Die meisten Handwerksbetriebe suchen händeringend nach Mitarbeitern. Doch qualifiziertes Personal ist schwer zu finden. Besonders ärgerlich ist es, wenn sich eine scheinbare Fachkraft – also jemand, der die nötigen Qualifikationen mitbringt – als ungeeignet oder unzuverlässig herausstellt. Die Auseinandersetzung mit solchen unqualifizierten Arbeitern bindet dabei wertvolle Ressourcen, die in Handwerksbetrieben knapp sind.
Herrn Manciavillano
Bild: 2024 HWS Handwerks-Schmiede GmbH Gerade in der Handwerksbranche sollten Qualifikationen deshalb nicht das einzige Kriterium sein, das über eine Einstellung entscheidet. Stattdessen müssen die Betriebe Wege finden, um die gesammelten Praxiserfahrungen, die Motivation und die Einstellungen eines Bewerbers zu prüfen. Bereits im Recruiting-Prozess werden die Weichen dafür gestellt, welche Fachkräfte sich von einem Unternehmen angesprochen fühlen. Im folgenden Artikel erfahren Sie daher, wie Handwerksbetriebe gezielt nach motivierten Mitarbeitern suchen können.
Ausgangslage: So läuft die Mitarbeitergewinnung derzeit in vielen Handwerksbetrieben ab
Es sind gleich mehrere Herausforderungen, die die Personalsuche in Handwerksbetrieben erschweren. Zum einen nutzen viele Unternehmen immer noch veraltete Methoden, um auf offene Stellen im Betrieb aufmerksam zu machen. Mit Zeitungsannoncen oder Anzeigen auf Jobportalen werden jedoch kaum mehr passende Bewerber angesprochen – stattdessen sind es eher die unqualifizierten Fachkräfte, die auf solche Recruiting-Maßnahmen reagieren.
Die Fachkräfte hingegen, die sich durch entsprechende Qualifikationen, Erfahrungen und Motivation auszeichnen, befinden sich normalerweise in einer festen Anstellung. Diese Mitarbeiter werden durch traditionelle Recruiting-Methoden also gar nicht erst erreicht, weil sie nicht auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind. Die Folge: Handwerksbetriebe erhalten auf ihre Ausschreibungen nur wenige Bewerbungen, die zudem häufig unpassend sind. Ein geeigneter Mitarbeiter kann so allerdings nur per Zufall gewonnen werden.
Alternativen: Mit diesen Methoden werden motivierte Fachkräfte angesprochen
Um nicht länger auf den Zufall angewiesen zu sein, müssen Handwerksbetriebe neue Rekrutierungswege einschlagen. Dazu ist eine starke Online-Präsenz notwendig. Durch gezielte Werbung im Internet für das eigene Unternehmen kann genau die Zielgruppe auf offene Stellen aufmerksam gemacht werden, die für den Handwerksbetrieb interessant ist. Zudem steigern Aktivitäten auf LinkedIn, Instagram oder TikTok die Bekanntheit des Unternehmens und damit die Wahrscheinlichkeit für eingehende Bewerbungen.
Darüber hinaus müssen Handwerksbetriebe Anreize schaffen, damit Fachkräfte bereit sind, zu ihnen zu wechseln. Dazu gehören Weiterbildungsmöglichkeiten, Mitarbeiterbenefits oder flexible Arbeitszeiten. Damit potenzielle Bewerber von diesen Vorzügen eines Arbeitgebers erfahren, ist ein informativer Online-Auftritt notwendig. Dieser wird durch professionelle Fotos, eine klare Struktur der Website und aussagekräftige Texte unterstützt. Ein persönliches Profilbild schafft gleichzeitig Nähe und wirkt einladender als ein Firmenlogo.
Einfache und unkomplizierte Bewerbungsprozesse sind zudem niederschwellige Angebote für potenzielle Mitarbeiter, mit dem Handwerksbetrieb in Kontakt zu treten. Während lange Formulare und hohe Anforderungen bei der Bewerbung eher abschrecken, laden kurze Formulare auch solche Bewerber ein, die gerade nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind. Automatisierte Rückmeldungen nach dem Bewerbungseingang unterstreichen dabei die Professionalität des Betriebs.
Die Social-Media-Kanäle sind weitere mächtige Werkzeuge, um die Aufmerksamkeit potenzieller Mitarbeiter zu wecken – sofern dort regelmäßig geeignete Inhalte veröffentlicht werden. Das können sowohl Tipps und Tricks für Hobbyhandwerker sein als auch die Diskussion von aktuellen Branchentrends – wichtig ist Content mit Mehrwert. Auch Einblicke in den Betriebsalltag stoßen bei Fachkräften auf großes Interesse.
Fazit
Mit digitalen Methoden können Handwerksbetriebe auch zukünftig qualifizierte und motivierte Mitarbeiter finden. Eine Kombination aus einer starken Online-Präsenz und gezielter Werbung ist dabei besonders vielversprechend und wirkt auf Fachkräfte anziehend.
Über Liborio Manciavillano:
Liborio Manciavillano ist der Geschäftsführer der HWS Handwerks-Schmiede GmbH. Als gelernter Handwerker mit eigenem Betrieb gibt er anderen mittelständischen Handwerksbetrieben effektive Systeme und Prozesse weiter, um zukunftsfähig zu bleiben. Im Rahmen des 12-Monats-Programms eignen sie sich die neuesten digitalen Methoden in den Bereichen Unternehmensführung, Mitarbeitergewinnung und Kundenakquise an. Weitere Informationen unter: https://www.handwerks-schmiede.de/.