Die Zeiten für Handwerker sind hart. Auf der einen Seite haben sie mit steigenden Betriebskosten zu kämpfen, die unter anderem auf hohe Energiepreise zurückzuführen sind. Auf der anderen Seite fehlt das qualifizierte Personal, um ausreichend Aufträge annehmen zu können. Die Suche nach zukunftssicheren Strategien wird für viele Betriebe zur Hauptaufgabe, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bild: Erhard Medie eG Eine Möglichkeit, um die Chancen hierfür zu erhöhen, ist die Gründung einer Genossenschaft. Durch den Zusammenschluss mit anderen Handwerksbetrieben können anfallende Kosten geteilt werden, außerdem wird die Verwaltung von personellen und materiellen Ressourcen vereinfacht. Hinzu kommt eine stärkere Marktpräsenz, von der die Genossenschaftsmitglieder profitieren. Im nachfolgenden Artikel wird genauer erläutert, wie diese Geschäftsform die Schwierigkeiten, mit denen Handwerker zu kämpfen haben, lösen kann.
Mit diesen Problemen müssen sich Handwerksbetriebe auseinandersetzen
In Handwerksbetrieben treten immer wieder dieselben Probleme auf. Die aktuelle Auftragslage ist gut, allerdings haben die meisten Unternehmen nicht genügend Handwerker, um die Aufträge annehmen zu können. Hinzu kommen steigende Preise für Material und Werkzeuge. Beide Aspekte zusammen bewirken demnach, dass sich die Betriebskosten erhöhen, während die Umsätze zurückgehen – schlechte Voraussetzungen, die sich insbesondere negativ auf die Liquidität der Handwerksbetriebe und damit den potenziellen Zugang zu Finanzierungen auswirken. Wenn dann die finanziellen Mittel zu knapp werden, um in effiziente Marketingmaßnahmen zu investieren, entsteht eine Abwärtsspirale, die häufig nicht mehr aufzuhalten ist.
Deshalb vereinfacht eine Genossenschaft die auftretenden Schwierigkeiten
Durch die Gründung einer Genossenschaft können viele Probleme gelöst werden, weil Ressourcen gemeinschaftlich genutzt werden. Das bezieht sich sowohl auf teure Geräte als auch auf spezialisierte Fachkräfte wie Informatiker. Durch den Einsatz in mehreren Betrieben können die Genossenschaftsmitglieder auf diese Weise in besonders innovative Tools investieren, die sich der einzelne Betrieb meist nicht leisten kann. Hinzu kommen Rabatte, die die Genossenschaft beim Materialeinkauf erhält, weil das Volumen der Bestellung deutlich höher ist. Sogar angemietete Räumlichkeiten wie Lager- oder Produktionsräume können in der Genossenschaft gemeinsam genutzt werden, wodurch sich die laufenden Kosten weiter reduzieren.
Diese weiteren Vorzüge gehen mit einer Genossenschaft einher
Der Zusammenschluss mehrerer Betriebe in einer Genossenschaft bringt noch weitere Vorteile. So können die Mitglieder eine gemeinsame Marke etablieren, durch die sie ihre Marktposition verbessern und das Kundenvertrauen stärken können. Auch mit Kooperationen unter den einzelnen Betrieben, beispielsweise Weiterempfehlungen bei den Kunden, können sich die Genossenschaftsmitglieder gegenseitig unterstützen. Nicht zuletzt sind Betriebe, die in einer Genossenschaft organisiert sind, auch imstande, größere und damit profitablere Aufträge anzunehmen, für die ein einzelnes Unternehmen nicht genügend Kapazitäten hätte.
Darauf muss man bei der Genossenschaftsgründung achten
Vor der Genossenschaftsgründung muss eine Satzung erstellt werden, die unter anderem die Ziele des Zusammenschlusses enthält. Durch die Unterschrift von drei Gründungsmitgliedern auf dieser Satzung wird die Genossenschaft schließlich ins Leben gerufen. Anschließend müssen sämtliche Unterlagen dem Prüfungsverband vorgelegt werden. Dieser verfasst eine Stellungnahme, die letztlich über die Eintragung ins Genossenschaftsregister entscheidet. Erst dann ist die neu gegründete Genossenschaft auch rechtskräftig. Damit dieser Vorgang möglichst komplikationslos abläuft, ist es ratsam, einen Gründungsberater zu engagieren, der den gesamten Prozess bis zur Registereintragung begleitet.
Über Björn Erhard:
Björn Erhard, Vorsitzender des Deutschen Interessenverbands der Kleingenossenschaften e.V., ist Experte für Genossenschaften. Als erfolgreicher Unternehmer suchte er nach einer Möglichkeit, die Übergabe seines Unternehmens an seine Kinder sicher und steuerfrei zu gestalten. Dabei stieß er auf die Genossenschaft als Lösung. Heute unterstützt er als Unternehmensberater mit seinem Team Gründer bei der Gründung von Genossenschaften und begleitet sie bis zum Erfolg. Er setzt sich dafür ein, die Vorteile dieser Unternehmensform in der Unternehmerwelt bekannter zu machen. Mehr Informationen dazu unter: https://xn--bjrnerhard-fcb.de/