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News vom 11.11.2024

DIN-konforme Befestigung von Löschwasserleitungen

Bei der Installation von Löschwasserleitungen gemäß DIN 14462:2023-07 müssen zahlreiche Einflussfaktoren berücksichtigt werden, um die Sicherheit und Effektivität der Löschanlage zu gewährleisten.

Darum geht es in der DIN 14462:2023-07

Der Anwendungsbereich der DIN 14462:2023-07 umfasst Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung von

  • Wandhydrantenanlagen
  • Anlagen mit Über- oder Unterflurhydranten, die sich im nicht öffentlichen Bereich befinden
  • Löschwasseranlagen | Löschwasserleitungen „trocken“

Es dürfen nur Bauteile installiert werden, die den geltenden Normen und sonstigen Bestimmungen entsprechen. Wird aufgrund spezieller Einbausituationen oder auch örtlichen Gegebenheiten von den Festlegungen der Norm abgewichen, müssen diese mit den zuständigen Stellen abgestimmt und im zu erstellenden Kontrollbuch schriftlich dokumentiert werden.

Normative Verweisungen finden Sie zudem in unserem kostenlosen Whitepaper.

 

Begriffserklärungen gemäß DIN 14462:2023-07

  • Löschwasserleitung:

Eine fest verlegte Rohrleitung mit absperrbaren Feuerlösch-Schlauchanschlusseinrichtungen bzw. Hydranten, die dazu dient, Wasser zu Feuerlöschzwecken bereitzustellen.

  • Löschwasseranlage „nass“:

Die Löschwasseranlage und deren Rohrleitungsnetz steht ständig unter Druck und ist jederzeit einsatzbereit.

  • Löschwasseranlage „nass/trocken“:

Eine Löschwasseranlage, die im Normalfall entleert ist und erst im Brandfall durch Fernbetätigung von Armaturen unter Druck gesetzt wird.

  • Löschwasseranlage „trocken“:

Eine Löschwasseranlage, die im Normalfall entleert ist und im Bedarfsfall von der Feuerwehr über eine Löschwasser-Einspeiseeinrichtung unter Druck gesetzt wird.

 

Allgemeine Anforderungen an die Befestigung von Leitungsanlagen*

Löschwasserleitungen und deren Zuleitungen müssen unter Beachtung der zu erwartenden Einsatzdauer befestigt sein. Dadurch werden grundsätzliche Anforderungen an das Befestigungssystem gestellt.

Dieses muss:

  • auch bei unmittelbarer Beflammung über die Betriebszeit ausreichend lange standsicher sein,
  • den zu erwartenden statischen und dynamischen Kräften standhalten,
  • so ausgeführt sein, dass das Versagen einer einzelnen Halterung nicht zum Systemversagen führen kann. 

Zudem dürfen Dübel aus thermoplastischen Materialien sowie Nägel nicht verwendet werden. Rohrhalterungen mit stehend montierten Gewindestangen erfüllen die thermischen Anforderungen in der Regel nicht. Daher empfiehlt Walraven, die Rohrleitungen hängend an der entsprechenden Halterungskonstruktion zu befestigen.

Horizontal verlaufende Löschwasserleitungen mit kleineren vertikalen Leitungsverzügen, deren Länge kleiner oder gleich der maximal zulässigen Stützweite sind, benötigen keine besondere Betrachtung. Walraven empfiehlt auch eine Unterstützung kleinerer Leitungsverzüge, zum Beispiel zur Entlastung der Anschlussstellen an Wandhydrantenkästen.

Während der Planung von Halterungskonstruktionen für Löschwasserleitungen „nass/trocken“ und „trocken“ sind erhöhte dynamische Kräfte, die möglicherweise im Rahmen des Befüllvorgangs entstehen, besonders zur berücksichtigen. Eine ausreichende Anzahl an Halterelementen müssen durch Schub- und Gewichtskräfte, Einströmen des Wassers in das leere Rohrnetz sowie Richtungsänderungen entstehende Axialkräfte aufnehmen können. Nach jeder Richtungsänderung der Rohrleitung ist daher ein Festpunkt vorzusehen. Daraus ergeben sich besondere Anforderungen an die Befestigung für Löschwasserleitungen „trocken“.

Viele weitere Anforderungen an die Befestigung von Löschwasserleitungen finden Sie in unserem kostenlosen Whitepaper.

*Quellenangabe: DIN 14462:2023-07, 4.5.4 Befestigung von Leitungsanlagen

 

Besondere Anforderungen an die Befestigung von Löschwasserleitungen „trocken“

Aufgrund der unter anderem zuvor beschriebenen Gründe wird der Befestigung von trockenen Löschwasserleitungen eine besondere Betrachtung eingeräumt. Zudem wurden, je nach Installationssituation der trockenen Leitungsanlage, in der DIN 14462:2023-07 weitere Anforderungen definiert.

Sobald eine trockene Löschwasserleitung in einem brandlasthaltigen Installationsraum, der nicht durch eine andere automatische Löschanlage geschützt ist, geführt wird, ist eine Heißbemessung nach den Grundsätzen der DIN 4102-4 erforderlich.

Dabei müssen folgende Anforderungen eingehalten werden:

  • Das Befestigungssystem muss aus Stahl, in hängender Ausführung und ohne elastische Zwischenglieder ausgeführt sein.
  • Die Blechdicke der Halterelemente muss mindestens 1,5 mm betragen.
  • Die maximale Länge der unbekleideten Abhänger darf höchstens 1,5 m betragen.
  • Dübel/Anker bedürfen eines Verwendbarkeitsnachweises hinsichtlich Verwendung und Traglast (z. B. Europäische Technische Bewertung (ETA) in Verbindung mit Declaration of Performance (DoP) oder allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ)).
  • Die Halterelemente aus Stahl müssen so dimensioniert werden, dass die berechneten Spannungen die Werte der nachfolgenden Tabelle nicht überschreiten:

Der Funktionserhalt** der Befestigung muss jedoch nicht höher sein als die Feuerwiderstandsdauer des tragenden Bauteils.

Es dürfen auch Dübel ohne Verwendbarkeitsnachweis verwendet werden. Jedoch beträgt die zulässige Zuglast 500 N je Anker. Zusätzlich müssen diese Dübel mit der doppelten Setztiefe im Befestigungsuntergrund verankert sein.

Alternativ zur Heißbemessung können die Rohrleitungen mit anderen (baulichen) Maßnahmen geschützt werden.

Diese können sein:

  • Installation in brandlastfreien Bereichen,
  • Installation innerhalb der Schutzbereiche durch brandschutztechnisch qualifizierte bauliche Abtrennung,
  • EI 30 ... EI 120 - Ummantelungen unter Beachtung des Verhältniswertes U/A nach DIN 4102-4:1994-03 bzw. Ap/V nach DIN EN 1993-1-2 (Profilfaktor).

** Funktionserhalt siehe definierte Betriebsdauer der Löschwasseranlage gemäß Brandschutzkonzept. Wenn dort keine baurechtliche Anforderung definiert, ist die Löschwasseranlage auf 2 h Betriebsdauer auszulegen.

 

Die Darstellung beispielhafter Installationssituationen aus der DIN 14462 …,

 

hier zu sehen ein Haltelement für eine ummantelte Löschwasserleitung, sowie praxisgerechte Lösungsangebote und weitere Details zur DIN-konformen Befestigung von Löschwasserleitungen finden Sie in unserem umfassenden Whitepaper.

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