Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist nicht nur aus Sicht der Nachhaltigkeit sinnvoll. Immer mehr Eigenheimbesitzer spielen auch mit dem Gedanken, sich komplett unabhängig vom Stromversorger zu machen. Durch die schwankende Einspeisung von nachhaltigen Energiequellen ist ein Blackout nämlich längst keine utopische Zukunftsfantasie mehr. Doch wie gelingt die komplette Unabhängigkeit vom Stromversorger mit der PV-Anlage?
Strom kann nur durch zusätzliche Bauteile gespeichert werden
Alleine mit einer PV-Anlage auf dem Dach ist es nicht möglich, den produzierten Strom zu speichern. Autark sind Eigenheimbesitzer also nur während jener Tageszeit, in der genügend Sonnenenergie in Strom umgewandelt werden kann.
- Im Juli, August und September können mit der eigenen PV-Anlage relativ hohe Autarkiequoten ergeben.
- Im November, Dezember und Januar sieht die Autarkiequote deutlich schlechter aus.
Vor allem im Winter kann sich das jedoch schwierig gestalten, da der Stromverbrauch in vielen Haushalten abends sprunghaft ansteigt. Wenn die PV-Anlage dann jedoch keinen Strom mehr produziert, müssen Sie automatisch auf den Netzbetreiber zurückgreifen. In einem solchen Fall wären Sie natürlich auch von einem Blackout betroffen, da aus der Photovoltaikanlage kein selbstproduzierter Strom zur Verfügung steht. Mittlerweile gibt es aber verschiedenste Ansätze, um die Schwankungen im Netz auszugleichen. Dabei lassen sich unter anderem die Kupfer-Bauteile an Strommasten galvanisch versilbern, um den maximalen Stromfluss erhöhen zu können. So kann mehr konventioneller Strom ins Netz eingespeist werden, wenn PV-Anlagen und Windräder nicht genügend Energie liefern. Daher lohnt sich die Anschaffung eines großen Stromspeichers für Privathaushalte nicht, um sich vor einem langfristigen Stromausfall zu schützen. Denn selbst ein Speicher mit hoher Kapazität würde es an trüben Wintertagen nicht schaffen, den Strombedarf über mehrere Tage hinweg zu decken.
Autarkiegrad steigern – eigentlich nicht notwendig
Durch eine PV-Anlage auf dem Dach werden die meisten Einfamilienhäuser zu einem Drittel vom öffentlichen Stromnetz unabhängig. Im Sommer kann dieser Wert auch auf bis zu 50 % ansteigen, da die PV-Anlage hier über zwölf Stunden lang den Eigenbedarf deckt. Mit einem Stromspeicher ließe sich der Autarkiegrad auch auf 75 % erhöhen, was jedoch mit hohen Kosten verbunden ist. Wirklich sinnvoll ist das aber nicht, da die Kosten den Nutzen in diesem Fall deutlich übersteigen. Kommt es zu einem längeren Stromausfall, ließe sich die PV-Anlage jedoch weiterhin nutzen. Eine herkömmliche PV-Anlage fällt ebenfalls aus, wenn es zu einem Stromausfall kommt. Der Wechselrichter schaltet sich in einem solchen Fall automatisch ab und die Stromproduktion ist erst dann wieder möglich, wenn die Stromversorgung hergestellt wurde. Über ein Ersatzstromsystem mit Stromspeicher ließe sich das Blackout aber umgehen, da hier der Eigenbedarf angezapft werden kann. Dafür braucht es einen zusätzlichen Wechselrichter und eine entsprechende Netzumschalteinrichtung. Der Notbetrieb geht aber dennoch mit vielen Einschränkungen einher. Sie müssen nämlich sicherstellen, dass der Stromspeicher immer genügend Energie hat, um den Wechselrichter der PV-Anlage zu versorgen. Wird die Energie aus dem Stromspeicher vollständig aufgebraucht, können die Photovoltaikpaneele auf dem Dach ebenfalls keine Energie mehr produzieren und Sie sind vom Blackout betroffen.