Hitze ist ein ernsthaftes Dauerproblem geworden, das auch den Wohnbereich betrifft. Wer an-, aus- oder neu baut, aufstockt oder modernisiert, sollte sich auch mit einem wirkungsvollen Hitzeschutz auseinandersetzen. Technische Raumklimatisierungen sind in der Regel aufwendig und oft gar nicht nötig. Denn manche Dämmmaterialien können den größten Teil der Hitze abfangen, bevor sie in die Wohnräume eindringt.
Gut für Dachgeschossbewohner: Durch die Phasenverschiebung dringt die Hitze erst in den kühleren Abend- und Nachtstunden in die Wohnräume durch und kann postwendend hinausgelüftet werden.
Bild: Climacell
Dabei wird der Wärmedurchgang so lange verzögert (Phasenverschiebung), dass die Hitze erst in den kühleren Abend- und Nachtstunden in die Wohnräume durchdringt – und gleich wieder hinausgelüftet werden kann.
Einige Dämmstoffe eignen sich besonders gut als Türsteher für Hitze, v.a. Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Cellulose. Sie besteht hauptsächlich aus Bestandteilen pflanzlicher Zellwände und ist der wichtigste Bestandteil von Zeitungspapier. Dieses wird zu flauschigen Cellulosefasern aufbereitet, die dann maschinell in Hohlräume eingeblasen werden. So entsteht bis in die letzte Ritze eine dichte, passgenaue und fugenlose Dämmschicht. Die hohe Wärmespeicherkapazität ist dabei der für den sommerlichen Hitzeschutz entscheidende Wert.
Die gemäßigten Raumtemperaturen sind nicht nur angenehmer, sondern auch gesünder. Denn neben Unwohlsein und Kreislaufproblemen kommt es in überhitzten Räumen oft auch zu einer erhöhten Schadstoffbelastung durch Wohnmaterialien, Hausgeräte, Reinigungsartikel etc. Ausdünstende flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus Möbeln, Teppichen, Anstrichen und Klebern können in höherer Konzentration Kopfschmerzen, Schwindel, Brennen von Augen und Schleimhäuten verursachen.
Cellulose ist eines der wenigen Dämmmaterialien mit einer positiven CO2-Bilanz. „Eine Cellulosedämmung spart mehr CO2 ein, als bei der Herstellung aufgewendet wird“, erklärt Marcel Bailey, Geschäftsführer vom Cellulosewerk Angelbachtal (CWA), das seine Climacell-Dämmstoffe mit Grünstrom aus Wasserenergie produziert. „Während des Wachstums entziehen die Pflanzen der Atmosphäre CO2, das über die gesamte Nutzungsdauer im Dämmstoff gespeichert bleibt“. Am Ende ihrer Nutzungszeit lassen sich die Fasern ausbauen und recyceln.