reduzieren. Im Sommer wird außerdem verhindert, dass sich die Räumlichkeiten zu stark aufheizen. In den meisten Fällen wird eine Dämmung der Fassade von außen vorgenommen. Je nach baulichen Gegebenheiten ist es alternativ möglich, eine Innendämmung zu installieren.
Tipp: Markisen und Rollläden sind eine zusätzliche Hilfe, um auch Fenster, Terrassen und Balkone zu dämmen und einen starken Wärmeeinfluss zu verhindern.
Um die Effizienz einer guten Wärmedämmung zu überprüfen, gibt es spezielle Tests, die individuell auf die Gegebenheiten im Haus ein valides Ergebnis ermitteln.
Lüftungsanlage ins Haus installieren
Korrektes Heizen und Lüften trägt bereits maßgeblich zur Optimierung der Energieverhältnisse und zur Reduktion von Schimmelgefahr bei. Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen bietet sich außerdem die Installation einer Lüftungsanlage an. Sie verhindert nicht nur eine übermäßige Feuchtigkeitsbildung im Raum, sondern reduziert auch die Gefahr der Schimmelentstehung.
Besonders gute Ergebnisse lassen sich durch Anlagen gewinnen, die über eine Wärmerückgewinnung verfügen. 90 % der in der Abluft enthaltenen Wärme wird weiterverwendet, um das Haus wieder zu heizen. Dadurch reduzieren sich die Heizkosten spürbar. Je größer das Haus, desto praktischer ist eine solche Anlage. Der Bedarf an klassischem Lüften wird reduziert, da der Sauerstoffaustausch durch die Lüftungsanlage gewährt wird.
Neue Heizung für mehr Energieeffizienz
Zu den größten Modernisierungsmaßnahmen gehört der Austausch einer bereits vorhandenen Heizungsanlage. Um das Maximum an Energieersparnis zu erzielen, bietet sich die Kombination mit einer Solaranlage zur Aufbereitung von Warmwasser an. Beim Kauf einer neuen Heizung gibt es verschiedene Optionen. In aller Munde ist die Wärmepumpe, die wahlweise durch die Außenluft, Erdwärme oder Sole bedient wird. Eine Alternative dazu ist ein Biomassekessel. Er wird mit Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzeln genutzt.
Als Zusatz bietet sich die Photovoltaikanlage zum Betrieb der Wärmepumpe an. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie aus Sonnenenergie Strom generiert. Mit einem verfügbaren Stromspeicher lassen sich überschüssige Mengen speichern und bei Bedarf nutzen.
Tipp: Bei einem starken Stromüberhang kann die Energie ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. So steht einerseits mehr erneuerbarer Strom zur Verfügung und andererseits erfolgt eine Vergütung.
Wechsel der Fenster um Kältebrücken zu vermeiden
Der kälteste Ort im Raum ist am Fenster. Je mehr Kondenswasser sich bildet, desto höher ist die Gefahr von Schimmel. In vielen Altbauten befinden sich bis heute einfach verglaste Fenster, die nicht genug Wärme speichern bzw. sie nach außen ableisten. Die einfachste Variante zum Austausch sind doppeltverglaste Fenster, allerdings ist hier die Wärmedämmung von Bedeutung. Sie wird beim Fenster als "U-Wert" angegeben (Wärmedurchgangskoeffizient) und ist wichtig, um den Verlust von Energie zu verhindern.
Die Isoliereigenschaften werden darüber hinaus von der Beschaffenheit und dem Rahmenmaterial beeinflusst. Selbst ein doppelt verglastes Fenster kann Energie entweichen lassen, wenn der Aluminiumrahmen nicht mit einer thermischen Isolationsschicht ausgestattet wurde.
Als optimale Materialien werden Holz (natürliche Dämmeigenschaften) und Kunststoff gesehen. Letzteres hat den Vorteil, dass die Rahmen leichter sind und günstiger in der Anschaffung.
Anzeichen, dass eine energetische Sanierung Sinn macht
Bei älteren Häusern (Altbauten) macht eine Sanierung im Bereich Energie fast immer Sinn. Verzichtbar ist sie nur dann, wenn das Haus bereits optimiert wurde. Ein klares Anzeichen für eine fehlende Dämmung sind beispielsweise starke Temperaturschwankungen. Wird es während der Sommermonate sehr heiß im Haus, im Winter bleibt es hingegen kalt, sollte über eine Dämmung nachgedacht werden. Wärme entweicht entgegen landläufigen Annahmen nicht nur durch das Fenster, sondern auch über das Mauerwerk.
Besonders spürbar ist das in Dachgeschossen und im Keller. Dort sind statistisch gesehen die niedrigsten und höchsten Temperaturen im Haus. Steigen bzw. sinken sie über ein normales Maß hinaus, sind Maßnahmen sinnvoll.